Gartenhaus Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Gartenhäuser sind eine nützliche Anschaffung für jeden, der seine Gartengeräte ordentlich verstauen oder entspannen möchte.
- Je nach Verwendungszweck eignet sich ein klassisches Blockhaus, ein Gerätehaus zur Lagerung, ein Pavillon für Gartenpartys oder ein Gewächshaus zum Pflanzen.
- Neben den typischen wohntauglichen, aber pflegebedürftigen Holzlauben gibt es auch Gartenhäuser aus Metall und Kunststoff, die allerdings eher als Stauraum gedacht sind.
- Gartenhäuser können verschiedene Arten von Dächern haben, darunter Flach-, Pult- und Satteldach. Die möglichen Materialien reichen von Dachpappe bis Kupfer.
- Von der Baugenehmigung bis zur Platzierung: Vor und nach dem Kauf gibt es einige Bauvorschriften zu beachten.
- Damit die Laube viele Jahre in einem guten Zustand bleibt, benötigt sie ein gewisses Maß an Pflege sowie einen Schutz vor den Witterungseinflüssen.
Vom unansehnlichen Lagerplatz zum schmucken Traumäuschen
Sie möchten sich von Ihrem Arbeitsalltag entspannen und die letzten Sonnenstrahlen in Ihrem Garten genießen, doch dieser bietet nichts weiter als ein wüstes Durcheinander herumstehender Gartengeräte und Blumentöpfe? Gartenhäuser schaffen hier Abhilfe: In ihnen lassen sich alle Gartenutensilien von der Schaufel bis zum Rasenmäher, aber auch Kaminholz, Fahrräder oder Mülltonnen wetterfest, sicher und ordentlich unterbringen. An lauen Sommerabenden dienen sie als idyllischer Rückzugsort für gemütliche Stunden mit Freunden und Familie. Wer gern bastelt oder pflanzt, kann die Hütte nutzen, um das Wohnhaus nicht zu beschmutzen. Sportler verstauen dort ihre Rollerblades oder die Skiausrüstung. Und im Winter findet dort alles Platz, was nur im Sommer zum Einsatz kommt, etwa Gartenmöbel oder Grillzubehör.
Wer an ein Gartenhaus denkt, hat häufig einen unansehnlichen Schuppen, der sich in der hintersten Ecke des Gartens versteckt, vor Augen. Moderne Gartenhäuser können jedoch viel mehr sein als das: Bunt angestrichen, mit Fensterläden versehen und durch Kletterpflanzen begrünt werden sie zu wahren Schmuckstücken. Ob als Stauraum, Partyhütte oder Sauna – Gartenhäuser sind eine ideale Lösung, wenn es an Platz oder Erholungsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden mangelt, der Garten jedoch mehr als genügend Platz bietet.
Von der Gartenlaube bis zur Grillhütte: Die Konstruktionsarten
Genauso vielfältig wie die Art der Nutzung sind auch die Ausführungen von Gartenhäusern. Für jede Platzsituation und jeden Verwendungszweck gibt es das passende Häuschen. Im Folgenden fassen wir die verschiedenen Konstruktionsarten zusammen und klären, welche Variante für welchen Zweck infrage kommt.
Block- und Blockbohlenhäuser: Für Gartenpartys oder als Wochenend- und Freizeithaus
Das klassische Gartenhaus, auch als Blockhaus oder Gartenlaube bekannt, erinnert an ein Miniaturwohnhaus. Es besteht aus Holz und ist mit einer Doppeltür sowie Fenstern und zum Teil sogar mit einer kleinen Veranda versehen. Dank der großen Fenster, die für viel Licht sorgen, nutzen es viele Gartenfreunde als Büro. Da es in der Regel sehr schlicht gehalten ist, passt es sich sehr gut der Umgebung an. Manche Varianten sind an mehreren Seiten offen, wodurch sie sich sehr gut für Gartenpartys eignen, bei schlechtem Wetter jedoch kaum Schutz bieten.
Wer mehr Zeit in seinem Gartenhäuschen verbringen und eventuell sogar Gäste dorthin einladen möchte, benötigt ein Modell, das nicht nur mehr Platz, sondern auch eine umfangreichere Ausstattung hergibt. Dank ihrer Größe und Stabilität eignen sich die soliden Blockbohlenhäuser aus Holz nicht nur als Feriendomizil, sondern auch als Übernachtungsmöglichkeit für Gäste. Sie bestehen aus einzelnen zwischen 14 und 75 Millimeter dicken Bohlen mit einem Rechteckquerschnitt, die stapelbauweise ineinandergesteckt werden. Da sie nicht selten als komplette Bausätze angeboten werden, gestaltet sich die Montage verhältnismäßig simpel. Darüber hinaus bieten Fertigvarianten eine optimale Abdichtung sowie eine hohe Stabilität.
Die richtige Größe der Gartenlaube richtet sich nach dem Verwendungszweck: Während für die Überwinterung von Pflanzen eine Fläche von zwei Quadratmetern meist ausreicht, sollte eine Sauna mindestens acht Quadratmeter und ein Partyraum beziehungsweise eine Grillhütte mindestens zehn Quadratmeter bieten. Dient das Gartenhaus als zweites Zuhause, sollte es mindestens neun Quadratmeter groß und mit verglasten Fenstern versehen sein, um Sonnenlicht hereinzulassen. Als Gästehaus empfehlen sich 20 Quadratmeter oder mehr sowie eine Wandstärke von mindestens 40 Millimetern, damit der Besuch nachts nicht frieren muss. Mit einer überdachten Terrasse lässt es sich entspannt mit Blick in den Garten frühstücken. Kommt das Gartenhaus in einem Schrebergarten zum Einsatz, darf die Fläche jedoch laut Gesetz maximal 24 Quadratmeter betragen.
Gerätehäuser: Ein Lagerplatz für Gartengeräte
Gerätehäuser, auch Geräteschuppen genannt, haben, wie es der Name bereits verrät, vorrangig den Zweck, Gartengeräte vor Wind und Wetter zu schützen. Sie sind circa vier bis zehn Quadratmeter groß und bestehen größtenteils aus Metall oder Kunststoff, da diese Materialien nicht nur robust und wetterfest, sondern auch pflegeleicht sind. Wer wenig Platz im Garten zur Verfügung hat oder besonders sperrige Geräte verstauen möchte, sollte über die Anbringung von Schiebetüren nachdenken. Im Idealfall sind die Türen verschließbar, sodass die Geräte vor Diebstahl sicher sind. Da sie weder ein Fundament noch Fenster benötigen, sind Gerätehäuser schnell aufgebaut. Die Kehrseite der Medaille: Sie besitzen kaum Dämmeigenschaften, was auch mit ihrer geringen Wandstärke von höchstens 19 Millimetern zusammenhängt. Dafür lassen sich dort im Winter unter anderem Gartenmöbel und Brennholz für den Kamin kühl und trocken unterbringen.
