TENS-Gerät Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • TENS-Geräte unterstützen den Muskelaufbau und bekämpfen Muskel- sowie Gelenkbeschwerden.
  • Die TENS-Therapie findet Einsatz in den Bereichen Medizin, Rehabilitation, Sport und Wellness.
  • Reizstromgeräte stimulieren Nerven mit Hilfe von Strom, der über Elektroden-Pads über die Haut aufgenommen wird.
  • Man unterscheidet zwischen der TENS- und der EMS-Methode, die unterschiedliche Ziele verfolgen.
  • Interessierte sollten sich vor einer Kaufentscheidung intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen – insbesondere in der Schmerztherapie.
Die besten TENS-Geräte im Vergleich

Was ist ein Reizstromgerät?

TENS-Geräte sind Reizstromgeräte, die sowohl beim natürlichen Aufbau von Muskeln als auch bei der Nervenstimulierung unterstützen. Die vier Buchstaben TENS stehen für transkutane elektrische Nervenstimulation. Transkutan bedeutet, dass die elektrischen Impulse über die Haut hindurch aufgenommen werden. Diese Elektrostimulationsgeräte geben Stromimpulse in niedriger Frequenz ab und sind daher ungefährlich. Dennoch sollten die Geräte von einigen Personengruppen nicht oder nur mit ärztlicher Absprache zum Einsatz kommen. Man unterscheidet zwischen der TENS- und der EMS-Methodik. Sie verfolgen unterschiedliche Ziele. Im Allgemeinen heißt die Behandlung mit Reizstromgeräten Reizstrom- oder Elektrotherapie. Preislich liegen die Produkte zwischen 20 und knapp 200 Euro.

Die Aufgabe von TENS-Geräten

Die Ziele und Aufgaben von Reizstromgeräten sind sehr vielfältig. Das liegt daran, dass es so viele Anwendungsbereiche gibt. Zunächst einmal sollten Interessierte den Unterschied zwischen TENS und EMS beachten. Darüber gibt es im Abschnitt „Reizstrom-Modelle“ eine genauere Beschreibung. Dennoch überschneiden sich die Funktionsmöglichkeiten dieser Geräte in mancherlei Hinsicht. Die im folgenden aufgeführten Punkte gelten allgemein für TENS-, EMS- oder Kombigeräte. Das sind die Aufgabenbereiche im Überblick:

  • Muskelaufbau
  • Muskelstärkung
  • Muskellockerung
  • Nervenstimulation
  • Schmerzlinderung
  • Schmerztherapie
  • Physiotherapie
  • Massage
  • Wellness

Für wen sind TENS-Produkte interessant?

Prinzipiell können Reizstromgeräte allen Personengruppen helfen, die an Schmerzen in Muskeln, Gelenken, Knochen oder Nerven leiden. Die Ursprünge sind zahlreich. Wer beispielsweise pro Tag mehrere Stunden vor dem Computer sitzt, hat oft Probleme im Rücken- und Nackenbereich. Wer als Leistungssportler nach einer Verletzung möglichst schnell wieder ins Training zurückkehren möchte, hat häufig mit langen Rehabilitationsphasen zu kämpfen. Auch Sporttreibende, die lediglich einen schnelleren Muskelaufbau wünschen, greifen manchmal zur Reizstromtherapie, um den Muskelaufbau zu beschleunigen oder die Muskeln zu lockern. Somit sind diese Produkte für eine große Gruppe interessant.

Bekannte Marken

Prorelax | Beurer | Auvon Sanitas Saneo Promed | Dittmann

Für wen sind TENS-Geräte nicht geeignet?

Es gibt einige Personengruppen, die nur in Absprache mit einem Arzt mit Reizstromgeräten arbeiten sollten. Dazu zählen Schwangere, Personen mit Herzschrittmacher beziehungsweise Implantaten oder bereits bekannten Herzrhythmusstörungen, Minderjährige, Frauen mit einer Hormonspirale sowie Menschen mit Parkinson oder Epilepsie. Auch bei vorliegenden psychischen Erkrankungen ist Vorsicht geboten. Sprechen Sie lieber einmal zu viel mit Ihrem Arzt als einmal zu wenig.  

