Gewächshaus Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Die Funktionsweise eines Gewächshauses beruht auf dem Prinzip des Glashauseffekts.
- Gewächshäuser unterscheiden sich in ihrer Bauform und Größe.
- Heizen, Beschatten und Lüften beeinflussen das Klima im Inneren.
- Gewächshäuser lassen sich dem Nutzen nach von innen und außen anpassen.
- Regelmäßiges Reinigen erhöht die Lebensdauer des Gewächshauses.
Wie funktioniert ein Gewächshaus?
Wer nicht mehr von den Gemüsebeständen des Großfachhandels abhängig sein möchte, kann mit Hilfe eines Gewächshauses ganz einfach selbst versorgen. Sie können Gemüse anbauen und sogar exotische Pflanzen heranziehen. Innerhalb der Glaswände sind Ihr eigener Herr und vollkommen unabhängig. Der Traum vom Hobby-Gärtner ist nur einen Steinwurf entfernt.
Das Prinzip eines Gewächshauses beruht auf dem Glashauseffekt. Die einfallende Sonnenstrahlung heizt den Boden des Hauses auf. Die dadurch erwärmte Luft steigt nach oben, kann aber aufgrund des geschlossenen Daches nicht entweichen; ein warmes Klima entsteht. Das Öffnen von kleinen Fenstern im Dach verhindert ein Überhitzen. Lufttemperatur- und Feuchtigkeit können an unterschiedliche Pflanzen angepasst werden. Der Hauptzweck eines Gewächshauses dient der gartenbaulichen Produktion, der Zucht, zu Forschungszwecken oder der Zurschaustellung.
Welche Vorteile bietet ein Gewächshaus?
Mit einem Gewächshaus lassen sich wichtige Parameter für die Pflanzenzucht kontrollieren: Temperatur, Bewässerung, Nährstoffe, Luftfeuchtigkeit und -zirkulation. In Gewächshäusern können Sie somit Zierpflanzen und Gemüsesorten kultivieren, die unter freiem Himmel im hiesigen Klima nicht gedeihen. Ein weiterer Vorteil von Gewächshäusern ist, dass Sie damit die Vegetationsphase der Pflanzen und somit das Gartenjahr verlängern. Das Gewächshaus schützt die Jungpflanzen vor Frühjahrsfrösten. Doch ein Gewächshaus schützt nicht nur vor Witterungsbedingungen, sondern auch vor dem Befall durch Schädlinge, da es sich um ein geschlossenes System handelt. Gemüse, Kräuter und Schnittblumen können ungestört wachsen. Doch nicht nur Pflanzen profitieren von einem Gewächshaus, sondern auch Menschen: Bei entsprechender Größe und mit der passenden Ausstattung lässt sich das Haus auch als Pavillon oder Wintergarten nutzen.
Definition eines Glashauses
Ein Gewächshaus ist ein lichtdurchlässiges Gebäude mit einem Metall-, Holz- oder Kunststoffrahmen. Es steht auf einem Fundament, das über eine Wärmedämmung verfügt. Die Wände des Gewächshauses bestehen aus eingerahmtem Glas oder Folie. Im witterungsgeschützten Inneren werden Pflanzen angebaut.
Die Vorteile eines Gewächshauses im Überblick:
- Kultivierung nicht heimischer Pflanzen
- Ganzjähriger Gemüseanbau
- Überwinterung von Schnittblumen und Zierpflanzen
- Schutz vor Wetter- und Schädlingseinflüssen
- Nutzung als Wintergarten
Die Vielfalt der Gewächshauser
Gewächshäuser gibt es in unterschiedlichen Größen und Varianten. Wer einen großen Garten besitzt, hat die Möglichkeit ein freistehendes Gewächshaus zu errichten. Wer nur eine kleine Gartenfläche sein Eigen nennt oder gar nur eine Terrasse zur Verfügung hat, sollte sich für ein Anlehngewächshaus entscheiden. Ein Foliengewächshaus stellt den einfachsten Bautyp dar und ist mehr auf Funktionalität denn Optik ausgelegt. Frühbeete sowie Mini- und Indoor-Gewächshäuser bieten auf wenig Raum die Möglichkeit, außerhalb der Saison eigenes Gemüse anzubauen oder Pflanzen zu züchten. Ein Pavillon hingegen verlängert nicht nur das Gartenjahr, sondern lässt sich zudem als Wintergarten nutzen.
