Trinklernbecher Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Trinklernbecher unterstützen den Übergang von der Flasche oder Brust zu Tasse beziehungsweise Becher und fördern die Selbstständigkeit und Feinmotorik von Kindern.
  • Das Material sollte bruchsicher und frei von Schadstoffen wie Weichmachern und Schwermetallen sein.
  • Auslaufsicherer Varianten mit Sportverschluss sind bei vielen Gelegenheiten praktisch. Gerade am Anfang bietet sich ein gut verschließbarer Deckel an.
  • In der ersten Lernphase ist ein Trinklernbecher mit zwei seitlichen Griffen die beste Wahl, damit das Kind die Koordination üben kann.
  • Im Idealfall ist der Becher mit verschiedenen Trinkaufsätzen ausgestattet, sodass er gewissermaßen mit dem Kind „mitwachsen“ kann.

Die praktische Hilfe, wenn Kinder allein trinken möchten

Das Trinken an sich ist eine angeborene Fähigkeit, die nicht gelernt werden muss. Saugen ist ein natürlicher Reflex, hier brauchen die wenigsten Babys „Nachhilfe“. Doch sobald das Kind greifen kann, möchte es meist auch selbstständig trinken. Mit etwa vier bis sechs Monaten können Babys schon einigermaßen gut greifen. Mit einem halben Jahr beginnt die Zeit, die Eltern und Kind zusammen am Esstisch verbringen. Im Hochstuhl können Kinder sitzen und an den gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen. Auch wenn noch nicht alle Speisen für kleine Kinder geeignet sind, ist das Zusammensein doch ein wichtiges Element für die Entwicklung. In dieser Phase und in den folgenden Lebensmonaten sind Trinklernbecher sehr praktisch.

Besser als Babyflaschen

In den ersten Lebensmonaten ist Stillen für Babys die beste Ernährungsform. Falls das jedoch nicht möglich ist, trinken sie aus einer Babyflasche eine spezielle Fertigmilch. Babys brauchen allenfalls an sehr heißen Tagen zusätzlich ein wenig Tee, der sich gut mit einer Babyflasche verabreichen lässt. Im Alter von ein paar Monaten beginnt allmählich die Ernährungsumstellung. Zur Milchnahrung kommt Brei, später folgen gekochte und zerkleinerte Lebensmittel. Gerade jetzt ist es wichtig, dass Babys weiterhin ausreichend trinken. Kinderärzte empfehlen Wasser und ungesüßten Tee. Auch die Neugier erwacht mit der Zeit, wodurch Kinder den Wunsch entwickeln, das Trinkgefäß selbst zu halten.

Mutter gibt Baby Trinklernbecher in Kueche

Für eine gesunde Ausbildung des Kiefers und ideale Bedingungen, wenn die ersten Zähnchen durchbrechen, sind Trinklernbecher besser als Flaschen mit Saugern. Der Hauptgrund: Babyflaschen verleiten zum Dauernuckeln. Aus einem Becher trinken Kinder dagegen, wenn sie Durst haben, und stellen ihn dann wieder ab. Dauerhaftes Nuckeln an einer Babyflasche kann den Kiefer verformen und Zahnfehlstellungen verursachen. Das heißt nicht, dass Babys nie aus einer Flasche trinken dürfen. Ein regelmäßiger Wechsel zwischen Flasche und Becher ist durchaus sinnvoll.

Vorsicht vor Dauernuckeln

Auch dauerhaftes Nuckeln an einem Saugschnabel kann zu Kieferverformungen führen. Das Nuckeln sollte nicht zur permanenten Beschäftigung werden. Außerdem sollte das Trinken nicht als „Tröstmittel“ dienen.

Die Vorteile eines Trinklernbechers

Ein Trinklernbecher ist nicht nur für alle Eltern eine Erleichterung. Es ist auch sinnvoll, einen Becher bei den Großeltern oder der Tagesmutter zu deponieren. In Kindertagesstätten sind Trinklernbecher ebenfalls sehr gefragt. Die große Auswahl an Farben und Motiven stellt sicher, dass jedes Kind seinen eigenen Becher zur Verfügung hat – ganz ohne Verwechslungsgefahr.

