Reiskocher Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Reiskocher sind elektrische Geräte, mit denen sich Reis punktgenau zubereiten lässt.
- Einfache Modelle haben je eine Funktion zum Reiskochen und eine zum Warmhalten. Persische Reiskocher spezialisieren sich auf die Tadhig-Reiskruste.
- Digitale Reiskocher können Reis auf mehrere unterschiedliche Arten zubereiten und verfügen über zusätzliche Kochfunktionen wie Dämpfen oder Kuchenbacken.
- Das Fassungsvermögen ist in Liter oder Reis-Cups angeben. Ein Liter genügt für fünf Personen, wohingegen ein Cup einen hungrigen Esser versorgt.
- Während die Warmhaltefunktion den Reis nach Ende der Garzeit über mehrere Stunden verzehrfertig hält, erlaubt ein Timer das Garen zu einem späteren Zeitpunkt.
Perfekter Reis auf Knopfdruck
Sei es morgens nach dem Aufstehen oder abends nach einem anstrengenden Arbeitstag: Reis ist vom asiatischen Speiseplan nicht wegzudenken. Häufig ist jedoch kaum Zeit zum Reiskochen. Der Hersteller Toshiba bot mit dem ersten elektrische Reiskocher eine Lösung an. Seitdem hat sich das Produkt stetig weiterentwickelt: Der moderne Reiskocher aus Japan oder Südkorea ist funktionsreicher denn je. Er erlaubt Nutzern, das Gerät während des gesamten Kochvorgangs unbeaufsichtigt zu lassen. Der Reis gart schonend und punktgenau.
Auch in Deutschland wächst das Interesse an Reiskochern. Immerhin verhelfen sie Berufstätigen am Abend zu warmem und optimal gegartem Reis. Nichts ist übergekocht oder angebrannt, wie es beim Kochen im Topf manchmal passiert.
Das Garprinzip eines Reiskochers
Reiskocher bereiten Reis mithilfe der Quellmethode zu. Sie erhitzen Reis und Wasser auf 100 Grad Celsius, sodass Dampf entsteht. Das Verhältnis von Wasser zu Reis ist je nach Sorte eins zu eins bis eins zu eineinhalb. Der Reis quillt im heißen Dampf auf. Sobald das gesamte Wasser verdampft und vom Reis aufgenommen ist, schaltet das Gerät in den Warmhaltemodus. Der Reis gart mit dieser Methode gleichmäßig.
Vorteile und Nachteile eines Reiskochers
Reis zu kochen, ist zwar auch im Kochtopf möglich, aber in einem guten Reiskocher gelingt er immer. Der Reis quillt nicht über den Rand des Topfes. Ein Anbrennen ist ebenfalls nicht möglich. Anwender können während der gesamten Garzeit andere Dinge erledigen. Die Bedienung ist einfach: Reis und Wasser in den Innentopf füllen, wenn möglich ein Kochprogramm wählen und auf Start drücken. Am Ende der Garzeit schalten die meisten Reiskocher in den Warmhaltemodus. Der Modus erlaubt Nutzern, den Reis für den späteren Verzehr vorzubereiten. Für die Mittagspause im Büro oder Homeoffice ist das ein großer Vorteil.
Bei Premiumgeräten sind zudem verschiedene Programme und Einstellungen möglich, die beispielsweise die Reissorte und die gewünschte Konsistenz einbeziehen. Darüber hinaus haben einige Geräte Programme für Eintopfgerichte, Porridge, Kuchen sowie zum Dampfgaren.
Da Reiskocher den Reis mit der Quellmethode zubereiten, bleiben die Nährstoffe erhalten. Bei der Wasser-Reis-Methode hingegen werden viele Nährstoffe mit dem Kochwasser weggeschüttet.
Reiskocher sind ideal für kleine Wohnungen, die keine voll ausgestattete Küche haben, sowie für Studentenzimmer. Sie nehmen jedoch zusätzlichen Platz ein und sind nach der Verwendung mitunter schwer zu verstauen.
Leistungsstarke, funktionsreiche Geräte sind zudem deutlich teurer als einfache Reiskocher. Da viele Premium-Reiskocher aus anderen, meist asiatischen Ländern stammen, ist eine deutsche Anleitung nicht immer oder nur unzureichend vorhanden.
