Mundspülung Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Mit einer Mundspülung reinigen Sie sämtliche Mundraumwinkel und Stellen, die Sie nicht mit einer Zahnbürste erreichen.
  • Mundspüllösungen beugen Mundraumerkrankungen wie Parodontitis vor und lockern die Plaque, die sich anschließend leichter entfernen lässt.
  • In Mundspülungen sind unter anderem Fluoride, Zinksalze und ätherische Öle enthalten.
  • Nehmen Sie wenige Milliliter der Spülung zweimal täglich und spucken Sie diese nach mehrmaligem Gurgeln aus.
  • Mundraumkrankheiten können verschiedene Ursachen haben: falsche Ernährung, unsachgemäße oder unregelmäßige Mundhygiene.
Die besten Mundspülungen im Vergleich

Mundspülungen: Antibakteriell und atemerfrischend

Wir putzen unsere Zähne nicht nur, um auf dem nächsten Foto mit einem strahlend weißen Lächeln zu brillieren. Zähneputzen ist vor allem wichtig, um den Mundraum und den Kauapparat gesund zu halten. Doch mit einer Zahnbürste gelangen die wenigsten an alle Stellen ihres Mundes; insbesondere die Zahnzwischenräume und das Zahnfleisch kommen bei vielen Menschen zu kurz. Hier kann zunächst Zahnseide Abhilfe schaffen: Vor dem Zähneputzen können Sie damit die Zwischenräume reinigen. Wer seinen Mund besonders gründlich reinigen möchte, greift nach dem Zähneputzen zur Mundspülung. Diese beinhaltet diverse entzündungshemmende Wirkstoffedie aktiv gegen Bakterien vorgehen und eventuellen Mundraumerkrankungen, wie zum Beispiel Parodontitis, vorbeugen.

Auch wenn Sie bereits eine Entzündung im Mund, beispielsweise am Zahnfleisch haben, ist eine Mundspülung die optimale Lösung. Sie wirkt schmerzlindernd und reduziert . Auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen lockert eine Mundspüllösung die Plaque, also den Zahnbelag, sodass Sie diese leichter entfernen können. Darüber hinaus verleiht eine Mundspülung einen frischen Atem und sorgt für ein angenehmes Mundgefühl.

Für eine umfassende Mundhygiene

Der größte Vorteil einer Mundspülung ist, dass sie auch an schwer erreichbaren Stellen im Mund wirkt. Vor allem ältere Menschen und Personen mit Krankheiten wie beispielsweise Arthritis profitieren davon, wenn die ausführliche Zahnreinigung motorisch nicht mehr möglich ist. Mit zusätzlichem Gurgeln reinigen Sie außerdem den Rachen- und inneren Wangenbereich; so gehen Sie präventiv gegen Mundraumkrankheiten vor. Spülungen helfen dem Zahnschmelz, sich zu remineralisieren. Dadurch beugen Sie Karies vor und der natürliche Glanz der Zähne wird wiederhergestellt. Im Übrigen muss kaum jemand auf das Mundspülen verzichten: Für Träger von falschen Gebissen und Implantaten gibt es spezielle Ausführungen; und auch Kinder können sich bereits im frühen Alter der umfassenden Mundhygiene dank alkoholfreier Varianten widmen. Aber bedenken Sie: Mundspülungen ersetzen weder Zahnbürste noch Zahnseide. Sie ergänzen lediglich die tägliche Zahnpflegeroutine.

Die erste ihrer Art

Karl August Ferdinand Lingner, ein in Dresden aktiver Unternehmer, entwickelte 1892 die erste Mundspülung, kurz nachdem die Zahnmedizin festgestellt hatte, dass bakterielle Keime die Auslöser für diverse Zahnerkrankungen sind. Lingners Mundspülung wurde als Mundwasser unter dem Namen Odol vermarktet; eine Marke, die auch heute noch Zahnpflegeprodukte vertreibt. Dieses erste Mundwasser hatte jedoch noch kaum gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es sollte hauptsächlich Mundgeruch verhindern.