Das sind die Vorteile von TENS-Produkten

Weil die Aufgabenbereiche und die Anwendungsmöglichkeiten von Reizstromgeräten so vielfältig sind, lassen sich auch zahlreiche Vorteile aufzählen. Nachteile gibt es tatsächlich wenige. Das sind die prägnantesten Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Wissenschaftlich anerkannt
  • Ungefährlich & risikoarm
  • Direkte Wirkungsweise
  • Schmerzfreie Behandlung
  • Effizient & einfach
  • Für unterwegs geeignet
  • Günstige Anschaffung
  • Keine medikamentöse Behandlung
  • Individuell einsetzbar – auch durch Arzt verschrieben
  • Keine Geräte-Wartung nötig

Nachteile

  • Anwendungspausen müssen eingehalten werden
  • Möglicher Gewöhnungseffekt bei zu intensiver Anwendung
  • Für manche Personen nicht geeignet

Da die Behandlung mit Reizstromgeräten keine medikamentöse Therapie ist, gibt es dementsprechend auch keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Das ist insbesondere für Patienten mit einer gesundheitlichen Vorgeschichte ein wichtiger Faktor. Für diese Gruppe kann eine Elektrotherapie zur Schmerzlinderung gegebenenfalls den Einsatz von Schmerztabletten verringern oder diese sogar ersetzen.

TENS-Gerät wird in Hand gehalten

Zudem sind Reizstromtherapien von den Krankenkassen anerkannt. Allerdings gilt es, eine mögliche Kostenübernahme vor Beginn einer verschriebenen Therapie mit der Kasse abzuklären. In den meisten Fällen können Patienten damit rechnen, dass bei richtiger Anwendung keine Nebenwirkungen auftreten. Sollte es dennoch zu verstärkten Schmerzen oder anderen Unannehmlichkeiten kommen, konsultieren Sie einen Arzt. 

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Die zwei Hauptanwendungsbereiche sind die Schmerz- beziehungsweise die Nerventherapie und das gezielte Muskelwachstum. Im ersten Bereich ist es häufig so, dass Ärzte eine Therapie verschreiben und diese gegebenenfalls medizinisch begleiten. Der zweite Anwendungsbereich deckt häufig die eigenständige Nutzung ab – ohne ärztliche Begleitung. Allerdings kann es auch andere Situationen geben, in denen beispielsweise ein Physiotherapeut den Muskelaufbau nach einer Operation ständig begleitet. 

Reizstromgeräte kommen bei Menschen zum Einsatz, die akut, aber meistens schon chronisch, unter körperlichen Beschwerden oder Verspannungen leiden. Im Rahmen einer Schmerz- oder Physiotherapie helfen TENS-Produkte, die Schmerzen schneller in den Griff zu bekommen. Sie dienen zur Rehabilitation und werden auch ergänzend zu Massagen eingesetzt. In einigen Fällen ersetzen sie sogar hochpreisige Massagen. Das kann für Personen von Interesse sein, deren Therapien nicht von der Krankenkasse übernommen wird.

Reizstrom gegen Rückenbeschwerden
Chronische Beschwerden lindern

TENS-Geräte dienen dazu, chronische Leiden im gesamten Bewegungsapparat des Menschen zu lindern. Dazu zählen beispielsweise:

  • Nervenschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Phantomschmerzen
  • Verspannungen
  • Schmerzen nach Sportverletzungen
  • Schmerzen nach Operation
  • Tennisarm-Leiden
  • Knochenentzündungen
  • Rheuma
  • Bandscheibenvorfall
  • Hexenschuss
  • Arthritis
Muskelstimulation

Des Weiteren nutzen Verbraucher Reizstromgeräte auch, wenn sie ihre Muskeln stärken oder aufbauen möchten. Das kann beispielsweise nach einer Operation hilfreich sein. Aber auch Sportler, die ihre Muskeln ganz gezielt aufbauen möchten, um bessere Leistungen zu erreichen, können ein solches Gerät verwenden.

