Haartrockner Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Von der Sturmfrisur zur Föhnwelle: Föhne sind längst nicht mehr nur zum Trocknen der Haare geeignet, sondern dienen unter Zuhilfenahme von Aufsätzen und Düsen zum Stylen diverser Frisuren.
- Neben den klassischen, pistolenförmigen Handföhnen gibt es auch kompakte Reisehaartrockner, flexible Akkuföhne und Sonderformen wie Trockenhauben beziehungsweise Wandföhne.
- Neuste Technologien mit Ionenfunktion oder Infrarotbestrahlung sorgen für ein besonders haarschonendes Föhnen.
- Mit individuell einstellbaren Temperatur- und Gebläsestufen werden Haartrockner zudem jedem Typ, von feinem, kürzerem bis zu dickem, längerem Haar, gerecht.
Haartrockner – Mehr als nur heiße Luft
Für die meisten Menschen gehört die Haarwäsche zur morgendlichen Routine. Vor allem wenn es schnell gehen muss, ist das Trocknen der Haare an der Luft jedoch keine Option. Abhilfe schaffen Haartrockner, auch als Föhne oder Haarföhne geläufig: Innerhalb weniger Minuten sorgen sie für komplett trockene Haare. Deshalb gehören Haartrockner inzwischen zur Grundausstattung in jedem Badezimmer. Doch nicht nur im privaten Bereich kommt das praktische Beauty-Produkt zum Einsatz. Auch in vielen Hotelzimmern, Krankenhäusern oder Schwimmbädern gehört es mittlerweile zur Standardausstattung.
Der größte Vorteil der Haartrockner liegt darin, dass die Haare wesentlich zügiger trocknen als an der Luft. Vor allem lange oder besonders dicke Haare nehmen im Vergleich zu Kurzhaarfrisuren bei Lufttrocknung viel Zeit in Anspruch. Moderne Föhne können im Übrigen längst mehr als nur heiße Luft erzeugen. Dank zahlreicher Funktionen und unterschiedlicher Aufsätze trocknen sie nicht nur die Haare, sondern dienen auch zum Glätten, Bändigen von Locken oder zur Volumenerzeugung. Daher sind sie für unser Styling (fast) genauso nützlich wie Glätteisen, Bürste oder Haargel. Durch ihre moderne Funktionsweise, die etwa auf Ionen-Technologie basiert, sowie Sicherheitsregulierungen kommt es zu keinen Hitzeschäden. Die Haare an der Luft trocknen zu lassen, ist zwar nach wie vor am schonendsten für sie, doch auch diese Methode ist nicht gänzlich unbedenklich. Gerade im Winter kann es bei Lufttrocknung schnell zu einer Schädigung der Haarstruktur durch die kalten Temperaturen kommen.
Warum sagt man auch Föhn?
Die Firma Sanitas brachte im Jahr 1908 einen der ersten Haartrockner unter dem Namen Foen auf den Markt, abgeleitet von „Föhnwind“. Vor der neuen Rechtschreibreform war deshalb auch die Schreibweise „Fön“ zulässig. Als 1957 die Marke schließlich von AEG übernommen wurde, durften nur noch Produkte ebendieses Herstellers als „Fön“ bezeichnet werden.
Hersteller und Preise: Vom Billigprodukt bis zum Profigerät
Zu den bekanntesten Herstellern von Haartrocknern gehören neben Remington, AEG, Grundig, Rowenta und Valera auch die folgenden Markenriesen:
- Babyliss: Babyliss gehört zu den größten Unternehmen im Beauty-Bereich und stellt vor allem Produkte für den professionellen Einsatz her; inzwischen richtet sich das Angebot aber auch an private Kunden.
- Braun: Auch die Marke Braun ist im Bereich der Körperpflege bekannt für ihre hochwertigen und besonders langlebigen Produkte.
- Dyson: Die leistungsstarken, aber hochpreisigen Dyson-Haartrockner sind vor allem in Friseur-Salons anzutreffen.
- Philips: Bei Philips handelt es sich um einen Hersteller, der regelmäßig neue Technologien wie die ThermoProtect– oder die Ionen-Funktion entwickelt.
