Mobiles Klimagerät Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Mobile Klimageräte erfordern keine Außeninstallation eines zweiten Blocks, stattdessen kann der Abluftschlauch aus dem Fenster gehängt werden.
- Je nach Modell eignen sie sich für Raumvolumen zwischen 35 und 120 Kubikmeter.
- Moderne Geräte kühlen nicht nur, sondern entfeuchten gleichzeitig, um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung zu verhindern.
- Eine zusätzliche Fensterabdichtung ist nötig, anderenfalls reduziert sich die Effizienz der Geräte erheblich.
Mobile Klimageräte helfen da, wo der Ventilator versagt
Die Sommer werden auch in Deutschland heißer und länger. In Innenräumen, vor allem im Dachgeschoss, werden die Sommertemperaturen manchmal zu einer Belastung für die BewohnerInnen. Anders als Ventilatoren, die die Luft nur umschlagen, aber sie nicht kühlen, forcieren mobile Klimageräte einen Abfall der Raumtemperaturen. Auch als „Monoblock“ bezeichnet sind sie zugleich ein Gegenstück zu den Split-Geräten. Letztere erfordern eine Installation an der Außenwand. Monoblock-Geräte lassen sich hingegen direkt im Raum mit herausgehendem Schlauch verwenden.
Was sind mobile Klimageräte?
Die Monoblock-Klimageräte lassen sich hinsichtlich ihrer Funktionsweise am ehesten mit einer Gefriertruhe vergleichen. Über ein Kühlmittel wird die Temperatur der abgegebenen Luft signifikant reduziert, bevor sie in den Raum abgegeben wird. Weil aber die Gesetze der Thermophysik nicht erlauben, dass sich allein dadurch die Raumtemperatur abkühlt, muss zeitgleich die warme Luft nach außen abgeführt werden.
Anhand dessen wird bereits deutlich, worin sich mobile Klimageräte beispielsweise von Ventilatoren oder „Luftkühlern“ unterscheiden. All diese Alternativen inkludieren keine Möglichkeit, die warme Luft aus dem Raum zu ziehen, weshalb sie sie im Endeffekt nur umschlagen. Der dabei entstehende Luftzug wird zwar als angenehm empfunden, eine wirkliche Abkühlung findet jedoch nicht statt. Tatsächlich wird es im Raum noch heißer, da all diese Geräte mit dem Strom verbunden sind, wodurch zusätzliche Wärme entsteht.
Mobile Klimageräte arbeiten zwar genauso mit Strom und erzeugen dadurch Wärme, über den Abluftschlauch wird diese aber wieder abgeführt, während zugleich die Kühlleistung die entstandene Wärme übersteigt. Die Folge: Die Temperaturen im Raum fallen, je nach Raumgröße teilweise sogar bis um 14 Grad Celsius.
Unterschied zu Split-Klimaanlagen
Split-Geräte sind „zweigeteilte“ Klimaanlagen. Im amerikanischen Raum sind sie in vielen Häusern und Appartements längst Standard, in Deutschland hingegen eine absolute Rarität. Im „Land der MieterInnen“ ist die größte Hürde der Umbau, den diese erfordern. Da die zweite Hälfte der Klimaanlage an der Außenwand hängt, müssen Löcher gebohrt werden. Die Montage erfolgt an der Fassade. MieterInnen, die das selbst zahlen, müssten die Split-Klimaanlage beim Auszug entweder abmontieren oder den NachmieterInnen überlassen.
Die mobilen Klimageräte haben dieses Außengerät nicht. Stattdessen werden sie mit einem losen Abluftschlauch kombiniert. Es ist möglich, diesen über ein zuvor geschlagenes und abgedichtetes Loch in der Wand nach außen zu führen. Der Großteil der KäuferInnen von mobilen Klimageräten lässt ihn aber aus dem Fenster hängen. Damit nicht warme Luft von außen eindringt, wird das Fenster meist mit speziell dafür konzipierten Abdichtungen verdichtet – sie funktionieren ähnlich wie ein Insektenschutz, werden also direkt in oder an das Fenster geklebt.
