Mini-Computer Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mini-PC ist ein vollwertiger Computer, der etwa so groß ist wie ein Taschenbuch. Trotz der geringen Größe enthält er eine leistungsstarke Ausstattung und kann einen Desktop-PC ersetzen.
- Wegen ihrer kompakten Form und der lautlosen Arbeitsweise sind Mini-PCs oft die erste Wahl für den Einsatz als Büro-PC oder als Media-Center im Wohnzimmer.
- Mit Zubehör wie WLAN-Stick, externer Festplatte, USB-TV-Karte oder Bluetooth-Stick kann der Nutzer den Speicherplatz und den Funktionsumfang des Mini-Computers schnell erweitern.
Rechenpower im Mini-Format
Stylisch, schlank und leistungsstark – so präsentieren sich die Mini-Computer auf dem PC-Technik-Markt. Mini-PCs sind vom Prinzip her vollwertige Desktop-PCs, allerdings in deutlich kleinerem Format. Der Computer ist kein „Plastik-Klotz“ mehr (von Fachleuten auch „Tower“ genannt), der unübersehbar auf oder unter dem Tisch steht. Vielmehr „verschwindet“ er als taschenbuchgroßes Kästchen regelrecht auf dem Schreibtisch und fügt sich in angenehmer Zurückhaltung in seine Umgebung ein.
Trotz ihrer geringen Größe haben die kleinen Computer einiges an Leistung zu bieten. In den PC-Zwergen sind oft Chipsätze und Grafikkarten verbaut, wie sie auch in Notebooks zu finden sind. Die wichtigsten Anschlüsse wie USB, HDMI, Audio, Bildschirm und LAN gehören ebenfalls zur Ausstattung eines Mini-Computers. Auch wenn man es ihnen auf den ersten Blick nicht ansieht, die kleinen PCs eignen sich optimal für die Arbeit mit den gängigen Office-Programmen, E-Mail- und Internetdiensten und für Multimedia-Software wie Musik- oder Film-Streaming. Eine einfache Video- und Bildbearbeitung machen die Computer-Minis auch noch mit. Anspruchsvolle Medienprojekte bewältigen die Mini-PC mit ihrer Onboard-Grafikkarte jedoch nicht zufriedenstellend. Für rechenintensive Games sind Mini-PCs ebenfalls ungeeignet.
Wegen der kleinen Form und der lüfterlosen Kühlung verbraucht ein Mini deutlich weniger Strom als ein großer Desktop-PC. Der Mini-Rechner spart nicht nur Platz sondern auch Energie. Allerdings kann er es in manchen Leistungsaspekten nicht mit einem großen PC-Modell aufnehmen.
Vorteile
- Stromsparender als Desktop-PCs
- Platzsparend
- Leise
- Ideal für die Arbeit mit Office, Internet und Multimedia
- Medienzentrale im Wohnzimmer
Nachteile
- Begrenzte Leistungsfähigkeit
- Schwache CPU
- lässt sich schlecht aufrüsten
- Überhitzungsgefahr
- Wenig Ausstattung
Typische Anwendungsbereiche für Mini-Computer
Aufgrund ihrer kompakten, platzsparenden Bauweise sind Minirechner eine gute Wahl für das Büro. Da es sich für die Nutzung von Office-Programmen und Internetrecherchen sehr gut eignet, kann es einen Einsteiger-Desktop-PC problemlos ersetzen.
Einige Mini-PCs wurden speziell für die Nutzung als Media-Center entwickelt. Sie sind häufig mit mehreren HDMI-Schnittstellen ausgestattet, so dass der User Media-Geräte wie Fernseher, Soundsystem oder einem Player einfach per Plug-and-Play an den Rechner anschließen kann. Da der Mini-Computer eine Festplatte mitbringt, kann er außerdem als Festplattenrecorder oder Gaming-Konsole dienen. Als moderner Computer hat der Minirechner natürlich auch einen Internetanschluss. Dadurch kann der Nutzer Online-Inhalte über die Rechnerbox auf die Mediengeräte streamen. Wer eine Mediaplayer-Software auf dem Rechner installiert (Experten empfehlen hierfür oft Kodi), kann über den Mini-PC verschiedenste Media-Formate abspielen. Damit erfüllt der kleine Computer seine Funktion als Media-Center meist zur vollsten Zufriedenheit des Nutzers.