Die Arten von elektrischen Reiskochern
Äußerlich ähneln elektrische Reiskocher gewöhnlichen Kochtöpfen mit Deckel. Im Inneren des großen Außentopfes befindet sich ein antihaftbeschichteter Reistopf. Der Außentopf ist mit einem Heizelement und einem Temperatursensor ausgestattet, die dafür sorgen, dass der Reis optimal gart und nicht anbrennt. Neben den klassischen Reiskochern gibt es digitale Modelle mit vielen Extrafunktionen sowie Reiskocher, die den Reis mithilfe von Induktion garen. Einige Premiumgeräte sind sogar mit einer Dampfdruckfunktion ausgestattet.
Klassische Reiskocher
Der klassische elektrische Reiskocher konzentriert sich auf das Wesentliche: Er kocht Reis und hält ihn anschließend warm. Zu diesem Zweck verfügt er über ein Heizelement zum Kochen und zum Warmhalten unter dem Innentopf. Sobald der Reis gar ist, schaltet das Gerät automatisch in den Warmhaltemodus. Anhand eines Kippschalters können Nutzer auch manuell zwischen beiden Modi wählen. Klassische elektrische Reiskocher sind in Deutschland am gängigsten und bereits ab rund 20 Euro erhältlich. Sie sind eher für den gelegentlichen Betrieb konzipiert: Bei täglicher Verwendung versagen simple Modelle bereits nach wenigen Monaten. Beim Reiskochen mit dieser Variante empfiehlt es sich, nach dem Befüllen etwa eine halbe Stunde zu warten, bevor das Gerät anzuschalten ist. Servieren Sie den Reis im Idealfall erst 15 Minuten nach Ablauf der Garzeit.
Persische Reiskocher
Der persische Reiskocher ist speziell für die Tahdig–Reiskruste konzipiert. Bei dieser Zubereitungsart bildet der Reis am Topfboden eine goldene Kruste. Es handelt sich also weder um einen einfachen klassischen Reiskocher noch ein smartes digitales Modell. Nutzer wählen zwischen herkömmlichem und knusprigem Reis. Über die Drehscheibe am Gehäuse lässt sich die Bräune der Reiskruste einstellen.
Digitale Reiskocher im asiatischen Stil
Bei digitalen Reiskochern handelt es sich um Modelle, die den gesamten Kochprozess mithilfe eines Mikrochips regulieren. Temperatur und Kochzeit passt der Chip auf Basis des thermischen Sensors an. Deshalb ist es auch nicht nötig, den Reis vor dem Kochen im Reiskocher einzuweichen wie bei klassischen Modellen. Diesen Schritt bezieht der Mikrochip in die Garzeit mit ein. Praktische Zusatzfunktionen wie ein Timer sind vorwiegend bei diesen digitalen Geräten mit Display zu finden.
Computergesteuerte Modelle stammen meist aus Japan sowie Korea oder orientieren sich an Geräten aus diesen Ländern. Die genaue Programmierung der Chips ist modellabhängig und aufgrund diverser Spezialausdrücke unübersichtlich. Begriffe wie „Micom“ (Mikrocomputer), „Micon“ oder „Micom-System“ dienen bei asiatischen Herstellern häufig der Beschreibung dieser Technologie, bei westlichen Herstellern selten. Micom-Reiskocher arbeiten mehrheitlich auf Basis der Fuzzylogik-Technologie.
Was ist Fuzzylogik?
Fuzzylogik ist eine Theorie der Unschärfe. Sie beschreibt Situationen, auf die es keine absolute Ja-oder-Nein-Antwort gibt. Diese Logik findet in verschiedenen technischen Bereichen wie in der Medizin, der Fahrzeugtechnik, der Regelungstechnik sowie der künstlichen Intelligenz Verwendung. Geräte, die auf Basis diese Logik konstruiert sind, registrieren sich ändernde Situationen und passen die Arbeitsweise an die neuen Faktoren an. Reiskocher mit Fuzzylogik passen die Temperaturen und Garzeiten auf Basis der Sorte des Reises, dessen Alter und Härte sowie der gewünschten Konsistenz an. Sie erkennen beispielsweise, dass Naturreis andere Anforderungen hat als Sushireis oder Jasminreis. Fuzzylogik ermöglicht auch perfekte Ergebnisse bei anderen Zutaten, etwa bei Getreide, sowie bei diversen Kochprogrammen wie Congee, Reiskruste oder Kuchen.