Einer der großen Vorteile von mobilen Klimageräten sind die geringeren Anschaffungskosten im Vergleich zu Split-Geräten. Außerdem besitzen die Mobilmodelle an der Unterseite rollen. Dadurch können sie je nach Bedarf auch zwischen mehreren Räumen hin- und hergeschoben werden und diese abkühlen. Bei einem Auszug aus der Wohnung werden Klimagerät und Abdichtung einfach mitgenommen. Da keine baulichen Veränderungen erforderlich sind, müssen MieterInnen zudem keine Erlaubnis vom Vermieter beziehungsweise von der Vermieterin für die Nutzung einer mobilen Klimaanlage einholen.
Funktionsweise der Monoblock-Klimaanlagen
Der verbaute Kompressor entfaltet im Inneren eine Sogwirkung, wodurch das gasförmige Kältemittel angezogen und komprimiert wird, was zu einem Temperaturanstieg führt. Über den Verdichter wird das gasförmige Kältemittel nun zu dem Kondensator beziehungsweise Verflüssiger weitergeleitet, der einen abkühlenden Effekt herbeiführt. Dafür macht er sich die Außenluft zunutze. Zugleich verändert sich der Aggregatzustand des Kältemittels von gasförmig hin zu flüssig. Ein Expansionsmodul in der Klimaanlage führt das nun flüssige Kühlmittel in den Verdampfer.
Zeitgleich saugt ein Ventilator die warme Raumluft an, die sich im Innenbereich befindet. Sie wird zum Verdampfer weitergeleitet, wo sie abkühlt und von da aus wieder in den Raum abgegeben wird. Die zuvor beschriebenen Vorgänge bezüglich des Kühlmittels kommen nun ins Spiel: Das flüssige Mittel verdampft, wozu die eben eingesaugte warme Raumluft beiträgt. Während es verdampft, entsteht die kalte Luft, die in den Innenraum abgegeben wird. Zugleich sorgt dieser Vorgang dafür, dass das Kühlmittel wieder seinen ursprünglichen gasförmigen Zustand annimmt und zurück in den Kompressor geleitet wird.
Dieser interne Kreislauf ist in dem mobilen Klimagerät thermetisch dicht. Dadurch entsteht kein Verlust des Kühlmittels. Wenn das Gerät eine Funktion zum Beheizen von Räumen hat, wird dafür der eben beschriebene Kreislauf umgedreht.
Die verschiedenen Arten von mobilen Klimageräten
Es gibt zwar viele Modelle von mobilen Klimageräten, hinsichtlich ihrer Konstruktion unterscheiden sie sich aber wenig bis gar nicht. Sie haben immer mindestens einen Abluftschlauch, um die Luft nach außen zu leiten, sowie ein Kältemittel integriert, das zur Reduzierung der Raumtemperatur beiträgt.
Nachfolgend erläutern wir die Unterschiede zwischen den verschiedenen Klimageräte-Arten sowie zwischen den Monoblock-Grundmodellen. Erwartungsgemäß fallen die Unterschiede bei den Monoblock-Systemen eher gering aus – zwischen den Klimageräte-Typen sind sie größer.
Monoblock Klimageräte mit Luft/Luft-System
Das Luft/Luft-System ist die am weitesten verbreitete Alternative. Bei dieser Variante wird das Kühlmittel über die kühlere, zuvor abgegebene Raumluft heruntergekühlt. Die Funktionsweise erfolgt demnach so, wie zuvor im Abschnitt dazu dargelegt. Dabei entsteht Kondenswasser, das in einem Behälter im Gerät gesammelt wird. Dieses müssen Sie regelmäßig leeren – für gewöhnlich alle zwei bis acht Wochen.
