Seitenschläferkissen Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Das Schlafen auf der linken Seite ist vor allem für Schnarcher, Schwangere und Menschen mit Sodbrennen von Vorteil.
- Seitenschläferkissen ermöglichen eine orthopädisch gesunde Seitenlage und entlasten Knie, Becken, Hüften sowie die Wirbelsäule.
- Füllgrad und Füllmaterial entscheiden darüber ,wie flexibel das Kissen ist, beziehungsweise, wie gut es stützt.
- Einige Seitenschläferkissen eignen sich auch gut als Schwangerschafts- oder Stillkissen. Sie sollten etwas flexibler sein als klassische Ausführungen.
- Zu den wichtigsten Kaufkriterien zählen die Form, die Größe, das Füllmaterial und der Bezug.
Mehr Komfort für Seitenschläfer
Ähnlich wie der Härtegrad der Matratze ist die bevorzugte Schlafposition überwiegend eine Frage des persönlichen Geschmacks. Tatsächlich schläft aber die Mehrheit von uns, nämlich rund zwei Drittel, lieber auf der Seite als auf dem Bauch oder Rücken. Wer allerdings dabei in eine gekrümmte Haltung verfällt, riskiert, mit schmerzhaften Verspannungen aufzuwachen. Diese Gefahr können Sie verringern, indem Sie Ihre Liegeposition mit einem Seitenschläferkissen unterstützen.
Für wen empfiehlt sich die Seitenlage?
Das Schlafen auf der Seite hat gegenüber anderen Positionen einige Vorzüge. So kann es das Schnarchen reduzieren, da die Zunge beim Liegen auf einer Seite nicht in den Rachen fällt. Zudem unterstützt der Seitenschlaf das Lymphsystem dabei, Abfallstoffe zu transportieren. Für Menschen, die unter Sodbrennen leiden, empfiehlt sich das Schlafen auf der linken Seite. In dieser Position liegt der Magen niedriger als die Speiseröhre, sodass die Magensäure schwieriger zurückfließen kann. Darüber hinaus erleichtert das Schlafen auf der linken Seite die Regulation der Verdauungssäfte. Für Schwangere ist die linke Seite ebenfalls eine gute Schlafposition, da das Blut optimal zirkulieren kann und die inneren Organe nicht eingeengt werden. Wer unter Herzinsuffizienz leidet, schläft hingegen auf der rechten Seite am besten. Da unsere Herzschlagader noch links oben gebogen ist, kann in dieser Schlafposition das Blut einfacher nach oben gepumpt werden.
Matratzentipp für Seitenschläfer
In einer gesunden, rückenfreundlichen Seitenlage bleibt die Wirbelsäule möglichst gerade. Optimal ist daher eine Kaltschaummatratze mit weicher Schulterzone. Sie erleichtert das Einsinken der Schulter und begünstigt ein gerades Liegen.
Welche Vorzüge bieten Seitenschläferkissen?
Typische Seitenschläferkissen haben eine gerade Form und sind mindestens 120 Zentimeter lang. Seitenschläfer können einen Arm und ein Bein um das Kissen schlingen, sodass es den Großteil des Körpers stützt und Muskeln sowie Wirbelsäule entlastet. Zwischen die Beine genommen dient es als Polster für die Knie. Zudem verhindert das Kissen, dass Schläfer in eine gekrümmte Haltung verfallen, und hält sie in einer stabilen Seitenlage. Die wenigsten von uns verbleiben nämlich die komplette Nacht in derselben Position. Stattdessen wechseln wir sie bis zu 25-mal pro Nacht. Somit sorgt ein Seitenschläferkissen für ruhigere Nächte. Darüber hinaus sind einige Modelle sehr vielseitig und eignen sich auch als Schwangerschafts-, Still- und Lagerungskissen.
In welchen Formen gibt es Seitenschläferkissen?
Klassische Seitenschläferkissen haben eine längliche, gerade Form. Abgesehen davon gibt es u-förmige Kissen, die Anwender um den ganzen Körper schlingen können. Diese eignen sich zum Beispiel gut als Still- oder Schwangerschaftskissen. Eine spezielle Form findet sich beim Hersteller Theraline: ein Seitenschläferkissen in der Form der Zahl Sieben. Ferner gibt es kleinere Nackenstütz- und Kniekissen für Seitenschläfer.