Wann ist eine Mundspülung sinnvoll?

Während Zahnseide nicht jedermanns Sache ist, sind andere Menschen körperlich nicht dazu in der Lage, ihren Zähnen die benötigte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Manchmal kommt die Zahnreinigung im Alltag auch einfach zu kurz, sei es aufgrund mangelnder Zeit oder Lust. Um das Zähneputzen zu beschleunigen, neigen viele Menschen dazu, besonders intensiv zu bürsten. Dies zieht meist jedoch nur Zahnfleischverletzungen nach sich. Die nicht konsequente Reinigung der Zahnzwischenräume oder verletztes Zahnfleisch können schnell zu entzündlichen Erkrankungen, wie Parodontitis, führen. Um solchen Mundraumkrankheiten vorzubeugen und die tägliche Mundhygiene effektiv zu unterstützen, empfiehlt sich eine Mundspülung.

Was ist beim Kauf einer Mundspülung zu beachten?

Beim Kauf einer Mundspüllösung sollten Sie zunächst einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen, da die verschiedenen Stoffe unterschiedliche Wirkungen haben. Hierin heben sich Mundspülungen auch von einfachen Mundwässern ab, die keine gesundheitsfördernden Effekte haben. Darüber hinaus definieren die verwendeten Stoffe, ob es sich bei dem Produkt um eine kosmetische oder eine medizinische Mundspülung handelt. Während erstere in jeder Drogerie zu kaufen sind, erhalten Sie letztere ausschließlich in der Apotheke.

Relevante Inhaltsstoffe

Die verschiedenen Inhaltsstoffe wirken sich unterschiedlich auf den Mundraum aus. Sie variieren je nach Art der Mundspülung. Der folgende Abschnitt behandelt die wichtigsten Inhaltsstoffe von Mundspüllösungen. Es können jedoch weitere Zusätze in einem Produkt vorhanden sein.

Fluoride
Fluoride

Fluoride schützen und remineralisieren den Zahnschmelz. Sie beugen Kariesbildung vor, indem Sie die Zahnbeläge lockern, die Sie dann einfacher entfernen können. Fluoridverbindungen bilden auf der Zahnoberfläche eine kalziumfluoridähnliche Schicht, die die Remineralisierung der Zähne fördert. Für gewöhnlich enthalten Mundspülungen Natriumfluorid. Aminfluorid, das als noch wirksamer gilt, kommt nur selten zum Einsatz, da seine Herstellung relativ aufwendig ist. Mundspülungen, die hauptsächlich auf dieses Fluorid setzen, sind üblicherweise teurer als solche, die vorwiegend Natriumfluorid enthalten.

Zinksalze
Zinksalze

Der Zinkanteil einer Mundspülung wirkt gegen Bakterien und reduziert dadurch Plaque sowie Zahnstein. Der Inhaltsstoff hat einen positiven Einfluss auf die Remineralisierung des Zahnschmelzes durch die Fluoride, da er der Plaquebildung vorbeugt. Dank der heilenden Wirkung von Zink ist es zudem Hauptbestandteil von zinkhaltigen Salben, die pharmazeutisch genutzt werden. Denn Zink ist in geringen Mengen für die menschliche Gesundheit essentiell: Es ist nicht nur für die Zahnhygiene wichtig, sondern auch für die gesamtheitliche Immunabwehr des Körpers und dessen Nervensystem.

Ätherische Öle
Ätherische Öle

In den meisten Mundspülungen sind ätherische Öle, wie beispielweise Eukalyptol, Menthol oder Thymol, enthalten. Diese Stoffe wirken antibakteriell und schützen vor Zahnfleischentzündungen. Gegen Plaque gelten sie als besonders wirksam, da sie Bakterien auf der Zahnoberfläche bis hin zur Zahnwurzel abtöten können. Ätherische Öle eignen sich auch für die Langzeitanwendung, da sie weder zu Veränderungen der Mundschleimhaut noch zu Verfärbungen der Zähne führen.