Monoblock Klimageräte mit Luft/Wasser-System
Der Unterschied liegt im Detail: Monoblock-Klimageräte, die mit dem Luft/Wasser-System arbeiten, nutzen das bei der Abkühlung entstandene Kondenswasser, um das Kühlmittel herunterzukühlen. Das hat zwei Vorteile: Die Energie wird effizienter genutzt, außerdem entsteht weniger Kondenswasser, weil dieses eben zum Kühlen mitgenutzt wird. Luft/Wasser-Geräte sind aber seltener und haben oft einen signifikant höheren Kaufpreis.
Fensterklimageräte
Eine weitere Variante sind Fensterklimageräte, die in Deutschland aber so gut wie gar nicht verwendet werden. Sie werden vor allem in amerikanischen Motels genutzt, bringen nur wenige Vorteile mit und verstehen sich als Kombination zwischen Split- und Mono-Gerät. Zwar sind sie etwas effizienter als Monoblockgeräte, dafür gehen mit ihnen bauliche Veränderungen und ein direkter Durchbruch zur Außenwelt einher. Im Gegenzug wird kein Schlauch benötigt.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten von Klimageräten
Die verschiedenen Klimaanlagen eignen sich für jeweils andere Umstände und haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Wir bieten einen Überblick.
Zentrale Gebäude-Klimaanlagen
Eine zentrale, im Gebäude verbaute Klimaanlage sorgt wirksam für Abkühlung. Über Luftkanäle sind einzelne Wohnungseinheiten oder Räume mit ihr verbunden.
Vorteile
- Hohe Energieeffizienz
- Regulierbarkeit für jeden einzelnen Ausgang
- Geringe Lärmbelastung
- Effizienter Luftaustausch
Nachteile
- Hohe Anschaffungskosten
- Aufwendige bauliche Veränderungen und Montage
- Bereits beim Objektbau einzuplanen, nachträglich kaum realisierbar
Dezentrale Klimaanlagen/Split-Anlagen
Diese Variante funktioniert nur für einen bestimmten Raum. Der zweite Block befindet sich an der Außenwand.
Vorteile
- Geringe Geräuschentwicklung
- Gute dauerhafte Lösung
- Nachträglich installierbar
- In der Anschaffung günstiger als zentrale Klimaanlagen
Nachteile
- Eigenes Gerät für jeden Raum erforderlich
- Teurer im Betrieb als zentrale Klimaanlagen
- Bauliche Veränderungen und Zustimmung von VermieterIn nötig
- Mitunter Demontage bei Auszug
Mobiles Klimagerät
Die hier beschriebenen Monoblock-Klimageräte haben eine einzige Einheit im Innenraum und leiten Luft durch einen Abluftschlauch nach draußen.
Vorteile
- Günstigste Lösung in der Anschaffung
- Flexibel von Raum zu Raum rollbar
- Keine baulichen Veränderungen notwendig
- Unkomplizierte Lösung, einfache Bedienung
- Bei Auszug einfach mitnehm- und weiterverwendbar
Nachteile
- Schlechteste Energieeffizienz aller drei Varianten
- Höchster Geräuschpegel
- Veränderung des Raumbilds wegen des Abluftschlauchs am Fenster
Darauf kommt es beim Kauf eines mobilen Klimageräts an
Eine Monoblock-Klimaanlage ist nur so gut, wie sie zu den Gegebenheiten, Anforderungen und Vorstellungen passt. Es ist daher wichtig, sich vor dem Kauf damit zu befassen, was das Gerät unbedingt mitbringen muss. Die nachfolgenden Aspekte sind zu berücksichtigen.
Raumgröße
Die Hersteller der mobilen Klimageräte geben für gewöhnlich eine Empfehlung in Kubikmeter ab. Das Volumen des Raumes errechnet sich wie folgt: die Fläche multipliziert mit der Raumhöhe.
Zusätzlich gibt es meist noch Empfehlungen hinsichtlich der maximalen Raumgröße in Quadratmetern. Die Hersteller gehen dabei von durchschnittlich hohen Decken aus. Es ist demnach möglich, einen etwas größeren Raum oder sogar mehrere anliegende Räume effizient zu kühlen, wenn die Decken relativ niedrig sind, etwa in einem Dachgeschoss. Bei besonders hohen Industrie- oder Altbaudecken kann hingegen nur eine geringere Fläche abgekühlt werden.