Im Hinblick auf die Preisklassen gibt es je nach Hersteller und Modell starke Unterschiede. Neben der Leistung hängen die Preise vor allem vom Funktionsumfang ab. Zwar ist ein gewöhnlicher Haartrockner mit der einfachsten Ausstattung und einer geringen Lebensdauer schon ab 15 Euro erhältlich, für einen etwas langlebigeren Föhn zahlen Verbraucher mindestens 25 Euro. In dieser preislichen Mittelklasse verfügen die meisten Modelle bereits über pflegende Eigenschaften. Die Investition in einen Profi-Haartrockner ab 50 Euro lohnt sich jedoch allemal, da diese nicht nur langlebig sind, sondern auch besonders schonend trocknen. Darüber hinaus warten hochpreisige Haartrockner mit zahlreichem Zubehör wie Diffusor- oder Stylingbürsten auf.
Vom klassischen Handföhn bis zur Trockenhaube – Die Varianten
Als Haartrockner bezeichnet man Geräte, die mithilfe von warmer oder kalter Luft Haare trocknen. Da warme Luft im Vergleich zu kalter Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, trocknen die Haare mithilfe der heißen Luft schneller. Im Inneren besitzen die Föhne ein Gebläse, das aus einem Motor sowie einem Ventilator besteht. An der Hinterseite saugt das Gerät Luft ein, leitet diese über Heizdrähte weiter und pustet sie durch das Lüftungsgitter nach vorne auf die Haare. Ist die Kaltstufe aktiviert, wird die Luft nicht über die Heizstäbe erhitzt. Zwar bietet der Markt heute zahlreiche verschiedene Modelle für vielseitige Ansprüche, die Funktionsweise ist jedoch grundsätzlich gleich.
Je nachdem, worauf Nutzer Wert legen, ist eine andere Art von Haartrocknern geeignet – seien es die klassischen Pistolenföhne, Akku-Haartrockner, Reiseföhne, Trockenhauben oder Wandföhne.
Handföhne: Die Klassiker
Handföhne, aufgrund ihrer Form auch als Pistolenföhne geläufig, sind in fast jedem Haushalt zu finden und für den täglichen Gebrauch gedacht. Damit sie auch nach längerem Gebrauch angenehm in ihrer Handhabung sind, sollte das Gewicht nicht zu hoch sein. Für mehr Komfort sorgt zudem ein ergonomisch geformter Griff. Je nach Preisklasse unterscheiden sich die klassischen Föhne nicht nur hinsichtlich ihrer Farben und Ausführungen, sondern auch hinsichtlich ihrer Temperatur- und Gebläsestufe. In der Regel sind jedoch mindestens zwei Temperaturstufen, nämlich eine Heiß- und eine Kaltstufe, vorhanden. Hochpreisigere Haartrockner besitzen außerdem häufig pflegende Eigenschaften wie eine Keramikbeschichtung, die eine ebenso konstante wie auch gleichmäßige Verteilung der Wärme gewährleistet und das Austrocknen der Haare vermeidet. Indem sie den Ioneneffekt verstärkt, neutralisiert sie die statische Aufladung der Haare. Darüber hinaus verwandeln die Ionen die Wassertropfen am Haar in Mikromoleküle, die vom Haar aufgenommen werden, wodurch es vitaler wirkt.
Akkuföhne: Die Flexiblen
Da Akkuhaartrockner nicht auf ein Kabel angewiesen sind, zeichnen sie sich durch ihre flexible Einsetzbarkeit aus. Je nach Größe und Modell variieren die Laufzeiten, die Einsatzdauer ist aber im Gegensatz zum klassischen Haartrockner immer begrenzt. Um den Akku aufzuladen, stecken Nutzer das Netzteil einfach in eine Steckdose. Zwar verzichten Akkuföhne auf eine hohe Leistung, sie sind dafür aber sehr praktisch und eignen sich hervorragend für Reisen, da sie keinen Adapter benötigen.