Mini-Computer? Oder doch besser ein Notebook?
Wer einen Computer sucht, der platzsparend und leistungsstark zugleich ist, für den kommt auch ein Laptop in Frage. Neben dem Rechner erhält der Käufer in diesem Fall Bildschirm und Tastatur mit dazu. Welche Vorteile bieten also die Mini-Computer gegenüber anderen Kompaktrechnern?
- Kompakte Bauweise: Das Gehäuse des Mini-PCs ist deutlich kleiner als das eines herkömmlichen Notebooks. Von der Ausstattung her (mit Prozessor, Festplatte und Arbeitsspeicher) unterscheiden sich die beiden Geräte-Typen jedoch so gut wie nicht.
- Anpassungsfähigkeit: Hardware-Komponenten wie Monitor (und damit auch das Display), Tastatur oder Lautsprecher wählt der Nutzer separat. Wer sich besser mit dem Aufbau eines PCs auskennt, kann bei einem Mini-Computer auch Bestandteile wie Festplatte und Arbeitsspeicher austauschen beziehungsweise aufrüsten. Bei einem Laptop ist dies normalerweise nicht möglich.
- Lautlose Lüftung: Die meisten Mini-Rechner arbeiten mit einer passiven Kühlung. Sie enthalten also keinen Ventilator, der bei starker Rechnerbelastung in hoher Geschwindigkeit unüberhörbar rotiert. Wegen dieser flüsterleisen Arbeitsweise sind die kleinen Rechner ideal für ein Großraumbüro, in dem der Lärmpegel möglichst niedrig bleiben soll.
Anders als Notebooks sind die kleinen Computer jedoch nicht für die Nutzung unterwegs konzipiert. Ohne Monitor, Tastatur und Maus kann der Nutzer mit dem Gerät nicht arbeiten. In diesem Punkt ähneln sie eher den herkömmlichen Desktop-PCs.
Verschiedene Mini-PC-Varianten
Auch unter den Mini-Computern gibt es verschiedene Geräte-Typen. Zur besseren Orientierung stellen wir die gängigsten Typen im Folgenden näher vor:
Klassische Mini-PCs
Der klassische Mini-Computer ist eine quadratische Box, deren Gehäuse etwa 20 mal 20 Zentimeter lang und breit und 2 bis 5 Zentimeter hoch ist. Damit haben diese Computer in etwa die Größe eines Taschenbuches. Was die Anschlüsse betrifft, so kann der kompakte Rechner durchaus mit einem großen Desktop-PC mithalten. Die meisten Modelle besitzen mehrere USB-Schnittstellen, einen HDMI- und/oder einen VGA-Anschluss sowie einen LAN-Zugang und Audioanschlüsse. WLAN-fähig sind hingegen nicht alle Geräte. Mit entsprechendem Zubehör lässt sich diese Funktionslücke jedoch schnell schließen. Wenn der Nutzer den PC nur für gängige Anwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation, E-Mail, Internet-Surfen und Filme- oder Musikstreaming braucht, dann kann ein Mini-PC einen großen PC-Tower ersetzen. Die durchschnittliche Preisspanne für einen Mini-PC liegt zwischen 120 und 750 Euro.
PC-Sticks (Micro-PCs)
Die Zwerge unter den Minis sind die etwa 10 bis 15 Zentimeter großen PC-Sticks beziehungsweise Micro-PCs. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie ein größerer USB-Stick. Doch sie gehören nicht in die USB-Schnittstelle, sondern in den HDMI-Eingang eines Monitors oder eines Fernsehers. Die Basisfunktionen für die Arbeit mit Office-Programmen und für das Surfen im Internet bringen die PC-Winzlinge mit. Die erforderliche Hardware wie Tastatur oder Maus schließt der User über Bluetooth an. Das integrierte WLAN-Modul ermöglicht nicht nur den Zugriff auf das Web, sondern auch die Verbindung mit dem Heimnetzwerk. Viele Käufer nutzen den PC-Stick als Adapter für das Streaming. Dank eines Arbeitsspeichers von 2 Gigabyte (GB) RAM, eines 32-GB-Flashspeichers und eines Vierkernprozessors ist ein solcher PC-Stick in der Lage, mit vollwertigen Betriebssystemen wie Windows 10 zu arbeiten. Der Preis für diesen Kleinst-Computer liegt bei etwa 130 bis 200 Euro.
