Schulrucksack Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Schulrucksäcke sind meist für Kinder ab der fünften Klasse konzipiert, lassen sich aber ebenso von Grundschülern und Studierenden nutzen.
- Sie bieten mehr Stauraum als Schulranzen und eine durchdachte Fächeraufteilung.
- Die ergonomisch geformten Rucksäcke sollen zarte Kinderrücken schonen. Daher sind viele Modelle mit Tragesystemen und Polstern ausgestattet.
- Moderne Schulrucksäcke wachsen dank ihres höhenverstellbaren Rückensystems gewissermaßen mit den Schülern mit.
- Zubehör wie fluoreszierende Flächen oder reflektierende Sticker sorgen für Sicherheit im Straßenverkehr.
Ästhetische und komfortable Stauraumwunder
Schulranzen sind die idealen Begleiter in den ersten Schuljahren: Sie sind stabil, ermöglichen das ebenso sichere wie auch praktische Transportieren aller nötigen Utensilien und sind an die ergonomischen Anforderungen der Kinder angepasst. Im Schulalltag muss der Ranzen viele Strapazen verkraften; sein täglicher Einsatz hinterlässt mit der Zeit Spuren. Daher kommt im Leben eines jeden Schulkindes irgendwann der Punkt, an dem der bunt gestaltete Schulranzen sich in den Ruhestand verabschieden muss und eine neue Schultasche nötig ist.
Spätestens ab dem Übergang in die Sekundarstufe werden Schulrucksäcke den Anforderungen des Schulalltags besser gerecht als Ranzen. Sie bieten genug Stauraum, um alle zusätzlichen Unterrichtsmaterialien, die mit neuen Schulfächern hinzukommen, sicher zu transportieren. Darüber hinaus sind Schulrucksäcke nicht nur robust, sondern sie verfügen auch über Trageriemen und Polsterungen, die für einen hohen Tragekomfort sorgen. Da Schulrucksäcke nicht wie Schulranzen mit einer starren Außenwand konstruiert sind, gibt das Material im Fall eines Sturzes leichter nach, was die Verletzungsgefahr senkt.
Da Schulrucksäcke sich an etwas ältere Kinder richten, sind sie schlichter gestaltet als Ranzen. Auf bunte Motive wie Piraten, Tiere oder Fabelwesen verzichten die Hersteller meist. Stattdessen gibt es eine große Auswahl unifarbener und gemusterter Modelle. Mit ihren oft modernen Designs erfreuen sich Schulrucksäcke sowohl bei Schülern in der Sekundarstufe als auch bei Studierenden großer Beliebtheit.
Darauf kommt es beim Kauf an
Schulrucksäcke sind Gebrauchsgegenstände, die sowohl Grundschulkinder als auch Studierende täglich begleiten. Daher müssen sie nicht nur robust und komfortabel, sondern auch altersentsprechend sein. Da Schulrucksäcke eine große Zielgruppe bedienen, ist es als Verbraucher umso wichtiger, sich genau mit den Eigenschaften auseinanderzusetzen, die der passende Schulrucksack besitzen sollte.
Ausstattung und Ergonomie
Der ideale Schulrucksack sieht nicht nur gut aus, sondern entlastet auch den Rücken. Zu diesem Zweck sind körpergerechte Schulrucksäcke so konstruiert, dass sie optimal auf dem Rücken sitzen und das Gewicht gleichmäßig verteilen. Dazu gehört ein hochwertiges Tragesystem, das idealerweise aus Schulterträger, Becken– beziehungsweise Hüft- und Brustgurt besteht. Der Schultergurt ist bestenfalls gut gepolstert und ergonomisch in S-Form gestaltet. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn sich auf Schulterhöhe keine Innennähte befinden. Des Weiteren sind die Gurte mindestens vier Zentimeter breit und rutschen nicht von der Schulter. Mit diesen Eigenschaften lassen sich Druck- und Reibestellen im Nacken- sowie Schulterbereich vermeiden.
Eine einfache Verstellbarkeit ist wichtig, um die Träger an die Körperform der Kinder anzupassen. Zudem ermöglicht es die Schulterhöhenverstellung, den Schulrucksack nah an den Schulterblättern zu tragen. Ziel ist es, dass der Großteil des Gesamtgewichts nicht auf dem Rücken, sondern auf dem hinteren oberen Beckenbereich lastet. Daher sind neben den Schulterträgern auch Becken- beziehungsweise Hüftgurte sowie längen- und höhenverstellbare Brustgurte sinnvoll. Sie fixieren den Schulrucksack am Körper und verhindern, dass der Tragegurt verrutscht. Seitliche Beckenflossen am Hüftgurt sorgen dafür, dass der Rucksack seine mittige Platzierung beibehält. Tunnelzüge mit Kompressionseffekt oder seitlich angebrachte Kompressionsgurte verdichten zudem den Rucksack und verringern so die Hebelwirkung auf den Rücken.