Reisehaartrockner: Die Kompakten
Die besonders kleinen, handlichen Föhne sind perfekt für Reisen geeignet, da sie nur wenig Platz im Gepäck einnehmen und in nahezu jede Tasche passen. Meist besitzen sie einen klappbaren Griff und ein niedriges Gewicht. Ihre Föhnleistung ist eher gering, sodass das Trocknen der Haare mit ihnen länger dauert als mit einem klassischen Föhn. Für den regelmäßigen Gebrauch ist ihre Leistung folglich zu gering. Reisehaartrockner, auch Mini-Föhne genannt, zeichnen sich nicht nur durch ihre Kompaktheit aus; viele Exemplare stellen sich auch automatisch auf die Spannungen unterschiedlicher Länder ein. Auf Zusatzfunktionen wie eine Kaltstufe verzichten sie aber.
Trockenhauben und Wandföhne: Die Sonderformen
Haartrockner gibt es nicht nur in der klassischen, handlichen Bauweise, sondern auch als Wand- und Haubenmodelle. Wandföhne sind vor allem in Schwimmbädern oder Hotels vertreten. Sie werden mittels einer Halterung an den Wänden befestigt. Gerade Vielföhner haben dadurch ihren Haartrockner immer griffbereit. Dahingegen sind Trockenhauben in den meisten Haarsalons zu finden. Sie eignen sich zum Stylen definierter Locken und punkten mit einer schonenden, gleichmäßigen Wärmeverteilung, brauchen aber länger als gewöhnliche Föhne zur Trocknung. Inzwischen finden sie auch im privaten Gebrauch immer mehr Verwendung, da sie eine unkomplizierte Haartrocknung versprechen, bei der man beide Hände frei hat, um sich beispielsweise zeitgleich zu schminken.
Haartrockner mit Friseur-Feeling – Die wichtigsten Kaufkriterien
Welche Funktionen, Trocknungseigenschaften und Zubehörelemente (etwa Aufsätze) am besten geeignet sind hängt von den eigenen Bedürfnissen ab. Ist es wichtig, dass der Föhn über die neueste Ionenfunktion verfügt? Sollte der Haartrockner auf jeden Fall eine Universalspannung besitzen, damit er auch im Ausland stets einsetzbar ist?
Die Technologie macht’s
Ein zentraler Punkt, in dem sich die Haartrockner unterscheiden, sind ihre Technologien. Am geläufigsten sind die Ionen- beziehungsweise Keramik- sowie die Infrarot-Technologie, die beide das Ziel haben, die Haare so effektiv wie möglich zu schützen.
Die Ionen-Technologie
Wenn wieder einmal die Haare zu Berge stehen: Besonders zur kalten Jahreszeit leiden viele Menschen unter dem Antistatik-Effekt, da die Heizungsluft den Haaren Feuchtigkeit entzieht, wodurch sie austrocknen. Durch den Föhnvorgang und das Kämmen wird zudem die positive Ladung des Haars verstärkt. Haartrockner mit einem Ionenstrom verhindern vor allem die statische Aufladung, aber auch die schnelle Austrocknung. Haartrockner mit Ionenfunktion reichern die Luft mit bis zu 1,5 Millionen negativ geladenen Ionen pro Kubikzentimeter an, welche die positiv geladenen Teilchen, die für die elektrostatische Aufladung verantwortlich sind, neutralisieren. Zusätzlich zur erwärmten Luft strömen also auch Ionen aus dem Föhn heraus.
Ein positiver Nebeneffekt: Die negativ geladene Föhnluft spaltet die Wassertropfen im Haar in kleinere Moleküle, wodurch es schneller trocknet. Durch die verkürzte Föhnzeit sparen Verbraucher nicht nur Stromkosten, sondern setzen ihre Haare auch nur für kurze Zeit der Hitze aus, wodurch sie geschont werden. Indem die Ionen die äußere Schuppenschicht der Haare glätten, erwirken sie mehr Glanz und Geschmeidigkeit. Das erleichtert das Frisieren sehr. Häufig werden die Bauteile nicht nur mit Keramik, sondern auch mit dem Edelstein Turmalin beschichtet, was die Ionenfunktion verstärkt.