Freistehendes Gewächshaus
Meist besitzen freistehende Gewächshäuser einen stabilen Rahmen aus Aluminium oder Stahl, so dass sie sehr robust und wetterbeständig sind. Zudem sind sie gut isoliert und schützen die Pflanzen im Inneren vor Insekten, zu viel Feuchtigkeit und Pilzerkrankungen. Aufgrund der Größe und des Materials sind sie vergleichsweise teuer, bieten jedoch optimale Wuchsbedingungen.
Freistehende Gewächshäuser sind der flexibelste Gewächshaustyp. Sie können überall aufgestellt werden, wo genug Platz ist, und es gibt sehr viel verschiedenes Zubehör. Nur das Budget und das Platzangebot beschränken den Grundriss, die Größe und die Ausstattung. Stark wuchernde Pflanzen haben in einem freistehenden Gewächshaus genug Platz: Rankende Tomatenstauden, buschige Gurkenpflanzen oder hochschießende Palmen. Auch die Konzeptionierung im Inneren ist äußerst flexibel: Pflanztische an den hohen Wänden ermöglichen Gärtnern ohne Bücken und dank der Breite des Gewächshauses können mehrere Beete angelegt werden. Da sie, im Gegensatz zu Anlehngewächshäusern, auf einer freien Fläche stehen, werden sie tagsüber von allen Seiten beschienen.
Der Sonne entgegen
Die waagerechte obere Kante des Satteldaches wird als First bezeichnet. Bei gewölbten Dächern verläuft dieser am Scheitelpunkt des Bogens. Sie können sich bei der Ausrichtung Ihres Gewächshauses am First orientieren: , bekommen die Pflanzen das ganze Jahr über die optimale Dosis Sonnenlicht.
Je größer die Häuser sind, desto stabiler ist das Klima im Inneren, denn durch die größeren Türen und Dachfenster können sie besser durchlüften. Sie eignen sowohl für Gemüseanbau und Pflanzenzucht als auch zur Überwinterung von Kübelpflanzen und als Unterstellmöglichkeit.
Bauformen
Freistehende Gewächshäuser sind in verschiedenen Bauformen erhältlich.
Erdgewächshaus
Die Besonderheit des Erdhauses ist, dass es in den Boden eingesenkt wird. Es lässt sich im Winter auch mit wenig Energie gut heizen, weil die Erde isoliert. Somit eignet es sich bestens für Kakteen und andere Wärmeliebhaber. Die Pflanzen erhalten allerdings weniger Sonnenlicht. Die Anschaffung ist mit aufwendigen Erdarbeiten verbunden und nicht die beste Wahl für Gärten mit hohem Grundwasserstand.
Dutch-Light-House
Die Hauptmerkmale des „lichten Niederländers“ sind die schrägen Seitenwände. Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass auch an sonnenärmeren Tagen mehr Sonnenlicht ins Innere des Gewächshauses gelangt als normal. Allerdings ist die Nutzfläche eher gering, da vor allem nach oben hin weniger Raum zur Verfügung steht.
Anlehngewächshaus
Anlehngewächshäuser werden direkt an eine Hauswand angebaut und sind deswegen nur an drei Seiten verglast. Sie sind im Allgemeinen günstiger als freistehende Gewächshäuser, aber auch kleiner. Gern kommen sie dort zum Einsatz, wo nur wenig Platz zur Verfügung steht, so zum Beispiel in Kleingärten oder auf Terrassen. Mit einer Tür zu den Wohnräumen wird ein Anlehngewächshaus sogar zum Wintergarten. Anlehngewächshäuser sind ideal für das Überwintern von Kübelpflanzen, den Gemüseanbau und das Heranziehen von Jungpflanzen. Da die Häuser zu einer Seite hin abgeschlossen sind, werden sie nicht gleichmäßig mit Sonne beschienen. Stellen Sie aufgrund des einseitigen Lichteinfalls die großen Pflanzen nach hinten und die kleinen nach vorne. So erhalten Sie eine optimale Lichtausbeute. Sie sollten darauf achten, wo Sie das Haus errichten: Im Optimalfall zeigt das Gewächshaus nach Süden, aber auch eine Ausrichtung nach Süd-Westen oder Süd-Osten ist ausreichend.
Balkon-Gewächshaus
Balkon-Gewächshäuser ähneln in ihrer Form den Anlehngewächshäusern, sind jedoch insgesamt etwas kleiner. So finden sie auch Balkonen oder kleinen Terrassen Platz. Anders als ihre großen „Vorbilder“ haben Balkon-Gewächshäuser meist eine eigene Rückwand und erinnern an einen Wandschrank oder eine Vitrine. Sie sind nicht begehbar und bieten Platz für einige wenige Pflanzen.