Beachten Sie daher vor dem Kauf die Angaben des Herstellers. Sie sollten gegebenenfalls die Raumfläche und Raumhöhe messen und das Volumen des Raums errechnen. Im Zweifelsfall ist ein leistungsstärkeres Modell die bessere Wahl.
Kühlleistung
Die Kühlleistung, die in Watt angegeben wird, ist ein essenzielles Kriterium. Wie viel Kühlleistung benötigt wird, ergibt sich aus dem Raumvolumen (in Kubikmeter) und der Wärmeenergie. Die exakte Wärmeenergie können Sie nicht selbst ermitteln, Sie können sich aber an folgender Aufstellung orientieren:
- Faktor 15: gute Isolierung, Schatten, kaum Elektrogeräte
- Faktor 20: moderate Isolation, gelegentliche Sonneneinstrahlung, durchschnittlich viele Elektrogeräte
- Faktor 35: volle und längere Sonneneinstrahlung, durchschnittlich viele Elektrogeräte, große Fenster oder Dachwohnung
- Faktor 70: keine Isolierung, volle Sonneneinstrahlung, viele Elektrogeräte
Zum Faktor 70 zählen beispielsweise Wintergärten und EDV-Räume. Die meisten Räume fallen in Faktor 20 (Etagenwohnung in saniertem Altbau oder Neubau) oder Faktor 35 (Dachgeschosswohnung).
Je höher der Wärme-Faktor, desto höher die erforderliche Kühlleistung. Wer beispielsweise im Dachgeschoss ein Raumvolumen von 30 Kubikmetern kühlen möchte, fällt in den Faktor 35. Die Rechnung lautet dann: 30 x 35 = 1050. Die Kühlleistung muss also 1.050 Watt betragen.
Energieeffizienz
Mobile Klimageräte verbrauchen viel Energie. Durch eine gute Energieeffizienz lassen sich die laufenden Kosten aber zumindest im normalen Rahmen. Moderne Geräte haben üblicherweise mindestens die Energieeffizienzklasse B. Top-Geräte sind in der Klasse A oder A+. Die höchste Stufe (A+++) existiert bei mobilen Klimageräten aktuell nicht.
Mobile Klimageräte, die auch heizen
Mobile Klimageräte, die zugleich noch heizen können, haben einen enorm hohen Stromverbrauch. Sie sollten daher nur dann in Betracht gezogen werden, wenn tatsächlich keine klassische Heizung verbaut ist, die im Winter Räume warmhält.
Lautstärke
Die eher hohe Lautstärke der mobilen Klimageräte ist ein Nachteil. Flüsterleise läuft kein Monoblock-Gerät. „Leise“ Geräte, die meist noch den Zusatz „Silent“ tragen, erzeugen im Betrieb rund 50 bis 53 Dezibel – klassische Geräte etwa 60 bis 65 Dezibel. Das entspricht einem Gespräch in normaler Lautstärke beziehungsweise einem Staubsauger. Wer eine mobile Klimaanlage in Betracht zieht, sollte also schon recht geräuschunempfindlich sein.
Wichtig ist darauf zu achten, dass die Geräte Schlaf-/Nacht-Modi haben. Dann kühlen sie zwar nicht mehr so stark, halten die zuvor reduzierte Temperatur über Nacht aber konstant und arbeiten dabei wesentlich leiser. Wer sich auch daran noch stört, sollte Räume einfach zuvor herunterkühlen und das Gerät dann ausschalten.
Schlauchlänge
Abluftschläuche liegen den mobilen Klimageräten bei. Ihre Länge bewegt sich zwischen 0,75 Meter und 1,90 Meter. Wer nicht nachträglich einen längeren Schlauch kaufen möchte, sollte also auch darauf achten. Länger als 1,90 Meter sollte der Schlauch sowieso nicht sein, da dann zu viel Effizienz verlorengehen würde. Es gilt: Je kürzer der Schlauch ist, desto effizienter arbeitet das Gerät.
