Ruderergometer Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Bei einem RudergerĂ€t handelt es sich um einen Heimtrainer, der die BewegungsablĂ€ufe in einem Ruderboot simuliert.
  • RudergerĂ€te krĂ€ftigen alle Hauptmuskelgruppen des Körpers und kommen hĂ€ufig auch fĂŒr therapeutische Zwecke zum Einsatz.
  • Es gibt zwei Zugsysteme: Seilzug- und Ausleger-Modelle. FĂŒr Einsteiger eignen sich Modelle mit Seilzug am besten.
  • Man unterscheidet fĂŒnf verschiedene Widerstandssysteme: Luft, Wasser, Magnetismus, Hydraulik und Hybridmodelle.
  • Ausschlaggebend fĂŒr die Auswahl des richtigen RudergerĂ€ts ist neben KörpergrĂ¶ĂŸe und -gewicht auch die jeweilige Ausstattung.
Die besten RudergerÀte im Vergleich

Eine Investition in die Gesundheit

Als Ausgleich zu ihrem stressigen Arbeitsalltag treiben viele Menschen Sport. HĂ€ufig fehlt ihnen am Abend jedoch die Motivation, ihre Sporttasche zu packen und den Weg ins Fitnessstudio auf sich zu nehmen – mit dem Risiko, dass dort alle GerĂ€te belegt sein könnten. Noch dazu mĂŒssen sie sich den Blicken aller anwesenden Mitglieder aussetzen. Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Menschen die sportliche BetĂ€tigung in den eigenen vier WĂ€nden vorziehen. Hier kommt ein RudergerĂ€t gelegen: Der Heimtrainer bietet nicht nur Laien eine gute Möglichkeit, sich zu Hause fit zu halten, sondern auch Rudersportlern, ihrem Training selbst dann nachzukommen, wenn gerade kein GewĂ€sser in der NĂ€he ist oder ungĂŒnstige WitterungsverhĂ€ltnisse herrschen.

So ruderten die GerÀte in unsere Wohnzimmer

Das Rudern existiert zwar bereits seit Tausenden Jahren, doch das RudergerÀt wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts erfunden. Im Jahr 1957 entwickelten die beiden Australier John Harrison und Frank Cotton die erste Rudermaschine, die mithilfe eines Eisenrades und eines Magnetwiderstandes arbeitete. In den 70er Jahren wurden die GerÀte erstmals zur EinschÀtzung der Kondition von Athleten herangezogen. Inzwischen sind Rudermaschinen in fast jedem Fitnessstudio zu finden.

Die Funktionsweise: Von den Ruderbewegungen bis zur Ganzkörper-Aktivierung

RudergerĂ€te dienen dem Ausdauer- und Krafttraining. Andere gelĂ€ufige Bezeichnungen fĂŒr diese FitnessgerĂ€te sind Ruderergometer, Rudermaschine und Indoor-Rower. Sportler ahmen die Bewegungendie sie in einem Ruderboot ausfĂŒhren wĂŒrden, nach. Trainierende mĂŒssen unter Einsatz ihrer Arme, Beine und des Oberkörpers einen Widerstand ĂŒberwinden, wodurch sie die gleichen wie beim Rudern in einem richtigen Boot auf dem Wasser beanspruchen. Die Trainierenden nehmen auf einem beweglichen Sitz Platz, der auf Schienen nach vorn und zurĂŒck gleitet. Ihre FĂŒĂŸe fixieren sie fĂŒr einen stabilen Halt auf Pedalen, ihre HĂ€nde umfassen den Griff. ZunĂ€chst beugen sie ihre HĂŒft-, Knie- und Sprunggelenke, sodass ihr Oberkörper fast auf den Oberschenkeln aufliegt. Anschließend ziehen sie den Griff mit beiden HĂ€nden kraftvoll an ihren Oberkörper.

Der Krafteinsatz richtet sich nach dem eingestellten Zugwiderstand. WĂ€hrend des Trainings befindet sich der gesamte Rumpfbereich dauerhaft in Bewegung. Da verschiedene Muskelgruppen gleichzeitig zum Einsatz kommen, aktiviert das Training mit einem RudergerĂ€t den ganzen Körper.

Die Vorteile im Vergleich zu anderen Heimtrainern

Lange Zeit befand sich das RudergerĂ€t auf der Beliebtheitsskala hinter anderen Heimtrainern, etwa dem Laufband, dem Fahrradergometer oder dem Crosstrainer. Inzwischen hat es sich unter Experten lĂ€ngst als Geheimwaffe etabliert. Im Vergleich zu anderen FitnessgerĂ€ten oder auch Outdoor-Sportarten wie Joggen und Radfahren trainiert eine Rudermaschine nĂ€mlich fast alle Muskelgruppen gleichzeitig. Etwa 60 Prozent der Energie kommen aus dem Unterkörper, die restlichen 40 Prozent aus dem Oberkörper. Folglich absolvieren Ruderer ein Ganzkörpertraining, das die Fettverbrennung besser ankurbelt.

Bei anderen Heimtrainern liegt der Fokus vielmehr auf den Beinen; der Oberkörper wird vernachlĂ€ssigt. Das Fahrrad-Ergometer trainiert beispielsweise in erster Linie die Bauchmuskeln. Der Crosstrainer stĂ€rkt zwar wesentlich mehr Muskelgruppen, die Arme werden aufgrund des geringerem Widerstandes dennoch vernachlĂ€ssigt. Ähnlich verhĂ€lt es sich mit dem Laufband: Im Gegensatz zum RudergerĂ€t fördert es in erster Linie den Aufbau der Waden- und Oberschenkelmuskulatur, wĂ€hrend es Arme und Oberkörper weniger beansprucht.

Frauen und MÀnner an RudergerÀten
Ein RudergerÀt beansprucht fast alle Muskelgruppen gleichzeitig.

Kaum ein anderes SportgerĂ€t bietet eine vergleichbare Vielseitigkeit und schult zeitgleich Kraft wie auch Ausdauer. Das kommt insbesondere jedem gelegen, der ein komprimiertes Workout bevorzugt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Rudern im Vergleich zu anderen Ausdauersportarten wie Joggen die Gelenke kaum belastet. Dagegen mĂŒssen Nutzer eines Crosstrainers beispielsweise aufpassen, ihre HĂŒfte nicht zu ĂŒberlasten. Wer die Anschaffung eines Heimtrainers in ErwĂ€gung zieht, ist also mit dem Allround-Talent RudergerĂ€t am besten beraten.

