Vertikutierer Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Ein Vertikutierer ist ein GerĂ€t, das nur wenige Millimeter in den Rasen hineinschneidet. Auf diese Weise entfernt er Moos und Unkraut, nicht aber die Grashalme.
  • Ausschlaggebend fĂŒr eine erfolgreiche Behandlung des Rasens ist die QualitĂ€t der rotierenden Klingen.
  • Moose und UnkrĂ€uter behindern die Wasser- und NĂ€hrstoffversorgung des Rasens.
  • Die Bearbeitung mit dem Vertikutierer belebt so das Wachstum des Rasens.
Die besten Vertikutierer im Vergleich

Rasenpflege mit dem Vertikutierer

Weil der Rasen den Großteil einer GartenflĂ€che ausmacht, soll er schön grĂŒn und gesund sein. RasenmĂ€hen allein reicht dafĂŒr nicht aus. Das sogenannte Vertikutieren – das Anritzen des Rasens – ist ein wichtiger Teil der Rasenpflege. Das zu diesem Zweck entworfene GerĂ€t wird Vertikutierer genannt. Er pflegt den Rasen auf zwei Weisen: Erstens entfernt er mit seinen rotierenden Klingen Rasenfilz, Moos und unerwĂŒnschte GewĂ€chse, die dem Gras die NĂ€hrstoffe im Boden streitig machen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafĂŒr, dass junge Grashalme nachwachsen können. Zweitens ritzt der Vertikutierer mit seinen Klingen die Grasnarbe an und fördert durch diese kleinen Verletzungen das Wachstum der Grashalme. Die gleichzeitige „EntlĂŒftung“ der RasenflĂ€che lĂ€sst NĂ€hrstoffe wieder freier zirkulieren. Auf diese Weise sorgt das Vertikutieren fĂŒr einen dichten, widerstandsfĂ€higen Rasen. Bekannte Hersteller dieser GerĂ€te sind Einhell, Wolf Garten, Makita und Bosch.

Mit senkrechten Schnitten zum gesunden Rasen

Ein Vertikutierer ist mit spitz zulaufenden, scharfen Messern ausgestattet. Optisch könnte er mit einem RasenmĂ€her verwechselt werden, doch die Funktionsweisen unterscheiden sich grundlegend. WĂ€hrend beim RasenmĂ€her die Klingen horizontal ĂŒber dem Rasen rotieren, schneiden sie beim Vertikutierer senkrecht in den Boden hinein. Die Arbeitsweise gibt dem GerĂ€t auch seinen Namen. Dieser setzt sich aus den englischen Wörtern vertical (senkrecht) und to cut (schneiden) zusammen. Wenn der Vertikutierer richtig eingesetzt wird, kann sich das Ergebnis sehen lassen. Nach ein paar Wochen können sich Gartenbesitzer ĂŒber sattgrĂŒne und unkrautfreie RasenflĂ€chen freuen.

SpĂ€testens wenn sich auf der GrasflĂ€che sogenannter Rasenfilz gebildet hat, kommt der Vertikutierer zum Einsatz. Rasenfilz bezeichnet eine Schicht aus Moosen und altem, liegen gebliebenem Schnittgut. Diese Schicht behindert nicht nur den Luftaustausch, sondern auch die Wasser- und NĂ€hrstoffzufuhr der Graswurzeln. Als Folge verflachen die Wurzeln, Moose und andere nicht erwĂŒnschte Pflanzen breiten sich aus. Besonders anfĂ€llig fĂŒr Rasenfilz sind Bereiche, die viel im Schatten liegen. Ob der Rasen betroffen ist, ist spĂ€testens zu erkennen, wenn sich grĂŒnbraune Stellen darauf gebildet haben. Vorher lĂ€sst sich mit einem einfachen Trick feststellen, ob Rasenfilz vorhanden ist: Ziehen Sie ohne viel Druck eine Harke ĂŒber den Boden. Wenn Moose und Schnittreste an ihr hĂ€ngen bleiben, sollte eine Runde mit dem Vertikutierer in Betracht gezogen werden.