Gerade Seitenschläferkissen
Gerade Seitenschläferkissen sehen aus wie schmale, überlange Kopfkissen. Meist sind sie 1,2 bis 2,0 Meter lang. Zum Schlafen legen Sie den unteren Teil des Kissens zwischen die Beine, sodass er Fußgelenke und Knie polstert. Der mittlere und obere Teil des Kissens stützen Becken, Hüfte sowie Oberkörper und entlasten die Wirbelsäule. Wenn Sie das obere Ende des langen Kissens als Kopfkissen nutzen, dient es gleichzeitig als Nackenstütze.
Um ihrer stützenden Funktion nachkommen zu können, sind gerade Seitenschläferkissen meist eher fest befüllt und wenig flexibel. Als Still- und Schwangerschaftskissen eignen sie sich aber weniger gut, da sie sich nur schwer biegen lassen. Unter anderem gibt es die klassischen Seitenschläferkissen von den Herstellern Traumnacht, Badenia und PROCAVE.
U-förmige Seitenschläferkissen
Die u-förmige Variante des Seitenschläferkissens ist in etwa doppelt so lang wie klassische Modelle und auch unter der Bezeichnung XXL-Seitenschläferkissen geläufig. Sie können diese Form von Seitenschläferkissen einmal um den kompletten Körper schlingen. So stützt es zusätzlich Rücken und Nacken. Alternativ können Sie in dem u-förmigen Kissen auch in Rückenlage schlafen. In diesem Fall stützt die Beuge im Kissen den Kopf und die beiden Seitenteile umrahmen Ihren Körper wie eine Art Nest.
Sie eignen sich optimal als Stützkissen für Schwangere, um Bauch und Rücken gleichzeitig zu stützen. Auch als Stillkissen lassen sich u-förmige Modelle gut verwenden. Aufgrund der ausladenden Größe müssen Sie für u-förmige Seitenschläferkissen ausreichend Platz im Bett einplanen. Bekannte Hersteller dieser Kissenform sind beispielsweise Traumreiter, QUEEN ROSE und WOLTU.
Siebenförmige Seitenschläferkissen
Der Hersteller Theraline entwickelte eine spezielle Form des Seitenschläferkissens: ein Modell in Form der Zahl Sieben. Die kurze Seite des Kissens Theraline my7 dient als Kopfkissen und Nackenstütze, während die lange Seite als Beinauflage die Knie polstert und Hüfte, Becken sowie Rücken stützt.
Neben der Form ist eine Besonderheit dieses Seitenschläferkissens, dass die Zonen für Kopf und Beine unterschiedlich befüllt sind. In der Beinauflage befinden sich feine EPS-Mikroperlen, die einen guten Stützeffekt gewährleisten. Der Kopfbereich zeichnet sich hingegen durch eine herstellereigene THERA-RHOMB-Füllung aus. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus rautenförmig geschnittenem Polyethanschaum und Kunststoffkügelchen. Diese Mischung sorgt für eine besonders hohe punktelastische Anpassungsfähigkeit. Für Komfort ist das komplette siebenförmige Kissen mit weichem Vlies überzogen.
Ursprünglich konzipierte Theraline das my7 als Seitenschläferkissen. Das siebenförmige Modell eignet sich aber auch gut als Schwangerschafts- und Stillkissen. Zum Stillen schlingen Mütter das längere Seitenteil des Kissens um ihre Hüften und legen ihr Baby auf dem Kopfteil vor ihrem Bauch ab. Für mehr Flexibilität können sie etwas Füllung entnehmen.
Nackenstützkissen
Nackenstützkissen sind deutlich kleiner als klassische Seitenschläferkissen. Sie erinnern optisch an „normale“ Kopfkissen, unterstützen aber ebenfalls eine ergonomisch gesunde Seitenlage. Meist sind sie aus viscoelastischem Schaumstoff gefertigt, der sich optimal an die Konturen von Kopf und Hals anpasst. Viele Modelle für Seitenschläfer haben eine vorgeformte Kuhle für den Kopf. Dieser sinkt somit ein, während der Nacken höher liegt und optimal gestützt wird.
Einfluss der Matratze auf die Kopfkissenhöhe
Die optimale Kopfkissenhöhe hängt neben der Schulterbreite des Schläfers auch vom Härtegrad der Matratze ab. Je härter die Matratze ausfällt, umso weniger sinkt die Schulter ein. Dementsprechend höher muss das Kopfkissen sein, um eine gerade Liegeposition zu ermöglichen.