HTPCs (Media Center)
Ein HTPC (Home Theater Personal Computer) ist ein Computersystem, das speziell für die Nutzung als Media-PC entwickelt wurde. Die Bezeichnung „Media Center PC“ ist heute für diesen Computer-Typ geläufiger. Andere Namen, die man in den Beschreibungen gelegentlich findet, sind Mediencomputer oder Wohnzimmer-PC. Letzterer deutet schon an, in welchem Raum ein HTPC meist steht: in der „guten Stube“, wo sich auch Fernseher, Hi-Fi-Anlage und Lautsprecher befinden. Damit der Filmabend oder der Musikgenuss nicht durch Lüftungs- oder Festplattengeräusche gestört wird, sind Mediencomputer mit SSD-Festplatten und passiver Kühlung ausgestattet. Unverzichtbar sind des Weiteren mehrere HDMI-Anschlüsse, damit der Nutzer problemlos alle Mediengeräte mit dem Computer verbinden kann. Schließlich bringen HTPCs oft eine besondere Media-Center-Software mit, die beispielsweise dafür sorgt, dass die Mediendateien optimal auf dem Bildschirm angezeigt werden.
Slimline-PCs
Slimline-PCs oder Slim-PCs sind eine schlanke Version eines normalen Desktop-Computers. Sie sind oft nur halb so groß wie ein Mini-Tower; in etwa so groß wie ein Aktenordner. Damit sind sie vor allem von der Höhe her größer als die typischen Mini-Computer. Die Ausstattung ist meist etwas hochwertiger als bei den PC-Minis. So können die Slim-PCs mit leistungsstarken CPUs aus der Intel®-Core-Reihe, acht Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher, zwei Terabyte Festplattenspeicher oder mit einer Kombination aus SSD-Speicher und SATA-Festplatte aufwarten. Dadurch ist dieser Mini-Computer-Typ ideal für User, die einerseits wenig Platz auf dem Schreibtisch haben, aber andererseits einen leistungsstarken PC brauchen. Der Preis für die schlanken Rechner liegt zwischen 400 und 1.000 Euro.
Komplett-Mini-PC und Barebone Mini PC (X-PC) – was ist was?
Wer sich in den Shop-Angeboten nach Mini-PCs umschaut, wird schnell feststellen, dass es zwei Alternativen gibt:
- Komplett-Systeme
- Barebone/X-PCs
Die beiden Systeme unterscheiden sich hinsichtlich der Ausstattung mit Hard- und Software, der Anschlüsse und auch der Preises voneinander.
Komplett-Systeme sind sofort betriebsbereit. Schließlich bringen sie alle erforderlichen Bestandteile mit. Damit sind sie eine Empfehlung für Einsteiger und User, die sofort mit der Computerarbeit loslegen wollen. Inwiefern sich das System im Nachhinein noch erweitern oder umrüsten lässt, muss der User vor dem Kauf klären. Hier geht es um Fragen wie: Welche Komponenten sind fest verbaut? Welche Elemente lassen sich gegebenenfalls austauschen?
Vorteile
- Mini-PCs sind sofort einsatzbereit
- Hohe Einsteigerfreundlichkeit
Nachteile
- Fehlender Überblick darüber, welche Komponenten verbaut sind
- Schlecht individualisierbar
Barebones (engl. für ‚blanker Knochen‘) sind eine unfertige oder abgespeckte Version eines kompletten PC-Systems. Üblicherweise bestehen sie nur aus Gehäuse, Netzteil, Hauptplatine, Prozessor und Prozessorkühler. Komponenten wie Arbeitsspeicher, Festplatte und Grafikkarte fehlen. Diese muss der Käufer separat dazukaufen und einbauen. Damit eignen sich Barebone-Systeme für PC-Nutzer mit technischem Verständnis und genauen Vorstellungen, welche Grafikkarte und welche Speichertechnik der PC haben soll. Aufgrund der reduzierten Ausstattung sind diese Mini-Computer-Varianten recht preisgünstig. Der Käufer muss jedoch noch etwas Zeit und Geld investieren, um den kleinen Rechner einsatzbereit zu machen.