Person hÀlt Rasen in der Hand

GrundsÀtzlich ist das Vertikutieren aber keine Arbeit, die zwingend vorgenommen werden muss. Ein Rasen ist eine Monokultur aus Grashalmen, die ohne Pflege gegen die Ausbreitung anderer Pflanzen keine Chance hat. Wer einen wilderen Garten mag, kann auf einen Vertikutierer getrost verzichten und stattdessen zum Rechen greifen. Wer allerdings einen besonders ordentlichen Rasen ohne fremde GewÀchse haben möchte, kommt um das Vertikutieren nicht herum.

Woher kommt Rasenfilz?

Filz entsteht, wenn die Mikroorganismen im Boden aufgrund von NĂ€hrstoffarmut nicht mehr richtig arbeiten. Abgestorbene Pflanzen und liegen gebliebenes Schnittgut werden durch diese dann nicht mehr abgebaut. Nach einer Weile bildet sich daher eine filzige Schicht auf dem Rasen.

Wie funktioniert ein Vertikutierer?

Ein Vertikutierer ist ein simples GerĂ€t. Er hat zwei oder vier RĂ€der und wird wie ein RasenmĂ€her ĂŒber den Rasen geschoben. Mit seinen rotierenden Stahlmessern schneidet er senkrecht nur wenige Millimeter in den Boden. Die Klingen sitzen entweder an der Vorderachse und rotieren, sobald das GerĂ€t in Bewegung versetzt wird, oder sie werden durch einen Motor betrieben. Aufgrund der geringen Schnitttiefe entfernt der Vertikutierer Moos und Unkraut, ohne die Grasnarbe zu beschĂ€digen. Denn diese haben meistens eine geringere Wurzeltiefe als Rasen. Wenn der Vertikutierer richtig eingestellt ist, reißt er nur Moos und Unkraut heraus. Die herausgelösten Pflanzen landen – falls vorhanden – in einem Fangkorb oder auf dem Rasen. Im zweiten Fall mĂŒssen sie nach dem Vertikutieren mit einem Rechen entfernt werden. Bei einem grĂ¶ĂŸeren Garten ist das eine langwierige und anstrengende Aufgabe.

Vertikutierer von unten
Die Klingenwalze eines Vertikutierers.

Verschiedene Vertikutierer-Modelle

Vertikutierer unterscheiden sich in drei verschiedene Kategorien: die Manuellen, die Elektrovertikutierer und benzinbetriebene GerĂ€te. Je nach GrĂ¶ĂŸe des Gartens und der gewĂŒnschten Anwendung empfiehlt sich ein bestimmtes Vertikutierer-Modell.

Manueller Vertikutierer

Der Handvertikutierer ist die einfachste AusfĂŒhrung. Die Klingen sind an der Achse der RĂ€der befestigt und beginnen zu rotieren, sobald der Vertikutierer geschoben wird. Zur Handhabung des GerĂ€ts ist eine Teleskopstange vorgesehen. Manuelle Vertikutierer eignen sich gut fĂŒr kleine GĂ€rten. Sie brauchen weder Strom noch Benzin und sind daher die umweltfreundlichste Variante. Auch die GerĂ€uschentwicklung beim Gebrauch ist Ă€ußerst gering. Allerdings ist bei der Anwendung des manuellen GerĂ€ts mit einem gewissen Kraftaufwand zu rechnen. Er ist also nichts fĂŒr Leute, fĂŒr die Gartenarbeit möglichst komfortabel sein soll. Personen, die körperliche BetĂ€tigung schĂ€tzen, wird das aber nicht abschrecken.

Vorteile

  • Benötigt keine Energiequelle
  • Beinahe gerĂ€uschlos
  • GĂŒnstige Anschaffung

Nachteile

  • Hoher Kraftaufwand
  • ZeitaufwĂ€ndig
  • Kein Auffangkorb

Elektrovertikutierer

Der Elektro-Vertikutierer ist mit einem Elektromotor ausgestattet, der die Messerwelle antreibt. Muskelkraft ist nur zum Schieben des GerĂ€ts erforderlich. FĂŒr die meisten GĂ€rten reicht ein solches Modell völlig aus. Bei großen GĂ€rten, ab einer FlĂ€che von 600 Quadratmetern, kann die Handhabung aufgrund des Kabels schwierig werden. Hier kann eine Kabeltrommel aushelfen. Eine Alternative dazu ist ein Akku-Vertikutierer, der aber meist etwas weniger Leistung bietet als Exemplare, die ans Stromnetz angeschlossen sind. FĂŒr einen durchgehenden Betrieb auf grĂ¶ĂŸeren RasenflĂ€chen sind Akku-Modelle aber nicht geeignet. Elektro-Vertikutierer sind ideal fĂŒr dichter bebaute Nachbarschaften, da sie Anwohner weder durch Emissionen noch durch einen allzu hohen GerĂ€uschpegel stören.