In einem Gerätehaus kommt es auf klare Strukturen und eine Ordnung mit System an, denn der Nutzer sollte seine Gartengeräte einfach und bequem herausholen und später wieder verstauen können. Dafür sind Schränke, Regale und Haken hilfreich. Größere Gerätschaften wie Schaufeln oder Rechen lassen sich beispielsweise in einer Reihe aufstellen, während kleinere Werkzeuge an Haken oder in Schubladen Platz finden.
Gartenpavillons: Stilvoll entspannen mit Blick ins Grüne
Mit einem Gartenpavillon kommt Urlaubsfeeling im eigenen Garten auf. Dank wasserdichter Überdachung sind Nutzer nicht nur vor der Sonne, sondern auch vor Regen geschützt. Gartenpavillons gibt es in offener, halboffener und geschlossener Form. Während bei der offenen Variante (auch als englischer Gartenpavillon geläufig) keine Wände zwischen den dachtragenden Holzpfosten vorhanden sind, verfügen die Seiten von teilverdeckten Pavillons verfügen über halbhohe Wände. Die geschlossene Bauweise besitzt Seitenwände, die mit großen Fensterfronten und verglasten Türen versehen sind, damit ausreichend Licht eindringen kann. Für eine Gartenparty oder ein gemütliches Beisammensitzen im Sommer eignet sich die offene Variante am besten. Wer hingegen den Gartenpavillon auch im Frühling oder Herbst nutzen möchte, greift zu einem Modell mit Fenstern und Türen.
Im Gegensatz zu Partyzelten werden Gartenpavillons stationär errichtet und je nach Art temporär für den Sommer oder ganzjährig aufgestellt. Je nach Vorliebe wählen Verbraucher eine Ausführung aus Stahl oder Aluminium sowie eine Polyesterplane oder eine Polycarbonatplatte als Dach. Die Maße der Grundfläche reichen von drei bis 50 Quadratmeter. Ob schlicht oder dekorativ, klassisch oder modern – mit einem Pavillon sorgen Verbraucher für ein optisches Highlight in ihrem Garten.
Gewächshäuser: Optimale Klimaverhältnisse für Pflanzen
Bei einem Gewächshaus handelt es sich um ein wärmeisolierendes Zweckgebäude aus einem robusten Blank- und Sicherheitsglas oder Kunststoff sowie einem stabilen Metall- beziehungsweise Aluminiumgerüst, das in verschiedenen Größen erhältlich ist: vom Hochbeet bis zur Orangerie. Es bietet frostempfindlichen Pflanzen ein perfektes Winterquartier und schützt empfindliche Gewächse vor Regen, Wind und Schnee. Weiterhin ist ein Gewächshaus ideal geeignet für den Obst- und Gemüseanbau sowie für das Züchten von Kräutern und Salaten.
Mit einem Gewächshaus können Gartenfreunde früher mit der Ernte beginnen und das Gartenjahr bis in den Herbst erweitern. Das Glas schützt die Pflanzen vor Schnecken und Schädlingen und die Aufstellfenster am Dach sorgen für eine gute Belüftung. Besonders wichtig ist jedoch die Isolierungswirkung des Gewächshauses, die durch thermisch getrennte Aluprofile mit einer Schicht aus Holz und Kunststoff zwischen den Glaselementen gewährleistet wird. Hier herrschen durch die hohen Temperaturen verbunden mit der hohen Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für das Wachstum der Sämlinge und Stecklinge. Obendrein sehen die gläsernen Gartenhäuser schick aus.
Besondere Arten: Vom Schwitzen in der Sauna bis zum Grillen in der Hütte
Neben den klassischen Varianten eines Gartenhauses gibt es auch die ein oder andere besondere Ausführung. Ein Trend aus Skandinavien ist beispielsweise das Saunahaus. Diese hölzernen Kotas verwandeln den eigenen Garten in eine Wellnessoase. Eine besondere Variante dieser nordischen Gartenhäuser sind Grillkotas mit Saunaanbau. Die finnischen Grillhütten besitzen herausnehmbare Wände, sodass Grillliebhaber sowohl im Sommer als auch in den kälteren Jahreszeiten im gemütlichen Ambiente am lodernden Feuer sitzen und ihr Grillgut braten können. Ein Spitzdach mit Dunst- und Rauchabzug sorgt dafür, dass der Rauch abziehen kann.
Holz, Metall oder Kunststoff? Eine Frage des Materials
Zwar bestehen die meisten Gartenhäuer aus Holz, es gibt aber auch Varianten aus Metall und Kunststoff. Glas und Stein werden dagegen heute kaum noch als Baumaterialien genutzt. Gartenhäuser aus Stein sind zwar ausgesprochen robust sowie gute Wärmespeicher, jedoch sehr aufwendig im Aufbau, sodass die Kosten höher ausfallen und die Bauzeit länger ist als bei anderen Materialien. Modelle aus Glas finden im Prinzip nur als Gewächshäuser Verwendung. Im Anschluss klären wir, welche Vorzüge die gängigeren Materialien, Holz, Metall und Kunststoff, haben.
Gartenhäuser aus Holz: Gemütlich, langlebig, vielseitig
In puncto Langlebigkeit können es Holzgartenhäuser problemlos mit steinernen Bauten aufnehmen. Voraussetzung dafür ist jedoch die Verwendung hochwertiger Hölzer und einer guten Imprägnierung beziehungsweise Holzlasur. Die Pflegebedürftigkeit des Holzes darf nicht unterschätzt werden. Es hält nämlich wesentlich länger, wenn es regelmäßig abgeschliffen und anschließend gestrichen beziehungsweise lasiert wird. Außerdem benötigt das hölzerne Gartenhaus ein Fundament, damit von unten keine Feuchtigkeit an das Holz dringen kann. Damit das Holzgartenhaus seinen Besitzer viele Jahre eine Freude macht, ist ein gewisser Aufwand also unumgänglich.
Durchschnittlich sind Holzgartenhäuser kostspieliger als Varianten aus Metall oder Kunststoff. Dafür sind sie ebenso robust und dank Imprägnierung vergleichbar witterungsbeständig. Darüber hinaus passt die natürliche Ausstrahlung des Holzdesigns perfekt ins Grüne. Holz strahlt nicht nur eine gewisse Gemütlichkeit und Wärme aus, sondern reagiert auf die herrschenden Außen- und Innentemperaturen ausgleichend. Die Kehrseite der Medaille: Der natürliche Werkstoff ist auch ein perfekter Nährboden für Pilze, Würmer und Käfer. Damit sich kein Schimmel bilden kann, ist es wichtig, regelmäßig zu lüften.