Vorteile
- Ausstattung des Mini-PCs lässt sich perfekt an die Nutzerwünsche und den Einsatzzweck anpassen
- Günstiger Preis
Nachteile
- Erfordert fortgeschrittene Kenntnisse in PC-Technik
- Folgekosten durch Anschaffung von erforderlichen Komponenten
Raspberry Pi – Der minimalistische Mini-PC
Eine Besonderheit unter den Kleinstrechnern ist der Raspberry Pi. Die Basis des Rechners ist eine Platine von der Größe einer Kreditkarte. Diese ist mit einem ARM-Mikroprozessor von Broadcom versehen. Die Leistung der CPU entspricht in etwa der eines Smartphones. Mithilfe verschiedener Bauteile wie SD-Karte und Micro-USB-Kabel lässt sich der Einplatinencomputer für verschiedene Anwendungsbereiche ausstatten. Sehr beliebt ist die Nutzung als:
- Media-Center
- Linux-Rechner
- Heimserver
- Steuercomputer
Ursprünglich entwickelt, um jungen Studenten für wenig Geld Programmier- und Hardware-Kenntnisse beizubringen, mauserte sich Raspberry Pi zu einem Favoriten für PC-Hardware-Bastler und Hacker.
Die Kaufkriterien für einen Mini-PC
Die vorgestellten Varianten machen es schon deutlich: Die Auswahl an Mini-PCs ist recht groß. Damit sich Kaufinteressenten in den Angeboten orientieren können und wissen, welche Funktionen und Ausstattung sie vergleichen sollten, stellen wir im Folgenden die wichtigsten Aspekte vor, die beim Kauf eines Mini-PCs eine Rolle spielen.
In technischer Hinsicht sind diese Komponenten ausschlaggebend:
- Prozessor (CPU)
- Arbeitsspeicher
- Festplatte
- Betriebssystem
- Grafikkarte
- Schnittstellen
- Kühlung beziehungsweise Lüfter
Prozessor und Leistung
Es gibt nur zwei PC-Prozessorhersteller: AMD und Intel. Von Intel tummeln sich jedoch recht viele verschiedene Prozessortypen auf dem Markt und in den Mini-PCs. In den kleinen Gehäusen befinden sich häufig CPUs, die für mobile Geräte entwickelt wurden. Dazu zählen beispielsweise:
- Intel® Celeron®
- Intel® Atom®
Auch einige Modelle der Intel-Pentium®-Reihe sind speziell für tragbare Geräte gedacht. Diese Prozessoren aus dem Einstiegssegment sind preisgünstig und bringen genügend Power mit, um die alltäglichen Computeranwendungen sowie gängige Grafikleistungen einwandfrei zu erledigen. Etwas leistungsstärker sind die Mittelklasse-CPUs der Intel-Core®-Reihe, zum Beispiel die Modelle i3, i5 oder i7. Diese werden auch in Desktop-Rechnern verbaut. In einem Mini-PC ermöglichen sie auch Gaming und 4K-Grafikanzeige. Vergleichbar sind sie mit der Ryzen-Reihe von AMD.
Arbeitsspeicher (RAM)
Der Arbeitsspeicher sorgt ebenfalls dafür, dass der PC alle Anwendungen ruckelfrei ausführt. Die Mini-Computer aus diesem Vergleich haben einen Arbeitsspeicher von zwei bis acht Gigabyte (GB). Zwei Gigabyte RAM ist für einen Micro-PC in Ordnung, ein Mini-PC für den Desktop sollte mindestens vier Gigabyte RAM mitbringen. Das ist seit einigen Jahren der Standard für Notebooks. Wer beim Kauf des neuen Mini-Computers zukunftssicherer einkaufen möchte, greift zu einem Modell mit acht Gigabyte Arbeitsspeicher oder mehr. Oder er achtet darauf, dass sich diese Komponente aufrüsten lässt.