Besonders wichtig ist bei dieser Kissenvariante die Höhe. Sowohl zu niedrige als auch zu hohe Nackenstützkissen führen zu einer Krümmung der Wirbelsäule, was wiederum Verspannungen und Schmerzen zur Folge hat. Einige Modelle lassen sich auch als Kniekissen verwenden. Zu den bekannten Herstellern von Nackenstützkissen für Seitenschläfer zählen ACAMAR und TEMPUR.
Kniekissen
Kniekissen sind ähnlich groß wie Nackenstützkissen. Sie sind allerdings nicht als Kopfablage konzipiert, sondern dienen als Polsterung der Knie. Die meisten Kniekissen haben eine dreieckige Form mit einer Mulde in der Mitte, in der die Knie Platz finden. Manche Ausführungen sind mit einer Schlaufe ausgestattet, mit der Anwender das Kissen am Bein befestigen können. So bleibt es auch bei leichten Bewegungen im Schlaf an Ort und Stelle.
Seitenschläfer legen das Kissen zwischen die Oberschenkel, sodass die Knie nicht gegeneinanderschlagen und Schmerzen verursachen. Kniekissen eignen sich vor allem für Seitenschläfer mit Knieproblemen und solche, denen klassische Seitenschläferkissen zu groß und sperrig sind. Unter anderem ist diese Kissenvariante von den Herstellern bonmedico, COMFYCENTRE und Dreamolino erhältlich.
So finden Sie das passende Seitenschläferkissen
Seitenschläferkissen sollen den Körper im Schlaf optimal stützen und eine ergonomisch gesunde Seitenlage begünstigen. Ausschlaggebend dafür sind die Füllung und die Größe. Praktisch sind Ausführungen, bei denen Sie die Füllung nach Bedarf anpassen können. Weitere wichtige Kaufkriterien sind Schadstofffreiheit, Gewicht, Bezug und Preis.
Füllmaterial
Als Füllung für Seitenschläferkissen kommen sowohl synthetische als auch natürliche Materialien zum Einsatz. Die gängigsten vier synthetischen Füllmaterialien sind:
- Hochbausch-Polyester
- Styroporkügelchen, auch als EPS-Perlen geläufig
- Viskoseschaumstoff
- Polyurethanschaum
Hochbausch-Polyester und EPS-Perlen
Hochbausch-Polyester und EPS-Perlen finden sich häufig in klassischen Seitenschläferkissen. Beide Kunststoffe gelten als formstabil und hygienisch. Gleichzeitig sind sie flexibel und passen sich an die individuelle Körperform an. Sie sind bei hohen Temperaturen von bis zu 95 Grad Celsius in der Waschmaschine waschbar. Damit eignen sich die Füllungen gut für Allergiker. Hochbausch-Polyester ist sehr geräuscharm, während EPS-Perlen teilweise deutlich rascheln und weniger gut für geräuschempfindliche Schläfer geeignet sind. Bei den Styroporkügelchen ist zudem zu beachten, dass sie sich leicht statisch aufladen und dadurch das Nachfüllen beziehungsweise das Entnehmen von Füllung erschweren.
Viskoseschaumstoff und Polyurethanschaum
Nackenstütz- und Kniekissen sind meist aus Viskoseschaumstoff und Polyurethanschaum gefertigt. Diese Materialien zeichnen sich durch eine feste Struktur aus, die Nacken beziehungsweise Knie effizient und zuverlässig stützt. Kissen aus Viskoseschaumstoff und Polyurtheanschaum eignen sich üblicherweise für die Reinigung in der Waschmaschine, allerdings bei weniger hohen Temperaturen als Polyester und EPS-Perlen. Meist geben Hersteller eine Maximaltemperatur zwischen 30 und 50 Grad Celsius an.
Natürliche Füllmaterialien
Als nachhaltige Alternative zu synthetischen Füllstoffen greifen einige Hersteller zu natürlichen Materialien. Hierbei lassen sich weiche wollige Füllungen wie Daunen und Baumwolle von körnigen Materialien wie Dinkel- und Hirsespelzen unterscheiden.
Daunen und Baumwolle sind weich sowie anschmiegsam. Damit bieten sie einen hohen Liegekomfort, aber etwas weniger Stützkraft. Darüber hinaus haben diese Materialien einen erhöhten Pflegebedarf, da sie zu Verklumpungen neigen, was im Alltag aber meist kein großes Problem darstellt. Mit regelmäßigem Auslüften und Schütteln können Anwendern dem Verklumpen entgegenwirken.