Vorteile

  • GerĂ€uscharme Verwendung
  • Ohne direkte Emissionen
  • Moderater Preis
  • Einfache Wartung

Nachteile

  • Kabelbindung

Benzinbetriebener Vertikutierer

Die Anschaffung eines benzinbetriebenen Vertikutierers ist sinnvoll, wenn Sie einen sehr großen Garten haben oder das GerĂ€t gewerblich nutzen wollen. Benzinbetriebene Modelle bieten am meisten Leistung und sind unabhĂ€ngig von Stromkabeln, was bei großen FlĂ€chen besonders wichtig ist. Mit einem solchen GerĂ€t ist die Arbeit am schnellsten erledigt. Ein Benzin-Vertikutierer ist jedoch deutlich schwerer als die anderen Modelle und beim Betrieb recht laut. Aufgrund der Abgasentwicklung ist er alles andere als umweltfreundlich. Derjenige, der den Vertikutierer fĂŒhrt, ist außerdem den Abgasen ausgesetzt. Daher sollte ein solches Modell nur dann verwendet werden, wenn der Betrieb eines Elektro-Vertikutierers wirklich nicht in Frage kommt.

Vorteile

  • GrĂ¶ĂŸere Bewegungsfreiheit
  • Leistungsstark
  • FĂŒr große FlĂ€chen geeignet
  • Geringer Zeitaufwand

Nachteile

  • Hohe LautstĂ€rke
  • Hohes Gewicht
  • SchĂ€dlich fĂŒr Umwelt und Gesundheit
  • Teuer

Was unterscheidet Vertikutierer und RasenlĂŒfter?

Die Begriffe RasenlĂŒfter und Vertikutierer werden oft synonym verwendet. Aus diesem Grund kann leicht ein Fehlkauf passieren. Ein RasenlĂŒfter ritzt den Erdboden nicht an, sondern durchkĂ€mmt lediglich den Rasen und entfernt den Filz. Der GerĂ€tetyp RasenlĂŒfter ĂŒbernimmt also die Aufgabe eines Gartenrechens. Ob es sich bei einem GerĂ€t um einen Vertikutierer oder um einen RasenlĂŒfter handelt, ist leicht an der Walze zu erkennen. Dort befinden sich beim RasenlĂŒfter keine Messer, sondern Scheiben oder Federzinken.

So finden Sie den passenden Vertikutierer

Das wichtigste Bauteil eines Vertikutierers sind die sich drehenden Klingen. Beim Kauf sind also zwei Aspekte entscheidend: Die Motorleistung und die QualitĂ€t der Klingen. Stimmen diese zwei Aspekte nicht, macht der Vertikutierer den Rasen kaputt, anstatt ihn zu pflegen.

Leistung

FĂŒr ein optimales Ergebnis des Vertikutierens ist genĂŒgend Leistung nötig. Die erforderliche Leistung orientiert sich an der GrĂ¶ĂŸe des Gartens. Wie viel Leistung der Vertikutierer aufbringen kann bestimmt, wie schnell sich die Messerwelle dreht. Eine hohe Umdrehungszahl vereinfacht die Arbeit, allerdings kann der Rasen durch zu viel Kraft auch geschĂ€digt werden. Bestenfalls ist die Drehzahl am GerĂ€t regulierbar. FĂŒr sehr große FlĂ€chen bietet sich ein benzinbetriebener Vertikutierer mit 4-Takt-Motor und einer Leistung zwischen drei und vier PS an.

