Nackenmassagegerät Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Nackenmassagegeräte können zur Schmerzlinderung, zur Entspannung sowie zum Stressabbau beitragen.
- Es gibt drei Massagearten, die bei Nackenmassagegeräten zum Einsatz kommen: Shiatsu-Massage, Klopfmassage und Vibration.
- Eine Wärmefunktion verstärkt den Effekt der Massage.
- Bei den meisten Modellen ist die Massagestärke einstellbar.
- Das Nackenmassagegerät darf nicht zu laut sein, um eine angenehme Nutzung zu gewährleisten.
Vom Osten zum Westen zur Gegenwart
Der Besuch beim Masseur oder Physiotherapeuten, sofern nicht vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse übernommen, ist nicht für jeden bezahlbar, vor allem nicht regelmäßig. Für den Nacken und Schulterbereich, wo oft Verspannungen entstehen, ist ein Nackenmassagegerät eine günstige Alternative. Selbstverständlich kann ein solches Gerät einen ausgebildeten Profi nicht ersetzen. Für Entspannung, Schmerzlinderung und ein allgemeines Wellness-Gefühl ist es jedoch durchaus geeignet. Schließlich simulieren die Massageköpfe die Bewegungen eines Masseurs und können von Ihnen genau auf die verspannten Stellen gerichtet werden. Eine professionelle Behandlung kann ein Nackenmassagegerät jedoch keinesfalls ersetzen. Es dient lediglich Ihrem persönlichen Wohlbefinden. Sind Sie aus gesundheitlichen Gründen auf eine Massage angewiesen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und sich eine professionelle Massage verschreiben lassen.
Über Jahrtausende wurde die Massage als Heilkunst entwickelt und praktiziert. 2.700 vor Christi tauchte die Dehn-, Knet- und Drucktechnik zum ersten Mal in der chinesischen Medizin und tausend Jahre später auch im Kontext der Ayurvedischen Heilkunst in Indien auf. Griechische Ärzte wie Hippocrates und Galenos bis hin zu Paracelsus und dem französischen Chirurgen Anbroise Paré erkannten ebenfalls den Mehrwert der Massage — nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist.
Die Vor- und Nachteile eines Nackenmassagegeräts
Nackenmassagegeräte werden meist an Nacken und Schultern angewandt. Nach Bedarf können damit allerdings auch andere Körperregionen massiert werden, wie der Rumpf oder die Oberschenkel. Durch Rotation, Klopfbewegungen oder Vibrationen wird die Muskulatur entspannt und die Durchblutung gefördert. Schmerzen werden gegebenenfalls gelindert. Eine kurze Sitzung mit dem Massagegerät kann sogar dem Stressabbau dienen. Geld müssen Sie hierfür lediglich einmal ausgeben, nämlich beim Kauf. Im Vergleich zum Masseur sind selbst teure Varianten eine wesentlich günstigere Option. Zudem sind die Geräte dank ihrer kompakten Größe flexibel einsetzbar.
Zwar sparen Sie im Vergleich zu einer therapeutischen Massage Geld, billig sind gute Massagegeräte jedoch nicht. Einige günstige Geräte sind bereits ab etwa 30 Euro erhältlich, wer einer echten Massage nahe kommen möchte und sein Gerät lange nutzen will, sollte allerdings mit einem Kaufpreis zwischen 100 und 200 Euro rechnen.
Vorteile
- Entspannung, Stressabbau und Schmerzlinderung
- Auch auf andere Körperregionen anwendbar
- Günstiger als regelmäßige professionelle Massagen
- Flexibel einsetzbar
Nachteile
- Keine medizinische Behandlung
- Nicht so wirksam wie eine echte Massage
- Hochwertige Geräte eventuell kostspielig
Aufbau eines Nackenmassagengeräts
Nackenmassagegeräte sind U–förmig und werden wie Westen getragen, sodass die Massageköpfe am Nacken anliegen.