Kiefer, Fichte und Lärche: Die gängigen Holzarten
Bei der Wahl des Gartenhauses sollten Verbraucher auch auf die Holzart achten, denn diese hat einen entscheidenden Einfluss auf dessen Optik und Qualität. Die Hölzer müssen auf jeden Fall lackiert sein. Nadelhölzer wie Kiefer, Fichte und Lärche sind ideal für den Bau eines Holzhauses, da sie harzreich und deshalb sehr witterungsbeständig sind; wobei Gartenhäuser aus diesen Holzarten erschwinglich bleiben:
Kiefernholz
Das anfangs weißlich-gelbe Holz der Kiefer kann mit der Zeit zu einem rötlich-braunen Farbton nachdunkeln. Es ist zwar preiswert, hat eine warme Ausstrahlung und lässt sich einfach verarbeiten, arbeitet aber auch, sodass sich die Astlöcher bei Trockenheit zusammen- und bei Nässe wieder auseinanderziehen. Durch die großen Astlöcher besteht je nach Qualität die Gefahr, dass undichte Stellen entstehen, durch die Wasser eintreten kann. Da das Holz sehr empfindlich auf hohe Temperaturen reagiert, tritt mitunter Harz aus. Wird das Holz nicht ausreichend geschützt beziehungsweise gepflegt, kann es zudem schnell anfangen zu faulen.
Fichtenholz
Fichtenholz wird in der Industrie am häufigsten verwendet, da es schnell wächst. Es ist wie die meisten nordischen Holzarten besonders robust, formstabil und leicht, aber auch sehr anfällig für Pilz- und Insektenbefall. Das helle Holz bekommt nach einiger Zeit eine braun-gräuliche Farbe. Nordische Fichte eignet sich besonders gut für Gartenhäuser: Aufgrund der kälteren Temperaturen wachsen die Bäume in Skandinavien langsamer, wodurch auch die Jahresringe dichter beieinander liegen und das Holz langlebiger ist.
Lärchenholz
Aufgrund seiner sehr hohen Festigkeit gehört Lärchenholz zu den schwersten Hölzern heimischer Wälder. Es dämmt sehr gut und bietet einen hohen Lärmschutz. Außerdem ist es sehr widerstandsfähig, stabil und selbst ohne Behandlung dauerhaft haltbar. Vorteilhaft ist auch die Resistenz gegenüber Pilzen und Insekten. Je nach Witterung kann es allerdings zu Drehwuchs neigen, der die Holzbeschaffenheit beeinträchtigen und zu ungewollten Spannungen im Holz führen kann, was wiederum dessen Haltbarkeit beeinflusst. Da es sehr teuer ist, wird es häufig nicht als Hauptholz, sondern nur für die Außenfassade oder etwaige Verzierungen verwendet.
Zu den Holzarten, die sich weniger für den Bau eines Gartenhauses eignen, gehört Esche, die den Witterungsbedingungen nicht gewachsen ist, sich nur schwer imprägnieren lässt und schnell altert.
Die Wandstärke: Je dicker, desto dichter
Neben der Holzart ist auch die Dicke der Wandbretter sehr wichtig. Hier gilt: Je dicker, desto weniger winddurchlässig, desto stabiler und desto isolierter. In der Regel beträgt die Wandstärke zwischen 19 und 40 Millimetern. Blockbohlenhäuser besitzen Wandstärken zwischen 28 und 70 Millimetern, Modelle aus Leimholz sogar bis zu 134 Millimeter. Blockbohlenmodelle mit einer geringeren Wandstärke kommen vor allem als Geräteschuppen zum Einsatz. Für die Nutzung als Ferienhaus sind dickere Wände sowie eine Innenwand und Wärmedämmung empfehlenswert. Auf diese Weise lässt sich das Gartenhaus über das ganze Jahr nutzen, ohne dass die Nutzer frieren müssen.
Die richtige Wandstärke hängt davon ab, welchen Zweck das Gartenhaus erfüllen soll:
- Geräteschuppen: Für die Lagerung von Geräten und Gartenmöbeln ist keine dicke Wandstärke erforderlich, da sich der Besitzer hier nicht lange im Gartenhaus aufhält. Bei einer Dicke von 10 bis 20 Millimetern sind Werkzeuge und Co. ausreichend vor Frost und Diebstahl geschützt.
- Klassisches Gartenhaus: Um das Gartenhaus in den wärmeren Monaten als Rückzugsort zu nutzen, empfiehlt sich eine Wandstärke von mindestens 20 bis 40 Millimeter. Ab dieser Stärke profitieren Nutzer von den wärmedämmenden Eigenschaften des Holzes. Das Holz kann die im Innenraum produzierte Feuchtigkeit besser über einen kleinen Zeitraum aufnehmen, wobei die Wände vor einer Hitzeeinwirkung der Sonne und vor der Abgabe der Wärme im Winter nach außen geschützt sind.
- Hobby- und Gästehaus: Für eine ganzjährige Nutzung sind Wandstärken zwischen 40 und 70 Millimeter ratsam. Ab 40 Millimeter gelten Gartenhäuser als frostsicher. Die Dicke eignet sich gut, um die im Gartenhaus produzierte Wärme zu speichern und gleichzeitig die Kälte von außen abzuhalten. Diese Gartenhäuser sind nicht nur wärmeisolierender, sondern auch robuster.
- Wochenendhaus: Falls das Gartenhaus nicht nur tagsüber ganzjährig genutzt werden, sondern auch als Übernachtungsmöglichkeit dienen soll, raten wir zu einer Wandstärke von mindestens 70 Millimetern, besser sind 90 Millimeter. Ein solches Gartenhaus ist auch bei Minustemperaturen warm.
Gartenhäuser aus Metall: Stabil, anspruchslos und ewig haltbar
Gartenhäuser aus Metall, die für gewöhnlich als Geräteschuppen genutzt werden, sind deutlich formstabiler, pflegeleichter und obendrein günstiger als Modelle aus Holz. Anspruchsloser sind sie in dem Sinne, dass das regelmäßige Streichen entfällt. Kratzer an den Wänden sind hier ebenfalls unwahrscheinlich. Im Gesamten sind sie zwar langlebig, allerdings teils anfällig für Rost. Die Gartenhäuser bestehen meist aus Aluminium oder verzinktem beziehungsweise lackiertem Stahlblech. Blech ist zwar nicht massiv, überzeugt aber durch eine gute Stabilität. In der Regel sind die Bleche beschichtet, um vor Witterungseinflüssen geschützt zu sein, oftmals bildet sich durch die UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Kälte mit der Zeit jedoch eine Rostschicht, die sich nur schwer entfernen lässt; das trifft vor allem auf die Schraubverbindungen zu, falls es sich dabei nicht um Muttern, Schrauben und Scharniere aus rostfreiem Edelstahl handelt.