Messerwalze

KernstĂŒck eines Vertikutierers ist die Walze, an der die Messer sitzen. GrundsĂ€tzlich gilt: je kleiner die AbstĂ€nde zwischen den Messern sind, desto effektiver arbeitet das GerĂ€t. Auch eine grĂ¶ĂŸere Anzahl an Klingen ist dabei hilfreich. Ein normaler Vertikutierer hat auf einer Breite von 30 Zentimetern mindestens zehn Messer. Bis zu 20 Messer sind ĂŒblich. Eine hohe Anzahl an Messern sorgt allerdings nicht zwangslĂ€ufig fĂŒr ein besseres Ergebnis. Eine gute Form und Verarbeitung der Klingen ist dafĂŒr essentiell.

Walze ist nicht gleich Walze. Wenn die Messer beweglich aufgehÀngt sind, neigt das GerÀt weniger zum Verstopfen. Das erleichtert die Arbeit enorm. Durch diese Art der AufhÀngung bleiben die Messer zudem lÀnger sauber. Bei guten GerÀten lÀsst sich die Vertikutierwalze mit einfachem Werkzeug oder sogar werkzeuglos austauschen. Mit Spezialwalzen kann dann der Funktionsumfang des Vertikutierers erweitert werden.

Sicherheit geht vor

Bei schnell rotierenden Messern sollten sie absolute Vorsicht walten lassen! Tragen Sie sehr festes Schuhwerk – zum Beispiel Sicherheitsschuhe – und setzen Sie einen Gehörschutz auf. Die RasenflĂ€che muss vor dem Vertikutieren von Objekten wie Steinen befreit werden. Stellen Sie sicher, dass Sie beim Vertikutieren nicht abgelenkt werden.

Arbeitsbreite

Die Arbeitsbreite bezeichnet, wie viel FlĂ€che die Messer in einem Zug bearbeiten können. Das hĂ€ngt von der Breite der Achse beziehungsweise der Messerwelle ab. Die meisten Vertikutierer weisen eine Arbeitsbreite von 25 bis 40 Zentimetern auf. FĂŒr einen mittelgroßen Garten reichen 30 Zentimeter aus. Ein Modell mit einer großen Arbeitsbreite erledigt das Vertikutieren in den meisten FĂ€llen schneller, in kleinen und verwinkelten GĂ€rten kann aber die geringere Wendigkeit zu einem Problem werden.

Arbeitstiefe

Beim Bearbeiten einer RasenflĂ€che mit dem Vertikutierer ist es sehr wichtig, die richtige Schnitttiefe zu finden. Falsch eingestellte Vertikutierer beschĂ€digen den Rasen, statt ihn zu belĂŒften. Zu tief eingestellte Klingen können die Graswurzeln verletzen. Modelle, die besonders tief schneiden können, sind also nicht automatisch besser.

Oft wird nur die maximale Arbeitstiefe, also die tiefste Einstellungsmöglichkeit, angegeben. Sie kann bis zu 12 Millimeter betragen. Eine Arbeitstiefe von drei Millimetern ist aber oft völlig ausreichend. In den meisten FĂ€llen muss diese nur geringfĂŒgig angepasst werden. Je mehr Möglichkeiten gegeben sind, die Schnitttiefe zu verĂ€ndern, desto besser passt sich der Vertikutierer den Bodenbeschaffenheiten an. Unter UmstĂ€nden mĂŒssen erst ein paar Meter Probe gefahren werden, um die richtige Arbeitstiefe zu finden.

LautstÀrke

Die LautstĂ€rke eines GerĂ€ts wird in Dezibel angegeben. Diese Information ist wichtig fĂŒr jeden, der Nachbarn in direkter NĂ€he hat. Sehr laute GerĂ€te beeintrĂ€chtigen nicht nur das eigene Gehör, sondern auch das gute Miteinander in der Nachbarschaft. Deshalb ist genau reguliert, wann RasenmĂ€her, Vertikutierer und Co zum Einsatz kommen dĂŒrfen. An Werktagen sowie am Samstag dĂŒrfen sie zwischen 7 und 20 Uhr genutzt werden. Es ist allerdings möglich, dass Gemeinden gesonderte Ruhezeiten, zum Beispiel eine Mittagsruhe, vorsehen. Wie laut ein Vertikutierer ist, wird auf den Verpackungen sowie in den Produktbeschreibungen der Hersteller angegeben. Üblicherweise erzeugen die GerĂ€te bei der Arbeit einen GerĂ€uschpegel von 90 bis 100 Dezibel. Das entspricht in etwa der LautstĂ€rke eines HandschleifgerĂ€ts oder lauter Musik, die mit Kopfhörern gehört wird. Ab 85 Dezibel kann bei lĂ€ngerer Einwirkung das Gehör geschĂ€digt werden. Deshalb ist es ratsam, beim Vertikutieren einen Gehörschutz zu tragen.