Ganzkörpertraining fĂŒr jedermann

Ob jung oder alt, AnfĂ€nger oder Profi, ein RudergerĂ€t loht sich grundsĂ€tzlich fĂŒr jeden, der zu Hause effektiv und gelenkschonend Sport treiben möchte.

Ganzkörpertraining RudergerÀt
Gut fĂŒr den Muskelaufbau, das Herz-Kreislauf-System, zum Abnehmen, fĂŒr die Gelenke und Therapiezwecke.

Muskeltraining und Kraftaufbau

An dem typischen Bewegungsablauf beim Rudern sind etwa 80 Prozent der Hauptmuskelgruppen des Körpers beteiligt. Nutzer bauen also Muskeln auf, die zu einem athletischen Erscheinungsbild beitragen. Je nach BewegungsausfĂŒhrung trainieren sie unterschiedliche Körperpartien stĂ€rker, etwa Arme und Beine, Schultern und Nacken oder RĂŒcken und Bauch – oder etwas genauer:

  • den großen RĂŒckenmuskel, den Trapezmuskel und den RĂŒckenstrecker,
  • die vorderen und hinteren Oberschenkel,
  • die Waden,
  • den GesĂ€ĂŸmuskel,
  • die Bauchmuskulatur,
  • die hintere Schulter,
  • den Bizeps und die Unterarmmuskulatur sowie
  • die Beugemuskeln der Finger.

StÀrkung der Ausdauer und des Herz-Kreislauf-Systems

Je nach IntensitĂ€t des Trainings liegt der Fokus entweder auf der Kraft oder der Ausdauer. Das Rudern stĂ€rkt also die Muskulatur und den Kreislauf. Nutzer rudern sich gewissermaßen mit jedem Zug fitter. Das Training fördert die Durchblutung, verringert die Gefahr von GefĂ€ĂŸablagerungen und versorgt den Organismus mit Sauerstoff. Bluthochdruck, SchlaganfĂ€lle oder auch Herzinfarkte und Stoffwechselstörungen werden vorgebeugt, die LungenkapazitĂ€t sowie die Herzleistung verbessert und das Immunsystem gestĂ€rkt. Die verbesserte Ausdauer wirkt sich wiederum positiv auf die Kondition, die KonzentrationsfĂ€higkeit und die StressbewĂ€ltigung aus.

Effektiv beim Abnehmen

FĂŒr das anstrengende Training mit einem RudergerĂ€t muss der Körper viel Energie aufwenden. Deshalb bewirkt das Rudern einen sehr hohen Kalorienverbrauch pro Stunde. AbhĂ€ngig von der Dauer und IntensitĂ€t des Trainings verbrauchen Nutzer zwischen 600 und 1.000 Kalorien in der Stunde. Somit ist es ideal zur Gewichtsreduktion geeignet. Je hĂ€ufiger Nutzer trainieren, desto mehr Kalorien verbrennen sie. Bereits mit zwei Trainingseinheiten je 45 Minuten pro Wochen erzielen sie spĂŒrbare Erfolge.

Gelenkschonend bis ins hohe Alter

Dank der besonders sanften BewegungsablĂ€ufe belastet das Rudern die Gelenke kaum. Das Verletzungsrisiko ist also minimal. Davon profitieren insbesondere sportlich unerfahrene, Ă€ltere oder auch ĂŒbergewichtige Menschen. Selbst Personen, die Probleme mit ihren Gelenken oder dem RĂŒcken haben, können ein RudergerĂ€t ohne Bedenken nutzen. Es hilft sogar dabei, die RĂŒcken- und Bauchmuskulatur zu stĂ€rken und somit die Ursachen der RĂŒckenschmerzen zu bekĂ€mpfen. Das Training stabilisiert die WirbelsĂ€ule, was derartige Beschwerten vorbeugt beziehungsweise lindert und obendrein fĂŒr eine verbesserte Körperhaltung sorgt. DarĂŒber hinaus eignet sich das Rudern als Ausgleichssport fĂŒr Menschen mit einem bewegungsarmen Beruf, etwa einem BĂŒrojob, die ohnehin unter einer Dauerbelastung des RĂŒckens beziehungsweise HaltungsschĂ€den leiden.

Rudern in der PrÀvention und Rehabilitation

Durch die geringe Gelenkbelastung eignen sich Ruderergometer auch gut als TherapiegerĂ€te zur PrĂ€vention und Rehabilitation, etwa bei orthopĂ€dischen Problemen. Die KrĂ€ftigung der Muskulatur hat einen positiven Effekt auf die Beweglichkeit und LeistungsfĂ€higkeit des Körpers. Zudem schĂŒtzen die gestĂ€rkten Muskeln Gelenke, Sehnen, Knorpel und BĂ€nde vor Fehlbelastungen oder gar Osteoporose. Auch bei Diabetes, Herz-Rhythmus-Störungen oder Bluthochdruck empfehlen Ärzte ein moderates Kreislauf-Training. Personen, die bereits einen Herzinfarkt oder einen Arterienverschluss erlitten haben, sollten aber mit Bedacht trainieren. Ein zu intensiver Einstieg könnte zu einem Kollaps fĂŒhren. Deshalb empfehlen wir, vor dem Trainingsbeginn einen Arzt zu konsultieren.

Das passende Modell fĂŒr jedes Training

RudergerĂ€te unterscheiden sich in erster Linie im Hinblick auf das Zug- und Bremssystem. Welche AusfĂŒhrung sich fĂŒr die eigenen AnsprĂŒchen am besten eignet, hĂ€ngt davon ab, welche Ziele Sie erreichen möchten.

Welche Zugsysteme gibt es bei RudergerÀten?

Hinsichtlich des Zugsystems sind zwei Bauarten erhĂ€ltlich: Rudermaschinen mit Auslegersystem und solche mit Seilzugsystem. Modelle mit dem Auslegersystem verfĂŒgen genau wie ein Ruderboot ĂŒber zwei seitliche Ausleger, was zwar ein authentisches Training ermöglicht, bei einem falschen Bewegungsablauf aber schnell zu einer Fehlbelastung fĂŒhren kann. Insbesondere Untrainierte sollten sich deshalb stattdessen fĂŒr ein Griffsystem mit Seilzug entscheiden. Bei diesen Modellen wird die Kraft ĂŒber ein Seil beziehungsweise Band ĂŒbertragen, an dem sich ein GriffbĂŒgel befindet. Das gewĂ€hrleistet einen gleichmĂ€ĂŸigen Bewegungsablauf.