In der Mitte der westenförmigen Geräte befindet sich der Motor, der meist zwei Massageköpfe antreibt. Auf jedem Massagekopf befinden sich Rollen beziehungsweise Noppen. Wie sich die Rollen bewegen, hängt stark davon ab, welche Massagetechnik das Gerät einsetzt.
Eine der Seiten ist meist mit einem kleinen Bedienfeld versehen. Mit meist vier Tasten können Sie die Nackenmassagegeräte an- und ausschalten, die Drehrichtung der Massageköpfe ändern, die Wärme regulieren und die Intensität der Massage bestimmen.
Entweder befindet sich an den Enden des „U“s ein Gurt, der um den Rumpf gebunden wird, um die Geräte freihändig zu nutzen, oder es sind zwei Schlaufen befestigt. Bei Geräten mit Schlaufen können Sie mit den Armen den Druck, mit dem die Massageköpfe auf Ihren Nacken aufsitzen steuern. Wenn Sie sich zum Beispiel mehr Druck wünschen, müssen Sie lediglich mit den Armen nach unten ziehen.
Der Bezug von Nackenmassagegeräten besteht meist aus Kunststoff, Leder oder Kunstleder und ist somit einfach zu reinigen. Das Material sollte hautfreundlich sein und auch bei langzeitiger Nutzung keine Irritation hervorrufen.
Netzstrombetriebene Modelle verfügen außerdem über ein Netzteil, um die Stromzufuhr zu gewährleisten.
So massieren Nackenmassagegeräte
Das wichtigste Merkmal eines Nackenmassagegeräts ist die Art der Massage. Jede Massageart weist eine andere Wirkung auf. Es wird zwischen drei Techniken unterschieden: Shiatsu-Massage, Klopfmassage und Vibration. Einige Geräte beherrschen mehrere Techniken.
Shiatsu-Massage
Shiatsu ist eine weit verbreitete Massagetechnik aus Japan und bedeutet übersetzt Fingerdruck. Dabei handelt es sich um das Drücken mit den Händen aber auch mit den Ellenbogen oder gar den Knien. Nackenmassagegeräte funktionieren per Rotation von vier oder acht Rollen auf zwei Massageköpfen. Diese Massageköpfe rotieren spiegelverkehrt und imitieren dadurch eher die westliche knetende Massagetechnik als die eigentlich Shiatsu-Massage. Dennoch gewährleistet diese Massageart von Nackenmassagegeräten eine flächendeckende Entspannung der Muskulatur und Nervenbahnen. Die Rotationsrichtung wird entweder manuell per Knopfdruck oder automatisch geändert.
Die traditionelle Heilkunst
Die japanische Massagetechnik „Shiatsu“ hat ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin. Diese geht davon aus, dass die Lebensenergie durch Bahnen – auch als Meridiansystem bekannt – fließt. Wird der Energiefluss der Bahnen blockiert, führt das zu unterschiedlichen Symptomen wie zum Beispiel Verspannung. Durch die Massage wird gezielt Druck auf die Akupressurpunkte ausgeübt, um die Blockaden aufzulösen und die Symptome zu heilen.
Klopfmassage
Bei einer professionellen Massage kommt es oft zum Klopfen. Dadurch können Masseure punktuell bestimmte Stellen behandeln und die Muskulatur auflockern. Auch Nackenmassagegeräte sind häufig mit einer Klopffunktion ausgestattet. Die Klopfgeschwindigkeit und -intensität sind meist einstellbar. Diese Massagenart wirkt auf tiefere Gewebeschichten als eine einfache Shiatsu-Massage. Allerdings ist die Wirkung eher punktuell. Um unterschiedliche Körperregionen zu behandeln, müssen Sie das Gerät gegebenenfalls bewegen. Massagegeräte mit Klopfmassage sind in der Regel lauter als die anderen Ausführungen.
Vibration
Einige Nackenmassagegeräte erzeugen Vibration sowie leichte Stromimpulse. Hauptsächlich werden dadurch das Gewebe und die Muskeln entspannt. Die Stärke der Vibration können Sie häufig selbst regulieren. Mit dieser Massageart können Sie Nacken und Schultern flächendeckend behandeln.