Alkohol
Alkohol

Die meisten Mundspülungen enthalten bis zu 30 Prozent Alkohol. Dieser desinfiziert und konserviert die Inhaltsstoffe, indem er die teilweise enthaltenen ätherischen Öle mit Wasser zu einer Lösung verbindet. Für Kinder gibt es Varianten ohne Alkohol, die ebenso wirksam sind. Sie sollten frühestens ab dem sechsten Lebensjahr Mundspülungen nehmen. Für alkoholkranke Anwender gibt es ebenfalls Spülungen ohne Alkohol.

Chlorhexidin
Chlorhexidin

Chlorhexidin ist gegen Keime, Bakterien und Zahnbelag besonders effektiv. Der Stoff findet ausschließlich in medizinischen Mundspülungen Verwendung, da es bei unsachgemäßem Gebrauch zu Nebenwirkungen, wie etwa Zahnverfärbungen oder Zahnfleischbluten, kommen kann. Hersteller versichern, dass sie Spülungen mit diesem pharmakologisch wirksamen Stoff den pharmazeutischen Standards entsprechend produzieren. Andernfalls gelten Mundspülungen nicht als medizinisch, sondern kosmetisch.

Cetylpyridiniumchlorid
Cetylpyridiniumchlorid

Auch dieser Inhaltsstoff ist gegen Keime, Bakterien und Zahnbeläge wirksam. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Bestandteil von medizinischen Mundspülungen, der bei übermäßiger Nutzung zu Überempfindlichkeiten im Mundraum und allergischen Reaktionen führen kann. In Verbindung mit Chlorhexidin kommt es mitunter zu Verfärbungen an den Zähnen. Auch wenn der Einsatz von Mundspülungen während der Schwangerschaft sinnvoll ist, sollte aufgrund der Nebenwirkungen von cetylpyridiniumchloridhaltigen Spülungen abgesehen werden.

Worin besteht der Unterschied zwischen Mundspülung und Mundwasser?

Der zentrale Unterschied besteht darin, dass Sie Mundwasser gegen Mundgeruch nutzen. Eine Mundspülung hat hingegen gesundheitliche Auswirkungen. Mundwasser ist sehr konzentriert, weshalb Sie es mit Wasser verdünnen müssen. Dank verschiedener Inhaltsstoffe wie Pfefferminz oder Menthol erfrischt es Ihren Atem für kurze Zeit. Erkrankungen im Mundraum, die Urheber von Mundgeruch sein können, beugt Mundwasser nicht vor. Hier können Mundspülungen Abhilfe schaffen, die sie unverdünnt anwenden. Frischer Atem ist dabei eher zweitrangig. Stattdessen sind Spülungen dafür gedacht, Plaque zu lösen und Keime abzutöten. Es wird zwischen kariesverhütenden, zahnfleischpflegenden und medizinischen Mundspülungen unterschieden.

Kariesvorbeugende und zahnfleischpflegende Mundspülungen zählen zu den kosmetischen Produkten, während medizinische Mundspülungen als Arzneimittel gelten.

Kariesvorbeugend
Kariesvorbeugend

Diese Mundspülungen lockern den Zahnbelag auf, damit Sie ihn leichter entfernen können. Bei längerer Anwendung beugen Sie so der Bildung von Karies vor. Die enthaltenen Fluoride, mindestens 0,025 Prozent, hemmen zudem die Neubildung von Plaque, dem Ursprung von Karies. Mundspülungen zur Kariesvorbeugung sind vor allem sinnvoll, wenn Sie eine Parodontitis-Behandlung hatten, eine feste Zahnspange tragen oder sich aufgrund körperlicher Beeinträchtigung nicht ausreichend der Mundhygiene widmen können.

Zahnfleischpflegend
Zahnfleischpflegend

Zahnfleischpflegende Mundspülungen enthalten Kräuter und andere Stoffe, die sich beruhigend auf Entzündungssymptome auswirken. Jedoch beseitigen sie die Entzündungen nicht. Stattdessen regen die Inhaltsstoffe die Durchblutung des Zahnfleischs an und machen es so widerstandsfähiger gegen Bakterien. Stoffe wie Allantoin und Vitamin A beruhigen darüber hinaus gereizte Stellen. Allergiker sollten vorsichtig sein und prüfen, ob und wie sie auf die Inhaltsstoffe reagieren.