Gewicht

Vertikutierer sind in Gewichtsklassen von etwa 10 bis 30 Kilogramm erhĂ€ltlich. Je leichter ein GerĂ€t ist, desto wendiger ist es auch. Ob sich auch ein schwerer Vertikutierer komfortabel bewegen lĂ€sst, hĂ€ngt von der Beschaffenheit der RĂ€der ab. Je schwerer das GerĂ€t ist, desto breiter und grĂ¶ĂŸer sollten die RĂ€der sein.

Bedienkomfort

Ohne einen abnehmbaren Fangkorb landen die GartenabfĂ€lle einfach auf dem Rasen. Das bedeutet weitere Arbeit, nachdem das Vertikutieren beendet wurde. Die AbfĂ€lle mĂŒssen mit einer Harke oder einem Rechen zusammengetragen und entsorgt werden. Ein Korb macht diese anschließende Arbeit ĂŒberflĂŒssig, hat aber nicht nur Vorteile. Ist ein FangbehĂ€lter nicht groß genug, muss das Vertikutieren immer wieder unterbrochen werde, um die GartenabfĂ€lle zu entsorgen. Um die Zahl der Stopps zu verringern, ist eine große FĂŒllmenge erforderlich. Ein sehr großer Fangkorb schrĂ€nkt allerdings die ManövrierfĂ€higkeit des Vertikutierers ein. Überlegen Sie sich, ob Sie lieber den Fangkorb nutzen und mit Unterbrechungen arbeiten, oder ob sie nach dem Vertikutieren alles auf einmal zusammenrechen.

Mann öffnet roten Vertikutierer

Ein Vertikutierer lĂ€sst sich einfach und sicher ĂŒber einen BĂŒgelschalter â€“ auch Totmannschalter genannt – in Betrieb nehmen. Diese Einschaltsperre stellt sicher, dass sich die Messer nur wĂ€hrend der Benutzung drehen können. Das GerĂ€t lĂ€sst sich nur in zwei Schritten einschalten, zum Beispiel wenn gleichzeitig ein BĂŒgel am Handgriff hochgedrĂŒckt wird. Wird dieser BĂŒgel losgelassen, unterbricht die Stromversorgung und es erfolgt eine Sicherheitsabschaltung.

Ein höhenverstellbares GestĂ€nge stellt nicht nur eine ergonomische und rĂŒckenschonende Körperhaltung sicher. Nach getaner Arbeit kann das GerĂ€t so deutlich platzsparender verstaut werden.

Besonders nĂŒtzlich ist es, wenn eine austauschbare LĂŒftungswalze mit Federzinken im Lieferumfang enthalten ist. Moose, Schnittgut und andere unerwĂŒnschte GewĂ€chse kĂ€mmt die Federwalze aus dem Rasen heraus. Der Vertikutierer ĂŒbernimmt damit auch die Aufgabe eines RasenlĂŒfters beziehungsweise Rechens.

Da ein Vertikutierer kein AlltagsgerÀt ist, ist es ratsam, die Bedienungsanleitung genau zu lesen und aufzubewahren. Eine Bedienungsanleitung muss alle wichtigen Informationen beinhalten und diese verstÀndlich vermitteln. Durch ein ausgiebiges Studium der Gebrauchsanleitung können UnfÀlle und SchÀden am GerÀt oder am Rasen verhindert werden.

Was kostet ein Vertikutierer?