Foliengewächshaus
Foliengewächshäuser stellen die einfachste und günstige Möglichkeit dar, ein Gewächshaus im Garten aufzustellen. Sie bestehen aus einem stabilen Stahl-, Aluminium- oder Kunststoffgerüst, das mit einer transparenten Folie bespannt. Ein Foliengewächshaus kann nahezu überall aufgestellt werden, da weder Fundament noch Stutzwände vonnöten sind. Sturmhaken oder Erdspieße bringen Stabilität bei rauen Wetterverhältnissen. Vor starkem Regen und Hagel ist das Gewächshaus allerdings nicht gefeit. Foliengewächshäuser sind nicht so langlebig wie ihre stabilere Verwandtschaft. Sie eignen sich jedoch gut als vorübergehende Lösung und für das Anpflanzen heimischer Gewächse. Aufgrund der schlechten Isolierung und der suboptimalen Belüftung lassen sich allerdings schlecht klimatische Bedingungen für exotische Pflanzen schaffen.
Folientunnel
Folientunnel sind im Grunde genommen langgezogene Foliengewächshäuser. Sie schützen die Pflanzen vor leichtem Frost und verlängern die Kulturzeit. Auch sie sind je nach Größe mehr oder weniger mobil und lassen sich dort aufstellen, wo sie gebraucht werden. Folientunnel eignen sich vor allem für Gärtner, denen es auf Quantität ankommt. In den langen Tunneln ist viel Platz für allerhand Gemüse.
Weitere Gewächshaustypen
Wer sich um die Aufzucht von Setzlingen in den kalten Monaten kümmern möchte, kann dies mit einem Frühbeet tun. Dieses bietet den Jungpflanzen optimalen Schutz vor äußeren Widrigkeiten. Auch Hobby-Gärtner ohne Garten müssen nicht auf Gewächshäuser verzichten: Mini- und Indoor-Gewächshäuser eignen sich perfekt für enge Räumlichkeiten.
Frühbeet-Gewächshaus
Dieser Gewächshaustyp ist vergleichsweise klein und sehr niedrig. Er gleicht einer Kiste mit transparentem Deckel aus Glas oder Kunststoff und lässt sich von oben öffnen. Das Frühbeet eignet sich für das Anpflanzen und Abhärten von Jungpflanzen, die auf das Auspflanzen in ein großes Gewächshaus oder in den Freilandgarten vorbereitet werden. Es ist somit ideal für die Anzucht von Gemüse ab Ende März beziehungsweise Anfang April. Im Herbst kann hier auch Wurzelgemüse wie Möhren oder Rettich lagern. Frühbeet passen in jeden Garten und sind günstig in der Anschaffung. Zudem sind sie einfach zu montieren. Ein Frühbeet kann sogar nachträglich über ein bereits existierendes Beet gestülpt werden.
Mini-Gewächshaus
Mini-Gewächshäuser sind noch kleiner als Frühbeete. Sie haben die Form einer Box oder eines Brotkastens und lassen sich mit einer Front- oder Dachklappe öffnen. Sie bestehen aus Metall, Holz oder Kunststoff, sind rundum geschlossen und lichtdurchlässig. Mini-Gewächshäuser eignen sich für Terrasse, Balkon oder Fensterbank und bieten vor allem Jungpflanzen, die ins Freiland umgesiedelt werden sollen, ein zu Hause. Aber auch wärmebedürftige Pflanzen können in einem Mini-Gewächshaus kultiviert werden. Damit die warme Luft entweichen kann, sind kleine Löcher in den Deckel eingelassen. Da das Haus sehr klein und mobil ist, können Sie es der Sonne nach ausrichten.
Pavillon
Ein Pavillon bietet nicht nur Ihren Pflanzen einen wohltemperierten Ort zum Überwintern, sondern auch Ihnen die Möglichkeit, kältere Tage in Ihrem Garten zu verbringen. Er stellt die optisch attraktivste Form eines Gewächshauses dar und bietet höchsten Komfort. Große Fenster an den Seiten lassen die Sonnenstrahlen hinein und sorgen für eine optimale Belüftung. Zugleich wird ein freier Blick in den Garten geboten. Die größere, extravagantere und kostenintensivere Form des Pavillons ist die Orangerie.