Festplatte
In den meisten Mini-Rechnern verrichtet ein Solid-State-Drive (SSD) den Speicherdienst. Diese Speicherchips sind klein, wenig störanfällig, leise und ermöglichen einen schnellen Zugriff auf die Daten. Wer den Mini-Rechner für die alltäglichen Office-Anwendungen braucht, ist mit einem SSD-Speichermedium sehr gut beraten. Um Filme und Mediendateien zu speichern, ist viel Speicherkapazität nötig. Experten empfehlen deshalb hierfür einen Hard-Disk-Drive (HDD). Dieser hat üblicherweise deutlich mehr Kapazität als ein SSD-Speicher (manchmal bis zu 1 Terabyte oder sogar mehr). Wer seine Daten zum großen Teil in der Cloud sichert, kann auch zu einem Mini-PC mit kleiner Festplattenkapazität greifen (egal ob HDD oder SSD).
Grafikkarte
Der Grafikchip spielt bei den Mini-Computern, die für das Büro oder als Media Center gedacht sind, eine eher geringe Rolle. In den meisten Geräten befindet sich eine Onboard-Grafikkarte, also ein Grafikprozessor, der in die CPU integriert ist. Für Film-Streaming, 4K-Anzeige und die Office-Anwendungen reicht diese Onboard-Grafiklösung vollkommen aus. Spiele mit aufwendiger 3D-Grafik sind jedoch eine Nummer zu groß für den Chip.
Schnittstellen
Folgende Anschlüsse und Schnittstellen sollte der neue Mini-Computer unbedingt mitbringen:
- HDMI – Im Allgemeinen sind diese Multimedia-Anschlüsse für Geräte wie Fernseher, DVD- und Blu-Ray-Player oder Monitore bestimmt. HDMI ist schon seit vielen Jahren der Standard bei der digitalen Audio-Video-Übertragung. Damit hat es den klobigen SCART-Anschluss abgelöst. Außerdem ist es Voraussetzung für die Übertragung von 4K-Signalen. Beim Mini-PC ist dies der Anschluss für Bildschirme.
- USB – Für externe Geräte, USB-Sticks und vieles weitere PC-Zubehör braucht der kleine PC USB-Schnittstellen; am besten mehrere. Was die Geschwindigkeit der Datenübertragung betrifft, so hat sich bei USB in den letzten Jahren einiges getan: USB 3.0 (erkennbar an der blauen Farbe) kann bis zu 4,8 Gigabyte pro Sekunde übertragen und ist damit etwa zehnmal so schnell wie der Vorgänger USB 2.0.
- WLAN & Ethernet – Die Verbindung via LAN (Ethernet), also Netzkabel, gilt immer noch als stabiler als WLAN. Ein solcher Anschluss ist daher auf jeden Fall ein Vorteil. Ein WLAN-Anschluss ist nicht nur zum kabellosen Internet-Surfen gut, sondern stellt auch eine Schnittstelle für Smartphone oder Drucker dar. Es ist kein WLAN im Mini-PC integriert? Helfen Sie sich mit einem WLAN-Adapter.
Anschlüsse für Lautsprecher, Kopfhörer, Mikrofon und gegebenenfalls Headset sind normalerweise integriert. Auch eine VGA-Schnittstelle ist bei den meisten Mini-PCs zu finden.
Optionale Schnittstellen
Unter die Kategorie „Optional“ fällt der Bluetooth-Anschluss. Dieser kann für Media-Center-PCs nützlich sein, um Tastatur, Speakers und Maus kabellos anzuschließen. Doch zur Standard-Ausstattung eines Mini-PCs gehört diese Funktechnik nicht. Falls der Wunsch-PC nicht bluetoothfähig ist, so lässt sich diese Funktion mithilfe eines USB-Adapters schnell nachrüsten.