Seilzug und Ausleger RudergerÀt
1) RudergerÀt mit Seilzug, 2) RudergerÀt mit Auslegern.
RudergerÀte mit Seilzug

Ruder-AnfĂ€nger sind mit einem Seilzug-Modell am besten beraten, zum einen, da der Bewegungsablauf einfach zu erlernen ist, zum anderen, da die gleichmĂ€ĂŸigen Bewegungen leichter durchzufĂŒhren sind. Bei dieser Variante befindet sich mittig am GerĂ€t eine Zugstange, die Nutzer mit beiden HĂ€nden ziehen. Der T-Griff ist mit einem Antriebsseil verbunden, das wiederum zu einem Bremselement im Sockel fĂŒhrt. Diesen Seilzug bewegen Trainierende mit ihren Armen und ihrem Oberkörper, wĂ€hrend sie auf dem Sitz vor- und zurĂŒckgleiten. Meist ist der Zug etwas lĂ€nger als beim Ausleger-System, wodurch das Training mehr Körperpartien anspricht. Inzwischen statten fast alle Hersteller ihre Rudermaschinen mit dem Seilzug-System aus.

RudergerÀte mit Auslegern

Bei einem RudergerĂ€t, das mit dem Ausleger-System ausgestattet ist, befinden sich auf der rechten und linken Seite jeweils einen Rudergriff, die sich unabhĂ€ngig voneinander bewegen lassen und dadurch die echte Ruderbewegung imitieren. Trainierende bewegen also jeden Arm separat. Das System setzt voraus, dass Nutzer die Technik bereits beherrschen. Deshalb eignet es sich vor allem fĂŒr fortgeschrittene bis professionelle Sportler, etwa Ruderer, die im Winter weiter trainieren möchten. Da hier in der Regel ein Hydraulik-Widerstandssystem zum Einsatz kommt, sind fließende Bewegungen wie etwa beim Seilzug kaum umsetzbar. Beide Arme mĂŒssten dafĂŒr gleichzeitig und vor allem gleichmĂ€ĂŸig gezogen werden. Andernfalls kann es zu einer Fehlbelastung kommen. Entsprechend wenige GerĂ€te dieser Art gibt es auf dem Markt.

Welche Widerstandssysteme gibt es bei RudergerÀten?

Zwar bleibt die Mechanik des Ruderns gleich, die GerĂ€te kommen aber mit unterschiedlichen Widerstandssystemen daher. Je stĂ€rker der Widerstand eingestellt ist, desto anspruchsvoller ist das Training. Man unterscheidet fĂŒnf verschiedene Bremssysteme, die sich jeweils anders auf das TrainingsgefĂŒhl auswirken: den Wasserwiderstand, den Luftwiderstand, den Hydraulikwiderstand, den Magnetwiderstand sowie ein kombiniertes Luft- und Magnetbremssystem.

RudergerÀt Widerstandssysteme
Die Widerstandssysteme im Vergleich: Luft, Wasser, Magnetismus, Hydraulik und ein Hybridsystem.
Luftwiderstand

RudergerĂ€te mit Luftwiderstand kommen dem echten RudergefĂŒhl sehr nah. Nutzer ziehen an einem Seilzug, der wiederum ein Windrad antreibt. Mit jeden Zug wird ein gewisses Volumen an Luft verdrĂ€ngt. Nutzer mĂŒssen also in einem BehĂ€lter eine bestimmte Luftmenge ĂŒberwinden. Je höher die Widerstandseinstellung gewĂ€hlt wird, desto mehr Luft wird in das Windrad befördert; der Zug wird also stĂ€rker. DarĂŒber hinaus sorgt ein schnelleres beziehungsweise intensiveres Ziehen fĂŒr eine grĂ¶ĂŸere Luftbewegung gegen das Rad, was ebenfalls den Widerstand steigen lĂ€sst. Demnach können Nutzer durch ihr eigenes Trainingsverhalten Einfluss auf den Widerstand nehmen. Der Anschluss ans Stromnetz und somit auch die Eingabe an einem Bordcomputer sind somit unnötig. Eine mechanische Verstellmöglichkeit fĂŒr den Luftwiederstand gibt es gleichwohl.

Luftbremsen sind fĂŒr Einsteiger besonders gut geeignet, da sie zum einen ein sanftes Ziehen erlauben und zum anderen weitgehend intuitiv zu bedienen sind. Die Bewegungen erfolgen fließend. Nebenbei wird die erzeugte Luftzug als sehr angenehm empfunden. Der Haken: RudergerĂ€te mit Luftwiderstand sind meist lauter als andere Bauarten.

Vorteile

  • Echtes Ruder-Feeling
  • Automatische Widerstandsanpassung
  • Angenehmer Bewegungsablauf
  • Kein Stromanschluss nötig
  • Angenehmer Luftdurchzug

Nachteile

  • Hoher GerĂ€uschpegel
Wasserwiderstand

Bei RudergerĂ€ten mit Wasserwiderstand, auch Waterrower genannt, dient ein wassergefĂŒllter BehĂ€lter mit Paddel als Bremse. Indem Trainierende am Seilzug ziehen, entstehen Wasserverwirbelungen. Je stĂ€rker sie rudern, desto stĂ€rker werden diese. Der Widerstand wird also auch hier der IntensitĂ€t angepasst. Auf diese Weise können Nutzer individuell trainieren. Außerdem ist es möglich, ĂŒber die Menge des Wassers im BehĂ€lter den Grundwiderstand anzupassen. Das erzeugt ein sehr realistisches RudergefĂŒhl.

Verglichen mit den anderen Widerstandssystemen ist der Wasserwiderstand sehr angenehm; die ÜbergĂ€nge von einem Zug zum nĂ€chsten sind fließend. Das System minimiert die Gefahr, falsche Einstellungen vorzunehmen, weshalb es gerade fĂŒr AnfĂ€nger sehr zu empfehlen ist. Außerdem punkten die GerĂ€te mit ihrem natĂŒrlichen Charme: Bei jedem Zug entsteht ein PlĂ€tscher-GerĂ€usch, das die Trainierenden gedanklich direkt auf das Wasser versetzt. Allerdings sind sie relativ teuer und sehr wartungsintensiv. Schließlich mĂŒssen Nutzer das Wasser regelmĂ€ĂŸig austauschen.