Weitere Anwendungsbereiche

Tatsächlich gibt es noch weitere Anwendungsbereiche, bei denen Reizstromgeräte helfen. Sie finden auch Anwendung bei Migräne, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, Inkontinenz oder Magen-Darm-Beschwerden. Manche Ärzte empfehlen den Einsatz auch als ergänzende Behandlung nach Schlaganfällen oder bei Lähmungserscheinungen.

Da Reizstromgeräte den Stoffwechsel anregen, setzen einige Nutzer die Geräte auch einfach dazu ein, um sich besser entspannen zu können. Wer leichter relaxen kann, schüttet nämlich auch mehr körpereigene Endorphine, also Glückshormone, aus. Allein die Tatsache der Entspannung kann eine Linderung von Verspannungen und Schmerzen herbeiführen. 

Nicht als Sportersatz zu verstehen

Ein Elektrostimulationsgerät ersetzt keinesfalls das aktive Sporttreiben oder eine gesunde Ernährung. Es funktioniert als sportliche oder therapeutische Ergänzung. Die körperliche Ausdauer wird beim Einsatz von Reizstrom nicht trainiert.

So funktionieren TENS-Geräte

Elektrische Impulse, die durch Elektroden über die Haut, also transkutan, in den Körper gelangen, wirken unterstützend bei Heilungsprozessen mit. Das ist das Prinzip von Reizstromgeräten. Sie funktionieren also ganz ähnlich wie ein Herzschrittmacher. Durch die Elektrostimulation werden Trigger-Punkte stimuliert. Die Elektroden sind meist nicht in das Gerät integriert, sondern in Pads verbaut, die auf die Haut aufgesetzt werden. Anwender bringen diese Pads an den betroffenen Körperstellen – Nervenbahnen und Muskelgruppen – an. Das kann am Rücken, Nacken, Bauch, an Schultern, Armen oder Beinen sein.

Reizstrom am Bein

Wer sich zwecks der Positionierung, der Frequenz-Einstellungen und der Häufigkeit der Nutzung unsicher ist, kann entweder den behandelnden Arzt konsultieren oder in Apotheken beziehungsweise Sanitätshäusern nachfragen. Auch die mitgelieferten Gebrauchsanweisungen helfen bei der Erstanwendung. Die Produkte bestehen meistens aus dem Batterie-betriebenen Gerät und den zwei, vier oder mehr Elektrodenpads.  

Die Gate-Control-Theory

Da die Stromimpulse, die an das Nerven- und Muskelgewebe abgegeben werden, so sanft sind, empfinden Anwender keine unangenehmen Schmerzen. Diese Art der Stimulation, die oft als Kribbeln oder Vibrieren wahrgenommen wird, ruft körpereigene Reaktionen hervor, die den Heilungsprozess fördern. Die Funktionsweise von TENS-Geräten führt zurück auf die Kontrollschranken-Theorie (Gate-Control-Theory). Sie besagt, dass durch die Stimulation von Rezeptoren, die den Schmerz ans Gehirn weiterleiten, der eigentliche Schmerz überlagert wird. Der Körper schüttet zudem Endorphine und Enkephaline aus, die als natürliche, körpereigene Opiate gelten. Sie ergänzen die sogenannte Schmerzblockade.

Die verschiedenen Reizstrom-Modelle

Eine angewandte Reizstromtherapie hat einige Vorteile für Schmerzgeplagte. Interessierte sollten sich vorab über die unterschiedlichen Anwendungsbereiche von TENS und EMS informieren. Die beiden Methoden werden häufig verwechselt. Die Abkürzungen verraten, wofür welche Geräte anzuwenden sind. Kurz gesagt liegt der Unterschied in der Nerven- beziehungsweise der Muskel-Stimulation. Dies geschieht beides mithilfe von Reizstrom, jedoch mit unterschiedlich eingestellten Stärken. Allerdings bietet der Markt auch Kombigeräte, die TENS und EMS miteinander vereinen.