Auch die Konstruktion der Rückseite trägt dazu bei, den Rücken gesund zu halten. Sie berücksichtigt idealerweise Verlauf der Wirbelsäule und sorgt dafür, dass das Gewicht nicht von den Dornfortsätzen der Wirbel getragen wird. Der Rucksack schmiegt sich komfortabel an den Rücken an. Weiterhin ist das Material so stabil, dass der Inhalt des Schulrucksacks nicht auf den Nutzer drückt. Um die Wärmeentwicklung zu verringern und eine angemessene Belüftung zu schaffen, ist die Rückenpolsterung atmungsaktiv.
Ein Rucksack, der mit den Kindern mitwächst, ist sehr praktisch, wenn er für mehrere Jahre im Einsatz sein soll. Mit einer Rückenlängenanpassung lässt sich die Rucksackhöhe genau an die Bedürfnisse des Kindes anpassen. Daneben ist ein verstärkter Boden zu empfehlen, damit der Schulrucksack einen sichereren Stand auf jedem Untergrund hat. Mit dem gepolsterten Tragegurt an der Oberseite heben Nutzer dem Rucksack bequem an.
Das folgende Video zeigt anhand des Satch Pack vom Hersteller Southbag, wie sich ein ergonomischer Schulrucksack einstellen und packen lässt:
Fassungsvolumen und Gewicht
In einen Schulrucksack müssen alle Utensilien Platz finden, die im Schulalltag erforderlich sind. Dazu gehören verschiedene Bücher, Hefter und Hefte, Federmappe sowie Lunchbox und Trinkflasche. Das Fassungsvolumen sollte dementsprechend groß sein. Da die Anforderungen im Unterricht aber mit dem Alter des Kindes steigen und deshalb meist auch die Menge an nötigem Lernmaterial, empfiehlt es sich, bei der Größe nicht zu sparen. Ein Mindestvolumen von 25 Litern ist daher sinnvoll. Wer sehr viel Platz benötigt, wählt einen 40-Liter-Schulrucksack.
Je größer das Fassungsvolumen ist, desto höher ist das Leergewicht des Schulrucksacks. Wenn Kinder schwere XXL-Modelle mit mehreren Kilogramm Lernmaterial den ganzen Schultag mit sich herumtragen, setzen sie ihren Rücken starken Belastungen aus. Während für Kinder im Grundschulalter ein maximales Leergewicht von 1,3 Kilogramm empfiehlt, sind für Heranwachsende ab Mittelstufenalter auch ein Innenraumvolumen von 25 Litern und ein Gewicht von 1,5 Kilogramm geeignet.
Fächeraufteilung und Organisation
Rucksäcke sind in mehrere Bereiche aufgeteilt, die der übersichtlichen Organisation aller Utensilien dienen. Sie besitzen meist eine Haupttasche, die in mindestens zwei Fächer aufgeteilt ist, sowie Front- und Seitentaschen. Die vorderen und seitlichen Taschen eignen sich hervorragend, um Essen und Trinken sowie Kleinigkeiten zu verstauen. Schulbücher, Hefter und Schreibgeräte hingegen finden ihren Platz in den Fächern der Haupttasche.
Die Fächer müssen hoch und breit genug sein, damit DIN-A4-Hefte, verschiedene Bücher und bei älteren Schülern auch Ordner hineinpassen. Vor allem die Schulbücher nehmen viel Platz ein. Idealerweise sind die Bereiche so geordnet, dass schwere Gegenstände nahe am Rücken gehalten werden, um diesen zu schonen.
In der Sekundarstufe Zwei kommen womöglich Laptops zum Einsatz. Daher ist ein Laptopfach, in dem sich das eigene Gerät lagern lässt, wichtig. Es ist von innen gepolstert, sodass das Notebook vor Stößen geschützt ist. Die maximale Laptopgröße, für die sich das Fach eignet, wird in der Produktbeschreibung des jeweiligen Rucksacks genannt.
Material und Verarbeitung
Schulrucksäcke bestehen häufig aus Synthetikfasern wie Polyester und Polyamid. Vor allem Polyamid, auch unter dem Handelsnamen Nylon bekannt, ist ein sehr scheuer- und reißfestes Material.