Vorteile

  • Sehr realistisches RudergefĂŒhl
  • Angenehmes PlĂ€tschern des Wassers
  • Individuelle Widerstandsanpassung
  • Angenehmer Bewegungsablauf
  • Kein Stromanschluss nötig

Nachteile

  • VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸig hohe Anschaffungskosten
  • Hoher Wartungsaufwand
Magnetisches Bremssystem

Das magnetische Bremssystem kennt man unter anderem von den Fahrrad-Ergometern. Die Zugbewegung treibt ein Schwungrad an, das von einem Dauer- beziehungsweise Elektromagneten gebremst wird. Je nĂ€her sich der Magnet am Schwungrad befindet, desto stĂ€rker ist die Bremswirkung. Der Widerstand ist also abhĂ€ngig vom Abstand des Magneten zur Schwungmasse. Ebenfalls ausschlaggebend fĂŒr den Widerstand ist die GrĂ¶ĂŸe der Schwungmasse; schließlich benötigt der Nutzer desto mehr Kraft, um das Schwungrad in Bewegung zu versetzen, je grĂ¶ĂŸer dieses ausfĂ€llt. Der Widerstand bleibt losgelöst von der Rudergeschwindigkeit gleich. Ein individueller Trainingsstil ist somit bei RudergerĂ€ten mit einem magnetischen Widerstand nur bedingt möglich.

Der Magnetwiderstand gewĂ€hrleistet einen harmonischen, gleichmĂ€ĂŸigen Bewegungsablauf. Auch die Einstellung des gewĂŒnschten Zugwiderstands gestaltet sich Ă€ußerst komfortabel, sei es manuell oder ĂŒber den Bordcomputer. Mit mehr als 15 Stufen bietet das magnetische Widerstandssystem den grĂ¶ĂŸten Spielraum zum Einstellen eines zum Trainierenden passenden Schwierigkeitsgrades. DarĂŒber hinaus zeichnet es sich durch einen besonders geringen GerĂ€uschpegel aus, womit sich diese GerĂ€te unter anderem fĂŒr Mietwohnungen anbieten. Da keine Reibung entsteht, sind sie zudem nahezu wartungsfrei.

Vorteile

  • Äußerst gerĂ€uscharm
  • Nahezu wartungsfrei
  • Viel Spielraum bei der Einstellung des Widerstands
  • GleichmĂ€ĂŸige Ruderbewegung

Nachteile

  • Individueller Trainingsstil nur bedingt möglich
  • Widerstand bleibt unabhĂ€ngig von der Geschwindigkeit gleich
Hydrauliksystem

Das Hydrauliksystem findet sich bei fast jedem RudergerĂ€t mit Auslegern. Über die VorwĂ€rts- und RĂŒckwĂ€rtsbewegung erzeugen die Hydraulikzylinder einen Gegendruck, der als Widerstand fungiert. Dieser lĂ€sst sich beliebig ĂŒber ein Stellrad beziehungsweise per Hebelkraft anpassen. Im Vergleich zu den anderen Systemen ist der Bewegungsablauf nicht gerade flĂŒssig.

Zwar sind die GerĂ€te mit Hydrauliksystem sehr gĂŒnstig, dafĂŒr jedoch auch anfĂ€llig fĂŒr Defekte. Das hĂ€ngt damit zusammen, dass die Zylinder mit einer begrenzte Lebensdauer einhergehen. Sie sind ideal fĂŒr jeden, der diese Art des Trainings zunĂ€chst ohne eine grĂ¶ĂŸere Investition austesten möchte.

Vorteile

  • Sehr preiswert
  • Kein Stromanschluss nötig

Nachteile

  • Weniger natĂŒrlicher Bewegungsablauf
  • Begrenzte Lebensdauer
Hybridsystem

Neben den Einzelsystem-Lösungen gibt es auch HybridgerĂ€te, bei denen es sich um eine Kombination aus Luft- und Magnetsystem handelt. Bei diesen GerĂ€ten ist das Widerstandslevel elektrisch ĂŒber einen Handgriff einstellbar. Gleichzeitig ist der Widerstand abhĂ€ngig von der ZugstĂ€rke. Somit lĂ€sst sich der Trainingswiderstand sehr fein justieren.

Zwar sind die GerĂ€te leiser als Modelle, die nur mit einem Luftwiderstand arbeiten, aber lauter als Rudermaschinen mit reinem Magnetwiderstand. DarĂŒber hinaus ist das RudergefĂŒhl hier realistischer als bei Modellen mit einem magnetischen Bremssystem, dafĂŒr jedoch weniger exakt als bei Rudermaschinen mit Luftwiderstand. HybridgerĂ€te eignen sich sowohl fĂŒr Einsteiger als auch fĂŒr Fortgeschrittene und Ruderenthusiasten.

Darauf kommt es beim Kauf an

Vor dem Kauf eines RudergerĂ€ts gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Die Entscheidung fĂŒr ein bestimmtes Modell hĂ€ngt auch davon ab, ob es sich um ein Einsteiger- oder ein ProfigerĂ€t handeln soll.

Wie viel Platz benötigen RudergerÀte?

essen Sie vorher den freien Platz aus, um auf Nummer sicher zu gehen, dass Sie ihr neues RudergerĂ€t auf jeden Fall unterbringen. Außerdem sollten Sie bequem auf- und absteigen sowie die Ruderbewegungen der Arme frei durchfĂŒhren können. In ihrer Höhe unterscheiden sich Ruderergometer kaum voneinander: Aufgestellt ragen sie etwa einen halben Meter in die Höhe. Die LĂ€nge und Breite fĂ€llt jedoch sehr unterschiedlich aus. Wie viel Platz mĂŒssen Sie also fĂŒr ein RudergerĂ€t einplanen? Mit 50 bis 70 Zentimetern in der Breite ist es recht schmal. BezĂŒglich der LĂ€nge mĂŒssen Sie etwa 1,5 bis 2,0 Meter einplanen.

RudergerÀte in Sporthalle
RudergerĂ€te sind lang, dafĂŒr aber schmal.