Eine weitere Technologie, mit der einige digitale Reiskocher ausgestattet sind, ist das Garen in (meist sieben) Phasen: Der Reiskocher erhitzt das Wasser nicht sofort auf 100 Grad Celsius, sondern durchläuft Stufen zum Vorheizen und Wasseraufnehmen sowie eine weitere Heizphase, bevor die Temperatur zügig den Siedepunkt des Wassers erreicht. Ist der Reis gar, senkt das Gerät die Temperatur ebenfalls stufenweise und geht zum Abschluss in den Warmhaltemodus über.
Induktionsreiskocher
Induktionsreiskocher sind die Premiummodelle unter den elektrischen Reiskochern. Solche Produkte tragen oft die Abkürzung „IH“ im Namen. Anstelle von Heizelementen im Inneren des Gehäuses verfügen sie über Magnetspulen, die ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugen. Diese sorgen dafür, dass sich nur der Reistopf und dessen Inhalt erwärmen. Auch diese Reiskocher arbeiten mit einem Mikrochip auf Basis der Fuzzylogik. Dank der Induktion kann er den Kochprozess noch feiner steuern und an den Topfinhalt anpassen.
Die absolute Oberklasse stellen Induktionsreiskocher mit Druck dar. Diese Geräte, oft unter „Pressure IH“ zu finden, erlauben das Garen mit Dampfdruck. Ähnlich wie bei Schnellkochtöpfen sorgt der hohe Druckaufbau für ein besonders zügiges Garen der Lebensmittel. Aufgrund der Induktion gart der Reis gleichmäßig bei optimalen Temperaturen.
Die Netzspannung und Auslandseinkäufe
Bei den Stromnetzen kommen je nach Land verschiedene Netzspannungen zum Einsatz. Die EU hat die Netzspannung 230 Volt vereinheitlicht. Dagegen beträgt die japanische Netzspannung beispielsweise nur 100 Volt. Somit lassen sich japanische Reiskocher, die nur für das Inland gedacht sind, in Deutschland nicht nutzen. Für das Ausland produzieren einige Hersteller Varianten mit englischer Beschriftung und angepasster Spannung.
Viele Wege führen zum idealen Reis
Reis lässt sich nicht nur mit einem elektrischen Reiskocher oder im Kochtopf zubereiten. Wer lediglich hin und wieder kleinere Mengen Reis garen möchte und keine besonderen Ansprüche an das Gerät stellt, kann auch einen Mikrowellen-Reiskocher, einen Dampfgarer oder einen Multikocher verwenden.
Mikrowellen-Reiskocher
Bei Mikrowellen-Reiskocher handelt es sich nicht um elektrische Geräte, sondern um Kunststoffbehälter mit einem Einsatz, der den Dampf optimal verteilt, sowie einem Deckel. Sie füllen einfach Wasser und Reis in den Behälter und stellen ihn in die Mikrowelle. Nach etwa 15 Minuten ist der Reis fertig.
Diese Variante eignet sich besonders für kleine Haushalte und alle, die nur gelegentlich Reis kochen. Mikrowellen-Reiskocher sind das ideale Einsteigermodell für alle, die kein zusätzliches Elektrogerät in die Küche stellen möchten. Zudem lässt sich der Reiskocher überallhin mitnehmen.
Mikrowellen-Reiskocher eignen sich für viele weiße Reisorten. Risottoreis, Milchreis oder Paellareis stellen eine Ausnahme dar, da sie viel Flüssigkeit aufnehmen und häufiges Umrühren erforderlich ist. Vollkornreis ist ebenfalls nicht für die Mikrowelle geeignet.
Dampfgarer
Anstelle eines Reiskochers lässt sich der Reis auch schonend im Wasserdampf garen. Hierfür eignet sich ein asiatischer Bambusdämpfer wie auch ein elektrischer Dampfgarer. Für die traditionelle Methode muss der Reis allerdings bestenfalls mehrere Stunden im Wasser einweichen, bevor er in den Dämpfer kann. Das verringert die Dampfgarzeit und sorgt für fluffigen Reis. Bambusdampfgarer eignen sich hervorragend für Jasminreis, weißen und schwarzen Klebereis sowie Mochireis. Darüber hinaus lassen sich in elektrischen Dampfgarern und Bambusdämpfern auch andere Lebensmittel, etwa Gemüse oder Fisch, dämpfen.