Auch ein Card Reader zum Auslesen von SD-Karten ist nur bei einigen Geräten vorhanden, zum Beispiel bei der Zotac ZBOX-BI322-E. Hier muss sich der Nutzer ebenfalls mit einem externen Gerät weiterhelfen, wenn diese Komponente in der Ausstattung fehlt.
Lüftung
In den kleinen PCs steckt meistens eine passive Kühlung. Diese funktioniert ohne Ventilator und ist lautlos. Damit sind die Computerzwerge perfekt für den Schreibtisch und stören als Media-PCs auch nicht den Filmabend mit hörbarem Lüftersurren.
Nur die Slim-PCs sind meistens mit einer aktiven Kühlung, also einem Lüfter ausgestattet, da in ihnen mitunter eine Desktop-CPU den Takt angibt. Der Ventilator verhindert, dass Prozessor und Grafikkarte überhitzen.
Betriebssystem
Mini-PCs gibt es für Windows, Chrome OS, Android und Linux. Außerdem hat Apple mit dem Apple Mac Mini einen kleinen Computer für den Desktop zu bieten.
Auf dem Markt findet der Verbraucher zudem auch Geräte ohne Betriebssystem, beispielsweise der Barebone-PC Asus VivoMini. Meistens sind diese deutlich günstiger. Diese sind eine Empfehlung für erfahrene Nutzer, die bereits ein Betriebssystem gekauft haben oder die eine bestimmte Linux-Distribution installieren möchten.
Ergänzende Kaufkriterien
Neben wichtigen Kaufkriterien wie Leistung, Prozessor und Arbeitsspeicher können bei der Entscheidung für den passenden Mini-Computer noch weitere Eigenschaften eine Rolle spielen.
Maße, Gewicht und Design
Die PC-Sticks sind natürlich die Winzlinge und die Leichtgewichte in dieser Kategorie. Die klassischen Mini-PCs haben in etwa Taschenbuchgröße, jedoch eine quadratische Form. Der VivoMini UN 45 ist mit 13 mal 13 Zentimetern einer der kleinsten Vertreter seiner Art.
Ein Mini-PC bringt durchschnittlich etwa ein Kilogramm auf die Waage. Die ZBOX-BI322 von Zotac ist mit knapp 400 Gramm sehr leicht.
Das Design ist nicht das wichtigste Kaufkriterium, kann für manchen Verbraucher aber durchaus eine Rolle spielen. Allerdings bieten die Mini-PCs in optischer Hinsicht keine Vielfalt. Die meisten Geräte gehören zur Kategorie „Kleines Schwarzes“, das heißt, es handelt sich um kleine schwarze PC-Boxen. Die Apple-Minis stechen mit ihrem Silber-Look aus diesem dunklen Einheitsbrei heraus.
Energieverbrauch
In verschiedenen Ratgebertexten liest man, dass Mini-PCs energiesparender seien. Dieser Unterschied kommt deutlicher heraus, wenn man die Minis mit großen Desktop-Rechnern oder mit Gaming-PCs vergleicht. Ein Mini-Computer ist mit 65 Watt Leistung (Netzteil) zufrieden, der Prozessor benötigt zwischen 28 und 35 Watt. Bei einem Laptop liegen die Leistungswerte in einem ähnlichen Bereich. Ein PC-Tower braucht hingegen mehr Energie: Je nach Größe des Rechners verbraucht das Netzteil 180 bis 310 Watt.
Die Energieversorgung erfolgt üblicherweise über ein Netzteil und die Verbindung zum Stromnetz. Akkus findet man bei diesem Computertyp nicht.
Preis
Die Preisfrage spielt bei jeder Kaufentscheidung eine Rolle. Bei den Mini-PCs, die auffallend günstig sind, sollten Verbraucher genau auf die Ausstattung achten. Nicht, dass man versehentlich einen Rechner ohne Betriebssystem ersteht oder einen Barebone-PC ohne Festplatte und Arbeitsspeicher!
Im Allgemeinen liegt die Preisspanne bei Mini-Computern zwischen etwa 300 und 1.500 Euro. Der Preisunterschied ist jeweils in der Ausstattung begründet. In dem HP EliteDesk 800 G4 stecken beispielsweise ein Intel-i7-Prozessor mit bis zu 3,2 Gigahertz, ganze 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 1-Terabyte-SSD. Diese Komponenten haben natürlich ihren Preis. Mehr als 1.000 Euro muss der Käufer für diesen Power-Mini auf den Verkaufstisch legen.