Damit Nutzer sie einfacher und vor allem platzsparend verstauen können, sind viele Rudermaschinen zusammenklappbar. Dazu mĂŒssen Sie bei manchen Modellen Schrauben öffnen und bei anderen die Sitzschiene hochstellen. Diese Kompaktlösung bietet sich vor allem dann an, wenn im Wohnraum nur wenig Platz zur VerfĂŒgung steht. Sollten Sie das GerĂ€t hochklappen, ist die Deckenhöhe zu beachten. Alternativ sollte es zumindest mit Transportrollen ausgestattet sein.

Das Gewicht eines gĂ€ngigen Ruderergometers liegt je nach AusfĂŒhrung zwischen 22 und 60 Kilogramm. Da die besonders leichtgewichtigen GerĂ€te nicht sonderlich stabil sind, raten wir zu Modellen ab einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm. Allerdings hĂ€ngt das Gewicht immer auch vom Material des RudergerĂ€ts ab:

  • Kunststoff ist zwar leicht, dafĂŒr aber auch defektanfĂ€llig.
  • Stahl ist zwar schwer, dafĂŒr aber solide.
  • Aluminium ist sowohl leicht als auch stabil.

Maximale TragfĂ€higkeit und NutzergrĂ¶ĂŸe

Die Entscheidung fĂŒr ein bestimmtes RudergerĂ€t hĂ€ngt davon ab, wie groß und wie schwer Sie sind. Achten Sie also auf die maximale Gewichtsbelastung – insbesondere dann, wenn Sie mit dem RudergerĂ€t abnehmen möchten. Das zulĂ€ssige Körpergewicht liegt meist zwischen 120 und 200 Kilogramm. Besonders gĂŒnstige GerĂ€te beginnen bereits bei einem Maximalgewicht von 90 Kilogramm, sind aber in der Regel zu wackelig, um dynamisch und sicher darauf trainieren zu können.

WĂ€hlen Sie außerdem eine Maschine, die zu Ihrer KörpergrĂ¶ĂŸe passt. Zwar genĂŒgen die StandardgrĂ¶ĂŸen von RudergerĂ€ten fĂŒr Anwender mit KörpergrĂ¶ĂŸen von 1,65 bis 1,90 Metern, wer jedoch grĂ¶ĂŸer oder kleiner ist, sollte auf ein GerĂ€t mit verĂ€nderbarer Sitzposition achten. Der Sitz sollte also weitreichend verstellbar sein, damit jeder seine Beine unterbringt. Wenn Sie darauf Platz nehmen, sollte bei durchgestreckten Knien nach hinten noch etwas Platz sein. Nur so haben große Menschen die Möglichkeit, den Bewegungsablauf komplett auszufĂŒhren. Ein GerĂ€t in der richtigen GrĂ¶ĂŸe fördert also den Trainingseffekt und beugt Verletzungen vor. Neben dem Sitz sind im Idealfall auch das Ruder und die Pedale verstellbar.

Wie viele WiderstÀnde haben RudergerÀte?

Die Angabe des Widerstandes bezeichnet bei RudergerĂ€ten die Gegenkraft, die Nutzer mit ihrer Muskelkraft ĂŒberwinden mĂŒssen, um das Zugsystem in Bewegung zu versetzen und die Ruderbewegung auszufĂŒhren. Je höher diese ist, desto intensiver trainieren sie ihre Muskeln. Eine grĂ¶ĂŸere Zahl an einstellbaren Widerstandsstufen erlaubt das Phasentraining. Das heißt, die Schwierigkeit steigt im Verlauf einer Trainingseinheit sanft an und nimmt wieder ab. Sehr gĂŒnstige RudergerĂ€te haben nur 3 Widerstandsstufen; die Einteilung ist also sehr grob. Empfehlenswert sind mindestens 8 Stufen. Fortgeschrittene Ruderer sind mit 15 bis 20 Einstellmöglichkeiten besser beraten.

NĂŒtzliches Zusatzequipment

Zur Ausstattung eines modernen RudergerÀts gehören neben einem Trainingscomputer mit verschiedenen Programmen auch eine Schnittstelle zur Pulsmessung und eine Anbindung an das Smartphone.

d herauszufinden, wo SchwĂ€chen liegen. Nutzer haben Einsicht in Statistiken und erkennen direkt, wie sie sich verbessert haben, um sich den nötigen Motivationsschub zu geben und die gesteckten Fitnessziele zu erreichen. FĂŒr gewöhnlich kann jeder selbst bestimmen, welche Informationen der Computer anzeigt, seien es der Kalorienverbrauch, die zurĂŒckgelegte Strecke oder die RuderschlĂ€ge pro Minute. Wichtig ist vor allem, dass das Display ausreichend groß, gut ablesbar und aus der Trainingsposition heraus erkennbar ist. Wird das GerĂ€t von mehreren Personen genutzt, ist darauf zu achten, dass die Rudermaschine unterschiedliche Profile speichern kann, damit jeder separat seinen Fortschritt begutachten kann.

Frau im Fitnessstudio nutzt RudergerÀt
Dank verschiedener Programme ermöglichen RudergerÀte ein abwechslungsreiches Training.

FĂŒr ein abwechslungsreiches Training bieten sich Modelle mit verschiedenen Trainingsprogrammen an. GĂ€ngig sind unter anderem Ausdauer- und Herzfrequenzprogramme. Hier passt das GerĂ€t automatisch den Widerstand an, um mit dem gewĂŒnschten Puls zu trainieren. HĂ€ufig befinden sich Pulssensoren an den Handgriffen. Andere Modelle sind mit einem Ohrclip ausgestattet. Viele hochwertige GerĂ€te lassen sich auch mit einem Pulsgurt verbinden. Dieser zeigt den Herzschlag wesentlich genauer an.

VerfĂŒgt das RudergerĂ€t ĂŒber eine USB-Schnittstelle, so lassen sich die Daten bequem auf einen Computer ĂŒbertragen. Diese Ausstattung lohnt sich vor allem fĂŒr Leistungssportler oder Therapeuten, die Trainingseinheiten im Detail vergleichen, auswerten und dokumentieren möchten. Hobbyruderer können dagegen darauf verzichten.