Indoor-Gewächshaus
Indoor-Gewächshäuser sind nicht nur platzsparend, sondern auch ortsunabhängig. Denn die schrankgroßen Gewächshäuser können in Innenräumen errichtet werden und die eigene Wohnung in einen Garten verwandeln. Indoor-Gewächshäuser eignen sich für die Aufzucht von Jungpflanzen, die später auf den Balkon oder in den Garten gepflanzt werden. Auch der Anbau von eigenem Gemüse ist auf mehreren Ebenen möglich.
Um pflanzenverträgliche Verhältnisse zu schaffen, bedarf es entsprechender Temperaturen und künstlicher Beleuchtung. Eine Mischung aus rotem und blauem Licht ist optimal, damit die Pflanzen Photosynthese betreiben können. Indoor-Gewächshäuser haben vergleichsweise hohe Energiekosten. Unter den Schlagwörtern „Indoor Farming“ und „Vertical Farming“ sind die mobilen Gewächshäuser zum Trend geworden und knüpfen ans sogenannte Urban Gardening an.
Die Lebensweise einer Gewächshaus-Pflanze
Es gibt zwei Methoden, nach denen Gewächshäuser bewässert werden: Hydroponik und Aeroponik. Ersteres ist eine ressourcenschonende Anbaumethode, bei der die Pflanzen weder Land noch Sonnenlicht brauchen; sie stehen in einer Wasser-Nährstoff-Lösung. Aeroponik setzt ebenfalls auf eine Wasser-Nährstoff-Lösung, allerdings wird diese mit einem Zerstäuber auf die Wurzeln der Pflanzen gesprüht. Diese Methoden eignen sich besonders für den Indoor-Anbau, können aber auch in Freilandgewächshäusern angewandt werden.
Was muss ich beim Kauf eines Gewächshauses beachten?
Vor dem Kauf sollten Sie sich darüber im Klaren sein, wie viel Platz Sie zur Verfügung haben und wo Sie das Gewächshaus aufstellen möchte. Der Standort ist unter anderem entscheidend für den Erfolg der Pflanzenzucht. Legen Sie zudem ein Fundament, damit Ihr Gewächshaus ebenerdig steht. Achten Sie auf ausreichend Fensteröffnungen und große Türen., damit Sie das Gewächshaus lüften können. Eine gute Isolierung und eine Heizung sorgen für die nötige Wärme im Inneren. Wenn Sie Ihre Pflanzen regelmäßig wässern und ihnen eine natürliche Mischung aus Sonne und Schatten spendieren, werden die Zuchtergebnisse schnell folgen. Mit der richtigen Innenausstattung gestalten Sie sich das Gärtnern so angenehm wie möglich und bieten den Pflanzen ein naturgetreues Zuhause.
Standort
Der optimale Standort sollte sonnig und windgeschützt sein. Schattige Plätze in unter Bäumen und in der Nähe von hohen Hecken und Mauer gilt es zu vermeiden. Bäume sind auch problematisch, weil ihre Äste das Gewächshaus beschädigen können. Im Optimalfall steht die Längsseite des Glashauses in Ost-West-Richtung. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, bietet es sich an, das Gewächshaus in der Nähe des Wohnhauses zu errichten.
Fundament
Größere Gewächshäuser bedürfen eines stabilen Fundaments. Dieses sollte mindestens achtzig Zentimeter tief sitzen und aus Beton bestehen. Das Rahmenprofil des Gewächshauses muss überall gleichmäßig aufliegen. Andernfalls kann es zu Spannungen kommen und zu weiteren Schwierigkeiten beim Aufbau führen, eventuell gar das Haus beschädigen. Eine niedrige Ziegelmauer zwischen Fundament und Rahmen gleicht Unebenheiten aus. Die Mauer sollte an der Innenseite isoliert werden, damit die Bodenwärme in kalten Monaten nicht entweicht.
Fenster
Automatische Öffner nehmen Ihnen das regelmäßige Lüften ab. Traditionell bestehen die Fenster aus Glas, doch heutzutage werden sie meist aus bruchsicherem, isolierendem und UV-geschütztem Kunststoff (Plexiglas) gefertigt. Spezialbeschichtungen lassen das Kondenswasser als Wasserfilm ablaufen. Strukturiertes Glas (Nörpelglas) verhindert direkte Sonneneinstrahlung, zerstreut das Sonnenlicht und so beugt Pflanzenverbrennungen vor. Das preisgünstigste Material ist Folie, die je nach Stärke einige Jahre hält, das Gewächshaus bei Sturm jedoch in Mitleidenschaft ziehen kann. Risse lassen sich leicht abkleben.