Die Infrarot-Technologie
Selbst mit der Ionen-Technologie werden die Haare durch das tägliche Föhnen aber mit der Zeit stumpf und spröde, da die Hitze dem Haar viel Feuchtigkeit entzieht. Abhilfe schafft die Infrarot-Technologie, die Wärme nicht mit einer Heizspirale, sondern mit einer integrierten Infrarotlampe erzeugt. Da die Lampe weit vorn im Gerät sitzt, erhitzt sich der Haartrockner kaum selbst, sondern gibt die Hitze nur an die gewünschte Stelle ab. Die hierbei entwickelte Wärme gleicht sanften Sonnenstrahlen und schont das Haar. Außerdem dringen die Infrarotwellen mit einer besonders gleichmäßigen Wärmeverteilung in die Haarstruktur ein, wodurch sie das Haar glänzender und geschmeidiger machen.
Je nach Leistung in Windeseile trocken
Haartrockner gehören nicht gerade zu den energiesparsamsten Haushaltsgeräten. Ein üblicher Handföhn hat in der Regel eine Nennleistung zwischen 1.000 und 2.500 Watt, wobei sich der Wert auf die höchste Stufe bezieht. Als Faustregel gilt: Je mehr Watt, desto schneller und effektiver trocknen die Haare. Bei leistungsschwächeren Föhnen (zwischen 1.200 und 1.600 Watt) handelt es sich häufig um Reisehaartrockner. Ein höherer Wert ist aber nicht zwingend positiv: So reichen für feine oder kurze Haare niedrigere Wattzahlen völlig aus. In jedem Fall sollte die Leistung aber über 1.000 Watt, im Idealfall 1.800 Watt oder mehr, betragen, um ein gutes Trockenergebnis zu erzielen. Langes oder sehr dickes Haar ist mit höheren Werten besser bedient. Die Leistung bestimmt auch, wie stark der Haartrockner die Luft herausbläst. Je nach Modell werden Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern erreicht.
Vom laufwarmen Lüftchen bis zum Heißluftorkan: Die Gebläse- und Temperaturstufen
Wie schnell oder auch wie schonend die Haare trocknen, hängt außerdem von den Gebläse- und Temperaturstufen ab. Damit das Haar nicht dauerhaft bei hohen Temperaturen geföhnt werden muss, bieten sich verschiedene Einstellungen an. Dadurch lassen sich Stärke und Wärme individuell je nach vorliegender Haarsituation regulieren.
Ideal sind mindestens jeweils drei bis fünf Luft- und Hitzestufen, die sich unabhängig voneinander einstellen lassen, sowie eine zusätzliche Kältestufe. Idealerweise werden die Haare mit einer Temperatur von 65 bis 70 Grad Celsius getrocknet, einige Modelle erreichen aber auch Temperaturen bis über 110 Grad Celsius. Die Kältefunktion, für gewöhnlich ein separater Knopf, ist nicht nur besonders schonend für das Haar, sondern dient auch zum Fixieren der Frisur oder der Abkühlung einzelner Stellen, die zu lange beziehungsweise zu heiß geföhnt wurden. Mithilfe einer Turbofunktion, die einen besonders starken Luftstrom (über 90 Kilometer pro Stunde) erzeugt, werden die Haare nicht nur schnell trocken, sondern auch voluminöser. Sie ist also ideal für alle, die gerade keine Zeit zum Föhnen haben. Schließlich verfügen einige Modelle auch über eine energiesparende Eco-Stufe.
Weltweit föhnen dank Universalspannung
Die Spannung des Haartrockners ist vor allem für all diejenigen relevant, die ihn gern mit auf Reisen ins Ausland nehmen. Je nach Reiseziel benötigt der Föhn nämlich eine Spannungsanpassung. Ist der Haartrockner auf 110 Volt umschaltbar, kann er mit einem Adapter auch in den USA verwendet werden. Mithilfe dieser sogenannten Universalspannung besitzt der Föhn eine breite Palette an möglichen Spannungen, sodass er sich an das jeweilige Land anpassen lässt. Je nach Gerät ist die Spannung entweder mit einem Klippschalter oder einem Spalt umschaltbar. Andernfalls würde er nur einen Bruchteil der Leistungskraft aufbringen, da die Spannung in den USA mit 110 Volt beispielsweise wesentlich geringer ist als in Deutschland beziehungsweise in Europa mit 220 Volt.