Bei Dinkel- und Hirsespelzen handelt es sich um die Hülsen der Getreidekörner. Seitenschläferkissen mit diesen Füllungen sind besonders robust und somit nicht anfällig für Verformungen, aber auch schwerer als Varianten aus anderen Materialien. Die kleinen Körner passen sich gut an den Körper an und sorgen für ein angenehmes Liegegefühl. Waschbar sind Seitenschläferkissen mit diesen Füllungen jedoch in der Regel nicht.
Anpassbarer Füllgrad
Nicht nur das Füllmaterial entscheidet über Stützkraft und Liegekomfort, sondern auch der Füllgrad. Je weniger die Kissen befüllt sind, umso flexibler und weicher sind sie. Allerdings stützen sie weniger gut. Meist liegt der Füllgrad von Seitenschläferkissen zwischen 60 und 80 Prozent. Stillkissen sind hingegen häufig nur zu 50 Prozent befüllt, um sich besser in Position rücken zu lassen und dem Baby eine weiche Unterlage zu bieten.
Im Idealfall sind Seitenschläferkissen mit einer Öffnung im Bezug versehen, um nach Bedarf Füllung entnehmen oder hinzufügen zu können. So können Sie Stabilität und Höhe des Kissens individuell anpassen. Reißverschlüsse halten die Füllung sicher im Kissen. Bei Klettverschlüssen besteht hingegen ein erhöhtes Risiko, dass sie nicht dicht verschlossen sind und Füllung unerwünscht herausfällt. Das ist vor allem bei kleinen EPS-Perlen ärgerlich.
Kissenbezug
Als Kissenbezug, in dem sich die Füllung befindet, greifen die meisten Hersteller auf gestepptes Vlies zurück. Als Material dient dabei typischerweise Baumwolle. Sie hat die Vorteile, antiallergen und waschmaschinengeeignet zu sein. Zudem ist sie angenehm weich und atmungsaktiv, sodass Schläfer nicht unnötig ins Schwitzen geraten. Bei günstigen Seitenschlägerkissen ist der Bezug teilweise aus Polyester oder einer Baumwoll-Polyester-Mischung gefertigt. Diese Materialien sind ebenfalls atmungsaktiv und für die Reinigung in der Waschmaschine geeignet.
Um das Kissen zu schonen, empfiehlt sich ein separater Bezug. Bei einigen Modellen, vor allem bei höherpreisigen Varianten, ist ein solcher bereits im Lieferumfang enthalten. Bei anderen müssen Sie ihn zusätzlich erwerben. Die Kosten belaufen sich bei den meisten Bezügen auf 5 bis 15 Euro. Besonders sinnvoll ist ein solcher Bezug, wenn Sie das Seitenschläferkissen zum Stillen verwenden wollen. Am besten haben Sie in diesem Fall mindestens zwei Bezüge vorrätig, sodass Sie den Bezug bei Bedarf schnell wechseln können.
Größe und Gewicht
Wer sowohl den Kopf als auch die Beine auf dem Seitenschläferkissen ablegen möchte, wählt die Kissenlänge passend zu seiner Körpergröße. Hierbei können Sie sich an folgender Faustformel orientieren: Körpergröße minus 30 Zentimeter. Für eine 1,65 Meter große Person empfiehlt sich dementsprechend ein Seitenschläferkissen mit einer Länge von 1,35 Metern, während für eine Körpergröße von 1,80 Metern eine Kissenlänge von 1,50 Metern eine gute Wahl ist. Bei vielen Herstellern finden Sie gerade Seitenschläferkissen in Längen von 1,20 bis zu 2,0 Metern. XXL-Seitenschläferkissen in U-Form sind teilweise insgesamt bis zu 3,0 Meter lang. Diese können Schläfer bequem um den kompletten Körper schlingen oder auch zu zweit als Partnerkissen verwenden.