Multikocher
Auch mit Multikochern oder Multifunktionskochern lässt sich Reis zubereiten. Äußerlich unterscheiden sie sich nicht nur kaum von Reiskochern, sondern sie ähneln auch den multifunktionalen digitalen Reiskochern im asiatischen Stil hinsichtlich ihres Funktionsumfangs. Der Unterschied liegt im Hauptzweck der Geräte.
Wie unterscheiden sich multifunktionale digitale Reiskocher von Multikochern?
Bei japanischen oder koreanischen Reiskochern im mittleren und höheren Preissegment handelt es sich durchgehend um multifunktionale digitale Geräte, die nicht nur unterschiedliche Reissorten auf den Punkt garen, sondern unter anderem auch kochen oder backen können. Die Funktionsbreite solcher Geräte ähnelt derjenigen von Multikochern, die im europäischen und amerikanischen Raum besonders beliebt sind. Multifunktionskocher vereinen dank der unterschiedlichen Garprogramme mehrere Geräte in einem. Dazu gehört auch der klassische Reiskocher. Diese könne in westlichen Ländern häufig nur Reis kochen, warmhalten und vielleicht Speisen dampfgaren. Im Gegensatz zu digitalen Reiskochern gibt es bei Multikochern aber keine speziellen Programme für unterschiedliche Reisarten. Bei multifunktionalen Reiskochern wiederum stehen weniger Garprogramme zur Auswahl, dafür gelingt jede Art von Reis perfekt. Multikocher sind Generalisten, digitale Reiskocher spezialisierte Geräte.
Wichtig für den Kauf
Welcher der passende Reiskocher für Sie ist, hängt davon ab, ob Sie nur gelegentlich herkömmlichen Reis zubereiten wollen oder ob er weitere Aufgaben erfüllen soll, etwa eine Reiskruste erzeugen. Mittel- bis Oberklasse-Reiskocher lassen hinsichtlich der Funktionen keine Wünsche offen, sind aber nicht für jeden Zweck nötig. Wichtige Kriterien für den Kauf eines Reiskochers – unabhängig von der Art – sind die Größe oder das Fassungsvermögen, das Material und die Verarbeitung.
Bekannte Marken
Aigostar | cuckoo |Gastroback | KeMar | Klarstein | Panasonic | Pars Khazar | Reishunger | Rosenstein & Söhne | Russell Hobbs | Solis |Tefal | Tiger | Tristar | WMF | YumAsia | Zojirushi
Größe und Fassungsvermögen
Reiskocher gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen: Mit einem Fassungsvermögen von weniger als einem Liter für Single-Haushalte bis hin zu sechs Liter für die Gastronomie. Ein wichtiges Kriterium ist deshalb das Fassungsvermögen des Reiskochers. Es empfiehlt sich, die Größe nicht zu knapp zu bemessen, da ein halb gefüllter Reiskocher die besten Ergebnisse liefert. Geräte mit einem Füllvolumen von 600 Millilitern eignen sich schon für kleine Haushalte. Mit einem Fassungsvermögen von einem Liter können sich bereits fünf Personen satt essen. Zehn hungrige Reisliebhaber benötigen einen Reiskocher mit einem Fassungsvermögen von 1,8 Litern.
Die Angabe, wie viel Reis sich zubereiten lässt, erfolgt bei vielen Geräten in Cups. Ein entsprechender Messbecher ist im Lieferumfang enthalten. Während amerikanische Cups 240 Milliliter messen, haben japanische Cups nur ein Fassungsvermögen von 200 Millilitern. Ein Cup gekochter Reis genügt der Rechnung zufolge für eine Person. Für Singles und Paare reicht also ein Drei-Cups-Gerät aus, für vier bis sechs Personen ein Fassungsvermögen von fünf bis sechs Cups.
Bei Reiskochern japanischer Herkunft kommt eine weitere Maßangabe zum Einsatz. Go oder Gou ist eine japanische Messeinheit speziell für Reis. Sie findet bei japanischen Reismessbechern Verwendung. Ein Go ergibt 150 Gramm oder 180 Milliliter rohen Reis und eignet sich für ein bis zwei Personen. Drei Go oder 450 Gramm sind für drei bis fünf Personen gedacht und mit fünf Go oder 750 Gramm lässt sich eine große Familie versorgen.