Weitere Kaufkriterien
Neben der Massageart spielen auch andere Aspekte eine wichtige Rolle wie zum Beispiel die Regulierbarkeit der Motorleistung, damit Nutzer das Gerät so einstellen können, wie es sich am angenehmsten anfühlt. Außerdem spielen die Art der Energiezufuhr sowie das Vorhandensein einer Wärmefunktion eine wichtige Rolle.
Massageköpfe
Die wichtigsten Bauteile eines Nackenmassagegeräts sind der Motor und die Massageköpfe, die er ankurbelt. Letztere sollten eine echte Massage möglichst realitätsnah simulieren. Wichtig ist außerdem ihre Ausrichtung zur Wirbelsäule. Die Massageköpfe sollten keinesfalls direkt auf Ihre Wirbel ansetzen oder stoßen, sondern lediglich Ihre Muskeln massieren. Wenn sie zu nah beieinander liegen, können die Köpfe eventuell Ihre Wirbel zusammendrücken, was zu Schmerzen führen kann. Besonders wichtig ist die Einstellbarkeit der Massagestärke beziehungsweise -geschwindigkeit, sodass Sie das Gerät auf Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen können.
Wärmefunktion
Die meisten Geräte verfügen über eine Wärmefunktion. Wärme erzeugt ein beruhigendes Gefühl und verstärkt die Wirkung der Massage. Falls eine Wärmefunktion vorhanden ist, sollte diese regulierbar sein, sodass jeder Nutzer die passende Temperatur findet. Bei einigen Geräten sorgt Infrarotlicht für die Wärmeerzeugung. Infrarotlicht kann der Durchblutung und Entspannung der Muskulatur zugutekommen.
Energiezufuhr
Die Art der Energiezufuhr hat einen erheblichen Einfluss auf die Einsatzmöglichkeiten eines Nackenmassagegeräts. Akku- und batteriebetriebene Modelle können ohne Probleme überall genutzt werden. Einige Geräte sind jedoch auf Netzstrom angewiesen. Um diese zu in Gebrauch zu nehmen, müssen Sie sich in der Nähe einer Steckdose befinden. Die Länge des Netzkabels spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Netzstrombetriebene Modelle kommen oft mit einem 12-Volt-Adapter für das Auto. So können Sie bei einer langen Fahrt während der Pause eine kurze Massage genießen.
Größe und Gewicht
Ein Massagegerät bringt nichts, wenn es sperrig und bei der Nutzung unbequem ist. Schließlich ist eine wohltuende Wirkung Sinn und Zweck der Anschaffung. Eine pauschale Aussage bezüglich der idealen Größe ist nicht möglich, da diese von der Größe des Nutzers abhängt. Wichtig ist, dass die Massageköpfe angenehm auf Ihrem Nacken- und Schultermuskeln liegen. Je kompakter das Gerät ist, umso einfacher ist es, dieses auf Reisen mitzunehmen.
Das Gewicht kann sehr unterschiedlich ausfallen. Einige Geräte wiegen weniger als 0,5 Kilogramm. Die meisten etwas umfangreicheren Modelle bringen allerdings zwischen 1,5 und 2,5 Kilogramm auf die Waage. Ein zu schweres Gerät könnte auf Dauer anstrengend sein. In diesem Fall können Sie sich nicht richtig entspannen, was eine Massage zwecklos macht.
Lautstärke
Nackenmassagegeräte befinden sich bei der Nutzung sehr nah an den Ohren. Demnach dürfen sie nicht zu laut sein. Mit einem lauten Gerät kann sich der Nutzer nicht wirklich entspannen, egal wie angenehm die Massagewirkung ist. Eine Klopfmassage ist in der Regel lauter als eine Shiatsu-Massage oder Vibrationen.