Medizinisch
Medizinisch

In diesen Mundspülungen sind medizinisch wirksame Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Chlorhexidin, enthalten. Sie kommen im Zuge einer Parodontitis-Behandlung, nach einer Operation im Mundbereich oder während eines Krankenhausaufenthaltes, bei dem eine sorgfältige Mundhygiene nicht möglich ist, zum Einsatz. Bei längerer Anwendung können Spülungen mit Chlorhexidin Nebenwirkungen haben, wie etwa die Verfärbung der Zähne oder ein gestörtes Geschmacksempfinden. Für einen längeren Zeitraum empfiehlt sich eine Mundspülung mit niedrig dosiertem Chlorhexidin. Medizinische Spülungen gelten als Medikament und sind ausschließlich in Apotheken erhältlich.

Die Folgen schlechter Mundhygiene

Unzureichende oder falsche Zahnpflege kann zu empfindlichem Zahnfleisch oder Karies führen. Anhaltender Mundgeruch ist in diesem Fall das geringste Problem. Die häufigste Folge ist die Mundraumerkrankung Parodontitis. Solch eine Krankheit lässt sich nur mit mehreren Sitzungen beim Zahnarzt behandeln.

Mundgeruch

Mundgeruch entsteht sehr schnell durch Probleme in der Mundhöhle oder im Rachenraum, vor allem wenn das Zahnfleisch verletzt ist. Lebensmittel, wie Knoblauch, Zwiebeln, Kaffee oder Alkohol, einige nitrat- oder schwefelhaltige Medikamente, Tabak, Mundatmung und Schnarchen können Mundgeruch verursachen. Auch wenn Sie längere Zeit nichts gegessen haben, beispielsweise während des Fastens, kann schlechter Atem die Folge sein. Dagegen hilft lediglich regelmäßige Zahnpflege und für den Moment Kaugummi oder andere Atemerfrischungsmittel, etwa Mundwasser. Mundspülungen helfen, die Ursachen von schlechtem Atem zu bekämpfensind jedoch kein Universalmittel gegen Mundgeruch.

Empfindliches Zahnfleisch

Wenn Ihr Zahnfleisch empfindlich ist, rötet es sich oder schwillt eventuell an. Es reagiert zudem auf heiße oder kalte Speisen und fängt beim Zähneputzen leicht an zu bluten. Nicht immer ist eine Zahnfleischentzündung die Ursache für empfindliches Zahnfleisch. Stattdessen kann es verschiedene Gründe geben:

  • Zähneputzen mit zu viel Druck
  • Hormonelle Veränderungen
  • Reizungen durch Lebensmittel oder Dentalapparaturen
  • Speichelreduzierende Medikamente
  • Chronische Entzündung

Verzichten Sie auf zu viele säure- und zuckerhaltige Lebensmittel, um Mundgeschwüren und Zahnfleischrückgang vorzubeugen. Vitamin C und Kalzium spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Zähne sowie des Zahnfleischs. Wenn Sie eine Dentalapparatur, wie zum Beispiel eine Zahnspange, einen Retainer, eine Zahnprothese oder eine Zahnschutzschiene tragen, achten Sie darauf, dass sich Ihr Mund daran gewöhnt, und suchen sie bei anhaltenden Problemen umgehend einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden auf. Meist verringern sich die Empfindlichkeiten nach einer Anpassung.

Eine chronische Entzündung sollten Sie behandeln lassen, da hier bereits die Zahnhälse sowie -wurzeln freiliegen und sich die Bakterien vorarbeiten können. Mundspülungen und andere Hausmittel schaffen keine Abhilfe mehr; stattdessen ist eine professionelle Behandlung vonnöten.

Was ist Parodontitis?