Garantie und Gewährleistung
Die gesetzliche Gewährleistung von 24 Monaten gilt selbstverständlich auch beim Kauf eines neuen Mini-Computers. Wenn der Nutzer innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Kauf einen Schaden am Gerät feststellt, kann er die Ware problemlos beim Verkäufer reklamieren. Bei Gerätedefekten, die in diesem Zeitraum auftreten, gehen Hersteller davon aus, dass diese bereits beim Kauf vorhanden waren, wenigstens im Ansatz. (Es sei denn, es gibt klare Beweise dafür, dass der Nutzer den Schaden selbst herbeigeführt hat.) Bei Mängeln, die später auftreten, müsste der Nutzer bei der Reklamation beweisen, dass diese auf Materialfehler zurückzuführen sind, die schon von Anfang an vorhanden waren. Aus Gründen von Kulanz und Kundenservice werden viele Händler das kaputte Geräte trotzdem zurücknehmen und eine Ersatzleistung anbieten.
Zusätzlich zu dieser gesetzlich vorgeschriebenen Mängelhaftung geben Hersteller noch eine freiwillige Garantie. Anders als bei der Gewährleistung ist die Dauer der Garantie nicht gesetzlich vorgeschrieben. Übliche Garantiezeiträume sind 12, 24 oder 36 Monate. Manchmal können Käufer beim Erwerb eines Gerätes eine Garantieverlängerung oder einen Vor-Ort-Austausch-Service dazukaufen.
Die gesetzliche Gewährleistung von 24 Monaten räumt der Händler. Die Garantie ist hingegen ein Service, den der Hersteller anbietet.
Der Anspruch auf Garantie erlischt, sobald der User an dem Computer Modifikationen vornimmt, die laut Bedienungsanleitung nicht vorgesehen sind.
Nützliches Zubehör für den Mini-PC
Neben den üblichen PC-Komponenten wie Tastatur, Maus, Monitor und Drucker bietet der PC-Technik-Markt noch vielfältige Möglichkeiten, um den Funktionsumfang des kleinen Rechners zu erweitern. Ein paar Beispiele stellen wir im Folgenden vor:
Externe Festplatte via USB
Eine externe Festplatte bietet sich für die Archivierung von Fotos und Videos an, da diese Mediendateien oft recht viel Speicherplatz beanspruchen, aber oftmals vergleichsweise selten genutzt werden. Über USB lässt sich ohne weiteres eine transportable SSD anschließen. Die Experten der Stiftung Warentest empfehlen Usern, den Speicher mit einer externen Festplatte zu erweitern, da die Mini-Rechner im Vergleich zu Notebooks oder Desktop-PCs häufig mit geringerer Kapazität ausgestattet sind.
USB-Hub
Tastatur, Maus, USB-Stick, Handy-Ladekabel, Drucker – jedes Gerät beansprucht einen USB-Anschluss. Falls der Mini-Rechner von Haus aus dafür nicht ausreichend viele USB-Schnittstellen mitbringt, dann sollte sich der User einen USB-Hub zulegen. Dieser USB-Verteiler löst das Anschlussproblem elegant und schafft Anschlussmöglichkeiten für viele weitere USB-Geräte.
DVB-T2-Stick
Wenn der kleine PC den TV-Empfang übernehmen soll, sollte der Nutzer daran denken, eine USB-TV-Karte zu kaufen. Für TV-Streaming braucht man selbstverständlich einen entsprechenden TV-Stick. Idealerweise sollte der angeschlossene Monitor oder das TV-Gerät eine Full-HD-Auflösung aufweisen.
WiFi-Nachrüstung
Der neue Mini-PC ist nicht WLAN-fähig? Kein Problem, denn auch hierfür gibt es passendes Zubehör. Ein USB-WLAN-Stick, manchmal auch als WLAN-Dongle bezeichnet, verbindet den PC-Zwerg mit dem Funknetzwerk.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Mini-PCs nicht selbst getestet.