In ihrer Breite variieren Seitenschläferkissen meist weniger stark als in ihrer Länge. Die meisten Modelle sind 25 bis 40 Zentimeter breit. Da sich bereits schmalere Kissen bequem umschlingen lassen und eine gute Stützfunktion leisten, ist die Breite im Gegensatz zur Länge eher eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Das Gewicht eines Seitenschläferkissens spielt hauptsächlich dann eine Rolle, wenn Sie das Kissen häufig transportieren möchten. Es hängt von den verwendeten Füllmaterialien und der Größe ab. Gerade Seitenschläferkissen mit Polyesterfüllung wiegen etwa 1,0 bis 1,5 Kilogramm, während Modelle mit schwererer Dinkel- oder Gerstenspelz-Füllung und XXL-Seitenschläferkissen zwischen zwei und vier Kilogramm auf die Waage bringen.
Schadstofffreiheit
Seitenschläferkissen liegen mehrere Stunden pro Nacht nah am Körper. Dementsprechend wichtig ist es, dass Füllung und Bezug frei von gesundheitsschädlichen Stoffen sind. Bei Kunststofffüllungen aus Polystyrol besteht unter anderem das Risiko, dass sie den Schadstoff Styrol enthalten. Dieser kann in hoher Konzentration Symptome wie Kratzen oder Brennen in den Augen sowie auf der Haut hervorrufen. Zudem steht er im Verdacht, krebserregend zu sein.
Allerdings sind auch natürliche Materialien nicht automatisch frei von bedenklichen Inhaltsstoffen. Beispielsweise stellte das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST im Stillkissen-Test in zwei mit Dinkelspelz gefüllten Kissen ein erhöhtes Bakterien- und Pilzaufkommen fest, was vor allem für Allergiker problematisch ist.
Eine gute Orientierung bei der Suche nach schadstofffreien Produkten bieten offizielle Gütesiegel. Zu den bekanntesten Labels für schadstoffgeprüfte Textilien zählt STANDARD 100 by OEKO-TEX. Alle Bestandteile damit ausgezeichneter Produkte wurden auf gesundheitsgefährdende Substanzen geprüft und haben dabei die vorgegeben Grenzwerte nicht überschritten. Ein weiteres verbreitetes Gütesiegel ist das Toxproof-Zertifikat des TÜV Rheinland. Um dieses Label tragen zu dürfen, müssen Produkte strengsten Kriterien entsprechen. Unter anderem darf keine Ausdünstung von Styrol und anderen flüchtigen Substanzen messbar sein.
Wie viel kosten Seitenschläferkissen?
Günstige gerade Seitenschläferkissen sind ab etwa 20 Euro erhältlich. Sie sind meist mit Polyester befüllt und kommen ohne zusätzlichen Kissenbezug. Für Modelle mit Hirse- oder Dinkelspelz-Füllung müssen Sie mindestens 30 Euro einplanen. Gleiches gilt für die große, u-förmige Variante. Höherpreisige Seitenschläferkissen kosten bis zu 150 Euro. Die kleineren Kniekissen sind für etwa 10 bis 30 Euro zu bekommen. Etwas teurer sind Nackenstützkissen mit Preisen zwischen 20 und 70 Euro.
Reinigung und Pflege des Seitenschläferkissens
Damit das Seitenschläferkissen hygienisch bleibt, bedarf es einer regelmäßigen Reinigung. Am besten verwenden Sie einen Bezug aus Baumwolle oder einer Baumwoll-Polyestermischung. Diesen können Sie problemlos bei bis zu 60 oder teilweise sogar 90 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen. Beachten Sie dazu die Pflegehinweise auf dem Waschzettel am Bezug. Für eine ausreichende Hygiene empfiehlt es sich, den Bezug etwa alle zwei bis vier Wochen zu reinigen.
Je nach Füllung und Größe lässt sich das komplette Kissen in der Waschmaschine waschen. Modelle mit Naturfüllungen aus Gersten- oder Dinkelspelzen sind hierfür allerdings nicht geeignet, da die Materialien anfällig für Schimmelbildung sind. Diese Kissen lüften Sie am besten in regelmäßigen Abständen, etwa über der Wäscheleine auf dem Balkon. Zusätzlich können Sie sie mit dem Staubsauger absaugen.
Beim Waschen in der Maschine sind folgende Tipps hilfreich:
Verschlüsse prüfen: Schließen Sie alle Öffnungen des Inletts sorgfältig, damit beim Waschen keine Füllung austritt, die schlimmstenfalls die Maschine beschädigt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, gibt das Kissen in einen verschließbaren Beutel.
Platz lassen: Geben Sie das Kissen am besten allein in die Waschmaschine. So ermöglichen Sie eine effiziente Reinigung und vermeiden, dass die Füllung zu fest zusammengedrückt wird.