Parodontitis, veraltet auch als Parodontose bezeichnet, ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Dieser umfasst die Kieferknochen, das Zahnbett, die Wurzelhaut sowie die Wurzelelemente, die als dünne Mineralschicht die Zahnwurzel umgeben. Parodontitis entsteht durch bakteriellen Zahnbelag und tritt vor allem im höheren Alter auf. Zahnschmerzen und leichtes Zahnfleischbluten sind die Folgen der Entzündung. Wenn Sie diese unbehandelt lassen, kann es sogar zu Zahnausfall kommen.

Zu Beginn einer Parodontitis werden Sie kaum Beschwerden haben. Die Entzündung macht sich erst langsam bemerkbar, weshalb es wichtig ist, Ihren Mundraum stets prophylaktisch zu behandeln. Zwar gibt es keine typischen Symptome, folgende Beschwerden können aber Indizien für eine Entzündung sein:

  • Zahnfleischbluten
  • Gerötetes Zahnfleisch
  • Angeschwollenes Zahnfleisch
  • Zahnfleischschwund
  • Empfindliche Zahnhälse
  • Auffälliger Mundgeruch
  • Eitriger Geschmack im Mund
  • Lockere Zähne

Falls Sie bereits beim Zähneputzen Schmerzen haben sollten, ist ein Besuch beim Zahnarzt ratsam. Denn einer Parodontitis geht meist eine Zahnfleischentzündung voraus, die das Zahnfleisch besonders empfindlich macht. Bakterien können dann leichter eindringen und Entzündungen verursachen. Ebenso wie die Symptome können auch die Ursachen verschiedenen Ursprungs sein. Meist gibt es folgende AuslöserU für Parodontitis:

  • Schlechte Mundhygiene
  • Verschiedene Bakterienarten im Mund
  • Defektes oder geschwächtes Abwehrsystem
  • Anderweitige Erkrankungen
  • Diabetes
  • Rheuma
  • Hormonumstellung
  • Lebensstil (Rauchen, Fettleibigkeit, Stress)
  • Unsachgemäßer Gebrauch von zahnärztlichen Utensilien

Da es sich bei Parodontitis um eine bakterielle Infektionskrankheit handelt, ist sie ansteckend. Die Bakterien können beim Küssen oder gemeinsamen Benutzen von Besteck, Flaschen und Gläsern übertragen werden. Bei Säuglingen ist besondere Vorsicht geboten, wenn ein Elternteil krank ist. Auch wenn die Bakterien übertragen werden, bedeutet dies jedoch nicht, dass Parodontitis ausbricht. Eine erfolgreiche Behandlung erfordert mehrere Sitzungen beim Zahnarzt.

Spülungen während der Schwangerschaft

Alkoholfreie Mundspülungen eignen sich auch für Schwangere, um Parodontitis vorzubeugen. Eine umfassende Pflege der Zähne und des Zahnfleischs ist vor allem während der Schwangerschaft wichtig, da infolge des veränderten Hormonspiegels das Zahnfleisch stärker durchblutet und somit weicher sowie verletzlicher wird. Wenn Sie schädliche Mikroorganismen regelmäßig beseitigen, verringert sich auch das Parodontitis-Risiko während der Schwangerschaft.

Die richtige Anwendung von Mundspülungen

Mundspülungen sind am effektivsten, wenn Sie richtig angewandt werden. Dabei sind vor allem die Häufigkeit, die Menge und die Dauer entscheidend.

Häufigkeit
Häufigkeit

Mundspülungen sollten Sie zweimal täglich zusätzlich zum Zähneputzen nehmen. Nutzen Sie die Spülung, nachdem Sie Ihre Zähne geputzt haben, um so die Bakterien, die sich an schwer erreichbaren Stellen oder entlang des Zahnfleischrandes befinden, zu entfernen und abzutöten. Wichtig ist, dass Sie die Spülung im Mund hin- und herbewegen. So gehen Sie sicher, dass Sie die hinteren Mundwinkel und die oberen Ränder des Zahnfleisches erreichen. Besonders wichtig: nicht schlucken, sondern ausspucken.