TENS-Methode: Schmerztherapie

Die Abkürzung TENS steht nicht umsonst für „transkutane elektrische Nervenstimulation“. Bei dieser Methode geht es darum, Patienten gezielte Schmerzlinderung zu verschaffen. Da die Anwendungsbereiche so zahlreich sind, eignen sich diese Produkte für viele Menschen mit Schmerzproblemen. Reizstromgeräte lassen in Absprache mit einem Arzt aber auch allein nutzen. Um Muskel-Dysbalancen vorzubeugen, ist es empfehlenswert, professionellen Rat einzuholen. Die Frequenzeinstellungsmöglichkeiten sind höher als bei EMS-Geräten. Manche Produkte bieten die TENS-Methode, sind jedoch zusätzlich mit EMS als Erweiterung ausgestattet.

Vorteile

  • Stimuliert Nerven
  • Lindert chronische Schmerzen
  • Fördert Durchblutung
  • Regt Stoffwechsel an
  • Freisetzen körpereigener Stoffe
  • Zahlreiche Anwendungsbereiche
  • Auch Muskellockerung wie bei EMS möglich

Nachteile

  • Häufig Absprache mit Arzt nötig
  • Anbringen der Elektrodenpads ohne Unterstützung mitunter schwierig
  • Für einige Personen nicht geeignet
  • Muskuläre Dysbalancen bei Überlastung

EMS-Methode: Fitness

Im Vergleich zur TENS-Therapie wird die EMS-Methode gezielt zur Muskelstimulation eingesetzt. Diese Methode gilt ergänzend zum aktiven Sport als eine Art Ganzkörpertraining und fördert das Muskelwachstum. Sportler nutzen die EMS-Methode – Elektro-Muskel-Stimulation – auch zum Aufwärmen der Muskeln vor dem Training. Die Stromfrequenz ist so niedrig eingestellt, dass Anwender lediglich ein leichtes Kribbeln verspüren. Die Nervenbahnen werden bei dieser Methode in der Regel nicht angeregt. Die Durchblutung wird trotzdem gefördert, auch bei niedrigen Frequenzen.   

Welche Arten von Elektrodenpads gibt es?

Die Elektrodenart und -anzahl können entscheidende Kaufkriterien sein. Bei allen Arten ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Pads während der Behandlung fest auf der Haut haften. Ist dies nicht der Fall, funktioniert die Übertragung des Reizstroms über die Haut nicht richtig. Es gibt selbstklebende Pads, Dauerelektroden oder Textil-Elektroden. Je nach Gerät sind die Pads durch Kabel mit dem Bedienungsgerät verbunden. Anwender bringen diese direkt auf die schmerzende Stelle oder in die Nähe der gewünschten Körperpartie an. Die Geräte verfügen normalerweise über zwei, vier, sechs oder acht Pads. Käufer achten auf Materialzusammenstellung, Verarbeitung, Anzahl und Größe.

Selbstklebende Pads

Die meisten Geräte verfügen über selbstklebende Elektrodenpads, die wie ein Pflaster funktionieren. Für diese benötigen Anwender kein ergänzendes Kontaktgel, weil sie aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit von allein kleben. Sie bestehen meist aus drei Schichten: textile Isolationsschicht, Metallbahnen mit Strom, Klebeschicht mit leitfähigem Gel.

Vorteile

  • Haften selbstständig
  • Kein Gel notwendig
  • Einfache Anwendung
  • Hygiene-Aspekt

Nachteile

  • Klebekraft lässt nach
  • Pad-Austausch nach einiger Zeit nötig
  • Folgekosten
Dauerelektroden

Diese Elektroden-Art besteht aus Silikon oder Naturgummi gemischt mit einem leitfähigen Material und ist somit stabiler als die Selbstkleber-Variante. Sofern die Leitfähigkeit von Dauerelektroden sehr stark ist, müssen Anwender hinsichtlich der Flexibilität Abstriche machen. Zudem ist die Nutzung eines Kontakt-Gels notwendig. Das kann umständlicher sein, bietet aber den Vorteil, dass die Reinigung einfacher funktioniert.

Vorteile

  • Sehr lange Haltbarkeit
  • Leichte Reinigung
  • Gute Hygiene

Nachteile

  • Keine Selbsthaftung
  • Kontaktgel notwendig
Textil-Elektroden

Der Markt bietet außerdem aus leitfähigem Material bestehende Textilien. Das können beispielsweise Manschetten für Gelenke, Socken oder Handschuhe sein. Die Elektroden sind in Form von Metallfäden in das Material integriert. Oft wird Silber verwendet.