Ein weiterer Nachteil: In einem Metallgartenhaus wird es schnell warm, da sich die Wände an sonnigen Tagen aufheizen. Aus diesem Grund müssen die Lauben gut belüftet werden. Auch von der Optik her überzeugt Metall nicht jeden. Da Metallwände bei Regen vergleichsweise laut sind, eignen sie sich im Falle eines Niederschlags nicht für einen längeren Aufenthalt.
Gartenhäuser aus Kunststoff: Wetterbeständig, wartungsarm und günstig
Eine weitere Alternative zu Gartenhäusern aus Holz sind Modelle aus Kunststoff, die ähnlich wie Metallgerätehäuser günstiger, langlebiger und pflegeleichter als Holzlauben sind. Aufwendige Wartungsarbeiten sind bei Kunststoffmodellen nicht nötig. Das geringe Gewicht des Kunststoffs macht es möglich, das Gartenhaus mühelos zu verschieben; bei starkem Wind kann das Haus jedoch umkippen oder gar davonwehen. Falls es sich beim Kunststoff nicht um eine UV-beständige Variante handelt, ist es zudem möglich, dass die Farbe durch die Sonneneinstrahlung verblasst oder das Haus im schlimmsten Fall sogar Risse bekommt. Im Gegensatz zu Holz und Metall kann Kunststoff allerdings weder faulen beziehungsweise schimmeln noch rosten. Da das Material nicht arbeitet, verzieht es sich auch nicht wie seine beiden Konkurrenten aus Holz und Metall. Anfällig ist es allenfalls für Kratzer.
Um die Optik des Materials aufzuwerten, gibt es unter anderem Kunststoffhäuser in Holzoptik oder gedeckteren Farben wie Braun und Dunkelgrün, die sich besser in die natürliche Gartenlandschaft einfügen. Mit knalligen Farben machen Verbraucher ihr Gartenhaus zum Blickfang. Da sie häufig mithilfe eines Stecksystems aufgebaut werden, gestaltet sich die Montage vergleichbar einfach.
Unter Dach und Fach gebracht: Die Deckarten
Für die Dachdeckung der Gartenhäuser gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei nicht jede Dachart auf jedes Gartenhaus passt. Die Wahl ist in erster Linie von der Konstruktion der Laube abhängig. Im Folgenden stellen wir die verschiedenen Dachformen und -materialien vor.
Für jedes Haus das passende Dach: Die typischen Formen im Überblick
Die wichtigste Aufgabe eines Daches ist der Schutz vor Nässe und Wind. Deshalb sollten Gartenhausnutzer die Dachart nicht nur nach ästhetischen Gesichtspunkten, sondern vor allem nach ihrer Funktionalität aussuchen. Sie haben die Wahl zwischen einem Flachdach, einem Pultdach, einem Satteldach sowie einigen besonderen Dachformen.
Flachdach
Beim Flachdach weist die ebene Dachfläche nur einen sehr geringen Neigungswinkel von maximal zehn Grad auf; teils ist sie sogar gar nicht geneigt. Aufgrund dieser Bauform ist eine gute Abdichtung ausgesprochen wichtig. Mit Folien und ähnlichen Materialien sorgen Hersteller für eine flächendeckende Isolierung. Durch die geringe Bauhöhe kommt es kaum zu Sichtbehinderungen oder einem Schattenwurf, was die Baugenehmigung erleichtert. Außerdem halten sich die Materialkosten in Grenzen. Die Kehrseite der Medaille: Die Oberfläche bietet ein größeres Risiko für eine Feuchtigkeitsentwicklung. Da der Schnee in der Regel auf dem Dach liegen bleibt, kommt es mitunter zu einer hohen Gewichtsbelastung. Damit Regen- und Schmelzwasser ablaufen können, ist zumindest ein geringer Neigungswinkel nötig.
Pultdach
Der Name des Pultdachs ist auf die leicht geneigte Dachfläche zurückzuführen, die an ein Stehpult erinnert. Regen und Schnee laufen ab. Dank dieser Neigung laufen Regen und Schnee nach hinten ab und das Wasser kann im Übrigen zur weiteren Nutzung aufgefangen werden. Außerdem ist die Anbringung einer Solaranlage möglich. Auch hier ist eine gute Abdichtung sehr wichtig. Die Dachfläche sollte der Wetterseite zugewandt sein, um das Gartenhaus vor Wind, Regen und Schnee zu schützen. Dafür muss allerdings ausreichend Platz im Garten vorhanden sein. Zu bedenken ist auch die Raumhöhe. Eine besondere Variante ist das Doppelpultdach (auch als Stufendach geläufig), bei dem zwei schräge Dachflächen versetzt und in unterschiedlicher Höhe angeordnet sind. Die Stufe lässt sich für zusätzliche Fenster oder Oberlichter nutzen, wodurch der Innenraum heller wird.
Satteldach
Diese klassische Dachform besteht aus zwei entgegengesetzten Dachschrägen, die am Dachfirst zusammentreffen. Die Bauform hat mehrere Vorteile: Mit ihr kann zum Beispiel die Nässe gut abgeleitet werden. Gleichzeitig kann der Wind weniger Schaden anrichten. Auch hier ist die Anbringung einer Solaranlage möglich. Dank der Höhe gewinnen Nutzer zudem an Fläche, etwa für Zwischenböden. Der Nachteil: Die Bauhöhe bringt einen starken Schattenwurf mit sich und kann zu Sichtbehinderungen führen. Im Vergleich zu den anderen Dachformen gestaltet sich die Montage hier zwar wesentlich aufwendiger, die Mühe zahlt sich aber insbesondere in schnee- und regenreichen Gebieten aus, denn dank des hohen Neigungsgrads kann das Wasser optimal abfließen.
Besondere Dachformen
Zu den interessanten Dachformen gehört unter anderem ein Rund- oder Tonnendach, dessen gewölbtes Design an den runden Querschnitt einer Tonne erinnert und eine große Fläche ohne Ecken und Kanten bietet, sodass die Hausfläche optimal genutzt werden kann. Bei einem Walmdach sind die Giebelseiten geneigt, wodurch sich unter dem Dach weniger Stauraum als bei einem Satteldach befindet. Ein Zeltdach besteht aus vier oder sechs Dachflächen, die mit der gleichen Neigung in der Dachspitze zusammenlaufen.