Türen
Türen dienen nicht nur als Zugang, sondern zusätzlich zum Lüften des Gewächshauses. Eine Gewächshaustür sollte achtzig Zentimeter breit sein, damit eine Schubkarre hindurchpasst. Bei ausreichender Gewächshausgröße sind Doppeltüren ideal. Achten Sie darauf, dass Schiebe- und Schwenktüren gut verarbeitet sind und ihre Langlebigkeit garantiert ist. Wenn die Tür abschließbar ist, können Sie ihr Gewächshaus zudem als Unterstand für Werkzeuge und andere Gartenwertgegenstände nutzen.
Isolierung
Falls Sie sich gegen eine Heizung entscheiden, aber dennoch mediterrane oder sogar tropische Pflanzen züchten wollen, ist eine gute Isolierung unumgänglich. Empfehlenswert sind Gewächshäuser mit thermisch getrennten Aluminiumprofilen: Zwischen dem inneren und dem äußeren Profil befindet sich eine isolierende Schicht aus Holz oder Kunststoff. Es eignet sich auch Luftpolsterfolie, die sowohl lichtdurchlässig als auch UV-Licht-undurchlässig ist. Diese lässt sich nachträglich direkt auf den Scheiben befestigen.
Lüftung
Nur eine effektive Belüftung gewährleistet ein pflanzengerechtes Klima. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann durch zusätzliche Belüftung ausgeglichen werden. Am besten eignen sich Klappfenster im Dach, die bei hochwertigeren Gewächshäusern zur Standardausstattung gehören. Die heiße Luft kann durch die Dachfenster schneller entweichen als durch die Seitenlüftung. Sehr praktisch sind automatische Fensteröffner, die eine Flüssigkeit enthalten, die sich bei Wärme ausdehnt. Sie funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Hydraulikzylinder.
Schattierung
Im Sommer müssen manche Pflanzen beschattet werden, damit die Sonne nicht direkt auf sie einwirkt. Dazu können Sie Schattierfarbe auf das Gewächshaus auftragen, die Sie jedoch im Herbst wieder entfernen müssen, weil die Sonnenstunden geringer werden. Bei kleinen Gewächshäusern ist es einfacher, ein Schattiernetz über das Haus zu legen. Optional können auch Aluminiumlamellen angebracht werden, die auf die Lichtbedingungen reagieren. Natürliche Schattenspender sind Kletterpflanzen, die jedoch Dachrinnen verstopfen und die Scheiben veralgen können.
Bewässerung
Die herkömmliche Methode ist regelmäßiges Gießen mit Kanne oder Schlauch. Das ist jedoch auf Dauer anstrengend und mühsam. Abhilfe schafft ein automatisches Bewässerungssystem. Entweder Sie legen ein Schlauchsystem zwischen den Pflanzen aus, das regelmäßig Wasser an den Boden abgibt, oder Sie nutzen ein Sprühnebelsystem, so dass das Wasser von oben herabregnet. Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, das Ihren Pflanzen Wasser und Nährstoffe entzieht. Andernfalls ist übermäßiges Wässern nötig.
Heizung
Für die Überwinterung tropischer Pflanzen und den ganzjährigen Gemüseanbau ist eine Heizung nötig. Achten Sie auf den Brennstoffpreis und den Wartungsaufwand des Geräts. Empfehlenswert sind Elektro- und Propangasheizungen. Öfen haben dagegen einen hohen Wartungsaufwand und beeinflussen den Geschmack des Gemüses negativ. Anlehngewächshäuser können die Hausheizung nutzen. Egal, für welches Heizsystem Sie sich entscheiden: Damit die Heizung effizient arbeiten kann, sollten die Pflanzen weder direkt vor dem Heizelement noch zu dicht aneinander stehen.
Innenausstattung
Pflanzenregale und -tische ermöglichen Gärtnern in aufrechtstehender Haltung. Kulturtische werden zum Aufstellen und Kultivieren von Jungpflanzen genutzt; auch Aussaatschalen, Töpfe und Arbeitsutensilien finden hier Platz. Mit Hänge- und Wandregalen lassen sich darüber hinaus die Wände optimal ausnutzen. Ebenso wie Hochbeete: Für eine günstige und rückenschonende Arbeitsweise und ideal für Jungpflanzen sowie Gemüse. Wege und Trittplatten ermöglichen problemloses Bewegen zwischen den Pflanzenreihen. Hierfür eignen sich Betonplatten. Von Waschbeton- und Holzplatten ist abzuraten, da diese im feuchtwarmen Klima schnell veralgen und rutschig werden.
Brauche ich eine Baugenehmigung für ein Gewächshaus?