Material und Verarbeitung
Bei elektrischen Reiskochern besteht der Innentopf häufig aus Aluminium oder Edelstahl. Mit beiden Materialien gelingen gute Kochergebnisse. Wichtiger ist die Antihaftbeschichtung des Innentopfs. Sie sollte sauber aufgetragen sein und nicht abblättern. Bei den meisten Modellen besteht sie aus Teflon oder Keramik. Das Gehäuse besteht meist aus Kunststoff oder Edelstahl. Die Kunststoffprodukte sollten frei vom gesundheitsschädlichen BPA (Bisphenol A) sein. Sogenannte Cool-Touch-Gehäuse erwärmen sich von außen nur geringfügig, sodass Sie sich nicht daran verbrennen. Praktisch sind ebenfalls kühle und rutschfeste Griffe, die das Tragen des Geräts erleichtern.
Zubereitungszeit
Die Zubereitungsdauer des Reises unterscheidet sich bei Reiskochern stark voneinander. Das Ausschlaggebende ist dabei nicht etwa die Leistung in Watt oder der Preis, sondern die verbaute Technik. Einige Modelle aus Asien oder im asiatischen Stil sind speziell für eine schonende Zubereitung konzipiert und lassen sich dafür entsprechend mehr Zeit. Handelt es sich jedoch um ein digitales Gerät mit Schnellkochfunktion, lässt sich die Garzeit verringern. Induktionsreiskocher sind häufig schneller als Modelle mit Heizelementen. Die kürzeste Dauer hat der Mikrowellenreiskocher. Bambusdämpfer garen den Reis nach einer Einweichphase in etwa einer halben Stunde.
Mögliche Features
Selbst preiswerte Reiskocher verfügen über eine mehr oder weniger gut funktionierende Warmhaltefunktion. Wer bereit ist, mehr Geld auszugeben, findet Reiskocher mit vielen zusätzlichen Funktionen und besonderen Eigenschaften, die nicht nur den perfekten Reis auf Knopfdruck liefern, sondern viele weitere Anwendungsmöglichkeiten bieten.
Besonders praktisch ist die Timer–Funktion. Diese erlaubt es Nutzern, den Reis vorzubereiten, den Kochprozess aber zeitversetzt zu starten. So erwartet Sie beispielsweise nach einem anstrengenden Arbeitstag perfekt gegarten Reis.
Verfügt der Reisgarer über ein 3D–Heizsystem, gart er den Topfinhalt nicht nur von der Unterseite, sondern von allen Seiten gleichmäßig. Diese Eigenschaft lässt sich vereinzelt auch bei klassischen Reiskochern ohne Extrafunktionen vorfinden.
In der Mittel- und Oberklasse sind Reiskocher in der Regel mit diversen Kochprogrammen ausgestattet. Dazu gehören Programme für verschiedene Reissorten und deren Zubereitungsarten sowie allgemeine Kochprogramme zum Dämpfen, Backen oder langsamen Kochen verschiedener Speisen. Ausführungen bekannter Hersteller von Haushaltsprodukten wie Tefal oder Solis bieten Kombigeräte an, die Reiskocher mit Dampfgarern vereinen. Im Tefal-Reiskocher lassen sich beispielsweise Reis und Gemüse zur selben Zeit garen.
Einige Premium-Reiskocher besitzen zudem ein Reinigungsprogramm. Bei cuckoo-Produkten beispielsweise reinigt ein Dampfstrahl das gesamte Innere des Reiskocher. Das erspart Anwendern die mühsame Reinigung per Hand.
Typische Reisprogamme
Reiskocher im mittleren und oberen Preissegment verfüge nicht nur über ein allgemeines Reisprogramm, sondern Modi für verschiedene Reissorten. Je nach Modell gibt es nur jeweils ein Programm für weißen und braunen Reis oder eine feinere Aufteilung mit zusätzlichen Programmen wie:
- Sushireis
- Mochireis
- Lang- und Kurzkornreis
- Rundkorn-Reis
- Gemischter Reis
Darüber hinaus glänzen einige Modelle mit verschiedenen Zubereitungsarten von Reis. Folgende Arten treten vor allem bei höherpreisen Geräten auf:
Congee ist ein sättigender Reisbrei aus Asien. Besonders bekannt ist die chinesische Variante, aber auch in Ländern wie Japan oder Vietnam wird Reis gern als Brei gegessen. Da Congee sehr bekömmlich ist, kommt er bei Verdauungsbeschwerden zum Einsatz. Für die Zubereitung ist das Verhältnis zwischen Reis und Wasser etwa eins zu zehn.