Es steht außer Zweifel, dass Trinklernbecher für Kleinkinder besser geeignet sind als Flaschen. Hier noch einmal alle Vorteile auf einem Blick:

  • Das Kind lernt, selbstständig zu trinken.
  • Der Becher erleichtert den Übergang von Brust oder Flasche.
  • Beim Familienessen können Kinder unkomplizierter teilnehmen.
  • Die feinmotorischen Fähigkeiten nehmen zu.
  • Die Konzentration wird gefördert.
  • Ein Erfolgserlebnis ist garantiert.

Darauf kommt es beim Kauf an

Bekannte Hersteller wie NUK, MAM oder Philips Avent produzieren Trinklernbecher, an denen in der Regel nichts auszusetzen ist. Billig- und No-Name-Produkte können dagegen mit Schadstoffen belastet sein. Doch beim Kauf kommt es nicht nur auf die verwendeten Materialien, sondern auch auf die Handhabung, Form und Größe an. Wer einen Trinklernbecher kaufen möchte, sollte also darauf achten, dass die Ausführung zu den kleinen Kinderhänden passt.

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Mit dem passenden Becher wird das Trinkenlernen zum Kinderspiel.

Material

Trinklernbecher müssen allem voran bruchsicher und schlagfest sein. Außerdem sollten sie sich einfach reinigen lassen. Als Material sind Kunststoffe ohne Weichmacher und andere schädliche Bestandteile, Melamin und Bambus geeignet. Bambus ist bisher allerdings nur selten erhältlich.

Wichtig ist, dass die Hersteller eine genaue Auskunft über die Herkunft und den Produktionsprozess geben können. Um sicherzugehen, empfiehlt sich ein Geruchstest: Wenn der Trinklernbecher unangenehm, stechend und chemisch riecht, ist das Material meist zweifelhaft. Auch die Dekore auf der Außenseite sollten aus unbedenklichen Farben bestehen und sich beim Reinigen nicht ablösen. Hochwertige Kunststoffe überstehen die Reinigung in der Spülmaschine problemlos. Bei Melamin ist teilweise Vorsicht angesagt: Das Material gilt zwar im Allgemeinen als sicher, es kann jedoch sein, dass ein Melaminbecher – je nach Marke und Hersteller – nicht in die Mikrowelle darf und auch keine heißen Flüssigkeiten verträgt. Für den Deckel und den Saug- beziehungsweise Trinkaufsatz kommen Silikon oder Naturkautschuk infrage.

Sicherheit hat Vorrang

Saugaufsätze und -schnäbel sind zwar bei den meisten Bechern stabil, im Einzelfall kann es jedoch vorkommen, dass diese Teile vom Kind zerbissen werden. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob das Material brüchig ist oder sich Risse gebildet haben. Falls nötig, sollten Sie die Aufsätze austauschen.

Enthalten Trinklernbecher Weichmacher?

Viele Jahre lang enthielt Plastik Weichmacher. Die bekanntesten Weichmacher sind BPA und BPS. BPA, also Bisphenol A, kann bei der Herstellung von Polycarbonaten zum Einsatz kommen. BPS, also Bisphenol S, wird bei der Herstellung von Polysulfonen verwendet. Beide Stoffe machen den Kunststoff weich, sind aber für die Gesundheit kritisch. Die chemischen Stoffe können Spuren absondern, die in die Nahrungsmittel übergehen und dadurch in den Körper gelangen. BPA kann beispielsweise Störungen im Hormonsystem und Gehirn verursachen. Mögliche Folgen einer hohen BPA-Aufnahme sind zudem Diabetes, Herzschäden und ein höheres Krebsrisiko.