Kleine Gewächshäuser sind genehmigungsfrei. Ob Ihr Gewächshaus eine genehmigungspflichtige Größe erreicht hat, sagt Ihnen der sogenannte umbaute Raum, also das Innenvolumen des Gewächshauses in Kubikmetern. Ab welcher Größe des umbauten Raums eine Genehmigung erforderlich ist hängt von der Bauordnung Ihres Bundeslands und den Bestimmungen ihrer Kommune ab. Auch die Tatsache, ob das Gewächshaus an Versorgungsleitungen angeschlossen ist, kann eine Rolle spielen. Zudem muss ein Mindestabstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Anlehngewächshäuser bedürfen in der Regel einer Baugenehmigung, da sie als Erweiterung des Wohnraums gelten. Sofern das Wohnhaus unter Denkmalschutz steht, ist der Bau eines Anlehngewächshauses häufig nicht genehmigungsfähig. Grundsätzlich gilt, dass Sie sich vor einem Bau beim zuständigen Bauamt über mögliche Vorschriften informieren sollten. Wenn keine Genehmigung erforderlich ist, lassen sie sich das am besten schriftlich bestätigen.
Welches ist die richtige Gewächshausgröße?
Verwendungszweck, Grundstücks- beziehungsweise Gartengröße sowie Anschaffungs- und Unterhaltungskosten bestimmen die Größe des Gewächshauses. Klassische Gewächshausmodelle wie das freistehende Gewächshaus sind für den privaten Gebrauch in Größen von zwei bis über fünfzig Quadratmeter Grundfläche erhältlich. Den meisten Hobbygärtnern genügt ein kleines Modell mit fünf bis fünfzehn Quadratmetern Grundfläche. Diese Größe ist für die eigene Gemüseverpflegung ausreichend. Für die Anzucht von Zierpflanzen oder die Kübelpflanzenüberwinterung empfehlen sich fünfzehn bis zwanzig Quadratmeter. Die Höhe des Gewächshauses ist nur für wenige Pflanzen wichtig. Tomaten- und Gurkentriebe brauchen zum Beispiel nach oben hin viel Platz; das frühzeitige Kappen der Triebe hat negative Auswirkungen auf die Ernte. Der Mindestabstand zwischen den Pflanzen und dem Dach sollte dreißig Zentimeter betragen.
Gewächshausverwendung | Gemüseanbau | Pflanzenzucht | Überwinterung |
---|---|---|---|
Größe in Quadratmeter | 5 bis 15 | 15 | 15 bis 20 |
Höhe in Meter | 1,80 bis 2,00 | 1,80 | 1,60 bis 1,80 |
Aus welchem Material bestehen Gewächshäuser?
Gewächshäuser bestehen meist aus Aluminium, Stahl, Holz oder Kunststoff. Aluminium und Stahl sind sehr lange haltbar. Zudem entsteht mit der Zeit eine Patina: eine dunkelgraue Schicht, die sich durch die Reaktion des Metalls mit Sauerstoff bildet. Sie dient als natürlicher, dauerhafter Schutz gegen Korrosion. Holz ist ein sehr kostengünstiges, leicht zu verarbeitendes Baumaterial. Allerdings müssen Sie Abstriche hinsichtlich der Haltbarkeit hinnehmen. Zudem sind die Pflegearbeiten weitaus aufwendiger. Bei der Verglasung Ihres Gewächshauses können Sie sich entweder für Echtglas, Polycarbonat, Acryglas oder Folie entscheiden. Berücksichtigen Sie die Licht- und UV-Verträglichkeit Ihrer Pflanzen bei der Wahl der Ummantelung.
Wie teuer ist ein Gewächshaus?
Der Preis eines Gewächshauses ist abgängig von der Größe, dem Material und der Ausstattung des Baus. Mini- und Frühbeet-Gewächshäuser sind bereits für unter hundert Euro zu haben. Kleine Foliengewächshäuser aus Kunststoff mit einer Größe von fünf bis zehn Quadratmetern gibt es ab wenigen hundert Euro. Ein stabileres Treibhaus mit Aluminiumgestell und Glasscheiben kostet bei gleicher Größe bereits rund fünfhundert Euro. Sonderanfertigungen, wie Gewächshäuser im viktorianischen Stil oder mit gemauertem Sockel kosten mehrere tausend Euro. Mit Luxusgewächshäusern und Orangerien bewegen Sie sich schnell in den fünfstelligen Bereich. Bei einem freistehenden Gewächshaus kommen die Kosten für ein Fundament hinzu. Gegebenenfalls müssen Sie eine pflanzengerechte Umgebung schaffen und in eine Heizung sowie ein automatisches Belüftungssystem investieren. Wenn das Gewächshaus den Winter über beheizt wird, können hohe Folgekosten entstehen.