Das Dachmaterial: Von der einfachen Pappe bis zum schicken Kupferdach
Im Hinblick auf die Materialien haben Interessierte die Qual der Wahl. Am gängigsten sind inzwischen Dachpappe, Dachschindeln, Dachpfannen, Dachbahnen sowie Kupfer- und Blechdächer. Naturschiefer, Reetdächer und Gründächer sind dagegen eher die Ausnahme. Schieferplatten fördern zwar ein gesundes Wohnklima und vermitteln einen romantischen, rustikalen Touch; das Verlegen selbst ist jedoch eine komplexe Handwerkskunst. Natürliche, urig wirkende Reetdächer halten bei guter Pflege bis zu 100 Jahre, sind aber pflegebedürftig und kostspielig.
Dachpappe
In Bitumen getränkte Pappe war lange Zeit das gängigste Material für die Deckung von Gartenhäusern, da es besonders preiswert ist. Die Dachpappe wird quer zur Dachneigung verlegt. Häufig wird grobkörniger Sand, feiner Kies oder Schiefersplitter in das Material eingewalzt, um die Abriebfestigkeit, Witterungsbeständigkeit und UV-Resistenz zu erhöhen. Lange hält Dachpappe den Witterungseinflüssen jedoch nicht stand, womit diese Deckart als langfristige Lösung ungeeignet ist. Die Sonne sorgt nicht nur dafür, dass sich im Laufe der Zeit die Pappe zersetzt, sondern auch, dass es unter dem Dach sehr heiß wird. Aufgrund dieser Nachteile kommt Dachpappe heute nur noch selten alleinig zum Einsatz, sondern dient meist lediglich als erste Schicht, auf die eine zweite, höherwertigere Deckung aufgebracht wird.
Dachschindeln
Die höherpreisigen Bitumenschindeln gehören heute zu den am häufigsten verwendeten Dacheindeckungen bei Gartenhäusern. Das liegt vor allem daran, dass sie dicht, also wasserfest und witterungsbeständig, biegbar, leichtgewichtig sowie gleichzeitig robust und einfach zu montieren (in der Regel mit Nägeln direkt auf der Holzverschalung) sind. Neben der rechteckigen Form sind sie auch im Rauten- und Biberschwanz-Design sowie in diversen Farben erhältlich. Sie setzen sich aus einer Trägerschicht aus Glasvlies zusammen, die auf beiden Seiten mit Bitumen getränkt ist; die Oberseite besteht aus eingefärbtem Mineralgranulat. Dadurch sind sie sowohl vor hohen Temperaturen als auch vor UV-Strahlen geschützt. Außerdem dämmt das Baumaterial Geräusche, was sich insbesondere bei prasselndem Regen bezahlt macht. Für die Verarbeitung wird jedoch eine Neigung von mindestens 12 Grad vorausgesetzt.
Dachpfannen
Neben der konventionellen Dachpappe und den facettenreichen Schindeln wird das ein oder andere Haus auch mit Dachpfannen, ein Oberbegriff für Dachsteine aus Beton und Dachziegeln aus gebranntem Ton, gedeckt, die man eher von Wohnhäusern kennt. Da die Pfannen sehr schwer sind, erfordert die Dacheindeckung ein Gartenhaus, das dafür ausgelegt ist. Häufig ist eine zusätzliche Stützung, etwa durch Dachbalken, nötig, die das Gewicht tragen kann. Doch die Investition lohnt sich: Dachpfannen sind sehr langlebig und äußerst witterungsbeständig. Der in der Regel erforderliche Neigungswinkel liegt bei etwa 28 Grad.
Dachbahnen
KSK-Dachbahnen, sprich kaltselbstklebende Dachbahnen, mit einer Oberschicht aus Aluminium und besonders hoher Klebkraft eignen sich zur Deckung von Flachdächern. Die Anbringung gestaltet sich dank der selbstklebenden Unterseite einfach, schnell und sicher: Nutzer kleben die Bahn direkt auf die Dachschalung des Gartenhauses auf. Die mit einer Farbe überzogene Oberfläche bietet zudem einen effektiven Schutz gegen UV-Strahlung und andere Umwelteinflüsse.
Dachfolien
EPDM-Dachfolie (EPDM steht für Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) eignet sich ideal für die Dacheindeckung von Flach- und Pultdächern. Die Folie wird in einem Stück befestigt, sodass es keine undichten Stellen gibt. Der gummiähnliche, leichte Baustoff ist äußerst elastisch und reißfest sowie witterungs- und UV-beständig. Dementsprechend weisen Foliendächer eine besonders hohe Lebensdauer auf. Selbst bei Starkregen ist das Material ausgesprochen geräuscharm. Hohe Temperaturen von minus 40 bis 120 Grad können den Dichtungsbahnen ebenfalls nichts anhaben.
Kupfer und Blechdächer
Wer sein Gartenhausdach edler gestalten möchte und keine hohen Kosten scheut, deckt es mit Kupfer. Das Material ist rostbeständig und hält widrigen Wetterverhältnissen gut stand. Allerdings verändert es mit der Zeit seine warme, rötliche Farbe und bildet eine türkis schimmernde Schutzschicht, auch Patina genannt.
Bei einem Blechdach handelt es sich um ein bruchsicheres, stabiles Metalldach, das günstiger als ein Kupferdach ist. Blechdächer sind nicht zuletzt deswegen beliebt, weil Blech ein leichtes Material ist und sie sich schnell bauen lassen. Da es in verschiedenen Farben erhältlich ist, ermöglicht es eine individuelle Gestaltung des Gartenhauses. Ein Blechdach erfordert ebenso wie ein Kupferdach eine sogenannte Hinterlüftung, um einen Feuchtigkeitsstau aus Kondenswasser unter dem sehr dichten Dach zu verhindern. Gleichzeitig dient die Hinterlüftung der Wärmedämmung im Sommer. Um eine allzu starke Aufheizung des Daches in den heißen Sommermonaten möglichst zu vermeiden, empfiehlt sich eine weiße Farbschicht.
Darauf kommt es vor und nach dem Kauf an
Vor und nach dem Kauf gibt es einige Punkte zu beachten. Nachfolgend erklären wir, was bei der Kaufentscheidung sowie dem Bau und der Pflege des Gartenhauses wichtig ist.
Vor dem Kauf: Planung ist das A und O
Nach der Entscheidung für die Art und das Design des Gartenhauses geht es an die Wahl des passenden Modells sowie die Planung der Bauphase. Je gründlicher Verbraucher ihr Vorhaben planen, desto zügiger und problemloser erfolgt die Umsetzung.