Vorteile

  • Gleichmäßige Stimulation
  • Großflächig anwendbar

Nachteile

  • Weniger punktuelle Anwendung
  • Hygiene-Aspekt
Andere Elektroden-Arten

Hersteller bieten zudem Sonden, Klemmen oder Saugglocken für weitere Anwendungen an. Der sogenannte Bauchweggürtel zählt zu den Textil-Elektroden und ist mehr im Bereich der EMS-Methode anzusiedeln.

Diese Kaufkriterien helfen bei der Entscheidung

Wie schon erwähnt, zählt die Elektroden-Art zu den wichtigsten Aspekten bei TENS-Geräten. Aber auch die Anzahl der Pads und der anzusteuernden Kanäle sind ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung. Hier sollten Interessierte sich vorab überlegen, ob sie eine punktuelle oder eine symmetrische, großflächige Therapie durchführen möchten. Des Weiteren ist es vor dem Kauf empfehlenswert, die jeweiligen Programmfunktionen der Reizstromgeräte zu recherchieren.

Elektroden werden am Bauch angebracht

Je individueller die Bedürfnisse, desto mehr Programmmöglichkeiten sollten vorhanden sein. Vergleichen lohnt sich, da viele Geräte nicht unbedingt viel teurer sind, auch wenn sie zahlreiche Optionen bieten.

Außerdem achten Verbraucher am besten noch auf die möglichen Frequenzbereiche, Intensitätsstufen sowie Stromstärken. Die Funktion einer Abschaltautomatik kann ebenfalls hilfreich sein, um Überbelastungen zu vermeiden. Beachten Sie, dass Sie vor der Erstanwendung professionellen Rat einholen sollten. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den einzelnen Kriterien:     

Welche Anzahl an Kanälen und Pads gibt es?

Es gibt beispielsweise 1-Kanal-, 2-Kanal- oder 4-Kanal-Reizstromgeräte, die jeweils zwei, vier oder acht Elektroden besitzen. Pro Kanal sind je zwei Elektroden zugeordnet. Es sind also immer Paare. Sinnvoll ist die getrennte Ansteuerung der Kanäle, viele Geräte können das. In der Regel gilt, dass Nutzer mit wenigen Elektroden eher eine punktuelle Behandlung durchführen. Wer eine großflächig angelegte Therapie wünscht, sollte sich nach Geräten mit mehreren Kanälen und dementsprechend mehr Elektrodenpads umschauen. Besprechen Sie dies gegebenenfalls mit einem Arzt oder fragen Sie in einem Sanitätshaus nach.

Anzahl der Programme: TENS versus. EMS

Kombigeräte mit einer Vielzahl an Programmen machen für Anwender Sinn, die sich nicht zwischen der TENS- und der EMS-Methode entscheiden möchten. Hier lassen sich oftmals individuelle Programme einstellen und sogar abspeichern. So stimmen Nutzer die Programme auf ihre eigenen Bedürfnisse ab und passen die Einstellungen gegebenenfalls während der Therapie immer wieder an. Es gibt beispielsweise auch TENS-Modelle mit einer integrierten Massagefunktion.

Bauchmuskelstimulation

Massageprogramme

Viele Modelle bieten unterschiedliche Massageprogramme. Wer seinen Fokus auf Entspannung legt, wählt am besten ein Gerät mit bis zu zehn Massagefunktionen. Oft sind diese Geräte auch nicht viel teurer als die mit weniger Massageoptionen. Ein Vergleich lohnt sich.

Abschaltautomatik

Das automatische Abschalten eines Reizstromgeräts ist sinnvoll, um sich vor Überlastung zu schützen. Wer zu häufig zu viele punktuelle Behandlungen durchführt, kann muskuläre Dysbalancen auslösen. Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Eine Abschaltautomatik beendet die Therapie, ohne dass der Nutzer manuell eingreifen muss.  