Weitere Schadstoffe, die nicht in Trinklernbechern vorhanden sein sollten, sind Schwermetalle wie

  • Blei,
  • Cadmium,
  • Chrom und
  • Quecksilber.

Inzwischen hat die Europäische Kommission den Einsatz von BPA in Babyflaschen verboten. Eine Alternative für Polycarbonate und Polysulfone ist Polypropylen (PP), das ohne BPA und BPS, also ohne kritische Weichmacher, auskommt. Deckel und Saugaufsätze beziehungsweise Trinkschnabel dürfen ebenfalls keine Weichmacher enthalten. Bei Silikon und Latex handelt es sich um unbedenkliche Materialien.

Das Design: Bunte Farben und kindgerechte Motive

Das Design sollte Spaß machen. Ein Trinklernbecher muss längst nicht schlicht und langweilig aussehen. Bunte Farben und Motive sehen schön aus und machen dem Kind Freude. Die Auswahl auf dem Markt ist groß. Beispielsweise gibt es

  • farbige Becher,
  • halbtransparente Becher,
  • Becher mit kindgerechten Motiven und
  • personalisierte Becher, etwa mit dem Namen des Kindes.

Form und Größe

Trinklernbecher sind im Idealfall ergonomisch geformt und von der Größe her auf das Alter des Babys abgestimmt. Griffe, verschiedene Saugaufsätze und Deckel erleichtern den Umgang.

A) Weicher Saugschnabel, B) Harter Saugschnabel, C) Ohne Griffe, D) Sportverschluss, E)Zwei Griffe, F) Trinkrand.
Fassungsvermögen

Für den Anfang sind Becher mit einem Fassungsvermögen von 150 bis 200 Millilitern geeignet. Je größer das Kind wird, desto mehr darf der Trinklernbecher einem normalen Becher gleichen. Ein kleiner Überblick über die diversen Größen und Deckelvarianten:

  • Trinklernflasche: circa 150 Milliliter, mit Schnabel statt Sauger
  • Trinklerntasse: circa 150 Milliliter, Deckel mit tropffreiem Ventil
  • Kleiner Trinklernbecher: circa 190 Milliliter, mit weichem Trinkschnabel
  • Großer Trinklernbecher: circa 270 Milliliter, mit hartem Trinkschnabel
Griffe

Es gibt Modelle mit einem Griff und solche mit zwei seitlichen Griffen, die sich gut greifen lassen. Mit zwei Griffen können Kinder den Becher gut halten und die Koordination üben. Wenn sie schon sicher greifen, kann Eltern zu einem Becher mit nur einem Griff oder einer Version ganz ohne Griff übergehen. Das ist ein guter Übergang, damit das Kind bald aus einer Tasse oder einem Glas trinken kann. Gläser sind zwar nicht gefahrlos, wenn die Eltern jedoch dabei sind und es sich um ein kleines, stabiles Glas handelt, können Kinder auch damit das Trinken ausprobieren.

Baby trinkt zuhause aus Trinklernbecher
Aufsätze

Ein weicher Saugschnabel hilft beim Trinken. Bei einigen Bechern ist der Saugschnabel geneigt; so fällt das selbstständige Trinken noch leichter. Eine ideale Lösung beim Umstieg von der Flasche auf den Becher ist die Flaschenform mit einem anderen Saugteil – der typische Flaschensauger wird durch eine Art Schnabel ersetzt. Solche Trinklernflaschen sind entweder mit Griffen erhältlich oder haben eine geschwungene, in der Mitte schmale Form, die das Baby mit seinen kleinen Händen leicht umfassen kann. Zu Beginn der Umstellung sind Trinklernbecher mit einem Deckel praktisch.

Ideal sind Becher mit verschiedenen Trinkaufsätzen. So kann der Trinklernbecher quasi „mitwachsen“: Eltern tauschen einfach den Aufsatz, wenn das Kind die nächste Entwicklungsstufe erreicht. Während ein weicher Trinkschnabel für jüngere Babys optimal ist, können ältere Kinder entweder einen harten Saugschnabel oder einen Becher mit Trinkrand beziehungsweise Kippdeckel verwenden. Bei Tisch kann schon recht frühzeitig ein Trinklernbecher ohne Deckel sinnvoll sein. So lernt das Kind nicht nur, wie es aus dem Becher trinkt, sondern auch das sichere Abstellen auf der Tischplatte.