Die GABA–Funktion findet bei braunem Reis Verwendung. Sie sorgt mithilfe spezifischer Temperaturen und Zeiten dafür, dass der Reis keimt. Der Keimprozess erhöht den Nährstoffgehalt, vor allem den Gehalt an Gamma-Aminobuttersäure, die der Funktion ihren Namen gibt. GABA-Reis hat hat einen weichen und nussigen Geschmack. Die Zubereitung dauert je nach Reiskocher mehr als drei Stunden.
Thadig beschreibt den bekannten persischen Reis mit Kruste. Mit einer Funktion zur Herstellung dieser Spezialität sind hauptsächlich persische Reiskocher ausgestattet, aber inzwischen verfügen auch einige digitale Premiummodelle über dieses Kochprogramm.
Die Quick–Cook-Funktion ist nicht mit der herkömmlichen Schnellkochfunktion zu vergleichen. Um die Kochzeit zu verringern, kommt hier nicht etwa Druck zum Einsatz. Statt des Garens mit Druck überspringt der Reiskocher die Einweichphase. Der Reis wird schneller gar, jedoch weniger fluffig.
Mit einem Modus für Fein– oder Sanftkochen gelingt dank der schonenden Zubereitung ein besonders zarter Reis. Allerdings geht mit dieser Funktion eine lange Garzeit einher.
Zubehör und Lieferumfang
Im Lieferumfang von Reiskochern sind neben dem beschichteten Innentopf meist ein Reislöffel sowie ein Messbecher zum Abmessen und Portionieren des Reises enthalten. Darüber hinaus findet sich bei Modellen mit Dampfgarfunktion häufig ein Dampfgareinsatz, sodass Hobbyköche Reis und andere Lebensmittel wie Gemüse zeitgleich garen können. Alternativ ist ein zusätzlicher Dampfgarbehälter über dem eigentlichen Reiskocher platziert. Bei Geräten mit anders gepolten Netzkabeln, wie der dreipoligen Ausführung aus Großbritannien, ist ein Adapter sinnvoll. Sofern das Netzkabel abnehmbar ist, lässt es sich mit einem zweipoligen Netzkabel austauschen.
Einige Anwendungshinweise
Zwar ist die Bedienung eines Reiskochers so einfach gehalten, dass Verbraucher schnell ihren ersten Reis zubereiten können, aber mithilfe von einigen Hinweisen ist das Ergebnis noch besser.
Wie lässt sich perfekter Reis im Reiskocher zubereiten?
Zuerst gilt es, die gewünschte Menge an Reis im mitgelieferten Messbecher zu ermitteln. Bevor Sie den Reis im Reiskocher garen, empfiehlt es sich, die überflüssige Stärke auszuwaschen, da diese sich am Boden absetzen kann. Hierfür geben Sie den Reis mit kaltem Wasser in den Topf und rühren diesen mit der Hand. Im Anschluss ist das Wasser vorsichtig abzugießen. Es ist ratsam, den Schritt zu wiederholen, bis das Wasser weitgehend klar ist. Für den eigentlichen Kochvorgang ist etwa so viel Wasser wie Reis erforderlich. Das genaue Verhältnis je nach Reissorte steht in der Gebrauchsanleitung des Geräts. Wer verschiedene Programme zur Auswahl hat, kann nun das gewünschte wählen und den Reiskocher starten. Bei simplen Geräten ohne Programme ist es ratsam, mit dem Starten etwa zehn Minuten zu warten und den Reis auch nach Ablauf der Garzeit einige Minuten ruhen zu lassen. Dies verbessert den Geschmack. Ein Reislöffel aus Holz oder Plastik schadet der Antihaftbeschichtung nicht.
Gelingt Milchreis im Reiskocher?