Eine nachhaltige Alternative sind Fasern aus recycelte PET-Flaschen. Rucksäcke, die mit einem bluesign-Siegel versehen sind, bestehen aus schadstoffarm produzierten Stoffen: Die Anwendung von Chemikalien unterliegt strengen Kontrollen. Das soll gewährleisten, dass die Rohstoffe umweltfreundlich und gesundheitlich unbedenklich sind.
Die Verarbeitung sollte hochwertig und robust sein, da der Rucksack im Schulalltag keineswegs sorgsam behandelt wird. Idealerweise ist er wasserdicht oder zumindest wasserweisend. Hersteller setzen dies unterschiedlich um: Einige imprägnieren das Material, andere beschichten die Rucksäcke mit Teflon und wieder andere nutzen von Beginn an einen wasserabweisenden oder -festen Rohstoff.
Die europäische Norm DIN EN 343:2010-05 definiert, worin der Unterschied zwischen wasserdicht und wasserabweisend liegt: Stoffe, die mindestens 1.500 Millimeter Wassersäule standhalten, sind wasserdicht. Textilien, die bei mindestens 800 Millimeter Wassersäule dicht bleiben, dürfen als wasserabweisend bezeichnet werden.
Wasserdichte Schulrucksäcke halten selbst Starkregen aus, während wasserabweisende Stoffe lediglich eine gewisse Zeit im normalen Regen verkraften. Ungeschützte Modelle und ihr gesamter Inhalt sind dem Regen schonungslos ausgesetzt. Das gesamte Lernmaterial sowie Smartphone und Laptop würde Schaden nehmen. Hersteller geben in der Regel an, ob ihre Produkte wasserdicht oder -abweisend sind.
Sicherheit im Straßenverkehr
Damit Schüler sicher im Straßenverkehr unterwegs sind, sollten sie gut sichtbar sein. Vor allem kleine und zierliche Grundschüler sind für Autofahrer oft nur schwer erkennbar. Daher sind reflektierende Leuchtstreifen und fluoreszierende Akzente bei Kindern durchaus sinnvoll.
Für Schulranzen gilt die Norm DIN 58124. Sie besagt, dass vorne und an der Seite von Ranzen mindestens 10 Prozent reflektierendes und 20 Prozent fluoreszierendes Material vorhanden sein sollten. Für Schulrucksäcke gilt die Regelung nicht. Deshalb sind bei vielen Rucksäcken keine Signalflächen integriert. Schulrucksäcke, deren Gestaltung der DIN 58124 entspricht, sind oft speziell als Grundschulrucksäcke ausgewiesen. Schlichte Modelle finden sich hingegen eher in der Kategorie „weiterführende Schulen“.
Da es sowohl Schulrucksäcke für jüngere als auch für ältere Teenager gibt und selbst Studierende sich gern für ein Modell entscheiden, ist es schwierig, einen Anteil von reflektierendem und fluoreszierenden Material im Stil der sogenannten Schulranzenordnung als allgemeines Kriterium für Schulrucksäcke zu etablieren. Es ist sinnvoller, sich beim Kauf nach dem Alter und Bedarf der Schüler zu richten. Schulrucksäcke, die leuchtende Linien und Bereiche als stilistische Elemente einsetzen, stellen einen Kompromiss zwischen ansprechendem Design und Sicherheit dar: Die Stilelemente sind auch im Dunkeln erkennbar.
Einige Hersteller bieten reflektierendes und fluoreszierenden Zubehör an, mit dem sich Schulrucksäcke nachrüsten lassen. Ergobag verkauft zum Beispiel fluoreszierende Farbflächen mit Reißverschluss, um die eigenen Rucksäcke sicherer zu machen, sowie reflektierende Motivsticker. Kinder können ihre schlichten Rucksäcke mit funktionalen Stickern dekorieren. Nach einigen Jahren, wenn leuchtende Oberflächen für die Sicherheit nicht mehr essenziell sind, lassen sich die fluoreszierenden Flächen und Reflektoren problemlos entfernen.
Weiteres Zubehör
Die Liste an Schulutensilien, mit denen Eltern ihre Kinder regelmäßig ausstatten sollen, ist umfangreich. Gemeinsam mit dem Schulranzen kommen etwa Federmappe, Turnbeutel oder Sporttasche in den Einkaufswagen. Praktischerweise gibt es diese Utensilien im Set zu kaufen, oft auch mit einem Rucksack anstelle des Ranzens oder einer Geldbörse anstelle der Federmappe
Wenn Sie Wert auf ein einheitliches Design legen, aber der gewählte Rucksack kein Zubehör beinhaltet, können Sie sich im Online-Shop des Herstellers umschauen. Darin finden sich auch Trinkflaschen und Brotdosen, Schirme sowie Namensetiketten. Mithilfe von Heftboxen beziehungsweise Mappen schaffen Schüler mehr Ordnung im Rucksack und verhindern Heftknicke.