Neben der Spannung unterscheidet sich auch die Frequenz: Diese liegt in den USA nämlich nur bei 50 und nicht wie in Deutschland üblich bei 60 Hertz. Ist auf dem Geräteaufkleber vermerkt, dass der Föhn eine Spannung von 110 bis 240 Volt sowie mit einer Frequenz von 50 bis 60 Hertz nutzbar ist, handelt es sich um eine Universalspannung.
Vorsicht, Kabelsalat!
Auch die Kabellänge kann ein signifikantes Kaufkriterium sein. Bei Akkuföhnen ist dieses Kriterium jedoch unbedeutend. Gewöhnliche Haartrockner verfügen über eine Kabellänge von 150 bis 180 Zentimetern, um in jedem Badezimmer problemlos die Steckdose erreichen zu können. Es gibt aber auch Modelle mit einer Kabellänge von bis zu 300 Zentimetern, die entsprechend flexibel nutzbar sind. Hier lohnt sich ein Gerät mit einziehbarem Kabel, sprich einer automatischen Kabelaufwicklung, um einen Kabelsalat zu vermeiden.
Besitzt der Haartrockner keinen Kabeleinzug, empfiehlt es sich eventuell, eine Halterung an der Wand zu montieren und den Föhn nach Gebrauch einfach dort einzuhängen. Um auch die Haare am Hinterkopf bequem zu erreichen, verfügen manche Haartrockner zudem über ein um bis zu 360 Grad schwenkbares Kabelgelenk.
Hier sind Leichtgewichte gefragt
Falls das Styling länger dauern sollte, empfiehlt sich ein leichter Föhn. Gewöhnliche Handföhne bringen zwischen 500 und 700 Gramm auf die Waage, leichter sind lediglich die kompakten Reisehaartrockner. Modelle, die mehr als ein Kilogramm wiegen, ermüden bei längerer Nutzung die Hand. Außerdem lassen sich größere Geräte nur schwer im Bad verstauen. Hochwertige, robuste Modelle bestehen für gewöhnlich aus Hartplastik. Für eine komfortable Bedienung sollte das Gerät gut in der Hand liegen. Im Idealfall verfügt es über ein Soft-Touch-Gehäuse sowie einem ergonomischen, rutschfesten Griff. Außerdem sollten die wichtigsten Einstellungen wie die Gebläsestufen problemlos einhändig anpassbar sein.
Sicherheit geht vor: Überhitzungsschutz und Abschaltautomatik
Ein Überhitzungsschutz verhindert, dass die Heizstränge im Inneren des Haartrockners, zu heiß werden (über 70 Grad Celsius), beispielsweise wenn die kühlende Luftzufuhr durch eine Ansammlung von Staub am Filter oder ein unbeabsichtigtes Abdecken des Lufteintrittsgitters zu gering ist. Dadurch wird verhindert, dass die einzelnen, empfindlichen Haarstränge überhitzen, wodurch die Haarstruktur beschädigt wird. Um nicht nur die Haare, sondern auch die eigenen vier Wände zu schützen, sollte das Gerät über eine Abschaltautomatik verfügen. Schalten Nutzer etwa unbeabsichtigt das Gerät ein oder vergessen sie, es auszuschalten, stellt es sich nach einer Weile beziehungsweise beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur von allein ab.
Geprüfte Produktsicherheit: Was bedeutet die CE- und GS-Kennzeichnung?
Trägt der Haartrockner ein CE– oder GS-Prüfsiegel, können sich Käufer sicher sein, dass er den in Deutschland beziehungsweise Europa geltenden Sicherheits- und Gesundheitsregeln entspricht. Das CE-Zeichen („Conformité Européenne“, zu Deutsch Europäische Konformität) ist europäischen Richtlinien wie der Maschinenrichtlinie zufolge sogar Pflicht auf allen Föhnen. Allerdings können Hersteller die Produktüberprüfung selbst durchführen, womit das Siegel nicht sonderlich aussagekräftig ist. Es dient also weniger den Verbrauchern als vielmehr der Europäischen Union als Versicherung, dass das Produkt in jedem Mitgliedsstaat in Umlauf gebracht werden darf.