Milde Waschmittel nutzen: Verzichten Sie auf Produkte mit Chlor oder Bleichmittel, da diese das Material zu stark beanspruchen.
Nicht zu häufig waschen: Mehr als drei Wäschen pro Monat erhöhen das Risiko, dass das Kissen verklumpt und seine Form verliert.
Nach der Wäsche ist ein gründliches Trocknen wichtig. Einige Seitenschläferkissen können Sie dazu einfach in den Wäschetrockner geben. Wählen Sie dafür aber besser eine niedrigere Temperatur für ein schonendes Trocknen. Sie können zum Kissen zwei bis drei Tennisbälle oder spezielle Trocknerbälle mit in die Trommel geben. Diese schlagen während des Trocknens gegen das Kissen, lockern die Füllung und halten das Material in Form. Trocknen an der Luft ist vor allem für große Seitenschläferkissen nicht empfehlenswert, da es sehr lange dauern würde und aufgrund der Feuchtigkeit Schimmelgefahr besteht.
Bei häufiger Nutzung und regelmäßigem Waschen kann es passieren, dass das Füllmaterial langfristig zusammengedrückt wird und die Stützkraft des Kissens nachlässt. Vor allem EPS-Perlen verlieren mit der Zeit an Volumen. Verfügt das Inlett über eine Öffnung, können Sie problemlos Füllmaterial auffüllen. Dieses ist meist beim Hersteller erhältlich.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Seitenschläferkissen nicht selbst getestet.
Das Verbrauchportal Stiftung Warentest führte zwar bislang noch keinen Seitenschläferkissen-Test durch, dafür nahmen die Tester im August 2017 insgesamt 20 Nackenstützkissen unter die Lupe. Hauptzielgruppe des Tests sind laut Stiftung Warentest breitschultrige Seitenschläfer, die vergleichsweise oft Probleme mit ihrem Nacken und ihrer Halswirbelsäule haben, da sie in der Nacht falsch liegen. Traditionelle Federkissen, die sich vornehmend für Rückenschläfer eignen, genügen den breitschultrigen Seitenschläfern laut den Testern in der Regel nicht. Unentschlossene sollten die vorgestellten Produkte sorgfältig vergleichen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Als Testkriterien zog die Stiftung Warentest Abstützeigenschaften, Schlafklima, Haltbarkeit, Bezug, Auswirkungen auf die Gesundheit und Umwelt, Komfort sowie Deklaration und Werbung der Produkte heran. Das Testergebnis fiel durchwachsen aus. Nur vier Kissen erhielten die Testnote „gut“. Testsieger ist das Diamona Climatic mit der Gesamtnote 1,7. Es überzeugte im Test vor allem mit seinen guten Abstützeigenschaften und seiner Haltbarkeit. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Nackenstützkissen Dormabell Cervical (Note 1,9) und Centa-Star Relax Exquisit (Note 2,0). Immerhin drei der getesteten Modelle waren „befriedigend“. Alle anderen 13 getesteten Modelle wurden mit „ausreichend“ bewertet. Fast alle dieser Kissen waren falsch deklariert oder wurden irreführend beworben, was sich in einer Abwertung widerspiegelte.
Das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST veröffentlichte im Januar 2018 einen Stillkissen-Test. Stillkissen sind meist weniger stark befüllt und dadurch flexibler als Seitenschläferkissen. Viele Modelle eignen sich aber ebenfalls gut als stützende Kissen zum Schlafen. Insgesamt prüfte ÖKO-TEST zwölf Produkte, darunter acht Stillkissen mit Bezügen, ein Modell ohne Bezug sowie drei einzelne Bezüge. Den Fokus legte ÖKO-TEST auf die Inhaltsstoffe. Unter anderem untersuchten Experten die Kissen im Labor auf Pestizidrückstände, schädliche Zinnorganische Verbindungen und giftiges Antimon. Sechs der neun Kissen sowie die drei einzelnen Bezüge konnten die Tester überzeugen und erhielten die Gesamtwertung „sehr gut“ beziehungsweise „gut“. In den beiden Stillkissen mit Dinkelspelzfüllung stellten die Tester ein erhöhtes Bakterien- und Pilzaufkommen fest. Damit sind sie für Allergiker ungeeignet. Zudem fand ÖKO-TEST im Innenbezug eines der Testkandidaten lösliche Rückstände des giftigen Halbmetalls Antimon.
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