Ausgangsfrequenz

Wie viele Impulse innerhalb einer Sekunde durch das Reizstromgerät laufen, beschreibt die Frequenz. Die Einheit ist immer in Hertz (Hz) angegeben. TENS-Geräte arbeiten mit Frequenzen von mindestens 2 Hertz bis hin zu 150 Hertz.

Frequenzbereiche

Man kann die Behandlung mit Reizstrom in vier Bereiche mit je unterschiedlichen Zielen einteilen. An dieser Stelle wird die EMS-Behandlung nicht erwähnt, es handelt sich um Angaben zur TENS-Therapie. Wir zeigen die Wirkung der verschiedenen Intensitäten im Folgenden auf:

FrequenzbereichWirkungBehandlungsziel
Weniger als 10 HertzEinzelzuckungen, Gefäßmuskeln werden stimuliertLockerung der Muskulatur
Zwischen 10 und 20 HertzFibrillationen (spontane Zuckungen), intestinale Muskeln werden gereiztBeckenbodenmuskulatur stärken
Zwischen 20 und 80 HertzTetanische Kontraktion, erhöhte Stimulation der MuskelnGelenkschmerzbehandlung
Über 90 HertzErhöhte Kontraktion der MuskulaturSchmerzbehandlung

Patienten, die mit einer Hertz-Frequenz zwischen 80 und 150 therapieren, nehmen in der Regel eine Schmerzlinderung wahr. Sie verspüren eine Art Kribbeln in dem sonst schmerzenden Körperteil. In den unteren Frequenzbereichen spricht man davon, dass der Schmerz gedämpft wird. Je länger die Schmerzen vorher bereits bestanden, desto mehr Therapiesitzungen sind in der Regel nötig, um langfristig Verbesserungen zu erzielen.

Zusätzliche Schmerzen nicht ignorieren

Beim Aufkommen von zusätzlichen Schmerzen sollten Patienten die Therapie sofort abbrechen und sich vor einer weiteren geplanten Anwendung ärztlichen Rat einholen.

Welche Intensitätsstufe ergibt Sinn?

Die Intensitätsstufe muss auf die Impulsfrequenzen angepasst sein. Diese beiden Kriterien sind voneinander abhängig. Auch hier gilt: Wer sich unsicher ist, sollte einen Arzt um Rat fragen, auch wenn eine Selbsttherapie angestrebt wird. Nutzer wenden in der Reizstromtherapie niedrige Frequenzen zusammen mit einer höheren Intensität an – und umgekehrt.

Maximale Stromstärke

Die maximale Stromstärke wird in der Einheit Milliampere (mA) gemessen. Sie bezeichnet die Stärke des fließenden Stroms, also das höchstmögliche Intensitätsniveau. In der Regel verfügt ein TENS-Gerät über eine maximale Stromstärke von 50 bis 80 Milliampere. Einsteiger nutzen geringere Stromstärken als erfahrene Verbraucher.

TENS-Geräte und Elektroden

Sinnvoll ist es, wenn Geräte die Möglichkeit bieten, die Stromstärke individuell einzustellen. So können Nutzer ausprobieren, welche Stärke zu welchen Tagen am besten passt. Denn die Empfindlichkeit des Körpers variiert von Tag zu Tag oder von Woche zu Woche.  

Impulsdauer

Die Impulsdauer, auch Impulsbreite genannt, wird in Mikrosekunden (μs) gemessen. Die Einheit bezeichnet also die Dauer oder Breite der Impulse pro Sekunde. Normalerweise liegt ein TENS-Wert zwischen circa 80 und 200 Mikrosekunden. Je höher die Impulsdauer, desto tiefer geht auch der Stromimpuls. 

Impulsform

Bei der Impulsform spricht man auch von der Fließrichtung des Stroms. Der Strom kann entweder in eine Richtung, monophasisch, oder aber in beide Richtungen, biphasisch, fließen. Strömen die Impulse in beide Richtungen, wird der Muskel mehr entlastet als bei der monophasischen Impulsform. Demnach sind Geräte mit einer biphasischen Impulsform mehr empfehlenswert, wenn Nutzer auch nur niedrige Frequenzen einstellen.