Die Preisfrage: Vom Einsteiger- bis zum ProfigerÀt

Die Preisspanne beginnt im zweistelligen und endet im vierstelligen Bereich. Zwar gibt es bereits sehr gĂŒnstige RudergerĂ€te, bei diesen Modellen ist jedoch ein schneller Verschleiß zu befĂŒrchten. Schließlich wird das GerĂ€t stark beansprucht. Außerdem sollten Verbraucher nicht am falschen Ende sparen, wenn es um ihre Gesundheit geht. DafĂŒr braucht es ein solide verarbeitetes Modell. Robuste Einsteigermodelle sollten wenigstens 300 Euro kosten. FĂŒr zuverlĂ€ssige GerĂ€te mit Trainingscomputer mĂŒssen Interessierte mindestens 600 Euro ausgeben. Spitzenmodelle und MehrzweckgerĂ€te schlagen nicht selten mit ĂŒber 1.000 Euro zu Buche. Diese lohnen sich aber weniger fĂŒr Gelegenheitsnutzer als vielmehr fĂŒr Leistungssportler.

Sicher am Ruder

Auch die Sicherheit ist nicht zu vernachlĂ€ssigen. Befinden sich PrĂŒfsiegel auf dem GerĂ€t, so ist die Verletzungsgefahr auf ein Minimum reduziert, denn diese garantieren eine hohe VerarbeitungsqualitĂ€t. Dazu gehören unter anderem das TÜV– oder auch CE-Zertifikat. Außerdem sollten Nutzer auf eine ergonomische Haltung und die Anwendungshinweise aus der Gebrauchsanweisung achten, um stets sicher zu trainieren.

Das Training mit dem RudergerÀt

Wer das passende RudergerĂ€t fĂŒr sich gefunden hat, fragt sich nun vielleicht, was beim Training zu beachten ist. Im Folgenden geben wir deshalb vor allem Einsteigern ein paar Tipps rund um das Training, erklĂ€ren, was genau es mit dem pulsgesteuerten Training auf sich hat und welches Zubehör sinnvoll ist.

Trainingstipps fĂŒr die richtige Rudertechnik: An die Griffe, fertig, los!

Das Trainieren mit einem RudergerĂ€t ist an sich nicht kompliziert. Dennoch sollten Sie den einen oder anderen Hinweis beachten – zum einen, damit Sie sich keine Verletzungen zuziehen, zum anderen, damit Sie optimale Trainingseffekte erzielen. Riskant fĂŒr die eigene Gesundheit wird es nĂ€mlich vor allem dann, wenn Sie die Übungen nicht sauber ausfĂŒhren.

Der Ablauf: Zug um Zug

Nachdem nun alle Dos und Don’ts geklĂ€rt sind, geht es an den konkreten Ablauf. Dieser sieht folgendermaßen aus:

Ablauf Ruderbewegung
Der typische Ablauf der Zugphase beim Rudertraining

In der Startposition sind Ihre Beine angewinkelt, Ihr Oberkörper ist vorgebeugt. Greifen Sie die Ausleger beziehungsweise den Seilzug. DrĂŒcken Sie sich mit Ihren Beinen kraftvoll nach hinten ab und ziehen Sie gleichzeitig beide Arme etwas unterhalb der Höhe des SchlĂŒsselbeines nach hinten, bis Sie die Auslegerarme beziehungsweise den Griff vor der Brust haben. Strecken Sie die Arme in einer kontrollierten Gleitbewegung wieder aus, bis sich diese ĂŒber Ihren Knien befinden. Beugen Sie nun die Beine und bringen Sie Ihren Rumpf nach vorn.

Das Training ist also in zwei Phasen aufgeteilt: die Erholungsphase und die Zugphase. Die Beachtung der Reihenfolge ist elementar: Beine, RĂŒcken und Arme in der ersten Phase; die umgekehrte Abfolge in der zweiten Phase.

Die Dos und Don‘ts

In erster Linie kommt es auf die Haltung an: Ein aufrechter Oberkörper ist fĂŒr die DurchfĂŒhrung des Trainings essenziell. Der Oberkörper soll zwar gerade, aber nicht in der Senkrechten, sondern leicht nach hinten geneigt sein. Dagegen gilt es, eine Ausweichbewegung in die RĂŒcklage tunlichst zu vermeiden. In diesem Fall wĂŒrde der RĂŒcken die Anstrengungen der Armmuskulatur ĂŒbernehmen und dabei verspannen. Ist die Körperhaltung zu schlaff, kommt es zum RundrĂŒcken, was die Bandscheiben belastet. HĂ€ngt der Kopf nach vorn, kommt es zu einem Hebeleffekt auf den oberen Wirbelkörpern, was zu RĂŒckenschmerzen fĂŒhren kann. Wer hingegen regelmĂ€ĂŸig ergonomisch korrekt mit dem RudergerĂ€t, stĂ€rkt seine RĂŒckenmuskulatur, womit eine aufrechte Haltung einhergeht.

Beachten Sie die folgenden Tipps, um das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten:

  • WĂ€rmen Sie sich vor dem Training einige Minuten auf, um die Durchblutung zu fördern und den Körper langsam vorzubereiten (Warm-up).
  • Überwachen Sie wĂ€hrend des Trainings Ihre Herzfrequenz, um eine Unter- oder auch Überbelastung zu vermeiden.
  • Ellenbogen, Unterarm, Hand und Seil bilden im Idealfall eine gerade Linie.
  • Halten Sie Bauch und RĂŒcken dauerhaft angespannt.
  • Atmen Sie ein, sobald Sie sich nach von bewegen. Atmen Sie aus, sobald Sie am Griff ziehen.
  • Bewegen Sie sich nicht zu schnell, sondern achten Sie vielmehr auf einen harmonischen Bewegungsablauf.
  • Steigern Sie die IntensitĂ€t beziehungsweise die Zeit etappenweise (angefangen bei etwa 20 bis 25 ZĂŒgen pro Minute), ohne zu ĂŒbertreiben.
  • Schauen Sie weder nach unten noch nach oben, sondern halten Sie Ihren Kopf gerade.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Nacken und Ihre Schultern locker bleiben.
  • Lassen Sie das Training langsam ausklingen. Reduzieren Sie also in den letzten Minuten nach und nach die IntensitĂ€t.
  • Dehnen Sie sich circa 90 Minuten nach dem Training (Cool-down).