Das GS-Zeichen kann hingegen nur von den 84 weltweit tätigen unabhängigen Prüfstellen, wie dem TÜV, vergeben werden, die neben dem Produkt auch dessen Fertigung prüfen. Die Abkürzung steht für „Geprüfte Sicherheit“ und liegt dem deutschen Geräte- und Produktsicherheitsgesetz zugrunde. Die Verwendung des GS-Siegels ist jedoch komplett freiwillig.
Die Garantie: Ein Garant für Qualität?
Eine Garantie vergeben Hersteller grundsätzlich freiwillig. Deshalb können sie selbst festlegen, wie lange und unter welchen Bedingungen diese gilt. Sie ist nicht zu verwechseln mit der sogenannten gesetzlich verpflichtenden Gewährleistung gegenüber dem Händler. Bei der Garantie ist es nämlich irrelevant, ob das Gerät von Erwerb an einen Schaden aufweist. Das kommt insbesondere Käufern zugute, deren Produkt erst im Gebrauch beschädigt wird. Um derartige Ansprüche zu umgehen, nehmen viele Hersteller Einschränkungen in ihren Garantieerklärungen vor. Sie schließen beispielsweise einen unsachgemäßen Gebrauch oder die Abnutzung der Verschleißteile von der Garantie aus.
Die gewährte Garantie ist nicht selten ein Indikator für die Qualität eines Haartrockners. Deshalb sollten Verbraucher genau auf die Zeit, aber auch die Bedingungen und die im Anschluss gewährten Leistungen achten. Bei preisgünstigen Geräten sind keine langen Garantiezeiten zu erwarten. Selbst namhafte Anbieter gewähren jedoch auf teure Produkte manchmal nicht mehr als zwei Jahre, andere bis zu fünf Jahre. Häufig können Kunden die Garantie aber auch für einen Aufpreis auf drei Jahre verlängern.
Nähmaschine oder Presslufthammer? Die Lautstärke
Besonders Vielföhner beschäftigt die Frage nach der Betriebslautstärke des Haartrockners. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zu den Ohren sollte der Dezibelwert möglichst gering sein, damit es nicht zu Gehörschäden kommt. Je nach Größe, Wattzahl und verwendeter Gebläsestufe kommen die Föhne auf bis zu 80 Dezibel. Dieser Wert entspricht schon fast der Lautstärke eines Presslufthammers. Bestenfalls bleibt die Geräuschentwicklung unter 60 Dezibel, was in etwa mit dem Geräuschpegel einer Nähmaschine zu vergleichen ist.
Für eine bequeme Reinigung: Abnehmbare Lüftungsfilter
Haartrockner haben in der Regel einen abnehmbaren Lüftungsfilter, damit der Nutzer sie leichter reinigen kann. Auf diese Weise lässt sich der festgesetzte Staub problemlos entfernen. Wird der Staub nicht regelmäßig beseitigt, kann das die Lautstärke des Gerätes negativ beeinflussen.
Diffusoraufsatz und Ondulierdüse: Mit diesen Aufsätzen gelingt jedes Styling
Etlichen Haartrocknern liegen im Lieferumfang austauschbare Aufsätze bei, die zum Styling gedacht sind. Ein Diffusor-Aufsatz beziehungsweise eine Luftdusche, ein breiter, kreisförmiger Aufsatz mit mehreren kleinen Stabdüsen, verteilt die Luft beispielsweise besonders gleichmäßig, sodass die Haare nicht dauerhaft der direkten Hitze ausgesetzt sind, sondern vielmehr trocken „geknetet“ werden. Damit schonen Nutzer auf lange Sicht nicht nur ihre Haarstruktur, sondern bringen auch Volumen in ihr Haar oder stylen Locken.