Gartenhäuser und die Baugenehmigung
Bevor sich Gartenhausliebhaber ihr Wunschmodell kaufen, müssen sie sich mit den örtlichen gesetzlichen Gegebenheiten beschäftigen. Für die Laube benötigen sie nämlich mitunter eine Baugenehmigung. Und um diese zu erhalten, müssen sie bestimmte Vorschriften beachten. Bei einem Baubeginn ohne entsprechende Genehmigung können Anzeige und Abrisszwang die Folge sein. Je nach Wohnort unterscheiden sich die Vorschriften für den Bau von Gartenhäusern. Deshalb ist es wichtig, vorab beim Bauamt alles abzuklären, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Wie groß das Gartenhaus wird, ist also nicht nur vom Verwendungszweck, sondern gegebenenfalls auch vom Bundesland abhängig. Während in manchen Bundesländern eine Maximalgröße von 30 Quadratmetern ohne Baugenehmigung erlaubt ist, gestatten andere Bundesländer eine Fläche von 75 Quadratmetern. Für Extras wie Toiletten oder Feuerstätten gelten wiederum Sonderregelungen.
Marke Eigenbau oder fertiger Bausatz?
Das umfassende Angebot an Bausätzen zur Selbstmontage und an bereits vormontierten Modellen macht nicht mehr erforderlich, das Wunschgartenhaus selbst zu bauen. Für viele Verbraucher übersteigen die Lieferkosten kompletter Gartenhäuser jedoch das Budget. Um die Transportkosten gering zu halten, liefern die meisten Hersteller den Bausatz in Einzelteilen. Ein fertiger Bausatz bietet zahlreiche Vorteile: Hierfür sind in der Regel keine Spezialwerkzeuge nötig und die Montage gestaltet sich relativ schnell und einfach. Da alle nötigen Bauteile genau aufeinander abgestimmt sind, müssen Verbraucher nicht vorab im Baumarkt jedes einzelne Teil suchen. Häufig bieten Hersteller sogar einen Aufbauservice an.
Um ein Gartenhaus von Grund auf selbst zu errichten, braucht es ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick und Geduld. Häufig ist der Eigenbau auch wesentlich teurer als ein Bausatz. Dafür können sich Handwerksbegeisterte kreativ ausleben und ihr eigenes Traumgartenhäuschen gestalten. Wer dagegen eher skeptisch im Hinblick auf sein handwerkliches Talent ist oder wem die Zeit fehlt, für den ist ein Fertighaus die bessere Alternative.
Fenster, Türen und Co.: Die Extras
Mit Zubehör wie Fenster und Türen lassen sich Gartenhäuser individuell gestalten:
- Fenster: Ein Fenster sorgt nicht nur für Licht und Luft, sondern kann auch Akzente setzen, etwa durch eine abgerundete Form. Für einen gemütlicheren Flair kommen Blumenkästen und Fensterläden infrage.
- Tür: Eine Tür kann sich durch einen Farbakzent vom Rest des Hauses abgrenzen.
- Schleppdach: Dieser nachträgliche Anbau bietet eine geschützte Abstellfläche, etwa für Brennholz.
- Terrasse: Mit einer Terrasse haben Nutzer die Möglichkeit, bei gutem Wetter vor dem Gartenhaus zu sitzen.
- Anbau: Ein Anbau stellt weitere Nutz- und Verstauungsflächen bereit, sei es für Rasenmäher oder Fahrräder.
- Vordach: Neben dem Schutz des Eingangsbereichs bietet ein Vordach auch eine weitere Sitzgelegenheit beziehungsweise eine regengeschützte Abstellmöglichkeit.
Nach dem Kauf: Von der Platzierung bis zur Pflege
Nach dem Kauf, der Platzierung und dem Aufbau des Wunschmodells folgt die Instandhaltung. Bei all dem gibt es einiges zu beachten.
Die Platzierung: Rechtliche Aspekte, Bodenbeschaffenheit und Ausrichtung
Selbst dann, wenn es sich um den eigenen Garten handelt, ist es nicht immer möglich, die Laube überall dort aufzustellen, wo sich eine gerade und ausreichend große Fläche für das Fundament anbietet. In den meisten Fällen ist die Wahl des Ortes eingeschränkt. Deshalb ist es vor der Errichtung des Gartenhauses nicht nur wichtig, sich beim zuständigen Bauamt nach den Planungsrechten zu erkundigen, sondern auch, mit den Nachbarn beziehungsweise den Vermietern zu sprechen. Zu den wichtigsten Bestimmungen zählt der Mindestabstand zum benachbarten Grundstück, der sich je nach Bundesaland unterscheidet.
Neben den rechtlichen Aspekten spielt auch die Beschaffenheit des Bodens eine Rolle, da eine stabile Grundfläche für das Fundament nötig ist. Ein unebenes Gelände, Bäume oder Gewässer können hier zum Problem werden. Ist der Boden zu weich oder sumpfig, versinkt das Gartenhaus eventuell mit der Zeit. Für eine Errichtung am Hang benötigen Verbraucher Stützen. Es ist einfacher, das Gartenhaus auf einer möglichst ebenen Fläche zu errichten. Falls Bäume in der Nähe sind, müssen Gartenfreunde immer befürchten, dass Äste abbrechen und das Gartenhaus beschädigen können. Handelt es sich um stark harzende Bäume, müssen sie das Dach zudem häufig reinigen. Die direkte Nähe zu einem Teich hat beispielsweise lästige Mückenstiche zur Folge. Darüber hinaus ist der Boden in unmittelbarer Wassernähe oft sehr weich und kann bei starkem Regen überschwemmt werden.
Auch die Ausrichtung ist relevant: So empfiehlt es sich für jeden, der die Abendsonne auf der Terrasse genießen möchte, das Gartenhaus nach Südwesten auszurichten. Türen und Fenster sollten sich möglichst nicht auf der Wetterseite befinden, da es sich dabei um Schwachstellen handelt, die in der Regel als erstes von der Witterung angegriffen werden. Wenn das Gartenhaus als Aufenthaltsraum zum Einsatz kommt, sollte es nicht in der prallen Sonne stehen. Wird die Laube zentral im Garten aufgestellt, haben Nutzer einen freien Blick über den Garten. Für die Verwendung als Geräteschuppen ist es von Vorteil, wenn das Gartenhaus in der Nähe des Hauses oder der Beete platziert wird.