Die Fokussierung auf den richtigen Bewegungsablauf ist also das A und O. Nichtsdestoweniger kommt es neben einer zu geringen beziehungsweise zu ausgeprĂ€gten RĂŒckenlage und einem RundrĂŒcken vor allem anfangs hĂ€ufig zu folgenden Fehlern:

  • der zu frĂŒhe Einsatz des Oberkörpers,
  • das zu frĂŒhe Abbrechen des Durchzugs,
  • das Einknicken der Handgelenke,
  • das Hochziehen der Schultern,
  • zu weit vom Körper entfernte Ellenbogen und
  • zu lockere oder zu feste Fußschlaufen.
Die richtige Kraftverteilung

Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihre Kraft beim Rudern zu ungefĂ€hr 60 Prozent mit den Beinen aufbringen; etwa 30 Prozent sollten aus dem Rumpf kommen, und einen nur geringen Anteil von 10 Prozent tragen Ihre Arme zum gesamten Kraftaufwand bei. AnfĂ€ngern fĂ€llt es meist schwer, die passende Balance zu finden, da sie mehr Kraft in die Oberschenkel abgeben. Fortgeschrittene ziehen dagegen meist zu stark mit den Armen, wohingegen sie die Beine immer mehr vernachlĂ€ssigen. Im Idealfall stoßen Sie sich zunĂ€chst mit den Beinen ab, lehnen sich dann leicht nach hinten und ziehen anschließend die Arme in Richtung Körper. Der Winkel, in dem Sie sich zurĂŒcklehnen, sollte nicht mehr als 45 Grad betragen. Wichtig ist, dass Sie das Abstoßen, ZurĂŒcklehnen und Ziehen in einem runden Bewegungsablauf vollziehen.

TrockenĂŒbungen fĂŒr das Training im Trockenen

Machen Sie vorab vorsichtshalber ein paar TrockenĂŒbungen. Trainieren Sie also zunĂ€chst das Abstoßen, dann das ZurĂŒcklehnen und dann das Ziehen – jeweils in Kombination mit der zuvor ausgefĂŒhrten Bewegung.

Empfehlungen rund um die Geschwindigkeit, Dauer und IntensitÀt

Empfehlenswert sind zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche. FĂŒr Einsteiger reichen 15-minĂŒtige Sessions völlig aus, denn gerade am Anfang sollten Sie sich maßvoll an die neuartige Belastung herantasten. Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören. Im Zweifel starten Sie mit einer geringeren Trainingsdauer und steigern sich dann. Fortgeschrittene können die Einheiten auf 20 bis 30 Minuten erhöhen. In puncto Geschwindigkeit und IntensitĂ€t gilt: Rudern Sie nicht zu schnell, sondern vielmehr kraftvoll. Steigern Sie die IntensitĂ€t nach und nach. Konzentrieren Sie sich zu Beginn vor allem auf die Technik. Erst dann, wenn Sie den Bewegungsablauf gĂ€nzlich verinnerlicht haben, sollten Sie ein höheres Tempo aufnehmen.

Nutzen Sie das GerĂ€t zum Ausdauertraining, stellen Sie einen geringen Widerstand ein und fĂŒhren die Bewegungen schneller aus. In diesem Fall trainieren Sie ĂŒber eine lĂ€ngere Zeit hinweg. Nutzen Sie das GerĂ€t zum Muskelaufbau, stellen Sie einen höheren Widerstand ein und fĂŒhren die Bewegungen langsamer aus.

Planen zahlt sich aus

Trainieren Sie im Idealfall nach einem Trainingsplan, um schnelle Fortschritte zu erzielen. Nehmen Sie sich zum Beispiel zunĂ€chst vor, jeden Tag 15 Minuten lang zu rudern. Nach einer Woche nehmen Sie fĂŒnf Minuten dazu, sodass Sie tĂ€glich bei 20 Minuten angekommen sind. Insbesondere wenn die Trainingseinheiten lĂ€nger werden, sollten Sie jedoch auf regelmĂ€ĂŸige Pausen achten.

Intervalltraining versus pulsgesteuertes Training

Wer fortwĂ€hrend eine bestimmte Strecke oder Zeit in einem Ă€hnlichen Tempo absolviert, erzielt kaum LeistungssprĂŒnge. Intervalltraining (auch HIIT, also „High Intensity Intervall Training“) bietet einen entscheidenden Vorteil gegenĂŒber dem ĂŒblichen Dauertraining: Es ist abwechslungsreich. Genauer: Es geht darum, den Körper abwechselnd an die Leistungsgrenze zu bringen und ihm dann wieder kurze Erholungsphasen von verringerter TrainingsintensitĂ€t zu gönnen, was das Herz-Kreislauf-System stĂ€rker auf Touren bringt. Die Fett- beziehungsweise Kalorienverbrennung, der Muskelaufbau und die Ausdauersteigerung sind also um ein Vielfaches intensiver als bei einer gleichbleibenden Trainingsbeanspruchung. Außerdem haben Sie noch 24 Stunden nach dem HIIT einen „Afterburn“-Effekt, der auch in der Ruhephase einen erhöhten Kalorienverbrauch bewirkt.

Bevor Sie mit dem Intervalltraining beginnen, wĂ€rmen Sie sich gut auf. Achten Sie darauf, sich nicht bereits am Anfang auszupowern, damit die Leistung in den folgenden DurchgĂ€ngen nicht nachlĂ€sst. Finden Sie also ein Tempo, in dem Sie alle Intervalle gleichmĂ€ĂŸig durchfĂŒhren können.

Neben dem Intervalltraining gibt es auch das pulsgesteuerte Training. Damit gelingt Ihnen eine optimale Fettverbrennung. GerĂ€te mit pulsgesteuerten Trainingsprogrammen passen den Widerstand automatisch an den Belastungsgrad an. DafĂŒr geben Sie die gewĂŒnschte Herzfrequenzzone an, in der Sie rudern möchten, und lassen sie durch das GerĂ€t ĂŒberwachen. Sie können sich also voll auf ihr Training konzentrieren und darauf verlassen, dass das RudergerĂ€t Ihnen stets automatisch eine optimierte Herausforderung stellt.