Die schnabelförmige Ondulierdüse, auch als Stylingdüse geläufig, verengt und bündelt dagegen den Luftstrahl, wodurch sich der Föhn gezielt zum Trocknen oder auch zum Styling einsetzen lässt – sei es zum Formen von Locken, zum Fixieren des Ponys oder zum Glätten der Haare. Den jeweils benötigten Aufsatz können Nutzer schnell aufstecken beziehungsweise austauschen. Falls diese Aufsätze nicht mitgeliefert werden, lassen sie sich in der Regel nachträglich erwerben.
Kurz,lockig, coloriert – Haartrockner für jedes Bedürfnis
Je nach individuellem Haartyp eignet sich ein anderes Modell beziehungsweise eine andere Technologie. Um beim Trocknen nicht etwa die Haarstruktur zu schädigen, sondern das beste Ergebnis herauszuholen, ohne unnötig viel Strom zu verbrauchen, ist die Wahl der richtigen Ausführung entscheidend:
Kurze Haare
Für Kurzhaarfrisuren reichen Föhne mit einer niedrigen Leistung von bis zu 1.000 Watt völlig aus, da die Haare in der Regel schnell getrocknet sind. Dadurch sparen Verbraucher Stromkosten.
Lange Haare
Für längere und dickere Haare eignen sich Haartrockner mit viel Power, im Idealfall mit einer Turbofunktion. Sie trocknen die Haare mit höheren Luftgeschwindigkeiten, sodass das Föhnen weniger Zeit raubt.
Trockene Haare
Ein Diffusor-Aufsatz schützt trockene Haare dank gleichmäßiger Hitzeverteilung und indirekter Föhnluft vor der starken Hitze. Da kaum Feuchtigkeit entzogen wird, werden die Haare vor Hitzeschäden bewahrt.
Feine, colorierte oder strapazierte Haare
Verbraucher mit getönten, sehr feinen oder allgemein strapazierten Haaren sind ebenfalls mit einem Diffusor beziehungsweise einer Hitzeschutzfunktion gut beraten. Durch den milden Luftstrom und die sanfte Temperaturstufe wird das Haar besonders schonend geföhnt.
Wellen oder Locken
Auch bei welligen oder lockigen Mähnen ist ein Diffusor ideal, um Volumen zu erzeugen und die Haare in Form zu bringen, sodass sie definierter und gepflegter aussehen. Dank der gleichmäßigen Hitzeverteilung werden die Haare zudem schonend gestylt.
Schnell fettende oder schuppige Haare
Für Verbraucher, die zu schnell fettenden oder schuppigen Haaren neigen, eignet sich die Benutzung der schonenden Kaltstufe. Da hohe Temperaturen die Talgproduktion stimulieren, empfiehlt sich eher kältere Luft.
Schonend und richtig Haare föhnen – Schritt für Schritt zur Traumfrisur
Viele Frauen träumen von einer langen glänzenden Haarpracht, kämpfen in der Realität aber häufig mit trockenen, stumpfen und mit Spliss belasteten Haaren. Bereits das „Trockenrubbeln“ oder Kämmen der Haare beansprucht die Zellstruktur enorm. So ist es nicht verwunderlich, dass eine starke Hitzeeinwirkung ebenfalls schädlich für die empfindliche Haarpracht ist. Doch nicht jeder hat die Zeit, seine Haare an der Luft trocknen zu lassen. Darüber hinaus fehlt es den luftgetrockneten Haaren für gewöhnlich an Volumen. Es kommt also auf die richtige Pflege an.
Dank der neusten Technologien föhnen Nutzer inzwischen zwar wesentlich haarschonender, dennoch ist der ein oder andere Punkt zu beachten, um die Haare möglichst gesund, glänzend und geschmeidig zu halten:
- Die Haarpflege beginnt bereits beim Waschen: Da das Haar im nassen Zustand sehr sensibel ist, darf das Wasser beim Waschen nicht zu warm sein. Für ein ideales Ergebnis sollte das Shampoo auf den Haartyp (etwa speziell für fettiges, trockenes oder schuppiges Haar) abgestimmt sein. Ein Conditioner sorgt für eine bessere Kämmbarkeit, sodass weniger Haare abbrechen oder gar ausfallen. Zur Tiefenpflege ist außerdem einmal wöchentlich eine Haarkur empfehlenswert, die das Haar mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt.