Die Zubereitung von Milchreis mit Kuhmilch ist in einem Reiskocher nicht möglich. Das liegt daran, dass die Milch schnell überkocht oder anbrennt, wenn Anwender nicht regelmäßig umrühren. Mit einer pflanzlichen Alternative hingegen lässt sich Milchreis im Reiskocher garen, da diese im Gegensatz zu tierischer Milch nicht die Tendenz zum Überkochen oder Anbrennen hat. Experimentierfreudige können Milchreis auch mit Pflanzenmilch und Wasser in unterschiedlichen Anteilen zubereiten oder andere Pflanzenmilchsorten, beispielsweise auf Basis von Mandeln oder Hafer, testen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Reiskocher-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Während das Verbraucherportal Stiftung Warentest Reiskocher bisher noch nicht testete, nahmen andere Testmagazine die Geräte unter die Lupe.
Die Testzeitschrift Haus & Garten Test etwa testete vier elektrische Mini-Reiskocher sowie acht elektrische Reiskocher im Jahr 2017. Die Tester untersuchten Produkte bekannter Hersteller wie Rosenstein & Söhne, Unold, Steba, KeMar oder Russell Hobbs. Der Testsieger unter den Mini-Reiskochern stammt jedoch von Gourmet Maxx: Der CFXB-20Z mit einer Füllmenge von einem Liter erreichte die Testnote „gut“ (1,5). Preis-Leistungs-Sieger ist der Reiskocher mit Warmhaltefunktion 0,5 Liter von Rosenstein & Söhne, ebenfalls mit der Testnote „gut“ (1,5). Im Vergleich zum Testsieger ist der Energieverbrauch zwar besser, in der Funktion und der Verarbeitung schneidet das Gerät aber schlechter ab.
Testsieger unter den regulären Reiskochern ist der KeMar KRC–120 mit der Wertung „sehr gut“ (1,4). Das Gerät fiel durch seinen besonders niedrigen Energieverbrauch positiv auf. Zudem lieferte der Reiskocher sehr gute Ergebnisse. Die Testnote „gut“ (1,6) und die geringen Kosten verhalfen dem Osaka 1.5 Premium von Klarstein zum Titel „Preis-Leistungs-Sieger“.
Die Redakteure des ETM–Testmagazins testeten ebenfalls diverse Reiskocher. Im Jahr 2015 etwa überprüften sie neun Reiskocher von Herstellern wie Bartscher, Clatronic, Klarstein, Solis und Tefal. Dank der einfachen Handhabung sowie dem exakten Ergebnis bei weißem und braunem Reis krönten die Tester den Reiskocher mit Dampfgareinsatz RK 1011 von Tefal mit dem Testurteil „sehr gut“ (92,6 Prozent) zum Testsieger. Der einzige Kritikpunkt war der fehlende Timer.
Für kleine Haushalte eignet sich der Sapporo Reiskocher von Klarstein mit einer Kapazität von zwei bis fünf Cups. Mit dem Testurteil „gut“ (86,3 Prozent) deklarierten die Redakteure das Gerät zum Preis-Leistungs-Sieger. Auch dieser Reiskocher hat keinen Timer.
In einem weiteren Testdurchgang im Jahr 2018 widmeten sich die Tester des ETM–Testmagazins zwei Premium-Modellen: den beiden Induktionsreiskochern cuckoo CRP–HP06 Fuzzy Series und KeMar KItchenware KIC–180.
Testsieger war das Modell von cuckoo mit dem Testurteil „sehr gut“ (96,4 Prozent). Das Besondere an diesem Modell ist das Drucksystem, das ein schnelles und gleichmäßiges Garen ermöglicht. Darüber hinaus verfügt der Reiskocher über acht Reisprogramme sowie einen Dampfgar- und ein Programm zur Reinigung. Nachteilig sind die knappe deutsche Bedienungsanleitung, die fehlende deutsche Beschriftung der Bedienelemente sowie das Fehlen einer genauen Kochanzeige.
Der Reiskocher von KeMar ist mit dem Testurteil „sehr gut“ (92,2 Prozent) ebenfalls ein hervorragendes Gerät. Es verfügt im Vergleich zum cuckoo-Produkt nicht über ein Drucksystem, gart den Reis aber hervorragend und zeigt die Kochzeit durchgehend an. Auch bei diesem Modell sind die Bedienelemente auf Englisch angegeben.
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