Wie reinige ich mein Gewächshaus?
Mindestens einmal im Jahr sollten Sie ihr Gewächshaus reinigen. Gute Termine hierfür sind im Herbst nach der Ernte der Nutzpflanzen oder im Frühjahr vor der Aussaat der Keimlinge. Das Gewächshaus sollte zunächst komplett geleert werden; entsorgen Sie auch ausgediente Nutzpflanzen und lagern Sie noch lebende Pflanzen andernorts zwischen. Bei dieser Gelegenheit können Sie die Pflanzen auf Anzeichen für Krankheiten untersuchen. Nutzen Sie ausschließlich ökologische Fensterreiniger, Handschuhe, Schwamm, Bürste, einen Scheibenabzieher und gegebenenfalls einen Teleskopstab, um das Dach zu erreichen. Säubern Sie die Streben zwischen den Fenstern und anschließend die Scheiben selbst; von innen und außen. Vermeiden Sie dabei Schlieren. Im Falle von Schimmel sollten Sie einen Mundschutz tragen. Tauschen Sie spröde Objekte wie Gummiisolierungen aus; ölen Sie Scharniere und reparieren Sie Löcher in der Außenhülle.
Die Außenseite des Gewächshauses können Sie auch mit einem Hochdruckreiniger säubern. Falls einige Bestandteile dem Druck nicht standhalten, sollten Sie per Hand vorgehen. Auch hier ist ein Teleskopstab von Vorteil. Sofern Ihr Gewächshaus aus Holz besteht, empfiehlt es sich, das Profil mit Pflegemitteln wie Holzöl oder Lasuren zu bearbeiten. So erhöhen Sie dessen Lebensdauer und schützen das Gewächshaus vor Witterungsschäden und Fäulnis.
Checkliste für den Kauf
Wenn Sie sich für den Kauf eines Gewächshauses entscheiden, können Sie sich an folgendem Fragenkatalog orientieren. So finden Sie ein Gewächshaus, das Ihren Ansprüchen genügt.
- Wie groß darf das Gewächshaus sein?
- Wofür möchten Sie das Glashaus nutzen?
- Welches Material bevorzugen Sie?
- Wie viele Fenster (und gegebenenfalls Türen) hat das Gewächshaus?
- Wie lange soll das Gewächshaus stehen?
- Wie viel Platz steht Ihnen zur Verfügung?
- Wie groß ist Ihr Budget?
- Soll das Gewächshaus beheizt werden?
- Gibt es einen Wasseranschluss?
- Ist ein Fundament vorhanden?
Die Zeit der Gewächshaus-Euphorie
Das wissenschaftliche Interesse an Zier- und Nutzpflanzen aus aller Welt entwickelte sich mit dem europäischen Kolonialismus. Bereits im 16. Jahrhundert war es an europäischen Fürstenhöfen Mode, Orangen- und Zitrusbäume in sogenannten Orangerien heranzuziehen. Doch erst mit der Erfindung des Miniaturgewächshauses hatten „Pflanzenjäger“ die Möglichkeit, botanische Exotika nach Europa zu bringen. Im 17. und 18. Jahrhundert sprossen große und extravagante Gewächshäuser überall in Europa in den Gärten und Parkanlagen aus dem Boden.
Ganz nach Ihrem Geschmack
Je nach Pflanzenart variiert die optimale Temperatur, doch grundsätzlich sollte diese unter 30 Grad Celsius bleiben. Theoretisch können Sie für jede Pflanze und jeder Phase der jeweiligen Entwicklung die optimalen Licht- und Temperaturfaktoren ermitteln, dies würde jedoch einen immens hohen Arbeitsaufwand bedeuten. Die Lösung liegt oftmals in der optimalen Nutzung der Möglichkeiten: Lüften Sie das Gewächshaus regelmäßig und sorgen Sie für ausreichend Schatten und Wasser. Ein Thermo- und ein Hygrometer sind nützlich, um die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu überwachen.
Was kann ich in einem Gewächshaus anpflanzen?