- Die Haare niemals klitschnass föhnen: Nach der Wäsche sollten die Haare erst antrocknen. Bevor Verbraucher zum Föhn greifen, sollten sie ihre nassen Haare also beispielsweise erst in ein Handtuch wickeln. Bei Hitze verdampft nämlich das Wasser, wodurch die Haare nicht nur austrocknen, sondern auch rau und brüchig werden. Allerdings sollten die Haare auch nicht gerubbelt oder direkt nach dem Waschen gekämmt (außer mit einem grobzackigen Kamm), sondern ausgedrückt oder vorsichtig abgetupft werden.
- Stets einen Hitzeschutz verwenden: Auch beim Föhnen, insbesondere von feinen, empfindlichen Haaren, empfiehlt sich die Anwendung eines Hitzeschutzmittels in Form eines Sprays, Gels oder einer Creme, das nach der Wäsche direkt ins Haar gesprüht oder einmassiert wird, um sich wie ein schützender Mantel um die Haare zu legen und das Eindringen zu starker Hitze in die Zellstruktur zu verhindern.
- Der Winkel ist entscheidend: Der Föhn ist im Idealfall in einem 45-Grad-Winkel anzusetzen. Auf diese Weise ist der Haartrockner nach unten gerichtet, sodass Nutzer von den Spitzen, dem ältesten Teil der Haare, nach oben arbeiten. Um keine Verbrennungen zu verursachen, sollte der Föhn nicht zu lange auf die Kopfhaut gerichtet sein.
- Nicht zu heiß föhnen: Die mittlere Temperaturstufe reicht in der Regel völlig aus, auch wenn das Föhnen dadurch etwas länger dauert. Heiße Luft entzieht dem Haar nämlich Feuchtigkeit, wodurch es brüchig wird. Spätestens wenn es auf dem Kopf zu heiß wird, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Temperatur zu hoch ist. Ab 70 Grad Celsius kann es zu Schäden in der Haarstruktur kommen. Am schonendsten ist die Kaltstufe, die unter anderem auch zum Fixieren der Frisur dient.
- Nicht zu stark föhnen: Die richtige Gebläsestärke hängt von den eigenen Vorlieben und dem jeweiligen Haartyp ab. Bei feinem oder schütterem Haar sollte sie nicht zu stark sein, längeres oder dickeres Haar verträgt hingegen auch etwas mehr Gebläse.
- Einen Mindestabstand einhalten: Der Abstand zwischen Föhn und Haar sollte mindestens 20 Zentimeter betragen und nicht zu lange eine Stelle fokussieren. Deshalb ist es empfehlenswert, den Föhn immer in Bewegung zu halten.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Haartrockner-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Das Testinstitut Stiftung Warentest führte im Jahr 2014 einen umfassenden Test von Haartrocknern verschiedener Hersteller durch. Von den 16 Testkandidaten waren insgesamt elf Föhne mit einer Ionen-Funktion ausgestattet. Als Testkategorien wurden unter anderem das Frisierergebnis, die Funktionen, die Handhabung und die Sicherheit herangezogen. Darüber hinaus nahm die Stiftung Warentest eine technische Prüfung vor, bei der alle Föhne einem Dauertest unterzogen wurden. Mit der Testnote „Sehr Gut“ kürte das Testinstitut den Satin Hair 7 der Marke Braun zum Testsieger. Das Testmodell erhielt in vier der fünf Testkategorien das Testurteil „Sehr gut“; lediglich im Test der Handhabung erreichte es die Note „Gut“. Dicht hinter dem Testsieger Braun Satin Hair 7 landeten die Marken Philips und Remington auf den zweiten und dritten Plat und erhielten jeweils die Testnote „Gut“. Bereits im Jahr 2009 testete die Stiftung Warentest 16 Haartrockner, von denen sieben Testmodelle das Testurteil „Gut“ erhielten.
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