Deckel und Trinkrand

Da der Becher anfangs noch oft umfällt, ist in dieser Phase ein gut schließender Deckel sinnvoll. So kann der Inhalt im Kinderwagen, Autositz oder in der Tasche nicht auslaufen. Auslaufsichere Trinklernbecher mit Sportverschluss sind bei vielen Gelegenheiten die sichere Wahl. Der Verschluss öffnet sich erst beim Trinken. Diese Variante ist nicht nur unterwegs, sondern auch im Sommer ideal, wenn draußen viele Insekten durch die Luft schwirren. Darüber hinaus bietet sie sich für sehr lebhafte Kinder an.

Kleines Maedchen trinkt aus Becher im Freien

Zu den Bechern, die so gut wie auslaufsicher sind, gehören Ausführungen mit einem sogenannten Trinkrand. Der Rand ist mit einer Silikonscheibe abgedichtet. Die Scheibe öffnet sich, wenn das Kind daran saugt. Bei Bechern mit Trinkrand, die über Kopf gehalten werden, kann der Inhalt auf den Boden tropfen. Als Lerneffekt ist diese Erfahrung jedoch wichtig – und wenn lediglich Wasser im Becher ist, hält sich der Schaden zumindest in Grenzen. Eine andere Version ist ein Becher mit Kippdeckel. Dieses Modell ist nicht tropfsicher, hält aber beim Trinken den Inhalt so weit zurück, dass sich das Kind nicht das gesamte Getränk über die Kleidung kippt.

Kompatible Deckel und Verschlüsse

Wer bei einer Marke bleibt, hat meist den Vorteil, dass Deckel, Trinkschnäbel und Verschlüsse untereinander austauschbar sind.

Reinigungstipps

Die meisten Modelle können im Geschirrspüler gereinigt werden. Doch auch von Hand sind sie schnell gespült. Becher, die im ersten Lebensjahr zum Einsatz kommen, sollten einmal pro Woche sterilisiert werden – ebenso die Verschlüsse und Trinkaufsätze. Sie können die Becher auskochen, in einem Dampfsterilisator oder mit entsprechendem Zubehör in der Mikrowelle sterilisieren. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt auch bei Krankheiten. Außerdem sollte jedes Kind nur aus seinem eigenen Trinklernbecher trinken.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Trinklernbechern. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Derzeit liegen lediglich Trinklernbecher-Tests von ÖKO-TEST und Haus & Garten Test vor. Die Stiftung Warentest testete bisher noch keine Trinklernbecher. ÖKO-TEST begutachtete beispielsweise zwölf Testprodukte. Für zehn der getesteten Becher gab es die Testnoten „sehr gut“ und „gut“. Durchgefallen ist nur die Babydream-Schnabeltasse von Rossmann mit Bienchen-Motiv. Diese wurde mit der Testnote „mangelhaft“ abgestraft. Das Material ist bei allen Bechern weitestgehend unauffällig. Die Tester stellten nur geringe Spuren von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) fest. Bei der Babylove-Trinklerntasse von dm wurden leicht erhöhte Werte festgestellt. Die gute Nachricht ist aber, dass kritische Weichmacher in keinem Trinklernbecher nachweisbar warn, ebenso wenig andere Schadstoffe.

Zu guten Ergebnissen kam auch Haus & Garten Test. Empfehlenswert ist zum Beispiel der Trinkbecher von Philips Avent mit einer griffigen Oberfläche und einem auslaufsicheren Ventil. Die Philips-Produkte sind schadstofffrei. Zudem sind die Deckel und Verschlüsse der einzelnen Becher und Flaschen untereinander kompatibel.


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