Menge
Menge

Der Hersteller notiert für gewöhnlich die empfohlene Menge auf der Produktverpackung. Meist handelt es sich dabei um 10 bis 20 Milliliter. Konzentrierte Mundspülungen oder Mundwässer müssen Sie vorab mit Wasser verdünnen. Unverdünnte Spülungen können Sie ohne Zugabe von Wasser in den Mund nehmen. Die Kappe der Flasche eignet sich gut als Dosierungsgefäß; manche Hersteller kennzeichnen die empfohlene Menge im Innenrand. Zur Not erfüllt auch ein Glas den Zweck.

Dauer
Dauer

Auch die Dauer ist meist auf dem Produkt vermerkt, sodass Sie genau nach Anweisungen des Herstellers handeln können. Sie sollten die Spülung mindestens 30 Sekunden im Mund behalten und bewegen. Manche Hersteller empfehlen auch 60 Sekunden. Seien Sie sich bewusst, dass manche Mundspüllösungen schärfer im Geschmack sein können und es auf Dauer womöglich unangenehm wird, die Spülung im Mund zu lassen. Warten Sie nach dem Zähneputzen ein bis zwei Minuten, um den größten Reinigungs- und Hygieneeffekt zu erzielen.

Darüber hinaus gibt es beim Gebrauch einer Mundspülung nur Weniges zu beachten. Essen und trinken Sie für einige Minuten nichts, nachdem Sie die Mundspülung genutzt haben. Die meisten Hersteller empfehlen eine Wartezeit von rund 15 Minuten. Damit die Spülung länger im Mund bleibt, sollten Sie bestmöglich nicht mit Wasser ausspülen. Bedenken Sie, dass sich ein zu hoher Gebrauch von Mundspülungen schädlich auswirken kann. Wenn Sie die Spülung mehr als dreimal täglich anwenden, kann sich dies negativ auf Ihren Körper auswirken. Studien haben bereits darauf hingewiesen, dass der übermäßige Gebrauch zu einem erhöhten Krebsrisiko in den oberen Luft- und Speisewegen führen kann. Wenden Sie die Spülung nur so oft an, wie es der Hersteller oder Ihr Zahnarzt empfiehlt.

Bewahren Sie Ihre Mundspülung außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Die bunten Farben und süßlich riechenden Aromen der Flüssigkeit können verlockend für Kinder wirken. Aus diesem Grund sind Mundspülungen stets mit einer Kindersicherung versehen. Nichtsdestotrotz sollten Sie das Mittel an einem erhöhten oder verschlossenen Ort lagern, wenn Sie Kinder oder Haustiere haben.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Mundspülungen nicht selbst getestet.

Die Stiftung Warentest testete 2017 insgesamt 20 Mundspüllösungen, darunter 17 Spülungen für Erwachsene und 3 für Kinder. Die Tester ließen die Produkte von zwei Experten der Zahnmedizin beurteilen. Die Auswertung erfolgte auf der Grundlage von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, Empfehlungen von Fachgesellschaften und der Auswertung entsprechender Literatur. Den Großteil des Urteils machten die kariesprophylaktischen Eigenschaften sowie die vorbeugende Wirkung gegen Plaque und Gingivitis, also Zahnbelag und Zahnfleischentzündung, aus. Darüber hinaus bewerteten die Tester die Verpackung der Produkte sowie deren Deklaration und die Werbeaussagen der Hersteller.

Nur eine Mundspülung schnitt im Test mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“ ab; der Großteil erhielt das Fazit „gut“. Fünf Produkte fielen im Test mit der Wertung „mangelhaft“ durch, darunter auch eine Mundspüllösung für Kinder.

Der Testsieger ist die Antibakterielle Mundhygiene 6x Schutz mit Kräuter-Minz-Aroma von dm Dontodent mit der Testnote 1,4. In den Testkategorien „Kariesprophylaxe“ und „Vorbeugung gegen Plaque und Gingivitis“ erhielt das Produkt zweimal das Urteil „sehr gut“. Die Deklaration des Produkts bewerteten die Tester mit „gut“, während die Verpackung lediglich das Urteil „befriedigend“ erhielt.