Eigenschaften und Funktionen der mobilen Klimageräte
Die eben erwähnten allgemeinen Eigenschaften geben den ersten Ausschlag für oder gegen einen Kauf. Anschließend lohnt es sich, sich mit den einzelnen Funktionen, Extras und der mechanischen Beschaffenheit der Anlage vertraut zu machen. Auch hier gibt es wieder erhebliche Unterschiede zwischen den Herstellern und ihren Modellen.
Die Funktionen
Zu den Basis-Funktionen gehören:
- Bedienung via Fernbedienung
- mehrere Stufen
- ein Automatik-Modus
- Sleep-Modus
- Kühlen und zugleich Entfeuchten
- einstellbarer Temperaturbereich (zwischen etwa 16 und 35 Grad Celsius)
Mögliche Extra-Features sind:
- Integration in ein Smart-Home-Netzwerk mit App-Steuerung
- separate Funktion zum Entfeuchten
- Funktion zum Heizen
- Timer mit automatischer Abschaltung
- separate Ventilator-Funktion
Mechanische Beschaffenheit
Mobile Klimageräte sind echte Schwergewichte. Selbst die „leichten“ Modelle bringen mindestens 22 Kilogramm auf die Waage, teilweise gibt es sogar Gewichte jenseits der 40 Kilogramm. Angeliefert werden die Geräte daher meist mit einer Spedition direkt an den Verwendungsort. Wer sich solch ein Gerät im Laden kauft, muss mindestens eine weitere Person, wenn nicht sogar zwei weitere helfende Hände einplanen.
Hinsichtlich der Abmessungen gibt es natürlich ebenfalls Unterschiede. Für gewöhnlich schwankt die Größe zwischen der eines Stuhls und der eines Kühlschranks. Da sie wegen des Abluftschlauchs aber vor dem Fenster aufgestellt werden, sollte dort sowieso genügend Platz vorhanden sein. Die Verarbeitung der mobilen Klimageräte ist generell sehr hochwertig. Das liegt schon daran, dass sich Hersteller hier keine Fehler erlauben dürfen, da sonst die hermetische Versiegelung des Kühlkreislaufes nicht mehr gegeben wäre. Daher werden bei der Produktion hochwertige Werkstoffe verwendet und sichere Versiegelungen gemacht.
Unterscheidung zwischen Einstiegs-, Mittelklasse- und High-End-Geräten
Einstiegsgeräte kosten etwa 200 bis 300 Euro – und zwar innerhalb der Saison. Hier ist zu bedenken, dass viele Händler die Preise für mobile Klimageräte im Sommer stark anziehen. Es ist daher empfehlenswert, diese vorsorglich in der kalten Jahreszeit zu kaufen, wenn die Preise meist Tiefstände erreichen. Die Einstiegsgeräte arbeiten mit einer Kühlleistung von 7.000 BTU/h, kommen auf der höchsten Stufe auf Geräuschpegel von 65 Dezibel und können Räume bis zu 30 Quadratmeter wirksam kühlen. Eine Heizfunktion existiert nicht.
Mittelklassegeräte arbeiten mit einer Kühlleistung von 9.000 BTU/h und können damit Räume bis zu 35 Quadratmetern effizient kühlen. Sie verfügen über einen Sleep- beziehungsweise Silent-Modus und auch sonst verschiedene Einstellungen, mit denen sich die Kühlleistung anpassen lässt. Es gibt eine Fernbedienung und einen Timer. Mitunter sind größere Displays verbaut. Die Energieeffizienzklasse ist „A“. und die Preise bewegen sich zwischen 300 und 500 Euro.