Bezug
Da der Bezug des Nackenmassagengeräts eventuell über längere Zeit mit Ihrer Haut in Berührung kommt, muss der Stoff für Sie verträglich sein. Oft werden Kunststoff, Leder oder Kunstleder sowie unterschiedliche Textilien herangezogen. Ist der Bezug aus Leder oder Kunstleder, genügt es für die Reinigung ihn mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Abnehmbare Bezüge, etwa aus Textilien, können Sie je nach Angabe des Herstellers per Hand oder in der Waschmaschine waschen. Idealerweise ist ein Ersatzbezug im Lieferumfang enthalten, um das Gerät auch dann nutzen zu können, wenn einer der Bezüge im Wäschekorb liegt.
Bedienung
Nackenmassagengeräte sind in der Regel mit einem Bedienfeld versehen. Es befindet sich meist neben dem Kopf des Nutzers etwa auf Schulterhöhe. Die Anzahl der Tasten richtet sich an die Einstellungsmöglichkeiten des Geräts. Für gewöhnlich sind folgende Tasten vorhanden:
- ein Ein-/Ausschaltknopf,
- eine Taste zur Temperaturregulierung,
- eine Taste zum Wechsel der Drehrichtung der Massageköpfe und
- eine Taste für die Einstellung der Massagestärke.
Die Tasten sollten mit der Hand leicht zu erreichen sein, ohne dabei den Nacken bewegen zu müssen und die Massage zu unterbrechen.
Automatische Abschaltfunktion
Einige Nackenmassagegeräte sind mit einer automatischen Abschaltfunktion ausgestattet. Sie schaltet das Gerät nach einer bestimmten Zeit, zum Beispiel nach 15 oder 20 Minuten, von allein ab. Diese Funktion ist aus zwei Gründen nützlich: Zum einen wird das Gerät im Fall, dass Sie bei der Massage einschlafen, automatisch abgeschaltet. Zum anderen schützt die Funktion vor Überhitzung.
Siegel und Garantie
Einige Hersteller lassen ihre Geräte vom TÜV zertifizieren. So bietet beispielsweise der renommierte Hersteller Donnerberg Modelle mit einer TÜV-SÜD-Zertifizierung sowie sieben Jahren Herstellergarantie.
Verarbeitung
Die Verarbeitungsqualität des Nackenmassagegeräts ist bestenfalls hochwertig. Besonders beim Bezug sollten keine kratzenden Nähte und Kanten spürbar sein. Auch bei den Bedienelementen spielt hochwertige Verarbeitung eine wichtige Rolle, damit sie sich auch bei häufigem Einsatz nicht abnutzen. Zwar hängt die Verarbeitungsqualität nicht eins zu eins vom Preis ab. Wenn Sie jedoch vorhaben, bei der Anschaffung zu sparen, sollten Sie das Gerät vor dem Einsatz auf mögliche Mängel inspizieren.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Nackenmassagegeräte nicht selbst getestet.
Keines der renommierten Verbraucherportale wie ÖKO-TEST oder die Stiftung Warentest widmeten sich bislang dem Thema Nackenmassagegeräte. Dennoch könnte ein solcher Test die Kaufentscheidung von Verbrauchern vereinfachen. Mit einigen Merkmalen der Geräte können Nutzer auf dem Papier nämlich nicht viel anfangen. Zum Beispiel ist es wichtig zu wissen, ob genug Platz zwischen den Massageköpfen übrig ist, damit die Rollen oder Noppen nicht auf die Wirbelsäule stoßen, sondern ausschließlich Muskeln und Gewebe massieren. Zudem könnte ein Test die Einstellungsmöglichkeiten der Massagen-Intensität bewerten. Ist der höchste Stärkegrad hoch genug beziehungsweise der niedrigste sanft genug? Die Bezüge könnten anhand ihrer Verarbeitungsqualität und des Nutzerkomforts bewertet werden. Fängt der Stoff nach langer Nutzung an zu bröseln? Wie verhält er sich, wenn er Feuchtigkeit ausgesetzt wird? Nicht zuletzt könnten Tester die Lautstärke einschätzen. Hersteller bieten bezüglich des Geräuschpegels keine Angaben. Ein Test könnte die Lautstärke in Dezibel ermitteln und bewerten, ob sie angemessen ist oder bei der Entspannung stört.
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