Unter den Kindermundspüllösungen wurde die Junior 6+ Mundspülung mit Fluorid Wildbeeren-Geschmack von Rossmann Perlodent med mit der Testnote 2,3 zum Testsieger erkoren. Die kariesprophylaktischen Eigenschaften bewerteten die Tester mit „befriedigend“, allerdings schnitt das Produkt in den restlichen Kategorien mit guten bis sehr guten Ergebnissen ab.

Den letzten Platz des Tests teilen sich die Mundspülung Coolfresh von Aldi Süd Friscodent, die Biorepair Zahn Milch, die Karies-Prophylaxe zum Spülen von Karex, die Mundspülung Complete Protection von Zendium sowie die Junior Mundspülung leckerer Beerengeschmack von dm Dontodent mit der Testnote 5,0. Somit fielen alle fünf Produkte im Test durch. Trotz teilweise guter Mundhygieneeigenschaften wurden sämtliche Spüllösungen aufgrund falscher oder nicht ausreichender Deklaration abgewertet. Die Produkte konnten die Werbeversprechen, die sie entweder in Bezug auf die Kariesprophylaxe oder die Vorbeugung gegen Plaque und Gingivitis machten, nicht halten. In mindestens einer der beiden Testkategorien fielen alle fünf Produkte durch.

Das Verbraucherportal ÖKO-TEST führte 2010 einen Test zu Mundspüllösungen durch; darunter befanden sich auch vier Mundwässer. Die Tester untersuchten die Produkte auf bedenkliche oder umstrittene Inhaltsstoffe und ließen die maßgeblichen Inhaltsstoffe einer pharmakologischen Begutachtung unterziehen. Darüber hinaus beurteilten sie die Deklaration der Produkte. Lediglich eine Mundspülung schnitt im Test mit dem Fazit „sehr gut“ ab. Das Qualitätsurteil „gut“ erhielten lediglich drei der vier Mundwässer; unter den Mundspüllösungen konnte kein Produkt diese Wertung erzielen. Stattdessen fielen sieben Spülungen mit dem Urteil „ungenügend“ im Test durch.

Der Testsieger unter den Mundspüllösungen ist die Dentabella Munspülung mint von Norma mit dem Gesamturteil „sehr gut“. Das Produkt überzeugte die Tester in allen Testkategorien.

Auf dem letzten Platz befinden sich die folgenden sieben Mundspüllösungen: All-Dent Mund-Spülung Fresh von PennyChlorhexamed Zahnfleisch-Schutz Mundspül-Lösung von GlaxoSmithKline, die Multi-Schutz Soft Mint Mundspülung von Colgate-Palmolive, die Lidl Dentalux Mundspülung Orange, die Odol-med 3 Extreme Mundspül-Lösung ebenfalls aus der Apotheke, die Oral-B Chlorhexidin-Spülung zur Mundpflege von Procter & Gamble sowie die Schwarzkopf & Henkel Theramed 3D Clean 3-fach aktive Mundspülung. Auch wenn sämtliche Produkte in der Kategorie „Deklaration“ teilweise gute und sehr gute Ergebnisse erzielten, erhielten sie in der Kategorie „Inhaltsstoffe“ das Urteil „ungenügend“.

Da der Test von ÖKO-TEST bereits in die Jahre gekommen ist, wäre eine Aktualisierung des Tests ratsam. Die Zahnmedizin entwickelt sich stetig weiter und auch Mundspüllösungen werden von Jahr zu Jahr optimiert, um die bestmögliche Mundhygiene zu bieten. Vor allem in Anbetracht der Inhaltsstoffe sind aktuelle Informationen zu Mundspüllösungen und Mundwässer empfehlenswert. Um sich an den gegenwärtigen Standards orientieren zu können, ist eine Überarbeitung des Tests von ÖKO-TEST vonnöten.


Abb. 1–13: © Netzvergleich