Stromversorgung

Hersteller bieten TENS-Geräte mit Akkus, Batterien oder Netzteilen an. Die häufigste Form ist die mit Batterien. Empfehlenswert ist die Wahl für ein Produkt, das den Batterieladezustand anzeigt, damit die Therapie nicht ungewollt unterbrochen wird. Akkus und Batterien bieten maximale Flexibilität. Nutzer können die Geräte an jeden beliebigen Ort mitnehmen. Einige wenige Produkte besitzen ein Netzteil.

TENS-Gerät und am Rücken angebrachte Elektroden

Hier entstehen zwar keine Folgekosten zwecks Batterien-Nachkauf, aber der Vorteil des flexiblen Einsatzes fällt weg. Die Haltbarkeit der verwendeten Batterien hängt von der Häufigkeit der Nutzung ab. In der Regel halten qualitativ gute Batterien bei täglicher oder mehrwöchiger Anwendung knapp drei Monate.

Weitere Funktionen

Die meisten TENS-Produkte besitzen ein LC-Display, über das die Bedienung stattfindet. Es sollte gut lesbar sein und bestenfalls eine Hintergrundbeleuchtung haben. Insbesondere Verbraucher, die zum ersten Mal ein TENS-Gerät verwenden, benötigen eine intuitive Handhabe und eine gute Gebrauchsanleitung.

TENS-Produkte sind normalerweise nicht größer als ein Smartphone und wiegen nicht mehr als 150 Gramm. Auch interessant ist die Option eines universellen Anschlusses für die Elektroden. Manche Hersteller liefern zudem Ersatz-Elektroden oder andere Pad-Größen mit.

Für die Aufbewahrung ergibt die Anschaffung einer Gürteltasche Sinn, sofern diese nicht mitgeliefert wird. Der Markt bietet außerdem extra dafür konzipierte Taschen. Da es sich hier um Produkte im medizinischen Einsatz handelt, ist die Aufbewahrung aus Hygiene-Gründen ein wichtiger Aspekt.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen TENS-Geräte-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Bisher gibt es bei Stiftung WarentestÖKO TEST oder dem ETM Testmagazin keinen veröffentlichten TENS-Geräte-Test.

Allerdings unterzog Stiftung Warentest EMS-Studios im September 2020 einem Testvergleich. In diesen Studios haben Mitglieder die Möglichkeit des Trainings und der Muskelstimulation. Dieser Test bietet zwar keinen Vergleich verschiedener TENS-Geräte, kann aber dennoch Aufschluss über die der TENS-Methode verwandten EMS-Therapieform geben. Insgesamt sechs der größten deutschen Ketten wurden unter die Lupe genommen. Lediglich ein Studio konnte die Tester mit guten Trainingseinheiten und professionellen Beratungen überzeugen: Die Kette terra sports erhielt als einziges Studio die Note „gut“. Hinsichtlich der Bedingungen und der Durchführung gab es bei allen Anbietern Punktabzüge.

30 Tester überprüften die Studios hinsichtlich ihres allgemeinen Angebots, der Trainingsdurchführungen inklusive Beratungen und der Verträge. Die Tester waren in dem Bereich vorab geschult. Sie absolvierten alle genannten Punkte. Ein Sportmediziner stand den Testern mit Expertenwissen zur Seite.   

Die EMS-Methode wird bei Verbrauchern immer beliebter. Dieser Bereich der Fitnessbranche wächst und erfordert aber gleichzeitig auch besonders gut ausgebildete Trainer mit professionellem Know-how, so sagt Stiftung Warentest. Zudem, so kommentierten die Tester weiter, sollten EMS-Trainings nur unter Aufsicht eines Experten angewendet werden – zumindest, sofern es sich um die Anwendung von Ganzkörper-EMS handelt.

Des Weiteren sei die Methode hilfreich, um Rückenproblemen entgegenzuwirken. Das Testergebnis verrät aber auch, dass die in der Werbung versprochene Gewichtsreduzierung inklusive eines flachen Bauches nicht allein durch den Besuch eines EMS-Studios gewährleistet ist.


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