Stiftung Warentest hat eine Auswahl an PC-Minis und PC-Sticks im Oktober 2016 ausführlich getestet. Insgesamt mussten sich 11 Mini-PCs (Komplett-Systeme) und 6 PC-Sticks in dem Test beweisen. Vier Mini-Rechner von Fujitsu, Dell, Lenovo und Apple erhielten das Prädikat „Gut“. Alle anderen Modelle waren schlechter, darunter Geräte von Zotac, Asus, Acer und Tarox.
Bei der Prüfung der Mini-Rechner bemerkten die Tester, dass die Auswahl enorm groß ist, was Ausstattung, Qualität und Preis betrifft. Auffällig war auch, dass einige der kleinen Rechner Standard-Verbindungen wie Bluetooth oder WLAN nicht unterstützen. Die Experten von Stiftung Warentest resümierten 2016, dass die Mini-PCs, was Leistung und Qualität betrifft, durchaus mit großen Einsteiger-PCs mithalten können. Das Argument, dass ein so kleiner PC einen Desktop-Computer ersetzen kann, ist demnach kein „Marketing-Geschwätz“, sondern hat seine Berechtigung. Mit den Standard-Aufgaben Office, Internet und Full-HD-Videos abspielen kam die Mehrheit der getesteten Minis zurecht. Nur fürs Gaming hatten die kleinen Computer nicht genug Power unter der (Motor-)Haube. In diesem Bereich sollen nach Aussagen der Tester aber auch Notebooks und Desktop-Rechner Schwächen zeigen. Als Minuspunkt für die PC-Minis hoben die Tester den geringen Festplattenspeicher hervor. Fast alle Geräte im Test waren mit einem SSD-Speicher ausgestattet. Diese Technik war 2016 noch vergleichsweise teuer, sodass die Hersteller hier gespart haben. Desktop-PCs haben bei diesem Vergleichskriterium eindeutig die Nase vorn.
Ganz anders bewerten die Fachleute von Stiftung Warentest die PC-Sticks. Diese taugten im Test wirklich nur für Grundfunktionen und ließen bei den Testern noch viele Wünsche offen.
Im Mini-PC-Test in der Computer Bild hat die Redaktion Testberichte zusammengestellt, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Aus diesem Grund finden Leser in dem Ranking auch Geräte, die schon etwas älter sind. Die beste Bewertung erhielt der Acer Revo One RL85, der etwa 2015/2016 auf dem Markt war und heute auf vielen Portalen bereits nicht mehr erhältlich ist. Die Computer-Bild-Testredaktion überzeugen konnte außerdem der Intel NUC Hades Canyon, ein Barebone-Mini-Rechner, der auch Gaming-tauglich ist. Das Gerät kam 2018 auf den Markt und erzielte im Mini-PC-Test der Computer-Bild den zweiten Platz. Es punktete mit vielen Anschlüssen und bester Performance. Abstriche gab es für die hohe Lautstärke unter Volllast.
Die Technik-Experten von Chip testeten ebenfalls aktuelle Mini-PCs und haben anhand der Testergebnisse eine Bestenliste erstellt. Die beste Bewertung erhielt der Lenovo IdeaCentre 620 S-03IKL. Das Modell punktete vor allem durch die dedizierte Grafikkarte und schnelle Performance. Der HP EliteDesk 800 ist dem Testsieger dicht auf den Fersen. Auf den folgenden Plätzen landen Klassiker-Modelle wie das Lenovo ThinkCentre, die Zotac ZBOX und Intel NUC Kit. In einer älteren Review erhielt der HTPC Difinity 2734 als Mini-Rechner für Multimedia-Gebrauch eine Empfehlung.
Im Magazin PC-Welt finden Verbraucher auch einen Mini-PC-Test. Dieser ist jedoch alles andere als aktuell, sondern vielmehr historisch. Bei den darin vorgestellten Geräten handelt es sich um PDAs (Personal Digital Assistant), also um tragbare Computer mit LC-Display, wie sie in der Prä-Smartphone-Ära üblich waren.
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