Das Fundament: Ein sicherer Stand für das Gartenhaus
Das Fundament sorgt für Stabilität und schützt vor Frost wie auch Bodennässe. Welche Art am besten geeignet ist, hängt nicht nur vom Gewicht des Gartenhauses, sondern in erster Linie von der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es ratsam, vorab den Boden prüfen zu lassen. Zu prüfen ist unter anderem die Dichte, die Beschaffenheit sowie die Dicke der Humusschicht. Ferner ist der Grundwasserspiegel von Bedeutung. Ist dieser nämlich sehr hoch, sollten Verbraucher darauf verzichten, das Fundament in die Erde einzubringen. Da das Grundwasser bei starken Regenfällen steigen kann, empfiehlt es sich stattdessen, das Fundament oberirdisch aufzugießen. Wer seine Laube am Hang aufstellen möchte, muss sie besonders absichern, damit sie bei Starkregen nicht heruntergespült und beschädigt wird.
Betonfundament
Zu den beliebtesten Fundamenten des Gartenhauses gehört eine massive Betongrundplatte, da diese leicht anzulegen ist und einen sicheren Stand garantiert. Das Material ist äußerst stabil und langlebig sowie frostsicher und verteilt die Last gleichmäßig. Somit ist ein Betonfundament die ideale Basis für größere Garten- und Wochenendhäuser. Eine zusätzliche Verstärkung der Betonbodenplatte bietet eine in Beton eingefügte Stahlmatte.
Streifenfundament
Beim Streifenfundament steht nur unter den tragenden Wänden ein Fundament aus Beton. Eine Variante ist das Streifenfundament mit Bodenplatte. Diese ist allerdings nicht so stark wie eine komplette Betongrundplatte. Außerdem ist hier ein tragfähiger Untergrund besonders wichtig. Um Frostsicherheit bieten zu können, müssen die Fundamentgräben circa 80 Zentimeter tief sein, was einen größeren Arbeitsaufwand bedeutet.
Punktfundament
Das Punktfundament besteht aus neun einzelnen Betonelementen, die symmetrisch entlang der Außenwandlinie und in der Mitte angeordnet werden. Die komplette Last wird nicht großflächig verteilt, sondern über einzelne Auflagepunkte in den Grund geleitet. Eine massive Bodenplatte gibt es hier also nicht. Diese Befestigungsform empfiehlt sich vor allem dann, wenn der Baugrund eben und gleichmäßig ist, da nur so eine waagrechte Ebene gewährleistet werden kann.
Plattenfundament
Für normalgroße Gartenhäuser, etwa kleine, leichte Blockbohlenhäuser, die vor allem als Abstellraum zum Einsatz kommen, reicht ein Plattenfundament völlig aus. Bei diesem wird an der ausgewählten Stelle zunächst der Mutterboden abgetragen, bevor die gesamte Fläche mit einem Kiesbett oder verdichtetem Sand aufgefüllt wird. Im Anschluss werden Gehwegplatten verlegt, die häufig von unten zusätzlich durch Dachpappe geschützt werden.
Pfahlfundament
Hier werden Einschlaghülsen in den Boden getrieben, bevor diese über eine rasterförmige Kantholzstruktur miteinander verbunden werden. Die Struktur sorgt für eine großflächige Verteilung des Drucks und die Einschlaghülsen leiten die Lastkräfte in den Boden. Der entscheidende Vorteil dieser Fundamentart: Anstrengende Aushubarbeiten entfallen ebenso wie das Betonieren.
Strom und Wasser marsch!
Wird das Gartenhaus auch als Wohnraum genutzt, das heißt, enthält es etwa Küche und Bad, werden Strom und Wasser benötigt. Erst dann wird die Laube richtig gemütlich.
Wer Licht beziehungsweise Steckdosen in seinem Gartenhaus anbringen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Er kann entweder ein Erdkabel verlegen oder Solarzellen installieren. In beiden Fällen ist es für gewöhnlich unumgänglich, professionelle Hilfe zu engagieren. Doch wie kommt der Strom ins Gartenhaus? Am einfachsten ist es, wenn das Gartenhaus einen Zugang zum öffentlichen Energienetz erhält – etwa über ein Erdkabel, das vom eigenen Sicherheitskasten des Wohnhauses zum Gartenhaus verlegt wird. Falls sich die Laube nicht in der Nähe zum Wohnhaus befindet, muss beim örtlichen Netzbetreiber ein Anschluss beantragt werden, womit allerdings immer Kosten verbunden sind. Solarmodule sind nicht empfehlenswert, wenn das Gartenhaus auch zum Wohnen genutzt und beispielsweise ein Kühlschrank vorhanden wird. Zur Überbrückung möglicher Stromausfälle empfiehlt sich gegebenenfalls ein Stromgenerator. Zu beachten ist jedoch, dass Lärm und Abgase verursacht.
Wer sich auch einen Wasseranschluss für sein Gartenhaus wünscht, muss beachten, dass die Rohrleitungen frostsicher verlegt werden müssen. In Deutschland müssen die Gräben dafür circa 80 Zentimeter tief sein.
Tipps zur Pflege und Wartung des neuen Gartenhauses
Wird das Gartenhaus nicht regelmäßig gepflegt, verliert es nicht nur schnell an Glanz, sondern es können auch Schäden auftreten: vom Moosbefall bis zu Rissen in der Wand. Wie häufig und aufwendig die Pflege sein sollte, hängt von der Witterung, dem Standort und dem Material des Gartenhauses ab. So braucht ein Gartenhaus aus Holz beispielsweise sehr viel Pflege, während ein Kunststoffhaus weniger pflegeintensiv ist. Folgendes erfordert die Instandhaltung eines Gartenhauses (je nach Pflegemittel und Wettereinwirkung jedes oder jedes zweite Jahr):
- Schmutz entfernen: Befreien Sie die Holzwände regelmäßig mit Bürste und Besen von Blättern, Schnee und anderen Beschmutzungen.
- Grundierungsschicht: Eine Vorbehandlung der Wände mit wässriger Holzgrundfarbe schützt das Material vor dem Befall mit Schädlingen. Handelt es sich um eine Holzlaube, ist es ratsam, bereits vor dem Aufbau das Holz zu imprägnieren beziehungsweise zu grundieren, da zu diesem Zeitpunkt alle Stellen leicht erreichbar sind. Im Idealfall passt die Imprägnierung zum Folgeanstrich, das heißt, wenn eine wasserlösliche Lasur zum Einsatz kommt, muss auch die Grundierung wasserlöslich sein.
- Farbanstrich: Werden die Wände mit Wetterschutzfarbe gestrichen, so sind sie geschützter vor Witterungseinflüssen. Lackfarbe hält für gewöhnlich mehrere Jahre. Ist der alte Anstrich abgeblättert, muss er, etwa mit Sandpapier, vollständig abgeschliffen oder ganz erneuert werden.
- Holzöl: Durch die Verwendung von Holzöl bleibt die Holzstruktur erhalten. Ein Nachteil: Das Holz reagiert empfindlicher auf Sonneneinstrahlung. Außerdem muss das Holzöl jährlich erneuert werden.