Bei der Herzfrequenz handelt es sich gemeinhin um einen zuverlĂ€ssigen Indikator fĂŒr die Belastung des Körpers. Die maximale Herzfrequenz, also die Anzahl der HerzschlĂ€ge pro Minute, die Sie bei grĂ¶ĂŸtmöglicher Anstrengung erreichen sollten, ist zwar bei jedem individuell, folgende Faustformel dient jedoch als Orientierung:

  • MĂ€nner: maximale Herzfrequenz = 220 – Lebensalter
  • Frauen: maximale Herzfrequenz = 226 – Lebensalter

FĂŒr AnfĂ€nger reicht es aus, mit der HĂ€lfte der maximalen Herzfrequenz zu trainieren. Die nachfolgende Tabelle verschafft einen Überblick, welcher Trainingseffekt mit welcher Herzfrequenz ĂŒblicherweise zu erreichen ist:

StufeHerzfrequenzZone
Sehr leicht50 bis 60 Prozent des MaximumsGesundheitszone
Leicht60 bis 70 Prozent des MaximumsFettverbrennungszone
Moderat70 bis 80 Prozent des MaximumsFitnesszone
Intensiv80 bis 90 Prozent des MaximumsAnaerobe Zone
Maximal90 bis 100 Prozent des MaximumsWettkampfzone
Die verschiedenen Herzfrequenz-Trainingsbereiche im Vergleich.

NĂŒtzliches Zubehör

Im Fitnessbereich gibt es Unmengen an zusÀtzlichem Equipment. Folgendes Zubehör erachten wir bei RudergerÀten als sinnvoll:

  • Brustgurt: Mit einem Brustgurt messen Sie prĂ€zise Ihren Puls, um ihn wĂ€hrend des Trainings im Auge zu behalten. FĂŒr gewöhnlich lĂ€sst er sich mit dem RudergerĂ€t koppeln.
  • Bodenschutzmatte: AbhĂ€ngig vom jeweiligen Untergrund ist eine Bodenschutzmatte empfehlenswert bis unverzichtbar. Sie schĂŒtzt nicht nur empfindliche Böden vor Druckstellen, Kratzern oder SchweißrĂŒckstĂ€nden, sondern dĂ€mpft auch die TrainingsgerĂ€usche.
  • Anti-Rutsch-Auflage: Bei hochintensivem Training werden HandflĂ€chen schnell schweißnass, sodass der Rudergriff wegzurutschen droht. Spezielle Auflagen, die aus einem harten Schaumstoff gefertigt sind und sich auf den Griff aufschieben lassen, saugen den Schweiß auf.
  • Sitzauflage: Das Sitzen auf dem RudergerĂ€t sollte so angenehm sein, dass Sie auch nach einer Stunde Training noch immer keine Druckschmerzen im GesĂ€ĂŸ verspĂŒren. Sitzauflagen sind deshalb meist mit Gel gefĂŒllt, ergonomisch geformt und weich gepolstert.
  • Handschuhe: FĂŒr Fortgeschrittene lohnt sich die Anschaffung von Trainingshandschuhen. Schließlich mĂŒssen Sie den Griff bei grĂ¶ĂŸeren WiderstĂ€nden fester umfassen, was zu schmerzhaften Schwielen fĂŒhren kann.
  • Smartphone- oder Laptop Halterung: Mit einer Halterung können Sie Ihr Handy beziehungsweise Ihr Notebook auf dem GerĂ€t platzieren, um das Training beispielsweise mit Ihrer Lieblingsmusik aufzulockern.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die RudergerÀte nicht selbst getestet.

Im Jahr 2016 testete das ETM Testmagazin 15 RudergerĂ€te, davon 12 Modelle mit Seilzug und drei Modelle mit Auslegern:

  • AsVIVA Rower Cardio XI
  • CAPITAL SPORTS Rowbi 3-in-1 Ruder-Fahrrad-Ergometer Seilzugtrainer
  • Christopeit Sport Lugano
  • Cardiostrong R40
  • Finnlo Aquon Evolution
  • First Degree Pacific Challenge AR
  • Horizon Oxford 5
  • Kettler Stroker
  • Skandika Fitness Nemo
  • Taurus Fitness R7
  • Tunturi Rower Go30
  • N.O. Fitness Rower R 1000 Pro
  • AsVIVA RudergerĂ€t Rower Cardio IX FitnessgerĂ€t
  • Christopeit Sport Accord
  • Pearl Sports RudergerĂ€t mit SchlagzĂ€hler NX-1081

Bei den Seilzug-Modellen kĂŒrten die Tester das Finnlo Aquon Evolution mit der Testnote „Sehr gut“ (95,15 Prozent) zum Testsieger. In den Testbereichen „Ausstattung“ und „Handhabung“ erreichte es 4,5 von 5 Punkten; in den Testbereichen „Trainingscomputer“ und „FunktionalitĂ€t“ ergatterte es sogar die volle Punktzahl. Als positiv verzeichneten die Tester seinen Ă€ußerst ebenmĂ€ĂŸigen Rundlauf, die sehr leichte Einstellung des Widerstandes, die hohe Standsicherheit, die hochwertige Verarbeitung und die vergleichsweise einfache Bedienung des Computers trotz großer Programmvielfalt. Das SiegergerĂ€t bietet also ein rundherum gutes Rudererlebnis.

Besonders einfach in der Bedienung war das Taurus Fitness R7, das ebenfalls mit der Testnote „Sehr gut“ (94,93 Prozent) ausgezeichnet wurde. Knapp dahinter folgt das Cardiostrong R40 mit dem TestprĂ€dikat „Sehr gut“ (94,48 Prozent), das unter anderem eine bequeme Lagerung ermöglicht. Einen Trainingscomputer mit besonders einfacher Handhabung bietet das Horizon Oxford 5, erneut mit der Testnote „Sehr gut“ (93,03 Prozent). Preis-Leistungs-Sieger in dieser Kategorie wurde das AsVIVA Rower Cardio XI mit dem Testurteil „Gut“ (88,23 Prozent).

Testsieger bei den Auslegermodellen wurde das RudergerĂ€t Christopeit Sport Accord mit der Testnote „Sehr gut“ (94,82 Prozent). Zum Preis-Leistungs-Sieger mit dem TestprĂ€dikat „Gut“ (85,38 Prozent) ernannten die Tester das AsVIVA RudergerĂ€t Rower Cardio IX ernannt. FĂŒr leichte Sportler empfehlen die Tester das Pearl Sports RudergerĂ€t mit SchlagzĂ€hler NX-1081 mit dem Testurteil „Befriedigend“ (69,60 Prozent).


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Vasyl / stock.adobe.com | Abb. 3–5: © Netzvergleich | Abb. 6: © WavebreakMediaMicro / stock.adobe.com | Abb. 7: © likoper / stock.adobe.com | Abb. 8: © Netzvergleich