High-End-Geräte gibt es ab 700 Euro aufwärts. Sie arbeiten leiser als Einsteiger- und Mittelklassegeräte und kommen etwa auf 50 bis 52 Dezibel. Ihre Kühlleistung beziffert sich auf 11.000 bis 12.000 BTU/h; damit können Räume/Wohnungen bis zu rund 45 Quadratmeter gekühlt werden. Außerdem wird meist ein umweltfreundlicheres, für den Hersteller aber kostspieligeres Kältemittel verwendet. Mitunter wird ein Luft-Wasser-System genutzt, wodurch weniger häufig das Kondenswasser abgelassen werden muss und die Effizienz etwas besser ist. Dann erreichen die Geräte die Energieeffizienzklasse A+.
Zubehör und Extras für den Betrieb der mobilen Klimageräte
Der Abluftschlauch wird vom Hersteller mitgeliefert. Wer einen längeren Schlauch benötigt, kann ihn separat erwerben. Nicht mitgeliefert werden für gewöhnlich Fensterabdichtungen, die aber eigentlich zwingend notwendig sind. Ohne eine Abdichtung kann die warme Außenluft weiterhin eindringen, was die Kühlleistung und Effizienz des mobilen Klimageräts maßgeblich mindert.
Solche Abdichtungen gibt es ebenfalls im Internet. Meist sind das isolierte Dichtungen, die zwischen Fenster und Fensterrahmen befestigt werden. Schrauben und Bohren ist nicht notwendig, stattdessen werden wie bei Insektennetze einfach Klebestreifen verwendet. Die Abdichtungen haben Reißverschlüsse und lassen sich daher nur so weit öffnen, wie das für den Durchmesser des Abluftschlauchs notwendig ist. Wird die Anlage nicht genutzt, kann der Schlauch wieder herausgezogen und der Reißverschluss geschlossen werden.
Tipp: Wenn sich das Fenster mit der Abdichtung nicht mehr schließen lässt, sollten die Abdichtungen stattdessen an den äußeren Rahmen befestigt werden. Die Hersteller dieser Fensterabdichtungen zeigen für gewöhnlich detailliert auf, wie sich eine optimale Abdichtung bei unterschiedlichen Fensterarten umsetzen lässt.
Pflegetipps und Hinweise für die Nutzung
Eine optimale Effizienz ist nur dann möglich, wenn das Gerät auch unter den bestmöglichen Rahmenbedingungen zum Einsatz kommt. Auf die eigentlich zwangsläufig zu verwendende Fensterabdichtung wurde schon eingegangen. Zugleich sollte das Gerät nicht in jede Richtung von Möbeln blockiert werden, sonst bilden sich zwischen den Möbeln und den Wänden Kältebrücken.
Die Geräte müssen außerdem auf einem festen Untergrund stehen. Wegen ihres enorm hohen Gewichts droht zwar kaum eine Umkippgefahr, dennoch ist darauf zu achten, dass sie nicht mitten im Weg stehen und jemand darüber stolpern könnte. Aufgrund der Nutzung unmittelbar unter dem Fenster ist das aber oftmals sowieso schon gegeben. Das angesammelte Kondenswasser muss regelmäßig entleert werden. Die Geräte geben Meldung ab und verweigern ihren Dienst, wenn sich zu viel Wasser im Tank angesammelt hat – spätestens dann ist eine Entleerung unumgänglich.
Außerdem müssen die Geräte in der Nähe einer Steckdose stehen. Aufgrund des hohen Stromverbrauchs sollten an dieser Steckdose keine weiteren elektronischen Geräte hängen, sonst könnte häufiger einmal die Sicherung herausspringen. Die Oberfläche sollte mit einem trockenen Mikrofasertuch gereinigt werden. Bei starken Verschmutzungen können Sie das Tuch etwas anfeuchten. Scharfe Reinigungsmittel gehören nicht in die Nähe eines mobilen Klimagerätes, da sie in den Kältekreislauf eindringen könnten.