- Undichte Stellen verschließen: Wird das Dach mit der Zeit undicht, ist es wichtig, die Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen, damit sich kein Wasser unter der Dachpappe sammelt. Andernfalls fault das Dach nämlich schneller. Um die entstandenen Risse zu behandeln, sollten Nutzer auf einen Holzspachtel zurückgreifen.
- Schutz gegen Schimmel: Feuchtigkeit in Verbindung mit warmen Temperaturen ist die beste Voraussetzung für die Entstehung von Schimmel. Um dem entgegenzuwirken, sollte das Gartenhaus über eine gute Luftzirkulation verfügen, während die Luftfeuchtigkeit im Innenraum möglichst gering sein sollte – im Idealfall durch tägliches Lüften. Sollte es dennoch zu einem Schimmelbefall kommen, gilt es, schnellstmöglich mit Schimmelbekämpfungsmitteln dagegen anzukämpfen.
Die Oberflächenbehandlung sollte nicht zu sparsam vorgenommen werden. Es ist außerdem wichtig, darauf zu achten, dass die Schutzmittel hochwertig, sprich UV-fest, atmungsaktiv, schimmelresistent, feuchtigkeitsregulierend und wasserfest, sind. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Laube. Der Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, die das Holz austrocknet, verhindert nämlich die Bildung von Rissen. Die Stellen, an denen die meiste Feuchtigkeit zu erwarten ist, wie Holzbauteile, Fensterbretter und die Abschlussbretter der Dachkante, sollten mit besonderer Sorgfalt behandelt werden. Das heißt, hier können gern zwei oder drei Schichten aufgetragen werden. Doch Vorsicht: Die Behandlung sollte nur an komplett trockenem Holz vorgenommen werden, damit es nicht den gegenteiligen Effekt bewirkt. Ist das Holz feucht, wird die Feuchtigkeit nämlich durch die Imprägnierung ins Holz eingeschlossen. Dadurch kann das Holz nicht mehr trocknen und fault von innen heraus.
Zu bedenken ist auch, dass sich Holz für gewöhnlich ausdehnt, wenn es einer höheren Umgebungsfeuchte (also Luftfeuchtigkeit) ausgesetzt ist. Entsprechend zieht sich das Material zusammen, wenn die Luft sehr trocken ist. Diesen Vorgang wird auch als „Arbeiten“ des Holzes bezeichnet. Im Extremfall kommt es dadurch zu minimalen zeitweisen Lücken zwischen den Blockbohlen.
Für jeden Geschmack das richtige Modell: Die Anbieter im Überblick
So unterschiedlich die Bedürfnisse der Gartenhausliebhaber sind, so breit gefächert ist auch das Angebot auf dem deutschen Markt. Ob schlicht, robust oder filigran – bei den folgenden Anbietern ist für jede Vorliebe etwas dabei:
- Gartenhaus GmbH: Der Hersteller bietet eine breite Auswahl an Gartenhäusern in allen Größen sowie mit einer Wandstärke von bis zu 90 Millimetern. Verbraucher haben die Wahl zwischen verschiedenen modernen und klassischen Designs. Auch speziellere Modelle wie Saunahäuser und -fässer sowie Pavillons und Terrassenüberdachungen befinden sich im Angebot. Bei Bedarf können Interessierte ihr Gartenhaus sogar nach Maß anfertigen lassen.
- Karibu: Karibu überzeugt bei seinen Gartenhäusern mit einer hochwertigen Verarbeitung und einem pragmatischen Design. Der Anbieter hat sich auf Holzlauben spezialisiert und bietet unter anderem auch Kinderspielhäuser und Gartenpavillons an.
- Weka: Mit der großen Produktpalette kommen sowohl Neueinsteiger als auch anspruchsvolle Kunden auf ihre Kosten. Weka bietet unter anderem kleinere Gartenhäuser und Blockbohlenhäuser an.
- Palmako: Wie Karibu liegt auch bei Palmako der Fokus auf Holzmodellen. Der Hersteller hat Gartenhäuser mit Wandstärken von bis zu 70 Millimetern im Sortiment, darunter auch Kinderspielhäuser und Gartenpavillons.
- Wolff: Die Gartenhäuser von Wolff sind schlicht, sehr robust und vor allem wetterfest. Neben klassischen Gartenhäusern verkauft der Hersteller unter anderem auch Saunahäuser.
- Lasita: Lasita hat sich auf Gartenhäuser aus Massivholz und Echtglas spezialisiert. Auch hier sind Wandstärken von bis zu 70 Millimetern erhältlich. Der Anbieter setzt auf klassische, traditionelle Formen, die bei Bedarf individuellen Bedürfnissen angepasst werden können.
- Keter: Der Hersteller stellt robuste, pflegeleichte Gartenhäuser aus Kunststoff in den verschiedensten Größen und Ausführungen bereit. In dezenten Farben gehalten verkörpern die Lauben eine gewisse Eleganz.
Achtung: Da wir die vorgestellten Produkte nicht selbst testen konnten, handelt es sich hierbei um einen Vergleich von Gartenhäusern.
Weiterführende Tests
Das Internet bietet bisher noch keinen Test und Vergleich von Gartenhäusern. Das bekannteste Testinstitut Deutschlands, die Stiftung Warentest, hat bisher lediglich einige Ratgeber, Meldungen und Bücher über Garten- und Gewächshäuser veröffentlicht. Im Jahr 2017 publizierte das Testportal beispielsweise „Das große Gartenhausbuch“ und die Meldung „Gewächshaus bauen: Was ist erlaubt, wer genehmigt?“. Ein Jahr später folgte eine weitere Meldung zum Thema Gartenhäuser, nämlich „Gartenhaus statt offener Laube: Miteigentümerin erwirkt Abriss“. Einen Gartenhaustest gibt es auf dem Testportal allerdings nicht.
Das Magazin Haus & Garten Test testet vereinzelt Gartenhäuser oder Pavillons. In seinen Online-Testberichten aus dem Bereich „Garten und Outdoor“ sind beispielsweise ein Test zum Gartenhaus Anna-44 ISO aus dem Jahr 2014 sowie ein Test zum Gartenpavillon Betty aus dem Jahr 2017 zu finden. Weiterhin publizierte das Testprotal einen Ratgeber zum Thema „Gartenhäuser: Größere Identifikation durch Eigenbau“ sowie einen Ratgeber mit dem Titel „Sommer, Sonne, Gartenhaus – Tipps für Kauf und Aufbau“. Einen Test, dessen Fokus ausschließlich auf einem Vergleich von Gartenhäusern liegt, gibt es hier jedoch ebenfalls nicht.
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