Robustere Sorten wie Salat, Sellerie, Spinat, Rettich und Kohl benötigen tagsüber rund zwanzig Grad und nachts niedrigere Temperaturen zwischen sechs und neun Grad. Tomaten, Paprika und Bohnen brauchen es eher warm: rund vierundzwanzig Grad tagsüber und zwölf Grad des nachts. Gurken und Melonen haben es bei achtundzwanzig Grad am Tag und achtzehn Grad in der Nacht gerne noch wärmer. Exotische Sorten, wie zum Beispiel Auberginen oder Physalis, sollten in einem Metall-Gewächshaus mit Acrylglas angepflanzt werden. Eine ausreichende Belüftung und die UV-Schutzbeschichtung der Fenster bieten günstige Voraussetzungen. Jungpflanzen sollten Sie stets in Frühbeeten, auf Pflanztischen oder in Minigewächshäusern aufziehen und abhärten. Anschließend steht dem Umpflanzen in ein größeres Gewächshaus oder ins Freiland nichts im Wege. Falls Sie größere Plantagen anlegen möchte, eignen sich Folientunnel. Erdbeeren oder Kohlpflanzen können hier in großer Masse herangezogen werden.
Manche Pflanzen sind sehr widerstandsfähig: Kräuter, wie zum Beispiel Rosmarin, Petersilie und Basilikum, lassen sich auch in kleinen Gewächshäusern anpflanzen und brauchen keine Heizung. Empfindliche Gemüsesorten, zum Beispiel Gurken, bedürfen weitaus mehr Pflege: Achten Sie auf ausreichend Platz für die Triebe und zudem auf den Abstand zu anderen Gemüse- und Pflanzensorten. Für Triebpflanzen, wie Gurken, Tomaten und Paprika, eignen sich Folienzelte. Wer sich den exotischen Zierpflanzen, wie zum Beispiel Orchideen, widmen möchte, der sollte in ein stabiles Gewächshaus investieren, das ausreichend Platz für eine Heizung und Regale bietet. So können die Blumen die optimale Pflege erhalten. Falls Ihre Pflanzen im Gewächshaus überwintern sollen, achten Sie auf die Isolierung und Stabilität des Hauses. Eine Heizung und UV-Schutz sind während der kalten Monate von Nöten, um das Überleben von Zitrus- und Kübelpflanzen zu garantieren.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Gewächshäuser nicht selbst getestet.
Bis dato hat kein Test- oder Verbraucherportal einen Gewächshaus-Test durchgeführt (Stand: 19.11.2019).
Ein Test von Gewächshäusern wäre als Kaufberatung durchaus sinnvoll. Als Testprodukte wären diverse Modelle verschiedener Größe, die an unterschiedlichen Orten aufgestellt werden, sinnvoll. Die Tester könnten zum Beispiel die Verarbeitung und Beschaffenheit der Materialien testen. Darüber hinaus wäre ein Praxistest hilfreich: Für wie viele Pflanzen und welche Arten eignet sich das Gewächshaus? Bietet das Test-Gewächshaus optimale Bedingungen? Zu guter Letzt könnten die Tester das Preis-Leistungs-Verhältnis der Testmodelle beurteilen, da die Prerdeisspanne der Testprodukte sehr groß ist.
Die Stiftung Warentest bietet auf ihrer Shop-Seite ein 2017 erschienenes Sachbuch zum Thema Gewächshaus an. Das Buch „Das große Gewächshaus. Das ganze Jahr säen, ernten, genießen“ hat das Stiftung-Warentest-Gütesiegel erhalten. Auf 192 Seiten informiert der Ratgeber der Stiftung Warentest über die wichtigsten Punkte zur Anschaffung eines Gewächshauses und worauf es bei der Ausstattung ankommt, so zum Beispiel Gewächshaus-Typen, Platzierung, Material, geeignete Pflanzen, Beheizung, Bewässerung, Beleuchtung. Das Buch richtet sowohl an Einsteiger als auch Fortgeschrittene und kostet 24,90 Euro. Es beinhaltet allerdings keinen Test der Stiftung Warentest oder eines anderen Test- und Verbraucherportals, sondern konzentriert sich auf die Ratgeberfunktion.
Auch ÖKO-TEST hat 2015 einen Ratgeber veröffentlicht. Dieser informiert den Leser über sämtliche relevanten Punkte, die es vor einem Kauf zu beachten gilt, wie zum Beispiel Material, Heizung und Ausstattung. Der ÖKO-TEST-Ratgeber beinhaltet auch generelle Informationen zu den einzelnen Bauformen und Gewächshaustypen, deren Größe sowie Preise. Auch dieser Ratgeber beinhaltet keinen Test von ÖKO-TEST.
Abb. 1–23: © Netzvergleich