Wenig ĂŒberraschend sind die Handvertikutierer am preiswertesten. Bereits ab etwa 20 Euro sind Modelle erhĂ€ltlich, die die Aufgabe zuverlĂ€ssig erledigen. Wer mehr Komfort möchte, muss nur wenig mehr Geld in die Hand nehmen. Die gĂŒnstigsten Elektro-Vertikutierer sind ab 60 Euro zu bekommen. Ob das eine sinnvolle Anschaffung ist, sollte ĂŒberdacht werden. Billige GerĂ€te ruinieren im schlimmsten Fall den Rasen. Gute und robuste Modelle gibt es im mittleren Preissegment ab 100 Euro. FĂŒr einen Premium-Vertikutierer können Hobby-GĂ€rtner bis zu 250 Euro ausgeben.

Tipps fĂŒr den Gebrauch

Vor dem Vertikutieren gilt es, ein paar Fragen zu klÀren. Die Lockerung des Bodens muss zu einem passenden Zeitpunkt geschehen und der Rasen sich in einem geeigneten Zustand befinden. Damit der Rasen nach der Bearbeitung wieder schön wÀchst, sind Vor- und Nachbehandlungen zu empfehlen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Am besten wird der Rasen zu Beginn der Wachstumsphase im FrĂŒhjahr vertikutiert. Dann wachsen nicht nur Grashalme, sondern auch Pflanzen, die auf dem Rasen nicht erwĂŒnscht sind. Vorher lohnt sich das Vertikutieren nicht, denn der Boden kann noch gefroren sein. Das Wetter sollte grundsĂ€tzlich so stabil sein, dass es nach der Rasenbehandlung nicht noch einmal frieren kann.

Den Vertikutierer ĂŒber einen nassen Rasen zu schieben, ist keine gute Idee. Feuchter Boden hemmt die Rotation der Messerwalze. Dieser Widerstand kann das GerĂ€t schĂ€digen. Auch dem Rasen bekommt das nicht gut, da er sich hierdurch in eine Matschlandschaft verwandeln kann. Nach einem regnerischen Tag muss also abgewartet werden.

War der Sommer sonnig und feucht, kann im spĂ€ten August oder im frĂŒhen September noch einmal vertikutiert werden. Denn diese Bedingungen begĂŒnstigen auch das Wachstum von Moosen und Unkraut. War der Sommer hingegen heiß und trocken, schadet es dem Rasen, ihn zu vertikutieren. Durch das Anritzen der OberflĂ€che gibt er noch mehr Feuchtigkeit ab. Der Boden wird deshalb hart und das Gras gelb.

Probelauf auf neuem Rasen

Frisch gesÀter Rasen sollte die ersten zwei bis drei Jahre nicht vertikutiert werden. Diese Behandlung bietet sich erst an, wenn die Grashalme bereits dicht stehen. Wenn es soweit ist, ist ein Probelauf mit einer Arbeitstiefe von zwei Millimetern empfehlenswert. Vertikutieren Sie eine Bahn und kontrollieren Sie die Menge des ausgekÀmmten Schnittguts. Falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, kann die Schnitttiefe erhöht werden.

Anleitung zum Vertikutieren

Als Vorbehandlung kann der Rasen drei bis vier Wochen vor dem Vertikutieren gedĂŒngt werden. Auf diese Weise wird er optimal mit NĂ€hrstoffen versorgt und insgesamt gekrĂ€ftigt. Das ist vorteilhaft, weil das Vertikutieren eine Strapaze fĂŒr den Rasen bedeutet. Mit einer vorherigen DĂŒngung bereiten Sie den Rasen optimal auf diese Beanspruchung vor. Nach der Bearbeitung kann er dann krĂ€ftig weiterwachsen. Besonders bei sehr dichtem Rasen, oder wenn das letzte Vertikutieren lĂ€nger als zwei Jahre zurĂŒckliegt, ist eine DĂŒngung ratsam. Wenn die RasenflĂ€che vorbereitet ist und auch das Wetter mitspielt, gehen Sie Schritt fĂŒr Schritt vor:

  • Vor dem Vertikutieren schneiden Sie den Rasen auf zwei bis vier Zentimeter herunter.
  • Die Ritztiefe des Vertikutierers stellen Sie auf zwei bis drei Millimeter ein.
  • Das GerĂ€t wird in die Abfahrtposition geschoben und eingeschaltet.
  • Fahren Sie in Bahnen den Rasen ab.
  • Beginnen Sie außen und arbeiten Sie sich nach innen vor.
  • Am Ende jeder Bahn wird die Richtung gewechselt.
  • Bei stark verfilztem Rasen kann zweimal hintereinander vertikutiert werden.
  • Dabei gehen Sie quer zu der bereits bearbeiteten RasenflĂ€che vor.