Der verbaute Filter, üblicherweise an der Rückseite, sollte alle zwei Wochen gereinigt werden – ebenso der Filter am Schlauch und der Schlauch selbst. Größere Pollen dringen da zwar für gewöhnlich nicht ein, Staub und Mikropartikel hingegen schon. Diese Reinigungen sind ebenfalls nur mit lauwarmem Wasser zu vollziehen, da chemische Reinigungsmittel die Beschaffenheit des Materials verändern und dieses langsam zersetzen können. Bevor Filter und Co. wieder eingesetzt werden, müssen diese absolut trocken sein.
Geräte mit Entfeuchtungs-Funktion (ohne simultane Kühlung) dürfen während des Entfeuchtens nicht unbeaufsichtigt bleiben. Es wird hier ein Schlauch angesteckt, der in einen Eimer oder Topf mündet. Das Gerät führt kontinuierlich Wasser ab, weshalb Überschwemmungen möglich sind, wenn es unbeaufsichtigt bleibt. Bei einem Automatikmodus mit Kühlung und Entfeuchtung ist das nicht der Fall; die abgeführte Feuchtigkeit wird direkt nach draußen und in den Tank geleitet.
Bei der Wartung des Geräts ist Vorsicht geboten: Alles, was im Inneren des Gerätes verschraubt ist, darf nicht von Laien geöffnet werden! Die Verschraubungen schützen den Kühlkreislauf und Kompressor. Legen Laien Hand an, können sie das Gerät beschädigen. Die Top-Hersteller bieten bei ihren Geräten sogenannte „On-Site Wartungen“ an: Es kommt ein Experte des Unternehmens oder von zertifizierten Partnern vorbei und wartet das Gerät sachgemäß.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die mobilen Klimageräte nicht selbst getestet.
Zwar ist auf dem Testportal der Stiftung Warentest bislang noch kein Test zu finden, der sich ausschließlich mit mobilen Klimageräten befasst, im Jahr 2018 verglichen die TesterInnen jedoch zwei Arten von Klimageräten miteinander. Bei den Testgeräten handelte es sich um fünf fest installierte Splitgeräte und fünf mobile Monoblöcke bekannter Marken wie De’Longhi, Comfee und Panasonic, aber auch um Testgeräte von Baumärkten wie Obi. Splitgeräte kühlen den Raum zwar schneller und stromsparender, dafür verlangen sie KäuferInnen wesentlich höhere Anschaffungskosten ab.
Zu den Testkriterien gehörten
- das Kühlen (insbesondere die Kühlleistung und die Energieeffizienz),
- der Kühlkomfort (etwa die Abkühlzeit, die Luftströmung und die Temperaturverteilung),
- die Umwelteigenschaften (darunter die Treibhauswirkung, der Geräuschpegel und der Stromverbrauch im Stand-by),
- das Heizverhalten (vor allem die Dauer zum Kühlen und die Temperaturverteilung),
- die Handhabung (die Gebrauchs- und Montageanleitung, die Installation, die Abdichtung der Kipp- und Drehfenster, die Aufbewahrung und Bedienung sowie die Reinigung und Wartung),
- die (elektrische wie auch mechanische) Sicherheit und Verarbeitung sowie
- das Datensendeverhalten der App.
In der Kategorie der Monoblöcke landete der De’Longhi PAC EX100 Silent für 825 Euro mit der Testnote 2,8 („Befriedigend“) auf dem ersten Platz. Knapp dahinter folgt der Comfee Eco friendly für 350 Euro mit der Testnote 2,9. Die Testmodelle Remko MKT 251, Obi KGM 9000-90 und Suntec Wellness Klimatronic Energic 9.0+ erhielten lediglich das Testurteil „Ausreichend“.
Bei den Splitgeräten ist der Panasonic CS-Z25TKEW (IG); CU-Z25TKE (AG) für 2.510 Euro Testsieger. Als einziges Testmodell erhielt es das Gesamturteil „Gut“ (Testnote 2,5). Drei weitere Klimageräte bewerten die TesterInnen mit einem „Befriedigend“ und eines mit einem „Ausreichend“.
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