Wasserabweisende Schulrucksäcke schützen den Inhalt zwar bei leichtem Regen, stoßen bei heftigen Regengüssen aber schnell an ihre Grenzen. Damit die Schulutensilien dennoch trocken bleiben, ist ein Regenschutz beziehungsweise eine Regenhülle ratsam. Dabei handelt es sich um einen Überzug, der sich über den eigenen Schulrucksack stülpen lässt. Sofern es auf der Herstellerseite keine spezielle Hülle für den gewählten Schulrucksack gibt, empfiehlt es sich, auf der Basis der Rucksackmaße zu suchen.
Neben Sicherheitsflächen und -motiven für Schulrucksäcke bieten Hersteller auch rein dekorative Patches mit Klettverschluss an. Damit können Schüler ihre Schulrucksäcke nach Lust und Laune verzieren. Ergobag zum Beispiel verkauft seine sogenannten Kletties unter anderem in fünfteiligen Sets zu verschiedenen Themen, darunter Einhörner, Superhelden, Weltraum oder Ninja, und ermöglicht das Gestalten eigener Kletties.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Schulrucksäcke nicht selbst getestet.
Weder auf der Seite der Stiftung Warentest noch bei ÖKO-TEST sind aktuelle Tests zu Schulrucksäcken auffindbar. Es gibt nur einen Test aus dem Jahr 2003, in dem die Stiftung Warentest 18 Schulrucksäcke prüfte. Darunter waren renommierte Hersteller wie Eastpack, Esprit, Adidas oder Puma. Für den Test wählten die Prüfer sechs Schüler aus, mit denen sie die Modelle gemeinsam auf die Handhabung im Alltag und die Materialeigenschaften prüften. Zudem sollten die Jugendlichen das Design bewerten. Testsieger wurde der Montana 702 E von Eastpack mit der Testnote „gut“ (2,2). Der Schulrucksack war nicht nur beliebt bei den Schülern, sondern überzeugte auch mit einer guten Verarbeitung sowie einem angenehmen Tragegefühl. Preis-Leistungs-Sieger beziehungsweise der „billigste“ unter den „guten“ wurde der Rucksack Puma Athletic Backpack mit der Note 2,5.
Da der Test schon in die Jahre gekommen ist und die Schulrucksackauswahl seitdem deutlich umfangreicher wurde, ist er für die Kaufentscheidung nur bedingt hilfreich. Von Schulrucksäcken der Hersteller Ergobag oder Satch, die erst nach dem Vergleichstest der Stiftung Warentest an Bekanntheit gewannen und mittlerweile zu den beliebtesten Herstellern gehören, gibt es keine Prüfung seitens vertrauenswürdiger Testmagazine. Auch von Produkten der Marke coocazoo, der auf Schulrucksäcke spezialisierte Schwestermarke des Schulranzen-Herstellers Step by Step, ist kein Testergebnis auffindbar.
Wenn es allerdings keine aktuelle Schulrucksack-Tests bekannter Testmagazine gibt, bleibt nur der Blick in Produktbewertungen von Käufern. Die Erfahrungen der Nutzer können einen Einblick in die Alltagstauglichkeit der Modelle geben. Einige Käufer nutzen auch YouTube-Videos, um von ihren Eindrücken zu berichten.
Da viele Schulrucksackhersteller auch Kinderrucksäcke und Ranzen anbieten, können der Kinderrucksack-Test von ÖKO–TEST sowie die Schulranzen-Tests von ÖKO–TEST und Stiftung Warentest hilfreich sein. Beim Kinderrucksack-Test von ÖKO–TEST aus dem Jahr 2019 sind unter anderem Modelle von Ergobag, Deuter, Samsonite und Jack Wolskin vertreten. Die Schulranzentester prüften etwa Ergobag– und Samsonite-Produkte. ÖKO–TEST stellte bei vielen Kinderrucksäcke und Schulranzen gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe fest. Die Step–by–Step-Ranzen enthielten zum Beispiel den Weichmacher DPHP, der Schild- und Hirnanhangsdrüse schädigt. Im geprüften Ergobag-Ranzen fanden die Tester allergieauslösende optische Aufheller. Beide Verbraucherorganisationen kürten das Modell zum Testsieger.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © davit85/ stock.adobe.com | Abb. 3: © Netzvergleich | Video: © Southbag / YouTube | Abb. 4: © Svitlana / stock.adobe.com | Abb. 5: © Hermann / stock.adobe.com