Nachbehandlung

Die durch das Vertikutieren beanspruchte RasenflÀche kann direkt nach der Bearbeitung gut bewÀssert werden. Durch die Auflockerung des Erdreichs kann das Wasser gut an die Wurzeln dringen. Die BewÀsserung wird gestoppt, sobald sich der Boden vollgesogen hat. Achten Sie dabei aber darauf, dass sich kein stehendes Wasser auf dem Gras bildet.

Nach etwa einer Woche bietet es sich an, den Rasen erneut zu dĂŒngen. Das Vertikutieren entnimmt dem Boden NĂ€hrstoffe, die ihm auf diese Weise zugefĂŒhrt werden können. Diese dringen nach der Bearbeitung wesentlich besser in den aufgelockerten Boden ein.

Wo vormals Moos und Unkraut waren, zeigen sich nach dem Vertikutieren manchmal kahle Stellen. Hier sollte neuer Rasen ausgesĂ€t werden, bevor sich unerwĂŒnschte Pflanzen wieder ausbreiten. Moos, Unkraut und Filz erschweren Grassamen das Austreiben. Deshalb bieten sich nach dem Vertikutieren optimale Bedingungen fĂŒr eine neue Aussaat. Die Samen werden in LĂ€ngs- und Querrichtung ausgestreut und mit einem Rechen leicht eingearbeitet. In den nĂ€chsten vier Wochen ist es ratsam, die neu besĂ€te FlĂ€che stets leicht feucht zu halten.

Das Sanden rundet die Rasenpflege ab. Was auf Golf- und FußballplĂ€tzen funktioniert, ist auch fĂŒr den heimischen Garten geeignet. Bei verdichtetem Boden schafft Rasensand eine Drainage und wirkt so als Schutz vor StaunĂ€sse. Doch nicht jeder beliebige Sand ist fĂŒr diese Behandlung geeignet. Der verwendete Sand sollte sehr fein sein, mit einer Körnung von 0 bis maximal 2 Millimetern. Gut geeignet ist gewaschener und kalkarmer Quarzsand.

Nach dem Vertikutieren braucht der Rasen etwas Ruhe und sollte nicht zu stark beansprucht werden. Betreten Sie wenn möglich den Rasen zwei bis drei Wochen möglichst wenig. Von Gartenpartys oder Fußballspielen ist kurz nach dem Vertikutieren also abzuraten.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Vertikutierer nicht selbst getestet.

Das DIY-Magazin selbst.de fĂŒhrte im Juni 2020 einen Vertikutierer-Test durch. Im Vergleich von neun GerĂ€ten lieferte der Wolf Garten VA 436 E die besten Vertikutier-Ergebnisse. DarĂŒber hinaus wurden die sehr gute Ergonomie und die mögliche UmrĂŒstung zum GartenlĂŒfter gelobt. Den zweiten Platz im Vergleich belegte der Bosch AVR 1100. Auch dieses Modell liefert ĂŒberzeugende Arbeitsergebnisse, hat aber MĂ€ngel in der Ergonomie. Auf dem dritten Platz findet sich der Gardena EVC 1000. Dieses einfache Model ist sowohl preiswert als auch effizient und ist deshalb der Preistipp im Test.

Die Stiftung Warentest bietet auf ihrer Website leider nur einen alten Test aus dem Jahr 2012 an. Informationen ĂŒber aktuelle Modelle sind hier nicht zu finden. Bewertet wurden die Vertikutierleistung, die Handhabung sowie die Verarbeitung des GerĂ€ts. Im Vergleich ĂŒberzeugt das Modell EVC 1000 von Gardena. Der Testsieger holt viel Moos und Filz aus dem Rasen und verstopft dabei kaum. Gelobt wurden die einfache Handhabung und die hohe ManövrierfĂ€higkeit.


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